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DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
SUITE<br />
www.lindenhof.it<br />
SEITE 06<br />
SIRI - BUCHE<br />
DEN PERFEKTEN<br />
URLAUB FÜR UNS!<br />
Wie sich der Tourismus verändern<br />
wird und warum die Sehnsucht nach<br />
der Natur bleibt<br />
SEITE 20<br />
WAS DER BAUER<br />
NICHT KENNT...<br />
Weshalb Andi Pircher ein ganz<br />
besonderer Gourmetkoch ist<br />
SEITE 28<br />
EINE FAMILIE<br />
IM FAMILIENHOTEL<br />
Wie die Nischlers das<br />
Lindenhof Resort managen<br />
SEITE 34<br />
RUNTER KOMMEN<br />
SIE ALLE...<br />
Warum der Bergführer<br />
Helmut Stieger in Not geraten ist
Mode & Sport<br />
Bahnhofstraße 11 | Naturns | T +39 0473 667 251 | www.mode-schgoer.it
SEITE 03<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
INHALT<br />
GUTE ERHOLUNG –<br />
WIE GEHT DAS?<br />
Unser Titelthema:<br />
Wie es Experten sehen (Seite 6),<br />
warum Gesundheit eine große Rolle spielt (Seite 12),<br />
was die Lindenhof-Fitmacher sagen (Seite 14),<br />
und was der Lindenhof in Sachen Wellness bietet (Seite 18)<br />
MEHR<br />
THEMEN<br />
04 DAS DUOTORIAL<br />
Chiara und Emma<br />
Nischler sprechen über das<br />
neue SUITE-<strong>Magazin</strong>.<br />
20 DER SÜDTIROLER<br />
Andreas Pircher ist Chefkoch<br />
im Lindenhof – und<br />
wäre am liebsten Landwirt.<br />
Foto: Andreas Marini<br />
DAS<br />
NEUE ONLINE-<br />
MAGAZIN<br />
Die SUITE-Redaktion ist das<br />
ganze Jahr über für Sie „in Urlaub“. In unserem<br />
neuen SUITE-Onlinemagazin lesen<br />
Sie die aktuellsten und interessantesten<br />
Geschichten, die im Lindenhof jeden<br />
Tag geschrieben werden. Bleiben Sie doch auch<br />
im Urlaub – 365 Tage im Jahr!<br />
b<br />
www.lindenhof.it/blog<br />
26 DER TAUSENDSASSA<br />
Bei Hotelchef Joachim<br />
Nischler hat der Tag wirklich<br />
24 Stunden.<br />
28 DER NISCHLER-CLAN<br />
Die Aufgaben sind verteilt:<br />
wie Familie Nischler ein<br />
Hotel führt.<br />
.<br />
34 DER BERG RUFT<br />
Wanderführer Helmut<br />
Stieger erinnert sich an<br />
sein größtes Abenteuer.<br />
38 DAS AUGE ISST MIT…<br />
Alex Panin hat den<br />
Speisesaal und seine Gäste<br />
immer im Blick.<br />
40 DIE SPEZIALTERMINE<br />
Auch <strong>2020</strong> bietet der<br />
Lindenhof wieder ganz<br />
besondere Wochen an.<br />
42 GAST-ANSICHTEN<br />
Wie erkenne ich, welcher<br />
Urlaubstyp ich bin?<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Familie Nischler,<br />
Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort, Naturns<br />
www.lindenhof.it, Tel. 0039 0473 666242<br />
Verantwortliche Gesamtleitung:<br />
Joachim Nischler, Chiara Nischler<br />
Redaktion: Horst Walter<br />
Gestaltung: Beda Pfleger<br />
Titelfoto: Emma Nischler<br />
Fotos: Emma Nischler (26), Andreas<br />
Marini (11), Rene Riller (5), Armin Hofer<br />
Illustrationen: Emma Nischler (13)<br />
Repro: Günther Piltz<br />
Druck: Südtirol Druck<br />
Versand: G.A.S. Salzburg
DUOTORIAL<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 04<br />
SISTER ACT<br />
MIT DER SUITE<br />
Kaffeeklatsch im<br />
Heizungskeller:<br />
Chiara (links) und<br />
Emma im Gespräch<br />
CHIARA UND EMMA NISCHLER<br />
HABEN ENTSCHEIDENDEN<br />
ANTEIL AM NEU ENTWICKELTEN<br />
SUITE-MAGAZIN, DEM NACH-<br />
FOLGER DER ZEITUNG.<br />
CHIARA (25) HAT MIT AN DER<br />
KONZEPTION GEARBEITET, EMMA<br />
(23) DIE FOTOS UND<br />
ILLUSTRATIONEN GEMACHT.
SEITE 05<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
DUOTORIAL<br />
Emma: „Was soll ich denn mit Dir<br />
reden? Du hörst mir sowieso nie zu.“<br />
Chiara: „Ich habe Dir zugehört.<br />
Sonst würde es diese neue SUITE<br />
nicht geben.“<br />
Emma: „Okay. Das hat mich schon<br />
überrascht, dass Du sogar die eine<br />
oder andere Idee von mir hast einfließen<br />
lassen.“<br />
Chiara: „Ich bin auch überrascht.<br />
Die Fotos in dem <strong>Magazin</strong> sind Dir<br />
sehr gut gelungen.“<br />
Emma: „Warum bist Du da überrascht?“<br />
Chiara: „Stimmt. Überrascht ist das<br />
falsche Wort. Du warst ja schon mit<br />
drei Jahren künstlerisch begabt.<br />
Wenn ich da an die Stempel an unserer<br />
Wohnungstüre denke. Oder<br />
den roten Strich in dem Schlafzimmer.<br />
Oder an die Zeichnungen mit<br />
dem Kugelschreiber auf dem Sofa…“<br />
Emma: „Bei Dir fällt mir keine<br />
künstlerische Begabung ein. Da wundert<br />
es mich schon, dass Du meine<br />
Fotos im <strong>Magazin</strong> überhaupt verstehst.“<br />
Chiara: „Manchmal muss ich sie mir<br />
vier Mal anschauen. Aber irgendwann<br />
verstehe ich, was Du damit ausdrücken<br />
willst...“<br />
Emma: „Wichtig ist doch, dass wir<br />
unseren Gästen ein gutes Printmagazin<br />
anbieten und noch mehr spannende<br />
Geschichten in unserem neuen<br />
Onlinemagazin. So gibt’s für sie jetzt<br />
die SUITE jede Woche online.“<br />
Chiara: „Das haben ja inzwischen<br />
sogar unsere Eltern verstanden, für<br />
die das digitale Zeitalter noch gar<br />
nicht begonnen hat. Aber sie sehen<br />
jetzt, wie wichtig das ist. Weil sie<br />
viele Gäste auf unsere Facebook- und<br />
Instagram-Posts ansprechen.“<br />
Emma: „Lass uns mal nicht streiten,<br />
sondern auf unsere SUITE-Strategie<br />
mit neuem Hochglanzmagazin und<br />
neuer Online-Zeitung anstoßen.<br />
Hoffentlich finden es unsere Gäste so<br />
gut wie wir.“<br />
Chiara: „Wir streiten doch nie.“<br />
Emma: „Wie oft hast Du mich früher<br />
an den Haaren gezogen - heimlich…?“<br />
Chiara: „Alte Kamellen. Das mache<br />
ich doch nicht mehr.“<br />
Emma: „Stimmt. Du machst es nicht<br />
mehr heimlich. Jetzt machst Du es<br />
öffentlich. Wäre auch mal ein Thema<br />
für die SUITE. Im Printmagazin<br />
und in der Online-Zeitung.”<br />
„Unsere SUITE-Strategie<br />
für den Lindenhof:<br />
ein neues Printmagazin<br />
ein Mal im Jahr und<br />
wöchentlich ein aktuelles<br />
Onlinemagazin.“<br />
5<br />
FÜNF<br />
TIPPS<br />
Wie finde ich das<br />
richtige Urlaubshotel?<br />
1<br />
Auf der Südtirol-Karte<br />
Naturns, Kirchweg 2<br />
2<br />
Im Internet<br />
www.lindenhof.it<br />
3<br />
Im Telefonnetz<br />
+39 0473 666242<br />
4<br />
Im SUITE-<strong>Magazin</strong><br />
Seiten 1 bis 44<br />
5<br />
Auf Ihrer letzten Rechnung<br />
Lindenhof Lifestyle<br />
DolceVita Resort
TITELTHEMA<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 06<br />
DER<br />
TRAUM<br />
RLAUB<br />
In den schönsten<br />
Wochen des Jahres<br />
suchen alle Menschen<br />
nach Entspannung.<br />
Warum aber finden sie<br />
nur die Wenigsten?<br />
Was machen wir<br />
falsch? Was muss ein<br />
Hotel bieten? Und<br />
helfen uns die Trends<br />
der Zukunft dabei?<br />
Für eine der großen Änderungen<br />
im Tourismus der Zukunft<br />
ist der Urlauber selbst verantwortlich.<br />
„Er wird sich eine kleine Drohne<br />
mitbringen, die nur um ihn kreist<br />
und alle seine Aktivitäten sofort in<br />
die sozialen Medien übertragen<br />
kann“, sagt die Trendforscherin Catharina<br />
Hoyer. Sie hat sich im Auftrag<br />
der Roadbike Holidays und Mountainbike<br />
Holidays Vereinigung mit<br />
dem Urlaubsverhalten der Gäste in<br />
den nächsten 20 Jahren beschäftigt<br />
und ist zu der Erkenntnis gelangt,<br />
dass sich bei einer steigenden Zahl<br />
von Stadtbewohnern auf 80 Prozent<br />
der Menschheit eines höchstens noch<br />
verstärken wird: die Sehnsucht nach<br />
Natur.<br />
Tatsächlich stehen Natur und Gesundheit<br />
heute schon auf dem Werte-Index<br />
der Urlauber an erster Stelle.<br />
„Wir haben sicher den Vorteil,<br />
dass wir links und rechts Berge haben<br />
und den Urlaubern wirklich Natur in<br />
und um Naturns bieten können“, sagt<br />
der Hotelchef des Lindenhof Lifestyle<br />
DolceVita Resorts. Trotzdem hat<br />
Joachim Nischler Millionen investiert,<br />
um seinen Wellnessbereich inhouse<br />
zu vergrößern – mit sieben<br />
Saunen, unterschiedlichen Pools, einem<br />
ArtSPA-Bereich. Auch besondere<br />
Experten hat er für die unterschiedlichsten<br />
Angebote verpflichtet:<br />
einen Sauna-Aufguss-Weltmeister,<br />
einen Ayurveda-Spezialisten, Fitness-<br />
und Gesundheitsgurus. Es ist<br />
das Angebot, das sich Urlauber eigentlich<br />
wünschen. Natur, mit vielen<br />
Möglichkeiten, etwas für die Gesundheit<br />
zu tun. Aber: kann man die<br />
Wünsche der Gäste überhaupt als
SEITE 07<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
TITELTHEMA<br />
NATURSCHAUSPIEL<br />
Im Sportbecken<br />
im Lindenhof – ab<br />
ins Vinschgau...<br />
Foto: Andreas Marini
TITELTHEMA<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 08<br />
Maßstab nehmen? 75 Prozent sagen<br />
auch, sie würden nur ein Hotel mit<br />
Pool und Fitnessstudio buchen, jedoch<br />
nur 25 Prozent davon nutzen<br />
später Pool und Fitnessstudio.<br />
Die Idee für das<br />
neue Resort: „Wir<br />
bieten in unserem<br />
Hotel alles, was<br />
unsere Familienmitglieder<br />
sich in<br />
ihrem Urlaub so<br />
wünschen...“<br />
„Viele Menschen wissen nicht, was<br />
sie zur Erholung brauchen oder was<br />
sie selbst wollen“, sagt Catharina Hoyer<br />
und macht nur wenig Hoffnung,<br />
dass sich das in Zukunft ändern wird.<br />
„Fotos in sozialen Netzwerken oder<br />
auf Holiday-Plattformen werden verstärkt<br />
die Buchung beeinflussen.<br />
Das, was andere gemacht haben oder<br />
toll finden, will man selbst auch erleben.“<br />
Heute zählt bei der Urlaubsplanung<br />
noch mehr die Erfahrung von<br />
Freunden oder Verwandten, bald<br />
werden allein die Likes auf instagram<br />
oder facebook entscheidend sein.<br />
Und Generation alpha, die gerade geboren<br />
worden ist, wird später die<br />
künstliche Intelligenz in Form von<br />
Alexa oder Siri beim Ziel für die<br />
schönsten Wochen des Jahres zu Hilfe<br />
nehmen.<br />
Ein Problem, das viele Psychologen<br />
bereits erkannt haben, die sich mit<br />
der Erholung von Urlaubern beschäftigen<br />
und sich auf katastrophale Studienergebnisse<br />
berufen: Jeder Zweite<br />
fühlt sich nach dem Urlaub wieder<br />
urlaubsreif, jeder Zehnte wird im Urlaub<br />
krank, jeder Dritte steht auch im<br />
Urlaub ständig unter Strom und kann<br />
nachts nicht schlafen. „Die Leute<br />
sollten sich selbst vor einer Buchung<br />
mal fragen, welcher Urlaubstyp sie<br />
sind. Was sie in den Ferien wollen<br />
und wie sie sich am besten erholen.<br />
Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich<br />
und kann sich bei jedem<br />
auch mit den Jahren verändern“,<br />
schreibt zum Beispiel Professor Dr.<br />
Michael Stark in der Zeitschrift<br />
„Psychologie“. Und weiter: „Wenn<br />
ich meinen Typ kenne und mich
SEITE 09<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
TITELTHEMA<br />
Wellness mit Ruhe<br />
und Entspannung<br />
gehört zum<br />
perfekten Urlaub...<br />
nicht immer von anderen beeinflussen<br />
lasse, bringt mich das dem erholsamen<br />
