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HAUSPOST<br />

DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 26<br />

6.02 UHR<br />

WAS FÜR EIN<br />

TAUSENDSASSA...<br />

Warum der Tag eines Hotelchefs<br />

mindestens 18 Stunden hat<br />

Es wäre vermessen zu<br />

behaupten, dass ich den<br />

besten Espresso im<br />

Lindenhof mache. Aber: um<br />

diese Zeit bleibt mir nichts<br />

anderes übrig. Da muss ich<br />

mir meinen Kaffee selbst<br />

machen. Denn ohne<br />

Espresso kann ich den Tag<br />

nicht beginnen.<br />

„Manchmal wünsche ich mir<br />

schon so normale Bürozeiten. Dann<br />

könnte man abends und am Wochenende<br />

vielleicht ein bisschen runterfahren.“<br />

Joachim Nischler beim SUITE-Gespräch<br />

um 10.34 Uhr<br />

Er hat sich schon ein entsprechendes<br />

Büro ausgesucht. Ohne Fenster. Und<br />

mit Sicherheitsschloss an der Tür.<br />

Denn manchmal würde er sich gerne<br />

verbarrikadieren. „Tagsüber ist es fast<br />

unmöglich, sich mal eine halbe Stunde<br />

konzentriert einer Aufgabe zu<br />

widmen“, sagt Joachim Nischler. Da<br />

steckt quasi im Fünf-Minuten-Rhythmus<br />

eine/r den Kopf in das<br />

diffus beleuchtete Zimmer. „Ein<br />

Gast möchte mit mir sprechen, ein<br />

Hausmeister meldet ein technisches<br />

Problem, die Rezeption hat Fragen<br />

wegen der Abrechnung, ein Handwerker<br />

muss eingewiesen werden, ein<br />

Mitarbeiter hat Gesprächsbedarf und<br />

und und.“ Die Konsequenz: der Arbeitstag<br />

des Lindenhof-Hotelchefs<br />

beginnt in der Regel um sechs Uhr<br />

und endet um 22 Uhr. Trotzdem<br />

setzt der Mann, der mit 50 ja auch<br />

nicht mehr der Jüngste ist, Prioritäten:<br />

Der Gast und der Mitarbeiter<br />

müssen immer Vorfahrt haben. „Das<br />

liegt auch schon daran, dass ich mich<br />

selbst am wohlsten fühle, wenn ich<br />

merke, dass Gäste und Mitarbeiter<br />

zufrieden sind und die Stimmung im<br />

Hause gut ist“, sagt Joachim Nischler.<br />

Er braucht das für seine Energie,<br />

genauso wie er drei Mal in der Woche<br />

seinen Sport braucht. Dann fährt er<br />

zwischen zwei und vier Stunden mit<br />

dem Fahrrad oder rennt nach Unterstell<br />

hoch und wieder zurück. „Danach<br />

habe ich immer 80 Prozent weniger<br />

Sorgen als zuvor.“<br />

„Ich bin so froh, dass ich keinen normalen<br />

Bürojob habe. Da ist man oft<br />

nur für einen bestimmten Bereich<br />

zuständig. Ich lerne täglich dazu,<br />

weil ich mich in alle Bereiche einarbeiten<br />

muss. Hotelier ist ein absoluter<br />

Traumjob.“<br />

Joachim Nischler beim SUITE-Gespräch<br />

um 10.58 Uhr<br />

10.30 UHR<br />

Darauf sind wir nicht<br />

vorbereitet... An der Heizung<br />

stimmt was nicht – und das<br />

im November. Unser<br />

Hausmeister Igor erklärt mir,<br />

was kaputt ist. Leider kann<br />

ich ihm nicht erklären, wie<br />

man das repariert. Also<br />

brauchen wir die Experten.<br />

Ich rufe an. Natürlich.

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