Urlaub zumindest näher.“<br />
Foto: Andreas Marini, Renè Riller, Armin Huber<br />
... und natürlich auch<br />
ein bisschen Shopping<br />
auf den berühmten<br />
Märkten...<br />
Der Lindenhof ist im<br />
vergangenen Jahr unter<br />
die Top 3 der besten<br />
Wellnesshotels Europas<br />
gewählt worden. Auch<br />
<strong>2020</strong> ist er beim Portal<br />
Wellness Heaven für<br />
Wellness und Zimmer &<br />
<strong>Suite</strong>n nominiert.<br />
Ein weiteres Problem hat die schwedische<br />
Bio-Psychologin Marianne<br />
Frankenhaeuser erkannt. „Wenn ich<br />
mir und den anderen immer sage,<br />
dass ich urlaubsreif bin und wie wichtig<br />
mir die kommenden Tage der Erholung<br />
sind, reagiert auch mein Körper<br />
darauf. Aber: er baut immer mehr<br />
ab – statt sich zu erholen.“ Die Schwedin<br />
rät ihren erholungssuchenden Patienten<br />
deshalb, „einen Urlaubsort zu<br />
wählen, den sie gut kennen. Das Vertrautheitsgefühl<br />
gibt einem den<br />
Schub, sofort in die Entspannung<br />
rein zu kommen“.<br />
Ankommen – wohlfühlen, ist deshalb<br />
schon lange das Credo im Lindenhof
TITELTHEMA<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 10<br />
...Bewegung in<br />
der Natur – auch<br />
das ist Erholung...<br />
Stresshormone und ist somit stressresistent.<br />
Auch das Immunsystem wird<br />
gestärkt und ist widerstandsfähiger.“<br />
Wichtig ist, dass man im Urlaub mit<br />
den sportlichen Aktivitäten nicht<br />
übertreibt, was viele auch schon wieder<br />
deshalb tun, um zu Hause von<br />
ihrer Besteigung der Kirchbachspitze<br />
erzählen zu können. „Du kannst<br />
nicht das nachholen, was du in den<br />
vergangenen Monaten versäumt<br />
hast“, sagt Christian Pirpamer, Personalcoach<br />
im Lindenhof. Er und seine<br />
Kollegen wollen den Organismus<br />
des Gastes langsam wieder aufladen<br />
– in diversen Kursen, die sie tagsüber<br />
anbieten. „Alles andere ist kontraproduktiv<br />
und dient nicht der Erholung“,<br />
sagt er.<br />
... und ganz wichtig:<br />
Spaß, Freude und<br />
Genuss beim<br />
Gourmetessen<br />
in Naturns. Allerdings soll das hier<br />
nicht nur für Stammgäste gelten.<br />
„Ich glaube, dass sich auch neue Gäste<br />
schnell bei uns einleben und damit<br />
erholen können. Weil jeder hier das<br />
findet, was er für seinen individuellen<br />
Urlaub braucht“, sagt Joachim Nischler.<br />
Seine Grundüberlegungen bei<br />
der Neugestaltung des Lindenhofs:<br />
„Jeder in unserer Familie hat andere<br />
Interessen. Und wir bieten deshalb<br />
das an, was wir zu einem erholsamen<br />
Urlaub brauchen.“ Sport, Wellness,<br />
Kosmetik, Kinderbetreuung, Gourmetessen,<br />
Fitness – alles ist dabei.<br />
„Die meisten fühlen sich ohnehin am<br />
wohlsten, wenn sie morgens entscheiden<br />
können: bewege ich mich heute<br />
oder faulenze ich lieber“, sagt der<br />
Lindenhof-Chef. Offensichtlich hat<br />
er damit den Nerv der erholungssuchenden<br />
Urlauber getroffen. Eine<br />
Untersuchung des Zentrums für Gesundheit<br />
der Deutschen Sporthochschule<br />
ergab ebenfalls, dass Aktivität<br />
und Passivität abwechselnd dem Körper<br />
am besten zur Regeneration verhelfen.<br />
Professor Ingo Froböse:<br />
„Nach einem solchen Urlaub hat man<br />
bis zu zehn Wochen lang weniger<br />
Vor der nahen Zukunft muss einem<br />
Lifestyle Resort wie dem Lindenhof<br />
nicht bange sein. Das Haus ist gerüstet<br />
für den noch intensiver werdenden<br />
Trend Natur und Gesundheit, es<br />
bietet die nötige Balance zwischen<br />
Wellness-Aktivität-Kulinarik an.<br />
Und trotzdem weiß auch ein alter<br />
Hotelchef wie der 50-jährige Joachim<br />
Nischler, dass er sich irgendwann auf<br />
die Zeit der Trendforscherin einstellen<br />
muss: mit selbstreinigenden Zimmern,<br />
mit Siri und Alexa – und mit<br />
personifizierten Spendercremedosen<br />
im Bad, die schon in Japan getestet<br />
werden. Sie sind mit einer App verbunden<br />
und bieten 8.000 verschiedene<br />
Zusammenstellungen von Cremes<br />
an. Man muss nur die Haut scannen<br />
und in die App das Wetter in der Natur<br />
und die Laune beim Menschen<br />
eintragen. Schon gibt es die richtige<br />
Creme.<br />
Und ganz bestimmt den Like auf facebook<br />
für den kleinen Film, den die<br />
mitgebrachte Drohne beim Flug um<br />
die Dose erstellt hat.<br />
Foto: Andreas Marini (2)
SEITE 11<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
TITELTHEMA<br />
MAL TIEF INS<br />
GLAS GESCHAUT<br />
Die meistgefragten Weine im Lindenhof<br />
stellt der Alkohol-Experte und Hotelchef Joachim Nischler vor.<br />
1 2 3<br />
4<br />
5 6 7<br />
8<br />
1. WEISSBURGUNDER JUVAL<br />
Das Weingut am Berg Juval hat<br />
Reinhold Messner an Gisela und<br />
Martin Aurich verpachtet. Auf<br />
vier Hektar Steillagen werden<br />
pro Jahr etwa 30.000 Flaschen<br />
erzeugt. Die kühlen Nächte in<br />
dieser Höhenlage sorgen für<br />
mehr Säure und feine Aromen.<br />
2. SAUVIGNON VOGLAR<br />
Im Gebiet Voglar bei Kurtatsch<br />
liegt das Weingut, das Peter<br />
Dipoli 1987 mit Sauvignon-blanc-Reben<br />
neu<br />
bepflanzt hat. Höhe, Ausrichtung<br />
und Kalkgehalt des<br />
Bodens sorgen für beste<br />
Voraussetzungen.<br />
3. LUGANA CÀ DEI FRATI<br />
Der frische und leichte Weißwein<br />
vom Gardasee ist 1967 als einer<br />
der ersten Weine Italiens mit<br />
dem Gütesiegel DOC ausgezeichnet<br />
worden. Er besteht zu 90<br />
Prozent aus Trebbiano-Trauben,<br />
die zwischen Desenzano und<br />
Peschiera reifen.<br />
4. RIESLING FALKENSTEIN<br />
Handarbeit und Liebe zum<br />
Detail zeichnet das Weingut<br />
unseres Nachbarn Franz<br />
Pratzner aus. Ein paar Meter<br />
über uns am Sonnenberg führt<br />
er mit seiner Frau Bernadette<br />
und den Töchtern Magdalena/<br />
Michaela den Familienbetrieb.<br />
5. VERNATSCH VOGELTENN<br />
Vogeltenn heißt das<br />
kleine Weinbaugebiet, um das<br />
sich mein Freund Georg<br />
Christanell nach Feierabend<br />
kümmert. Wir hatten die Idee,<br />
einen Vernatsch herzustellen<br />
–und mit Hilfe unseres<br />
Winzerfreundes Dipoli ist das<br />
gelungen.<br />
6. BLAUBURGUNDER<br />
TRATTMANN<br />
Oberhalb von Neumarkt<br />
bewirtschaftet die Familie Holzknecht<br />
den Trattmann-Hof –<br />
umgeben von Ton- und<br />
Kalkboden. Es gibt fast keine<br />
bessere Voraussetzung für<br />
einen Blauburgunder, der in<br />
Holzfässern gelagert wird.<br />
7. LAGREIN MURI GRIES<br />
1845 sind die Benediktiner<br />
Mönche vom schweizerischen<br />
Muri nach Gries gezogen.<br />
Gries gehört heute zu Bozen<br />
– und hier bewirtschaftet der<br />
Orden 35 Hektar Weinberge in<br />
besten Lagen. Ihr Lagrein hat<br />
die Note von Tabak, Leder,<br />
Eukalyptus.<br />
8. CUVEE FRAUENRIEGEL<br />
Es sind nur 0,3 ha extreme<br />
Steillage zwischen Tramin<br />
und Kurtatsch. Aber Peter<br />
Dipoli hat hier sein Ziel erreicht:<br />
einem dem Iugum ebenbürtigen<br />
alterungsfähigen<br />
Rotwein zu schaffen, der mit<br />
ausgewogener Fruchtsäure<br />
besticht.
TITELTHEMA<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 12<br />
DIE<br />
GESUNDHEITSLÜGE<br />
Interview mit dem Buch-Autor<br />
Manuel Eckardt über „den Bullshit“, der in der<br />
Fitness-Branche so erzählt wird.<br />
Die Fitnessbranche boomt. Wahrscheinlich<br />
weil alle Menschen gesund<br />
leben wollen und…<br />
„… Entschuldigung. Fitness und Gesundheit<br />
sind zwei paar Stiefel. Gerade<br />
im Fitnessstudio kann man so viel<br />
falsch machen, und es wird auch<br />
leider so viel falsch gemacht. Da gehen<br />
Menschen hin, deren Energiehaushalt<br />
komplett leer ist und geben<br />
Vollgas. Damit erreichen sie das Gegenteil<br />
von Gesundheit. Haben Sie<br />
schon mal mit einem leeren Tank im<br />
Porsche Vollgas gegeben? So kann<br />
man ein Auto auch kaputt machen.“<br />
Was machen Sie denn anders? Zu<br />
den Lindenhof-Gesundheitswochen<br />
kommen doch auch Gäste, die noch<br />
nicht so ganz in Form sind?<br />
„Das Erste ist doch, den Menschen<br />
zu einem Bewusstsein zu verhelfen,<br />
warum sie ihr Leben wirklich langfristig<br />
umstellen sollten. Wir von<br />
pur-life lassen den B-E-R-G rufen. B<br />
steht für bewegen, E für essen, R für<br />
regenerieren und G für Geist, also<br />
denken. Das alles muss in harmonischem<br />
Einklang stehen. Nur dann<br />
fühlt man sich auf Dauer wohl. Und<br />
nur wenn man sich wohlfühlt, ist man<br />
auch gesund.“<br />
Das heißt: alle Gäste, die bei Ihren<br />
Gesundheitswochen mitmachen, gehen<br />
gesund nach Hause?<br />
„Sie gehen energiegeladen nach Hause.<br />
Hoch motiviert. Und sie haben<br />
keinen Druck mehr, der das<br />
Wohlfühlen verhindert. Ich<br />
sage bei den Seminaren immer:<br />
verbietet euch nichts. Wenn<br />
euch nach Schokolade ist, esst<br />
Schokolade. Nur wenn ihr ein<br />
schlechtes Gewissen bekommt,<br />
tut es euch nicht gut. Wer Druck<br />
macht, erzeugt nur Gegendruck.“<br />
Das hören Leute gerne, die abnehmen<br />
wollen…<br />
„Wer sagt diesen Leuten denn, dass<br />
sie abnehmen müssen? Sie machen<br />
sich doch selbst den Druck. Und<br />
überhaupt: die Figur eines Menschen<br />
sagt nichts über seine Fitness. Bauch<br />
oder Muskeln haben nichts mit dem<br />
Wohlbefinden zu tun. Das Problem<br />
in der Fitnessbranche ist doch, dass<br />
den Kunden versprochen wird, in einer<br />
Woche 20 Kilo weniger zu haben.<br />
Glauben Sie mir: wenn Sie schon von<br />
Gesundheit sprechen, dann ist unsere<br />
B-E-R-G-Methode die Bessere, auch<br />
wenn sie später zum Ziel führt. Sie<br />
hilft Dir aber ein Leben lang.“<br />
Sie haben selbst<br />
ein Fitnessstudio…<br />
… das wir zum Online-Therapiezentrum<br />
erweitert haben. Wir wollen<br />
untersuchen, beraten und die ganzheitliche<br />
Methode anbieten. Den<br />
meisten Fitnessstudios geht es nur<br />
um den schnellen Euro, aber nicht<br />
um die Gesundheit ihrer Kunden. Da<br />
wird so viel Bullshit erzählt, damit<br />
die Leute schnell abnehmen. Zum<br />
Beispiel, dass der Körper kein Zucker,<br />
kein Fett oder Eiweiß braucht.<br />
Genau das aber braucht unser Organismus.<br />
Und wenn du anfängst, ihn<br />
zu bescheissen, geht er kaputt.“
SEITE 13<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
TITELTHEMA<br />
b<br />
MEHR IM<br />
LINDENHOF<br />
BLOG<br />
ALLE TERMINE DER<br />
GESUNDHEITSWOCHEN<br />
AUF SEITE 40<br />
Wo muss<br />
man es haben?<br />
Hier muss<br />
man es haben!<br />
Manuel Eckardt hat viele<br />
Bücher zum Thema Gesundheit<br />
geschrieben, gründete mit<br />
pur-life das erste Online-Fitnessstudio<br />
der Welt<br />
– und überzeugt regelmäßig<br />
Gäste bei den „Wohlfühlwochen“<br />
im Lindenhof Lifestyle<br />
DolceVita Resort. „Die Figur<br />
eines Menschen sagt nichts<br />
über seine Fitness. Bauch oder<br />
Muskeln haben doch nichts mit<br />
dem Wohlbefinden zu tun“,<br />
sagt der 45-Jährige im<br />
Interview mit der SUITE.
TITELTHEMA<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 14<br />
WIE<br />
FIT SIND<br />
DIE<br />
FITMACHER?<br />
Wer sich im Urlaub<br />
bewegen will, sollte das auch<br />
richtig machen. Im Lindenhof<br />
geht das unter Anleitung<br />
von Experten.<br />
Was essen<br />
Sie so am Tag?<br />
Ich mache mir alles selbst –<br />
angefangen vom Ingwer-Saft<br />
mit Honig am Morgen über den<br />
grünen Smoothie mit Spinat bis<br />
zum veganen Essen am<br />
Mittags- oder Abendtisch. Mit<br />
veganem Essen habe ich<br />
allerdings nur wegen meiner<br />
Tochter angefangen, die das<br />
wollte.<br />
Bewegen<br />
Sie sich auch?<br />
Wenn man im Vinschgau wohnt,<br />
ist das keine Frage. Ich zum<br />
Beispiel wandere, wann immer<br />
es geht, hoch nach Unterstell.<br />
Welche Ihrer<br />
Fitnessregeln halten Sie<br />
für ganz wichtig?<br />
Dass man alles regelmäßig<br />
machen sollte. Es macht keinen<br />
Sinn zu glauben, man könne in<br />
einer Woche alles in Sachen<br />
Bewegung oder Fitness oder<br />
Gesundheit nachholen, was<br />
man in den vergangenen Monaten<br />
vernachlässigt hat. Steter<br />
Tropfen höhlt den Stein.<br />
DIE YOGALEHRERIN<br />
Monika Chitra Pedross<br />
Ich führe die Menschen zu sich selbst und lasse sie Grenzen erfahren.<br />
An welche Ihrer<br />
Fitnessregeln halten<br />
Sie sich?<br />
Natürlich an die, etwas<br />
kontinuierlich zu machen. Ich<br />
nehme mir die Zeit – morgens<br />
und abends.<br />
Wie entspannen Sie?<br />
Mit Meditation, mit Atemübungen.<br />
Bei meinen Kursen<br />
konzentriere ich mich natürlich<br />
sehr auf die Teilnehmer.<br />
Deshalb brauche ich den<br />
Rückzug auch privat für mich.<br />
Was wollen Sie im<br />
Leben noch unbedingt<br />
machen?<br />
Ich brauche keine Weltreise<br />
oder so was. Mir würde es<br />
schon reichen, wenn ich mehr<br />
Raum für Meditation hätte,<br />
mehr Rückzugsmöglichkeiten.<br />
Dafür brauche ich nicht mal<br />
raus aus Naturns.<br />
Was werden Sie in<br />
Ihrem Leben bestimmt<br />
nicht mehr machen?<br />
Rauchen und Alkohol trinken.<br />
Und wahrscheinlich werde ich<br />
auch nie mehr Fleisch essen.<br />
Ich habe bei allem nach dem<br />
Aufhören gemerkt, wie gut es<br />
mir tut.<br />
An welches Lebensmotto<br />
halten Sie sich?<br />
Jeden Tag mit einem Lächeln<br />
durchs Leben zu gehen. Und<br />
glauben Sie mir: es fällt mir<br />
nicht schwer.
SEITE 15<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
TITELTHEMA<br />
DER RAD-GUIDE<br />
Klaus Nischler, Chef von Ötzi-Bike<br />
Ich will, dass meine Mitfahrer die Zeit vergessen.<br />
Was essen<br />
Sie so am Tag?<br />
Alles, was meine Frau kocht.<br />
Und die kocht gut und viel. Aber<br />
sie sorgt auch für gesundes<br />
Essen und ausgewogene<br />
Ernährung. Meistens.<br />
Manchmal.<br />
Bewegen<br />
Sie sich auch?<br />
Bei der Arbeit schon, da sitze<br />
ich ja hin und wieder auf dem<br />
Rad, wenn auch immer weniger,<br />
weil die Büroarbeit immer mehr<br />
wird. Heute komme ich<br />
vielleicht noch auf knapp 5.000<br />
Kilometer. Im Winter fahre ich<br />
Ski – und in der Freizeit<br />
während der Saison lasse ich es<br />
ruhiger angehen. Vielleicht<br />
mache ich mal einen Ausflug<br />
mit Frau und Kindern – natürlich<br />
auf dem Rad.<br />
Welche Ihrer<br />
Fitnessregeln halten Sie<br />
für ganz wichtig?<br />
Während des Sports genügend<br />
zu trinken – und vor<br />
einem harten Sporttag ein<br />
leichtes Frühstück zu sich zu<br />
nehmen: ein hochwertiges<br />
Vollkornbrot, ein Ei, Butter und<br />
Marmelade. Das reicht. Man<br />
braucht keine Spaghetti mehr<br />
am Morgen.<br />
An welche ihrer<br />
Fitnessregeln halten<br />
Sie sich?<br />
Die Erholung darf nie zu kurz<br />
kommen!<br />
Wie entspannen Sie?<br />
Am besten mit und bei der<br />
Familie. Das ist mein Ruhepol.<br />
Und ob ihr’s glaubt oder nicht:<br />
wir reden abends und am<br />
Wochenende kein Wort über<br />
das Geschäft.<br />
Was wollen Sie im<br />
Leben noch unbedingt<br />
machen?<br />
Eine Weltreise. Ich will mal raus<br />
aus Naturns, andere Kulturen<br />
und Menschen kennenlernen.<br />
Das wird in den nächsten<br />
Jahren mit den kleinen Kindern<br />
kaum möglich sein. Aber<br />
irgendwann mache ich das.<br />
Was werden Sie in<br />
Ihrem Leben bestimmt<br />
nicht mehr machen?<br />
Aktien kaufen. Das<br />
habe ich einmal gemacht – und<br />
anderen vertraut. Aber selbst<br />
bei ganz kleinen Summen<br />
sollte man sich in diesem<br />
Geschäft ein bisschen<br />
auskennen.<br />
An welches Lebensmotto<br />
halten Sie sich?<br />
Es gibt immer einen Plan B.<br />
Unsere Experten<br />
haben immer einen Plan B und<br />
versuchen stets mit einem<br />
Lächeln durchs Leben<br />
zu gehen - wenn es stimmt,<br />
was sie sagen...
TITELTHEMA<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 16<br />
DER WANDERFÜHRER<br />
Rudi Alber<br />
Ich will Gästen das besondere Bergerlebnis zeigen.<br />
DER FITNESSTRAINER<br />
Arthur Pircher<br />
Ich sorge dafür, dass sich die Gäste wohlfühlen.<br />
Was essen<br />
Sie so am Tag?<br />
Oh, Gott. Ich bin gelernter<br />
Konditor und mache jetzt<br />
wieder Kuchen für mein<br />
Tscharser Dorfcafe. Also fragt<br />
nicht, ob ich Süßigkeiten esse…<br />
Bewegen<br />
Sie sich auch?<br />
Mit dem Gleitschirm. Ich habe<br />
das 1984 angefangen, weil ich<br />
zwar gerne den Berg hoch<br />
gehe, aber sehr ungern wieder<br />
runter laufe. Deshalb ergänzen<br />
sich meine Hobbies Wandern<br />
und Gleitschirmfliegen ideal. Da<br />
kommst du auch die 3.000er<br />
problemlos runter.<br />
Welche Ihrer<br />
Fitnessregeln halten Sie<br />
für ganz wichtig?<br />
Ich sage den Leuten immer:<br />
geht gemütlich. Lieber langsam<br />
gehen und weit kommen als<br />
umgekehrt.<br />
An welche ihrer<br />
Fitnessregeln halten<br />
Sie sich?<br />
An diese bestimmt nicht. Wenn<br />
ich allein bin, gehe ich schon<br />
schnell. Aber ich muss ja auch<br />
für meine Expeditionen<br />
trainieren. Da jogge ich, da<br />
klettere ich. Auch Krafttraining<br />
ist für das Gleitschirmfliegen<br />
wichtig.<br />
Wie entspannen Sie?<br />
Dreimal dürfen Sie raten: am<br />
besten auf dem Berg. Mit<br />
wunderschönem Blick. Aber ich<br />
gehe auch gerne in die Sauna.<br />
Was wollen Sie im<br />
Leben noch unbedingt<br />
machen?<br />
Noch einmal auf den Kilimandscharo,<br />
aber zum ersten Mal mit<br />
dem Gleitschirm wieder runter.<br />
Das ist so ein Traum von mir.<br />
Was werden Sie in<br />
Ihrem Leben bestimmt<br />
nicht mehr machen?<br />
Politik. Ich war mal fünf Jahre<br />
bei uns im Gemeinderat. Da<br />
habe ich gelernt, dass man sich<br />
bei diesem Geschäft auf andere<br />
nicht verlassen kann. Bei uns<br />
Bergfreunden ist ein Wort ein<br />
Wort, bei Politikern….<br />
An welches Lebensmotto<br />
halten Sie sich?<br />
Mit Freude durchs Leben<br />
zu gehen und versuchen, diese<br />
Freude mit anderen Menschen<br />
zu teilen.<br />
Was essen<br />
Sie so am Tag?<br />
Ich merke, dass ich mich fitter<br />
fühle, wenn ich weniger Fleisch<br />
esse. Also esse ich weniger<br />
Fleisch. Auf gesunde Ernährung<br />
achte ich schon lange, das<br />
fängt bei meinem Shake am<br />
Morgen an. Mit Spinat, Erbsen<br />
und Reis.<br />
Bewegen<br />
Sie sich auch?<br />
Klar, sogar im Winter, wenn das<br />
Hotel geschlossen ist. Da liebe<br />
ich Skitouren. Allerdings muss<br />
bei jeder Anstrengung auch ein<br />
Vergnügen dabei sein – zum<br />
Beispiel die Aussicht, zum<br />
Beispiel Spaß mit Freunden<br />
oder mein Schwarzer mit Sahne<br />
an der Endstation.<br />
Welche Ihrer<br />
Fitnessregeln halten Sie<br />
für ganz wichtig?<br />
Dass bei jeder aktiven<br />
Betätigung Spaß dabei sein<br />
muss. Wenn ich schon sehe, wie<br />
heute alle auf ihre Uhren<br />
starren und nach Höhenmetern<br />
und Kilometerzahlen lechzen…<br />
An welche ihrer<br />
Fitnessregeln halten Sie<br />
sich?<br />
Genau an diese. Ich will Spaß<br />
– dann geb ich auch Gas. Und<br />
das ohne Uhr. Mein Körper<br />
merkt schon selbst, was ihm<br />
gut tut und was nicht.<br />
Wie entspannen Sie?<br />
Bei einer gemütlichen<br />
Wanderung. Und die Betonung<br />
liegt auf gemütlich. Bei gutem<br />
Essen, in der Natur, beim<br />
Zeitungslesen.<br />
Was wollen Sie im<br />
Leben noch unbedingt<br />
machen?<br />
Ich wollte immer mal mit<br />
meinen Kindern eine große<br />
Reise machen, weit weg,<br />
vielleicht nach Kapstadt. Wenn’s<br />
nicht mehr klappt, mache ich<br />
sie halt mit meinen Enkelkindern.<br />
Was werden Sie in<br />
Ihrem Leben bestimmt<br />
nicht mehr machen?<br />
Ein Haus bauen. Das war ein<br />
solcher Stress…<br />
An welches Lebensmotto<br />
halten Sie sich?<br />
Ich würde mich gerne<br />
an ein Lebensmotto halten,<br />
nämlich an das, dass man<br />
immer im Jetzt leben soll.<br />
Vielleicht gelingt es ja mit<br />
zunehmendem Alter.
SEITE 17<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
TITELTHEMA<br />
DER SAUNAMEISTER<br />
Claudio Massa<br />
Ich habe eine Aufgabe: andere zum Schwitzen zu bringen.<br />
DER PERSONALCOACH<br />
Christian Pirpamer<br />
Was macht ein Motivationstrainer? Die Faulen munter…<br />
Was essen<br />
Sie so am Tag?<br />
Viel Pasta und Südtiroler Speck.<br />
Ehrlich. Aber auch Früchte und<br />
Gemüse. Mir schmeckt’s halt<br />
– sogar Fleisch und Fisch.<br />
Bewegen<br />
Sie sich auch?<br />
Was ist bewegen? Spaß!<br />
Natürlich. Ich wandere, ich gehe<br />
ins Fitnessstudio. Leider kann<br />
ich nicht mehr richtig Basketball<br />
spielen wegen Knieproblemen,<br />
das war mein Lieblingssport.<br />
Welche Ihrer<br />
Fitnessregeln halten Sie<br />
für ganz wichtig?<br />
Dass man nach der Sauna<br />
immer unbedingt kalt duschen<br />
sollte.<br />
An welche ihrer<br />
Fitnessregeln halten<br />
Sie sich?<br />
Dass man nach der Sauna<br />
immer unbedingt kalt duschen<br />
sollte.<br />
Wie entspannen Sie?<br />
Ich habe immer ein<br />
Buch dabei. Wenn ich mal<br />
Pause habe, liege ich im<br />
Saunabereich in einem<br />
Ruheraum und lese.<br />
Was wollen Sie im<br />
Leben noch unbedingt<br />
machen?<br />
Im Lindenhof arbeiten.<br />
Aber das habe ich ja erreicht.<br />
Jetzt träume ich höchstens<br />
noch von Japan oder<br />
den USA.<br />
Was werden Sie in<br />
Ihrem Leben bestimmt<br />
nicht mehr machen?<br />
Bungee-Jumping.<br />
Haben Sie schon mal von da<br />
oben nach unten geschaut?<br />
Nie wieder!<br />
An welches Lebensmotto<br />
halten Sie sich?<br />
An das von Charlie Chaplin. Ein<br />
Tag ohne Lachen ist ein<br />
verlorener Tag.<br />
Was essen<br />
Sie so am Tag?<br />
Viel Gemüse – schon zum<br />
Frühstück mit zwei Spiegeleiern<br />
und Südtiroler Schüttelbrot.<br />
Mittags und abends gibt’s<br />
gedämpftes Gemüse, mal mit<br />
Reis, mal mit Hühnchen, mal<br />
mit Fisch. Für mich ist ganz<br />
wichtig: ich nehme mir Zeit.<br />
Beim Kochen und beim Essen.<br />
Bewegen<br />
Sie sich auch?<br />
Von halb vier Uhr morgens an.<br />
Da stehe ich auf, mache<br />
Frühstück, putze die Wohnung.<br />
Um fünf Uhr beginnt mein<br />
Training ganz allein im<br />
Lindenhof-Fitnessraum. Danach<br />
gehen die Kurse los.<br />
Welche Ihrer<br />
Fitnessregeln halten Sie<br />
für ganz wichtig?<br />
Du darfst alles essen, aber mit<br />
Maß und Disziplin. Das ist<br />
wichtig, weil essen auch<br />
Kopfsache ist. Wenn du dir<br />
etwas verbietest, bekommst du<br />
Heißhunger darauf.<br />
ehrlich: wenn ich mir Süßigkeiten<br />
verbieten würde, würde<br />
ich eine Tafel nach der anderen<br />
wegputzen.<br />
Wie entspannen Sie?<br />
Beim Auto oder Motorrad<br />
fahren. Da bin ich total im Flow.<br />
Was wollen Sie im<br />
Leben noch unbedingt<br />
machen?<br />
In New York ein Motorrad mieten<br />
und die USA bereisen.<br />
Was werden Sie in<br />
Ihrem Leben bestimmt<br />
nicht mehr machen?<br />
Mich nur auf den Sport<br />
konzentrieren – und dadurch<br />
die Freunde vernachlässigen.<br />
Da verliert man Lebensqualität.<br />
An welches Lebensmotto<br />
halten Sie sich?<br />
Bleib hart. Das habe ich auch<br />
als Tattoo am Arm. Es erinnert<br />
mich daran, dass man im Leben<br />
immer kämpfen muss.<br />
An welche ihrer<br />
Fitnessregeln halten<br />
Sie sich?<br />
Du darfst alles essen, aber<br />
mit Maß und Disziplin. Ganz
TITELTHEMA<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 18<br />
NICHT STÖREN,<br />
CHIARA CHILLT<br />
Keine Ahnung woher, aber die Juniorchefin kennt<br />
die ruhigsten Wellnessbereiche im Lindenhof<br />
POOL MIT AUSSICHT:<br />
IM NACKTBEREICH<br />
OBEN AUF DEM<br />
WELLNESSTURM IST<br />
DER BLICK<br />
GIGANTISCH<br />
Wir haben sieben<br />
Saunen, einen<br />
Aufguss-Weltmeister<br />
als Chef und<br />
von überall den<br />
Blick auf die Berge
SEITE 19<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
TITELTHEMA<br />
AUF ALLEN<br />
ETAGEN GIBT ES<br />
BEI UNS<br />
SONNENPLÄTZE<br />
– UND DIE SONNE<br />
SCHEINT 315 TAGE<br />
IM JAHR...<br />
HOFFENTLICH!<br />
Im ArtSPA-Bereich<br />
verwöhnen Sie<br />
Kosmetikerinnen<br />
und Masseure<br />
Foto: Andreas Marini, Renè Riller (4)<br />
Okay, manchmal<br />
träume ich auch bei<br />
der Arbeit. Aber am<br />
liebsten träume ich<br />
in diesen Schaukelliegen<br />
im 6. Stock<br />
Wir haben<br />
Relaxräume mit<br />
ergonomischen<br />
Liegen, Wasserbetten,<br />
Sch<strong>web</strong>eliegen<br />
und Lesekojen<br />
b<br />
MEHR IM<br />
LINDENHOF<br />
BLOG<br />
„EIN TURM<br />
VOLLER WELLNESS“<br />
BESCHREIBT DAS<br />
KONZEPT HINTER DEM<br />
SPA-BEREICH
PORTRÄT<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 20<br />
DER<br />
SÜD<br />
IROLER<br />
Andreas Pircher hat sich in<br />
jungen Jahren immer an<br />
das Motto gehalten: „Was<br />
der Bauer nicht kennt, frisst<br />
er nicht.“ Heute ist der<br />
Bauernsohn aus Plaus<br />
Chef- und Gourmetkoch<br />
im Lindenhof Lifestyle<br />
DolceVita Resort und<br />
verzückt die anspruchsvollen<br />
Gäste immer wieder<br />
mit neuen Kreationen –<br />
und vor allem mit<br />
Produkten aus seiner<br />
Heimat.<br />
Einmal im Jahr steht der<br />
Gourmetkoch in der Küche des elterlichen<br />
Bauernhofs. Und kocht<br />
für die ganze Familie. Für den<br />
80-jährigen Vater, die 71-jährige<br />
Mutter, für seine zwei Brüder mit<br />
Frauen und Kinder, für seine Ehefrau<br />
und die drei Buben. „Da kannst du<br />
nicht mit Jakobsmuscheln oder<br />
Garnelen kommen. Das essen die alle<br />
nicht“, sagt Andreas Pircher und<br />
lacht. Das höchste der Gefühle sei ein<br />
Kalbsbraten, am liebsten aber würden<br />
sie alle den Riebel essen, den nur<br />
die Mutter perfekt kann: „Mit Kartoffeln,<br />
Mehl, Eier und vor allem viel<br />
Butter.“<br />
Es ist die andere Welt des Andreas<br />
Pircher, den alle nur Andi nennen. In<br />
der Gourmetküche des Lindenhof<br />
Lifestyle DolceVita Resorts in Na-<br />
Foto: Andreas Marini
SEITE 21<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
PORTRÄT<br />
Gesunde Küche<br />
gehört zum gesunden<br />
Urlaub – und dafür<br />
bürgt im Lindenhof der<br />
Küchenchef Andreas<br />
Pircher
PORTRÄT<br />
turns fühlt er sich wohl, aber glücklich<br />
ist er vier Kilometer weiter weg<br />
in Plaus. Den Bauernhof hier mit den<br />
sechs Hektar führt inzwischen sein<br />
älterer Bruder, er selbst hat gebaut,<br />
nicht weit weg davon. Auf einem<br />
Grundstück, auf dem früher seine<br />
Großmutter gelebt hat. Daneben<br />
wohnt sein Onkel, auf der anderen<br />
Seite ein Bruder. „Bodenständig“, ist<br />
das Wort, das bei ihm am häufigsten<br />
fällt. Er ist „bodenständig“ aufgewachsen,<br />
seine Kinder will er „bodenständig“<br />
erziehen. Ja. Ein Südtiroler<br />
sei nun mal „bodenständig“.<br />
Andi Pircher sagt, er sei ein typischer<br />
Südtiroler. Einer, der die Heimat<br />
liebt, die Natur, die Menschen hier.<br />
Der ehrlich ist. Und am liebsten nur<br />
das isst, was um ihn herum wächst<br />
und gedeiht. „Was der Bauer nicht<br />
kennt, frisst er nicht“, sagt der 43-Jährige.<br />
Selbst er, der heute zu den kreativsten<br />
Spitzenköchen in Südtirol<br />
zählt, hat bis zu seinem 16. Lebensjahr<br />
keinen Fisch gegessen, so gut wie<br />
kein Fleisch. „Bei uns gab es nur einfache<br />
Gerichte. Kartoffeln und Gemüse,<br />
alles, was wir selbst geerntet<br />
haben. Und ich wollte auch nichts<br />
anderes probieren.“ Raphael, 10,<br />
Josef, 9, und Michael, 4, geht es heute<br />
ähnlich wie dem Vater früher. Nur<br />
mit einem Unterschied: „Schnitzel<br />
und Pommes darf es bei ihnen schon<br />
sein…“<br />
Also kocht einer der besten Köche<br />
Südtirols sonntags zu Hause Schnitzel<br />
mit Pommes. Oder Knödel mit<br />
Gemüse. Denn auch an seinem freien<br />
Tag steht er in der Küche. „Aus zwei<br />
Gründen“, sagt er und lacht. „Erstens<br />
geht es bei mir schneller. Und zweitens<br />
möchte ich auch meine Frau Sylvia<br />
entlasten.“ Als Vollzeitmama in<br />
Plaus und Teilzeitlehrerin in Naturns<br />
ist sie genügend gestresst. „Wenn ich<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 22<br />
ANDI PIRCHER EMPFIEHLT:<br />
SPINATRISOTTO MIT TARTAR<br />
VOM SAIBLING<br />
Den Spinat blanchieren, im<br />
Eiswasser schocken und<br />
ausdrücken. Mit dem Stabmixer<br />
pürieren. Zwiebel in Olivenöl<br />
andünsten, Reis dazugeben,<br />
anziehen lassen. Mit Gemüsebrühe<br />
aufgießen (bis der Reis<br />
bedeckt ist), 15 Minuten kochen,<br />
immer wieder mit Gemüsebrühe<br />
aufgießen. Kurz vor Ende der<br />
Kochzeit Spinat, Butter und<br />
Parmesan dazu geben, kurz<br />
aufkochen lassen.<br />
WEISSER BALSAMICOESSIG<br />
um elf von der Arbeit nach Hause<br />
komme, steht sie oft noch am Bügelbrett.“<br />
Und lieber hilft der Ehemann<br />
beim Kochen. Als beim Bügeln.<br />
Das Saiblingsfilet entgräten,<br />
die Haut abziehen und in kleine<br />
Würfel schneiden. Mit Salz,<br />
Pfeffer, Olivenöl und Zitrone<br />
marinieren - genauso wie den<br />
gehobelten Fenchel. Bei ihm<br />
kommt noch Balsamicoessig<br />
dazu. Die Radieschen in feine<br />
Scheiben schneiden - und<br />
Tartar, Fenchel und Radieschen<br />
auf dem Risotto anrichten.<br />
ZITRONENABRIEB<br />
Kochen hat Andi Pircher im Rössl in<br />
Rabland gelernt. Die einfachen Dinge.<br />
Schnitzel mit Pommes zum Beispiel.<br />
„Ich wusste mit 14 überhaupt<br />
nicht, was ich werden will. Also hat<br />
mich mein Onkel in die Küche seines<br />
Restaurants geholt.“ Dass Lehrjahre<br />
damals keine Herrenjahre waren, erzählen<br />
die Alten heute noch gerne<br />
den Jungen, aber: Lehrjahre in einer<br />
Küche hatten einen besonderen Horror.<br />
„Wahrscheinlich wurde nirgends<br />
so viel gebrüllt wie in einer Küche<br />
während der Essenszeiten. Und am<br />
meisten hat man halt den Lehrling<br />
angebrüllt“, erinnert sich Andi Pircher,<br />
der heute eher ein ruhiges Regiment<br />
bei seinen 14 Köchen führt.<br />
Aber sich trotzdem manchmal aufregt,<br />
weil die Jungen es doch in dem<br />
Moment zu langsam angehen lassen,<br />
wenn ein Handgriff zum anderen<br />
und das Essen auf den Tisch kommen<br />
muss. „Ich habe mal einen meiner ersten<br />
Chefs gefragt, ob ich denn damals<br />
auch so langsam gewesen bin“,<br />
erzählt er – und sagt. „Er hat die Antwort<br />
verweigert. Da wusste ich Bescheid.“<br />
Andi Pircher setzt dieses spitzbübische<br />
Lächeln auf, an dem man auch<br />
heute noch sieht, dass er in diesem<br />
Moment mit sich und der Welt im<br />
Reinen ist. Der Junge vom Bauernhof,<br />
der Koch werden musste, brennt<br />
inzwischen leidenschaftlich für seinen<br />
Job. „Anders würde es nicht gehen“,<br />
sagt er – und erinnert sich an
SEITE 23<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
PORTRÄT<br />
280 GR.<br />
RISOTTOREIS<br />
(Z.B. VIALONE NANO)<br />
250 GR.<br />
FRISCHER<br />
SPINAT<br />
1 KL. ZWIEBEL 1 KL. FENCHEL<br />
50 GR. PARMESAN<br />
50 GR. BUTTER<br />
CA. 1 L GEMÜSEBRÜHE 150 GR. SAIBLINGS FILET FRISCHER MEERRETTICH RADIESCHEN
PORTRÄT<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 24<br />
die Zeit, die sein Leben wirklich verändert<br />
hat. Damals im Sternelokal<br />
„La Perla” in Corvara. Er war 17 oder<br />
18 – und begann erstmals das zu essen,<br />
was er nicht kannte. Fisch, besonderes<br />
Fleisch, Gemüse wie Sprossenkohl<br />
oder Brokkoli. Es schmeckte<br />
ihm, und er begann damit zu zaubern.<br />
Mit immer wieder neuen Zusammenstellungen.<br />
„Als ich in den<br />
Lindenhof kam, habe ich vom damaligen<br />
Chefkoch Erich viel gelernt,<br />
weil der auch gerne experimentiert<br />
hat“, sagt Andi Pircher. Auch heute<br />
lernt er immer noch dazu. Er geht<br />
während der Ruhezeiten des Lindenhofs<br />
zur Weiterbildung in Diätküchen,<br />
er besucht andere Gourmetköche,<br />
er will mal ein paar Wochen bei<br />
einer italienischen Nonna die traditionelle<br />
Nudelherstellung studieren.<br />
Gäste im Lindenhof sehen den Südtiroler<br />
Koch nur selten. Er versteckt<br />
sich am liebsten in der Küche. Er ist<br />
keiner dieser Showköche, der die Öffentlichkeit<br />
braucht. Im Gegenteil: er<br />
braucht sie nicht. Und dass diese<br />
Glanz- und Glitzerwelt seinen Beruf<br />
immer mehr vereinnahmt, stört ihn<br />
so, dass hin und wieder doch ein alter<br />
Wunsch in ihm hochsteigt. „Eigentlich<br />
wäre ich gerne Bauer. Wie mein<br />
Vater. Wie mein Bruder“, sagt er<br />
dann leise und mehr zu sich, wohlwissend,<br />
dass auch sein privates Leben<br />
dadurch heute ganz anders aussehen<br />
würde. Er hat 2005 ein Haus<br />
gebaut, er genießt es, seiner Frau und<br />
seinen Kindern ein bisschen Luxus<br />
bieten zu können. „Es ist mir wichtig,<br />
dass ich meinen Jungs neue Fußballstiefel<br />
kaufen kann, wenn die alten<br />
kaputt sind. Und nicht überlegen<br />
muss, wo ich das wieder einspare.“<br />
Mittagessen im<br />
Hause Pircher:<br />
Hausmannskost vom<br />
Gourmetkoch<br />
So hat er vor allem noch einen Traum:<br />
einmal die Zeit für einen Garten zu<br />
haben, in dem er viel Gemüse anpflanzen<br />
würde, wie früher seine Eltern.<br />
„Wir haben damals Karotten<br />
aus dem Boden geholt, sie abgewaschen<br />
und gegessen“, sagt er und die<br />
Augen strahlen wieder. „Die Kinder<br />
heute wissen doch nicht einmal mehr,<br />
wie Karotten wachsen und wo sie<br />
herkommen.“<br />
Andi Pircher will es seinen Kindern<br />
beibringen. Er will sie zu echten Südtirolern<br />
erziehen. Sie sollen natürlich<br />
„bodenständig“ und „ehrlich“ bleiben.<br />
Wie sich das mit den Fußballprofiträumen<br />
von Raphael, der wie<br />
sein Bruder beim SSV Naturns spielt,<br />
vereinen lässt, weiß der Vater noch<br />
nicht. Bei Josef ist er da schon weiter.<br />
Denn der hat ein klares Berufsziel:<br />
„Ich will Bauer werden“, sagt der<br />
Neunjährige – und sein Vater setzt<br />
dieses Lächeln auf, das ganz Plaus signalisiert:<br />
Bei uns ist die Welt in<br />
Ordnung. Wir sind halt Südtiroler.<br />
b<br />
MEHR IM<br />
LINDENHOF<br />
BLOG<br />
SÜDTIROL<br />
FÜR GOURMETS<br />
heißt ein Artikel in unserer<br />
Online-Ausgabe, der<br />
Ihnen zeigt, dass Südtirol<br />
kulinarisch längst nicht<br />
mehr nur auf die deftige<br />
Alpenküche beschränkt<br />
ist. In Südtirol ist der<br />
Einfluss der italienischen<br />
und französischen Küche<br />
sehr groß. „Auch wenn wir<br />
mit unseren heimischen<br />
Produkten arbeiten“, sagt<br />
der Lindenhof-Chefkoch.
www.alber-mode.com<br />
Das Schlichte bleibt in Erinnerung.<br />
Brunello Cucinelli<br />
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DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 26<br />
6.02 UHR<br />
WAS FÜR EIN<br />
TAUSENDSASSA...<br />
Warum der Tag eines Hotelchefs<br />
mindestens 18 Stunden hat<br />
Es wäre vermessen zu<br />
behaupten, dass ich den<br />
besten Espresso im<br />
Lindenhof mache. Aber: um<br />
diese Zeit bleibt mir nichts<br />
anderes übrig. Da muss ich<br />
mir meinen Kaffee selbst<br />
machen. Denn ohne<br />
Espresso kann ich den Tag<br />
nicht beginnen.<br />
„Manchmal wünsche ich mir<br />
schon so normale Bürozeiten. Dann<br />
könnte man abends und am Wochenende<br />
vielleicht ein bisschen runterfahren.“<br />
Joachim Nischler beim SUITE-Gespräch<br />
um 10.34 Uhr<br />
Er hat sich schon ein entsprechendes<br />
Büro ausgesucht. Ohne Fenster. Und<br />
mit Sicherheitsschloss an der Tür.<br />
Denn manchmal würde er sich gerne<br />
verbarrikadieren. „Tagsüber ist es fast<br />
unmöglich, sich mal eine halbe Stunde<br />
konzentriert einer Aufgabe zu<br />
widmen“, sagt Joachim Nischler. Da<br />
steckt quasi im Fünf-Minuten-Rhythmus<br />
eine/r den Kopf in das<br />
diffus beleuchtete Zimmer. „Ein<br />
Gast möchte mit mir sprechen, ein<br />
Hausmeister meldet ein technisches<br />
Problem, die Rezeption hat Fragen<br />
wegen der Abrechnung, ein Handwerker<br />
muss eingewiesen werden, ein<br />
Mitarbeiter hat Gesprächsbedarf und<br />
und und.“ Die Konsequenz: der Arbeitstag<br />
des Lindenhof-Hotelchefs<br />
beginnt in der Regel um sechs Uhr<br />
und endet um 22 Uhr. Trotzdem<br />
setzt der Mann, der mit 50 ja auch<br />
nicht mehr der Jüngste ist, Prioritäten:<br />
Der Gast und der Mitarbeiter<br />
müssen immer Vorfahrt haben. „Das<br />
liegt auch schon daran, dass ich mich<br />
selbst am wohlsten fühle, wenn ich<br />
merke, dass Gäste und Mitarbeiter<br />
zufrieden sind und die Stimmung im<br />
Hause gut ist“, sagt Joachim Nischler.<br />
Er braucht das für seine Energie,<br />
genauso wie er drei Mal in der Woche<br />
seinen Sport braucht. Dann fährt er<br />
zwischen zwei und vier Stunden mit<br />
dem Fahrrad oder rennt nach Unterstell<br />
hoch und wieder zurück. „Danach<br />
habe ich immer 80 Prozent weniger<br />
Sorgen als zuvor.“<br />
„Ich bin so froh, dass ich keinen normalen<br />
Bürojob habe. Da ist man oft<br />
nur für einen bestimmten Bereich<br />
zuständig. Ich lerne täglich dazu,<br />
weil ich mich in alle Bereiche einarbeiten<br />
muss. Hotelier ist ein absoluter<br />
Traumjob.“<br />
Joachim Nischler beim SUITE-Gespräch<br />
um 10.58 Uhr<br />
10.30 UHR<br />
Darauf sind wir nicht<br />
vorbereitet... An der Heizung<br />
stimmt was nicht – und das<br />
im November. Unser<br />
Hausmeister Igor erklärt mir,<br />
was kaputt ist. Leider kann<br />
ich ihm nicht erklären, wie<br />
man das repariert. Also<br />
brauchen wir die Experten.<br />
Ich rufe an. Natürlich.
SEITE 27<br />
6.30 UHR<br />
Wenn ich mal in Ruhe<br />
arbeiten will, dann um diese<br />
Zeit. Ich beantworte Mails,<br />
schaue mir die Buchungen<br />
an, die Rechnungen. Denn<br />
eineinhalb Stunden später<br />
geht der Terror los. „Nur mal<br />
ganz kurz“, sagt jeder, der<br />
den Kopf in die Tür steckt.<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
HAUSPOST<br />
9.30 UHR<br />
11.30 UHR<br />
Wie viele Gäste kommen<br />
nächste Woche? Gibt es<br />
Sonderwünsche? Was muss<br />
die Küche beachten? Was<br />
der Service? Ist Kosmetik<br />
ausgebucht oder brauchen<br />
wir noch Werbung? Schaffen<br />
die Zimmermädchen die<br />
Zimmerwechsel bis 14 Uhr?<br />
Abteilungsleitersitzung im<br />
Weinverkostungsraum.<br />
Lagebesprechung mit dem<br />
Inner Circle. Was ist gestern<br />
schief gelaufen? Was wird<br />
heute schief laufen, nein<br />
– natürlich nichts. Lorella,<br />
Chiara und Martin berichten<br />
aus ihren Bereichen. Wir<br />
wollen auf alles vorbereitet<br />
sein.<br />
13.30 UHR<br />
Nach einem kurzen<br />
Mittagessen (natürlich mit<br />
einem Glas Wein…) geht’s<br />
auf die Etage mit unserer<br />
Gouvernante Anja. Muss in<br />
den Zimmern was repariert<br />
werden? Ist alles sauber<br />
geputzt? Ich versuche, jeden<br />
Tag mich so intensiv wie<br />
möglich um eine Abteilung<br />
zu kümmern.<br />
16.00 UHR<br />
Eine Stunde Radfahren hat<br />
mir neue Energie gebracht.<br />
Ich bin danach ein anderer<br />
Mensch. Und natürlich auch,<br />
weil ich liebe Gäste treffe.<br />
Gespräche mit Gästen sind<br />
mir immer ein besonderes<br />
Vergnügen. Sie lenken ab<br />
von dem, was kommen wird:<br />
E-Mails beantworten, mit<br />
unserem Kommunikationsberater<br />
streiten, Rückrufe<br />
erledigen.<br />
18.00 UHR<br />
Gottseidank kommt mein<br />
Steuerberater auch noch zu<br />
solchen Zeiten ins Haus. Ich<br />
hatte den ganzen Tag keine<br />
Zeit für ihn. Also: noch eine<br />
Stunde Zahlen wälzen und<br />
überlegen, wie viele Gäste<br />
wir noch brauchen, um über<br />
die Runden zu kommen….<br />
21.00 UHR<br />
Der Magen knurrt. Aber seit<br />
19 Uhr serviere ich, rede mit<br />
Gästen, trage schmutzige<br />
Teller in die Küche. Die<br />
ganze Familie ist im Einsatz,<br />
erst um 21.30 Uhr essen wir<br />
gemeinsam. Höchstens ein<br />
Gast hat Gesprächsbedarf…
N<br />
HAUSPOST<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 28<br />
JOACHIM NISCHLER, 50.<br />
SEIT 25 JAHREN LEITET ER DAS<br />
HOTEL. MIT VIER ANDEREN<br />
HOTELIERS ZUSAMMEN<br />
GRÜNDETE ER DEN<br />
DOLCEVITA-HOTELVERBUND.<br />
ER SAGT: „STILLSTAND<br />
IST RÜCKSCHRITT.“
SEITE 29<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
HAUSPOST<br />
DER<br />
ISCHLER<br />
Eine Familie managt<br />
ein Hotel – vom Großvater<br />
bis zur Enkelin helfen<br />
im Lindenhof Lifestyle<br />
DolceVita Resort alle mit<br />
und tragen Verantwortung.<br />
Kann das<br />
gut gehen?<br />
CLAN<br />
Wenn Lorella Longhitano<br />
mit den Nischlers plötzlich italienisch<br />
spricht, liegt das nur in den<br />
seltensten Fällen daran, dass die<br />
Umstehenden sie nicht verstehen<br />
sollen. Es liegt oft an ihrem Erregtheitszustand.<br />
Und der kann bei einer<br />
echten Italienerin schon mal die<br />
Höchststufe 10 erreichen. „Auch<br />
wenn es für die Gäste oft so harmonisch<br />
aussieht: es ist nicht immer alles<br />
Sonnenschein bei uns“, sagt die Mutter<br />
von Chiara und Emma Nischler.<br />
Tatsächlich sind schon viele Familien<br />
daran gescheitert, ein Unternehmen<br />
gemeinsam zu führen. Da ist der Generationenkonflikt,<br />
weil jung und alt<br />
oft die gleichen Fakten unterschiedlich<br />
beurteilen; da kann man zwangsläufig<br />
Unternehmensziele von Senior<br />
und Junior kaum in Einklang bringen;<br />
da sind Hierarchien anders gesteckt<br />
als vielleicht im privaten Miteinander;<br />
da ist das Konfliktpotential<br />
wegen der ständigen Nähe und pausenloser<br />
Entscheidungen größer; da
HAUSPOST<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 30<br />
geraten Mitarbeiter wegen der quantitativ<br />
großen Führungsriege verstärkt<br />
in Loyalitätsabhängigkeiten. Und<br />
was im Fall der Familie Nischler noch<br />
erschwerend hinzukommt: Es gibt<br />
fast keinen Übergang vom Geschäftlichen<br />
ins Private. Ein Hotel hat rund<br />
um die Uhr „Kunden“, was für eine<br />
Hoteliersfamilie 24 Stunden am Tag<br />
und sieben Tage in der Woche eine<br />
gewisse Präsenz erfordert. „Wir sind<br />
sogar hier im Lindenhof aufgewachsen“,<br />
erzählt Chiara Nischler, 25, die<br />
inzwischen als Juniorchefin den Bereich<br />
Büro und Rezeption leitet und<br />
sagt: „Es hat eine gewisse Zeit gedauert,<br />
bis mein Vater Entscheidungen<br />
von mir akzeptiert hat.“<br />
Der Vater: Nischler, Joachim. 50 Jahre<br />
alt. Er hat schon mit 25 die Pension<br />
seines Vaters Werner übernommen –<br />
und sie ausgebaut. Heute steht im<br />
Kirchweg in Naturns ein Resort mit<br />
80 Zimmern, ein Wellnessturm mit<br />
sieben Saunen und diversen Pools,<br />
ein Familybereich mit Sporthalle.<br />
Werner Nischler hat alle Entwicklungen<br />
mit der notwendigen Skepsis<br />
begleitet, inzwischen ist er stolz auf<br />
den Mut und Tatendrang seines<br />
Sohnes. Zusammen mit seiner Frau<br />
Doris hilft der 79-Jährige immer<br />
noch im Lindenhof aus und gibt nicht<br />
nur den alten Stammgästen wertvolle<br />
Wander- und Wettertipps. „So ein<br />
Aufstieg von der Pension zum Lindenhof<br />
Lifestyle Resort gelingt nur,<br />
wenn wirklich alle in der Familie<br />
mitziehen“, sagt der Hotelchef Joachim<br />
Nischler, dem es wichtig ist, dass<br />
alle Entscheidungen einstimmig getroffen<br />
werden. „Möglichst so, wie er<br />
es vorschlägt“, sagt seine Tochter<br />
Emma. Und lacht. Die 23-Jährige<br />
studiert inzwischen in Mailand<br />
Kunst, ist nebenher im Lindenhof für<br />
Social Media verantwortlich und arbeitet<br />
jedes Wochenende im Service<br />
mit.<br />
Diese „Einstimmigkeit“ in den wichtigsten<br />
Entscheidungen liegt sicherlich<br />
auch daran, dass bei Tischgesprächen<br />
in der Familie Nischler das<br />
Thema Hotel noch vor dem Thema<br />
Hotel und dem Thema Hotel kommt.<br />
„Schon als wir Kinder waren, haben<br />
wir beim Essen erfahren, warum unser<br />
Vater das mit dem Mitarbeiter so<br />
und nicht anders macht, was er zu den<br />
WERNER NISCHLER, 79.<br />
ER HAT DIE PENSION<br />
IM KIRCHWEG IN NATURNS<br />
GEBAUT – UND NEBENHER<br />
EIN BAUUNTERNEHMEN<br />
GELEITET. ER SAGT:<br />
„ICH LASS DEN JOACHIM<br />
HALT M ACHEN.“<br />
DORIS NISCHLER, 60.<br />
SIE FÜHRT DEN<br />
SOUVENIRSHOP IM<br />
LINDENHOF UND HILFT<br />
IM SERVICE. SIE SAGT:<br />
„WENN MAN MICH<br />
BRAUCHT, BIN ICH DA.“
SEITE 31<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
HAUSPOST<br />
Gästen warum gesagt hat und wie<br />
künftig der Speisesaal aussehen soll“,<br />
sagt Chiara. In der Politik nennen sie<br />
das „Gehirnwäsche“ – in diesem Fall<br />
mit dem Vorteil für den Lindenhof:<br />
Alle Nischlers haben eine ähnliche<br />
berufliche Denkweise. Was sich bis<br />
zum Abend im Speisesaal durchschlägt:<br />
Lorella, Chiara, Emma und<br />
auch Doris sind sich nicht zu schade,<br />
die schmutzigen Teller zum Spüler zu<br />
bringen. „Mein Vater macht das, seit<br />
ich denken kann“, sagt Emma.<br />
So scheint im Hause Nischler das<br />
Unternehmen mit der Familie zu<br />
funktionieren, vielleicht sogar besser<br />
als die Familie mit dem Unternehmen<br />
funktioniert. Lorella und Joachim<br />
haben sich privat getrennt, im<br />
Management des Hotels arbeiten die<br />
Getrennten gemeinsam, vielleicht<br />
besser als je zuvor. „Es ist im Hotelbusiness<br />
nicht einfach, Job und Privates<br />
unter einen Hut zu bringen“,<br />
sagt Joachim, der es einst gar mit<br />
Vorgaben versuchte: Einmal in der<br />
Woche war gemeinsames Abendessen<br />
Pflicht, nicht gerade zur Freude<br />
der immer erwachsener werdenden<br />
Töchter. Zumal das Thema schon vor<br />
der Vorspeise wieder das gleiche war<br />
wie immer: das Hotel.<br />
Das Hotel hat ihr Leben dominiert.<br />
Und dominiert es weiter. „Ist das<br />
schlimm?“, fragt Joachim offensichtlich<br />
überrascht. Und die anderen<br />
schauen ihn verständnislos an.<br />
Diese Frage haben sich die Nischlers<br />
noch nie gestellt.<br />
CHIARA NISCHLER, 25.<br />
NACH DER<br />
ENTSPRECHENDEN<br />
AUSBILDUNG IM<br />
TOURISMUS- UND<br />
WIRTSCHAFTSSEKTOR<br />
IST SIE DIE RECHTE<br />
HAND IHRES VATERS.<br />
SIE SAGT:<br />
„ICH HABE VIEL VON<br />
IHM GELERNT.“<br />
Foto: Andreas Marini (5)<br />
LORELLA<br />
LONGHITANO, 50.<br />
DIE MAILÄNDERIN IST SICH<br />
NICHT SICHER, WARUM<br />
SIE JOACHIM VOR 30 JAHREN<br />
SO OFT IN IHRER HEIMAT<br />
BESUCHT HAT. „ICH GLAUBE,<br />
ES WAR WEGEN INTER“,<br />
SAGT SIE.<br />
EMMA NISCHLER, 23.<br />
SIE LEBT IHREN TRAUM ALS<br />
KÜNSTLERIN – IM MOMENT<br />
BEIM STUDIUM IN<br />
MAILAND. TROTZDEM IST<br />
IHR INTERESSE AM HOTEL<br />
GROSS. SIE SAGT: „KUNST<br />
UND HOTEL – DAS WÄR’S.“
TIPPS<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 32<br />
DAS MÜSSEN SIE<br />
GESEHEN HABEN….<br />
Natürlich hat jeder seine Vorlieben.<br />
Aber: wer öfters nach Südtirol kommt,<br />
sollte sich diese zehn Ausflüge mal<br />
einplanen. „Sie lohnen sich“, sagt der<br />
Lindenhof-Hotelchef Joachim Nischler.<br />
KREUZGANG<br />
KARTHAUS<br />
Karthaus ist ein einzigartiges Dorf am<br />
Eingang des Schnalstals, das aus einem<br />
alten Kloster entstanden ist – und in dem<br />
Sie heute noch die Stille der ehemaligen<br />
Mönche spüren. Sie lebten zurückgezogen<br />
und durften nicht einmal sprechen. Sie<br />
dürfen – und alles auf Eigeninitiative und<br />
mit bester Beschilderung besichtigen.<br />
Naturns-Schnalstal-Karthaus<br />
(15 Minuten/Auto, Bus).<br />
UNTERSTELL<br />
AUSSICHTS-<br />
PLATTFORM<br />
Wer schwindelfrei ist, genießt<br />
einen herrlichen Panoramablick – vom<br />
Meraner Talkessel bis zum Ortlergebirge.<br />
Die Stahlkonstruktion, die 16 Meter<br />
lang und am Ende 50 Meter tief ist, erreicht<br />
man in zehn Minuten von der Bergstation<br />
Unterstell aus. Wer gut zu Fuß ist,<br />
kann auch weiter marschieren.<br />
Lindenhof – Unterstell-Talstation<br />
(10 Minuten zu Fuß).<br />
KNOTTNKINO<br />
Sie sitzen in Kinosesseln – und der<br />
Film vor Ihnen ist einmalig! Es ist ein<br />
Naturschauspiel mit dem grandiosen<br />
Ausblick über das gesamte Etschtal. Das<br />
Knottnkino auf dem porphyrroten<br />
Rotsteinkogel entstand durch die Arbeit des<br />
Bozner Künstlers Franz Messner.<br />
Lindenhof – Meran – Hafling – Vöran<br />
(vom Parkplatz Grüner Baum aus<br />
noch 1 Stunde zu Fuß).<br />
TAPPEINERWEG<br />
MERAN<br />
Der Arzt Dr. Franz Tappeiner hat<br />
Patienten aus der ganzen Habsburgermonarchie<br />
behandelt. Für sie hat er den<br />
Höhenweg oberhalb von Meran angelegt.<br />
Da sich Tappeiner auch als Botaniker<br />
betätigte, wachsen am Rande der<br />
schönsten Höhenpromenade Europas auch<br />
Korkeichen, Ölbäume, Magnolien, Feigenkakteen<br />
und vieles mehr.<br />
Naturns – Meran<br />
(Bus 20 Minuten/Zug oder Auto).
SEITE 33<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
TIPPS<br />
SELLASTOCK<br />
Wenn Sie ein geübter Wanderer<br />
oder Kletterer sind, ist die Sellagruppe<br />
inmitten der Dolomiten ideal für Sie. Das<br />
plateauförmige Bergmassiv wird von vier<br />
Pässen (Grödner Joch, Campolongopass,<br />
Pordoijoch und Sellajoch) umgeben.<br />
Mountainbiker und Skifahrer (im Winter)<br />
nutzen gerne das „Sellaronda“, auf dem Sie<br />
mit oder gegen den Uhrzeigersinn den<br />
Sellastock umrunden können.<br />
Naturns – Bozen – St. Ulrich<br />
(1:45 mit dem Auto).<br />
MONTIGGLER SEEN<br />
Vom Frühling bis zum Spätherbst<br />
sind die Montiggler Seen bei Eppan beliebte<br />
Ausflugsziele. Der kleine Montiggler<br />
See liegt auf 514 Höhenmetern, hat die<br />
Form eines Halbkreises und eine<br />
Uferlinie von 0,89 km. Der große Montiggler<br />
See ist 700 Meter lang (Uferlinie<br />
2,02 km) und liegt auf 492 Metern. Beide<br />
Seen sind von ausgedehnten Mischund<br />
Kieferwäldern umgeben.<br />
Naturns – Meran – Terlan, Richtung<br />
Kaltern (mit dem Auto 45 Minuten).<br />
MMM FIRMIAN<br />
Das Messner Mountain Museum<br />
Firmian auf Schloss Sigmundskron bietet<br />
eine Sonder- und Dauerausstellung:<br />
Der verzauberte Berg dokumentiert in<br />
vielen Teilen die Auseinandersetzung<br />
zwischen Mensch und Berg. Dabei werden<br />
auf diversen Wegen, Treppen und Türmen<br />
die Entstehungsgeschichte bis zur<br />
religiösen Bedeutung dokumentiert.<br />
Naturns – Meran –<br />
Terlan – Sigmundskron<br />
(vor Bozen/Auto 30 Minuten).<br />
SCHLOSS<br />
TRAUTMANNS-<br />
DORF<br />
Der botanische Garten rund<br />
um das Schloss Trautmannsdorf erstreckt<br />
sich über 12 Hektar und weist einen<br />
Höhenunterschied von 100 Metern<br />
auf. In über 80 Gartenlandschaften blühen<br />
und gedeihen Pflanzen aus aller<br />
Welt. Erlebnisstationen und Themengärten<br />
machen Trautmannsdorf zu einem<br />
Ausflugsziel für jung und alt.<br />
Naturns – Meran –<br />
Ausfahrt Sinch/Sinigo, Richtung<br />
Schenna (Auto 20 Minuten/Bus<br />
oder Zug nach Meran).<br />
VILLNÖSS<br />
KIRCHLEIN<br />
Der Blick vom Ranuikirchlein auf die<br />
Geislergruppe gilt als einer der schönsten<br />
Fernblicke der Dolomiten. Die Kirche<br />
gehört zum geschichtsträchtigen Ranuihof,<br />
der im hinteren Villnößtal liegt und den<br />
Handelsherren als Jagdschlösschen diente.<br />
Heute wird er landwirtschaftlich und<br />
touristisch genutzt. Die Fresken sind 1983<br />
restauriert worden.<br />
Naturns – Bozen – Klausen –<br />
Villnöss/Sankt Magdalena<br />
(1:10 Stunden).<br />
RESCHENSEE<br />
Bis zur Seestauung 1950 gab es<br />
hier drei Seen. Damals versank dabei das<br />
gesamte Dorf Graun und ein Großteil<br />
des Dorfes Reschen in den Fluten des Stausees.<br />
Der aus dem Reschensee<br />
ragende Kirchturm vom versunkenen<br />
Alt-Graun ist Zeuge der Geschichte. Heute<br />
ist der Reschensee Treffpunkt für<br />
Wassersportler, Skifahrer und Wanderer.<br />
Naturns Richtung Reschenpass<br />
Auto (1 Stunde), Zug, Rad<br />
(auf spezieller Radstrecke).
R<br />
BERGWANDERN<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 34
SEITE 35<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
BERGWANDERN<br />
DER<br />
BERG<br />
UF T…<br />
Helmut Stieger ist im<br />
Foto: Privat<br />
Lindenhof Restaurantleiter,<br />
Sommelier – und<br />
Wanderführer. Mit<br />
Schrecken erinnert er sich<br />
an die Tour mit einem<br />
jungen Ungarn hoch zur<br />
Veneziaspitze im Martelltal.<br />
Sie hat ihn geprägt – und<br />
ihn im Umgang mit Gästen<br />
noch verantwortungsvoller<br />
gemacht.<br />
Hoch oben, kurz vor der<br />
Veneziaspitze, habe ich die falsche<br />
Entscheidung getroffen. Wir hatten<br />
bis dahin schon viel mehr Zeit<br />
gebraucht, als ich geplant hatte. Ich<br />
sah meinen erschöpften Begleiter, ich<br />
sah, wie das Unwetter, das für den<br />
späten Nachmittag prognostiziert<br />
worden war, immer näher rückte. Ich<br />
sah – nur einen Ausweg: Wir mussten<br />
schnell nach unten kommen. So<br />
schnell wie möglich. Aber: nie wieder<br />
werde ich mich, wenn ich nicht allein<br />
bin, für eine Strecke entscheiden, die<br />
ich nicht kenne. Das verspreche ich.<br />
Großes Ehrenwort.<br />
Zu meiner Entschuldigung muss man<br />
sagen: ich war jung. Damals. Und<br />
Laszlo auch. Laszlo kam aus Ungarn<br />
und hatte von Anfang an nur ein Ziel:<br />
Er wollte hoch auf die Gipfel. So wie<br />
Reinhold Messner. Alles, was er über<br />
unseren Südtiroler Bergsteigerkönig<br />
zu lesen oder zu sehen bekam, trichterte<br />
er sich ein. Er arbeitete in der<br />
Küche. Aber Messner war sein Vorbild.<br />
Er wollte Bergsteiger werden,<br />
das war sein Traum schon in der Heimat.<br />
Und als er die Berge in Südtirol<br />
sah, ist er vielleicht sogar zum Albtraum<br />
geworden. Er kaufte sich die<br />
teuerste und modernste Ausrüstung<br />
mit allem, was dazu gehört. Er übte,<br />
kalte Nächte im Thermozelt zu verbringen.<br />
Weil ich glaubte, dass er wirklich<br />
zum Bergsteiger berufen war und<br />
entsprechende Kondition voraussetzte,<br />
ließ ich mich von ihm überreden.<br />
Ich nahm ihn mit auf eine Tour ins<br />
Martelltal. Marteller Hütte, die drei<br />
Spitzen am Marteller Hauptkamm
BERGWANDERN<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 36<br />
und der Abstieg über die Vordere<br />
Rotspitze. Der Wetterbericht sagte<br />
zwar für den späten Nachmittag ein<br />
Unwetter voraus, aber wir starteten<br />
in aller Herrgottsfrühe. Viel mehr als<br />
sieben Stunden, so war mein Plan,<br />
sind wir nicht unterwegs. Allein<br />
schaffe ich die Gipfelwanderung locker<br />
in sechs Stunden.<br />
Allein. Aber ich hatte Laszlo dabei.<br />
Hier findet Helmut<br />
Stieger sein Glück:<br />
mit Frau Irmi am<br />
Gipfelkreuz<br />
Die ersten Zweifel kommen mir auf<br />
2.610 Meter Höhe. Wir sind auf dem<br />
Weg zur Marteller Hütte. Laszlo atmet<br />
schon schwer, was vielleicht daran<br />
liegt, dass er nicht gewohnt ist, 15<br />
Kilo Gepäck mit sich zu schleppen. 15<br />
Kilo sind es gewesen. Bestimmt. Für<br />
die Tour über die Gletscher braucht<br />
man ein Steigeisen, einen Stehpickel,<br />
einen Eispickel, Kletterseil, Schnüre,<br />
Proviant, Wasser. Ein zweites Paar<br />
Stiefel kann nichts schaden, warme<br />
Kleidung auch nicht.<br />
Von der Marteller Hütte aus geht es<br />
steil nach oben. Über das Gletschergebiet<br />
hängen wir zusammen am Seil.<br />
Laszlo stürzt immer wieder, weil er es<br />
nicht gewohnt ist, mit den Steigeisen<br />
breiter zu laufen. Sie verhaken sich<br />
schnell. Das kostet Zeit – und mich<br />
Nerven. Weil ich Angst um ihn habe,<br />
schließlich braucht er auch den Pickel<br />
in der Hand, der am Armgelenk mit<br />
einer Schleife befestigt ist. Nicht auszudenken,<br />
wenn er auf diesen Pickel…<br />
Ich achte mehr auf ihn als auf mich.<br />
Wir sind auf der Marmotta, auch<br />
Köllkuppe genannt. Sie liegt genau<br />
auf der Grenze zwischen Südtirol<br />
und Trentino im Nationalpark Stilfser<br />
Joch. Die 690 Höhenmeter von<br />
der Martellhütte aus haben uns viel<br />
Zeit und Laszlo viel Kraft gekostet.<br />
Trotzdem will er weiter. Zur Veneziaspitze.<br />
Wir müssen klettern. Senkrecht<br />
nach oben. Es wird zur Qual<br />
b<br />
MEHR IM<br />
LINDENHOF<br />
BLOG<br />
WANDERTIPPS<br />
vom Lindenhof-Wanderführer<br />
Helmut Stieger<br />
können Sie im neuen<br />
Onlinemagazin nachlesen.<br />
Da beschreibt der<br />
54-Jährige die Touren, die<br />
er donnerstags seinen<br />
Gästen anbietet. „Ich bin<br />
bergsüchtig“, hat er in der<br />
SUITE-Geschichte „Der<br />
Wanderer zwischen den<br />
Welten“ erklärt (auch<br />
diese finden Sie im neuen<br />
Onlinemagazin).<br />
„Bergsüchtig“ ist sicher<br />
auch der zweite<br />
Lindenhof-Wanderführer.<br />
Rudi Alber bietet jeden<br />
Montag geführte<br />
Wanderungen an.<br />
für Laszlo, auch wenn es nur 86 Höhenmeter<br />
sind.<br />
Trotzdem will er hoch. Ich nicht.<br />
Meine Ausdauer ist bestens. Bergwandern<br />
ist meine Leidenschaft. In<br />
jeder freien Minute bin ich mit meiner<br />
Frau Irmi auf dem Weg nach<br />
oben. Ganz oben, meistens. Ich brauche<br />
das. Ich brauche die Luft, die<br />
Aussicht, diese Freiheit, die mir so<br />
eine Tour schenkt. Vielleicht liegt es<br />
daran, dass ich im Martelltal geboren<br />
bin. Auf einem Bauernhof, von dem<br />
aus ich jeden Tag den Berg runter in<br />
die Schule laufen musste. Und natürlich<br />
nach der Schule wieder hoch. Ich<br />
habe noch nie aufgegeben. Egal, was<br />
für ein Wetter – mein Ziel habe ich<br />
immer erreicht. Bis dahin.<br />
Den weiteren Weg über die drei Venezierspitzen<br />
hinüber zur Hinteren<br />
Schranspitze erspare ich Laszlo. Und
SEITE 37<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
BERGWANDERN<br />
Das Martelltal<br />
ist seine Heimat.<br />
Und trotzdem wäre<br />
hier eine Tour fast<br />
zum Verhängnis<br />
geworden für den<br />
erfahrenen<br />
Bergführer<br />
auf Touren, die man gut kennt. Gletscher<br />
wandern – und damit auch die<br />
gefährlichen Spalten. Das ist oft ein<br />
riskantes Spiel. Meistens hält der<br />
Gletscher ja. Allerdings kann er auch<br />
brechen. Wer weiß das schon? Ich<br />
weiß, ich muss jetzt Sicherheit ausstrahlen.<br />
Bei Laszlo hat die Panik<br />
eingesetzt. Da wirst du unkonzentriert,<br />
der Körper blockiert, du<br />
rutschst häufiger ab. Laszlo ist nur<br />
noch gerutscht. Ich weiß nicht mehr,<br />
wie oft ich zu ihm klettere und ihn<br />
aus seiner misslichen Situation befreie.<br />
Normalerweise hatte ich nicht<br />
mehr als 1.500 Höhenmeter eingeplant.<br />
Keine Ahnung, wie viele es für<br />
mich durch Abstieg und Aufstieg wegen<br />
Laszlo geworden sind. Es ist der<br />
Horrorweg nach unten. Mit einem<br />
Anfänger, dem jetzt nicht einmal<br />
mehr der Gedanke an Reinhold<br />
Messner hilft.<br />
Foto: Privat (2)<br />
„Gletscher<br />
wandern. Und damit auch<br />
die gefährlichen Spalten.<br />
Das ist of ein riskantes<br />
Spiel.“<br />
vor allem mir. Ich will nur noch eines:<br />
Laszlo heil nach unten bringen. Und<br />
weil das Wetter seine Warnzeichen<br />
schickt, sollte das auch schnell geschehen.<br />
Wir steigen unterhalb der<br />
Veneziaspitze ab, entscheide ich. Und<br />
das, obwohl ich den Weg nicht kenne.<br />
Ein verhängnisvoller Fehler. Die<br />
Sicht ist schlecht, das Gelände über<br />
den Gletscher so hügelig, dass du<br />
nicht siehst, was auf dem nächsten<br />
Meter passiert. Laszlo geht voran,<br />
weil ich ihn am Seil absichern kann.<br />
Immer wieder höre ich ihn. Es geht<br />
nicht weiter. Gletscherspalte. Ich<br />
muss zu ihm nach unten, Eisschrauben<br />
rein drehen, ihn hoch begleiten.<br />
Eine neue Strecke suchen. Aber entweder<br />
rutscht Laszlo auf dem brüchigen<br />
Geröll. Oder ich muss ihn kurz<br />
vor einer Gletscherspalte wieder nach<br />
oben ziehen.<br />
Gletscherspalten überraschen einen<br />
hier im Ortlergebirge immer. Auch<br />
Was soll ich Ihnen sagen? Laszlo lebt.<br />
Hoffentlich. Ich habe nichts mehr<br />
von ihm gehört. Nie wieder wollte er<br />
mit mir hoch auf die Berge. Wahrscheinlich<br />
ist er wieder in Ungarn<br />
und macht Urlaub am Plattensee. Er<br />
hat nicht viel geredet nach unserer<br />
Tour, auch später nicht. Wir haben<br />
uns die Hand geschüttelt. Und ich<br />
habe noch einen Dank nach oben geschickt.<br />
Der Liebe Gott hat das Unwetter<br />
ein bisschen aufgehalten. Bis<br />
wir unten am Parkplatz waren. Dann<br />
erst ging’s los. Keine Ahnung, was<br />
passiert wäre, wenn wir zu dieser Zeit<br />
noch irgendwo am Gletscher gewesen<br />
wären.<br />
Ich erkunde immer noch neue Touren.<br />
Aber nur mit Irmi. Mit Gästen<br />
wandere ich auf Strecken, die ich<br />
kenne. Und lasse mich auf kein Abenteuer<br />
mehr ein. Auch wenn einer mir<br />
erklärt, dass Reinhold Messner sein<br />
Vorbild ist und mir die neueste Kletterausrüstung<br />
zeigt.
MITARBEITER<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 38<br />
„DAS AUGE“ ISST<br />
IMMER MIT…<br />
Ein Chef de Rang wie Alex Panin<br />
muss beim Abendmenü den ganzen<br />
Speisesaal im Blick haben<br />
Manchmal wacht Alex Panin<br />
mitten in der Nacht auf. „Meistens<br />
überlege ich mir dann, ob ich die<br />
nachbestellte Butter tatsächlich an<br />
Tisch 23 gebracht habe. Oder mir<br />
fällt auf, dass ich an Tisch 15 nicht<br />
mehr darauf geachtet habe, ob das<br />
richtige Dessert angekommen ist“,<br />
sagt der Chef de Rang des Lindenhof-Hotels<br />
in Naturns.<br />
Alex Panin – oder: „Das Auge“ isst<br />
immer mit.<br />
Wie ein Feldherr steht der 47-Jährige<br />
hinter dieser acht Meter breiten und<br />
1,40 Meter hohen Schrankwand. Von<br />
hier aus ist der Blick auf den Reschensaal<br />
frei. Von hier aus hat man<br />
den besten Überblick. Auf das Revier<br />
des Oberkellners Alex.<br />
Wo fehlt das Wasser? Wo muss Wein<br />
nachgeschenkt werden? Warum ist<br />
an Tisch 14 der leere Teller mit der<br />
Vorspeise noch nicht abgetragen?<br />
Gibt es oben am Fenster Probleme?<br />
„Ich nutze die Minute zwischen dem<br />
Service an den Tischen, um mir hier<br />
den Stand der Dinge einzuprägen“,<br />
sagt er – und mit einer Kopfbewegung<br />
in eine bestimmte Richtung dirigiert<br />
er danach seine Kollegen.<br />
„Wichtig ist, dass du dich in dem Moment,<br />
an dem du an einem Tisch bedienst,<br />
voll auf diese Gäste konzentrierst.<br />
Wenn ich aber dazwischen<br />
schnell ein Wasser holen muss, gilt<br />
der Blick schon dem gesamten Speisesaal.“<br />
Alex Panin will auf keinen Fall, dass<br />
die Gäste warten müssen. Schon gar<br />
nicht die neuen Gäste, die gerade von<br />
einem Mitglied der Familie Nischler<br />
an ihren Tisch gebracht worden sind.<br />
„Ich möchte auch nicht in ein Restaurant<br />
kommen, um dann ein paar Minuten<br />
nicht beachtet zu werden“, sagt<br />
der Mann, der sich auch zwischendurch<br />
an dem mit der Küche vernetzten<br />
Computer über den Stand der<br />
Speisenfolgen informiert. „Wenn ich<br />
sehe, dass jemand vielleicht schon<br />
länger ohne Teller am Tisch sitzt,<br />
kann ich nachschauen, ob und wann<br />
was bestellt worden ist.“<br />
„Man sollte alles andere<br />
ausblenden. Die kranke Frau,<br />
Ärger mit den Kollegen,<br />
Schmerzen – in dieser Zeit<br />
spürst du nichts mehr.“<br />
Es ist eine enorme Konzentrationsarbeit,<br />
auf die sich Alex und seine Kollegen<br />
zwischen 19 Uhr und 21.30<br />
Uhr einlassen müssen. „Man sollte<br />
alles andere ausblenden. Die kranke<br />
Frau, Ärger mit den Kollegen, körperliche<br />
Probleme, Schmerzen – in<br />
dieser Zeit spürst du nichts mehr“,<br />
sagt Alex. Ob er sich zu Hause auch<br />
so konzentriert und den Ablauf im<br />
Haushalt steuert? Er schaut irritiert.<br />
„Meine Kinder würden mich fragen:<br />
Papa, hast Du bei der Arbeit was getrunken…?“
SEITE 39<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
MITARBEITER<br />
Drei Chefs de Rang gibt<br />
es im Lindenhof. Sie müssen<br />
– wie Alex Panin – einen<br />
ganzen Speisesaal im Blick<br />
haben. Der Chef de Rang sollte<br />
sich um die Gäste kümmern<br />
und den Einsatz der Servicekollegen<br />
steuern.<br />
Alex und Restaurantleiter<br />
Helmut sind außerdem<br />
Sommeliers.
ANGEBOTE<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 40<br />
RADWOCHEN<br />
MIT<br />
JOACHIM<br />
Der Weltrekordler gibt<br />
sich die Ehre: Hotelchef<br />
Joachim Nischler eröffnet<br />
mit Ihnen die Radsaison<br />
vom 28. März an. Obwohl<br />
der Mann immer älter<br />
wird, wird er sich mit<br />
Ihnen über die von Klaus<br />
Nischler (Ötzi Bike<br />
Academy) zusammengestellten<br />
Touren quälen –<br />
und dabei auf ehemalige<br />
Weltmeister wie Alex<br />
Zülle oder Oscar Camenzind<br />
hören. Extra für<br />
Joachim ist auch der<br />
„Lumpensammler“ dabei.<br />
Ein Begleitfahrzeug, wenn<br />
einer plötzlich lieber Auto<br />
fahren will… Falls Sie sich<br />
die Frage nach dem<br />
Weltrekordler stellen:<br />
Joachim ist im vergangenen<br />
Jahr zum 500. Mal<br />
aufs Stilfser Joch gefahren.<br />
Auch in dieser Saison wird<br />
er seinen Gästen diese<br />
Stilfser Joch-Wette<br />
(www.stilfserjochwette.<br />
com) anbieten.<br />
Rennrad Opening Woche<br />
28. März - 5. April<br />
Mountainbikewoche<br />
18. - 26. April<br />
BEWEGEN<br />
UND<br />
GENIES<br />
DIE NISC<br />
WOC<br />
GESUNDHEITSWOCHEN<br />
MIT PUR-LIFE<br />
Monika Weiß aus Freystadt hatte drei<br />
Probleme: „Ich sitze viel bei der Arbeit, ich<br />
esse gerne und ich bewege mich nicht.“<br />
Ihr Mann hat sie zu der Gesundheitswoche<br />
im Lindenhof überredet – und die übergewichtige<br />
Frau hat danach im Alltag an<br />
einigen Stellschrauben gedreht. „Man muss<br />
nicht sein Leben komplett ändern, aber<br />
man weiß, wie man es besser machen<br />
kann“, sagt sie nach den Vorträgen und<br />
Fitnesskursen von pur-life mit dem<br />
Gesundheitsexperten Manuel Eckardt.<br />
15. - 22. März, 5. - 12. Juli, 20. - 27. September<br />
8. - 15. November<br />
Detox & Anti-Aging Woche<br />
22. – 29. November<br />
YOGAWOCHE<br />
MIT LORELLA<br />
Lorella Longhitano hat die Viniyoga-Lehrerin<br />
Olga Rita Hell kennen und<br />
schätzen gelernt. Und sie jedes Jahr eine<br />
Woche in den Lindenhof eingeladen – zu<br />
ganz individuellen Kursen. „Vini<br />
bedeutet anpassen. Und ich passe alle<br />
Yoga-Übungen individuell den Teilnehmern<br />
an“, sagt die Salzburgerin.<br />
21. - 28. November
SEITE 41<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong><br />
ANGEBOTE<br />
Foto: Andreas Marini, Horst Walter<br />
LAUFWOCHE<br />
MIT<br />
CHIARA<br />
„Ich bin zwar schon ehrgeizig, aber Spaß will ich<br />
auch haben. Und deshalb können Sie sicher sein:<br />
meine Laufwoche ist für jeden etwas, der sich gerne<br />
im Freien bewegt. Ich verspreche mir sehr viel<br />
Tipps von der österreichischen Marathonmeisterin<br />
Sandra Urach, die mich und alle Teilnehmer/innen<br />
begleiten wird.“ Juniorchefin Chiara Nischler<br />
22. - 28. März <strong>2020</strong><br />
SEN<br />
HLER<br />
HEN<br />
<strong>2020</strong><br />
WEINWOCHE<br />
MIT<br />
JOACHIM<br />
Der Italien-Abend:<br />
Acht-Gänge-Menü mit<br />
Weinbegleitung. Der<br />
Südtirol-Abend: Acht-Gänge-Menü<br />
mit Weinbegleitung.<br />
Und keine Sorge: auch<br />
dazwischen gibt es was zu<br />
trinken. Mit Hotelchef<br />
Joachim Nischler besuchen<br />
Sie die besten Winzer in<br />
Südtirol. „Obwohl ich das<br />
jetzt 22 Jahre lang mache,<br />
lerne ich jedes Mal dazu“,<br />
sagt Joachim.<br />
14. - 22. November<br />
FAMILY ZEIT<br />
4. - 18. April<br />
16. - 23. Mai<br />
30. Mai - 13. Juni<br />
27. Juni - 12. September<br />
3. Oktober - 7. November<br />
(www.lindenhof.it)<br />
Juniorchefin Chiara Nischler:<br />
„In dieser Zeit haben die Kinder<br />
auf unserer Riesenrutsche<br />
Vorfahrt. Da müssen die<br />
Erwachsenen sich hinten<br />
anstellen. Und ans Kinderbuffet<br />
dürfen sie auch nur, wenn die<br />
Kids was übrig lassen…“<br />
ADULTS ONLY<br />
5. - 28. März<br />
7. November - 13. Dezember<br />
– mit besonderen Angeboten<br />
(www.lindenhof.it/adultsonly)<br />
Hotelchef Nischler:<br />
„Sogar viele Eltern haben nach<br />
der Familienzeit mit Kindern<br />
auch mal ein paar Tage diese<br />
Urlaubszeit ohne Kinder<br />
ausprobiert – und waren<br />
begeistert von der Ruhe.“<br />
MEHR ÜBER<br />
DIE FOKUSWOCHEN<br />
im Lindenhof DolceVita<br />
Lifestyle Resort finden Sie auf<br />
der Homepage<br />
www.lindenhof.it<br />
oder/und im<br />
Onlinemagazin SUITE<br />
www.lindenhof.it/blog<br />
Hier lesen Sie zum Beispiel<br />
den ganzen Erfahrungsbericht<br />
der Gesundheitswochen-<br />
Teilnehmerin Monika Weiß.<br />
Oder das Porträt der Laufwochen-Trainerin<br />
Sandra<br />
Urach, österreichische<br />
Meisterin im Marathonlauf. Und<br />
wenn Sie wissen wollen, wie<br />
der Aufstieg des Radunternehmens<br />
Storck geglückt ist –<br />
SUITE online!
GAST-ANSICHTEN<br />
DAS LINDENHOF MAGAZIN <strong>2020</strong> SEITE 42<br />
AB INS FICKERSTIFT<br />
Wie erkenne ich, welcher Urlaubstyp ich bin?<br />
Unser Kolumnist hat entsprechende Tests gemacht.<br />
Fragen beantwortet: Reisen Sie lieber<br />
mit a) dem Rucksack, b) dem Hartschalen-Koffer<br />
oder c) der Reisetasche.<br />
Und: Was brauchen Sie im Urlaub:<br />
a) einen MacBook Pro, b) ein<br />
Feuerzeug, c) einen Kasten Bier.<br />
Was<br />
brauchen Sie<br />
im Urlaub?<br />
Die Frau war vielleicht so<br />
30. Und saß am ersten Urlaubsabend<br />
plötzlich an meinem Tisch.<br />
Sie redete und redete. Über ihre kaputten<br />
Beziehungen. Und dass sie<br />
sich jetzt einen jungen Mann<br />
wünscht, der zuhören kann. Und was<br />
ich denn heute Abend noch machen<br />
würde. Und dass sie gerne morgen<br />
mit mir Tennis spielen wolle. Und<br />
dass sie mit dem Zug in dreieinhalb<br />
Stunden von Castrop Rauxel zu mir<br />
nach Stuttgart fahren könne.<br />
Es war der erste (und einzige) Abend,<br />
an dem ich vor einer Frau geflüchtet<br />
bin, was ich schon deshalb beweisen<br />
kann, weil es jeden Monat in den 40<br />
Folgejahren umgekehrt gewesen ist.<br />
Damals habe ich meine Suppe gelöffelt<br />
und mich schnell mit peinlichem<br />
Magen-Darm-Vorwand verabschiedet.<br />
Ich bin von meinem kleinen Tennishotel<br />
in Malcesine fast jeden<br />
Abend weit weg in die große Pizzeria<br />
nach Riva geflüchtet – und habe mich<br />
tagsüber im Tenniskurs und im Hotelzimmer<br />
versteckt. Es war der<br />
schlimmste Urlaub meines Lebens<br />
und der, der mich am meisten geprägt<br />
hat: Seit meinem 25. Lebensjahr ahne<br />
ich jedenfalls, was ich für ein Urlaubstyp<br />
sein könnte – keiner, der<br />
sich in einem kleinen Hotel mit zehn<br />
Zimmern wohl fühlt, in dem einem<br />
Gäste aus Castrop-Rauxel oder Ennepetal<br />
auf die Pelle rücken. Und<br />
schon Zugverbindungen von ihrer<br />
Heimat in meine Heimat sichten.<br />
Dank dieser schicksalhaften Begegnung<br />
kann ich die Psychologen verstehen,<br />
die uns dringend ermahnen,<br />
im Vorfeld der Reisezeit zu erkunden,<br />
welcher Urlaubstyp wir eigentlich<br />
sind. Nur dann können die schönsten<br />
Wochen des Jahres auch zur Erholung<br />
werden, behaupten sie. Falls Sie<br />
noch unschlüssig sind, empfehle ich<br />
den Test im Internet. Bevor ich mich<br />
für ein Resort wie den Lindenhof<br />
entschieden habe, habe ich folgende<br />
Es wäre unfair, Ihnen jetzt meine<br />
richtigen Antworten vorzugeben, nur<br />
damit Sie sich auch für den Lindenhof<br />
entscheiden können. Vielleicht<br />
reisen Sie ja lieber mit dem Feuerzeug<br />
– und landen deshalb in einem kleinen<br />
Tennishotel am Gardasee, wo sie<br />
für ihre Tischnachbarin die Kerze<br />
beim Abendessen anzünden dürfen.<br />
Aber beachten Sie: Sie können die<br />
Frau anschließend nicht – wie bei<br />
Tinder – einfach nach links (oder<br />
rechts?) wegwischen. Nur so viel: 20<br />
Prozent der Menschheit tickt, laut<br />
dieser Umfrage, so wie ich und würde<br />
sich mit MacBook Pro und der Reisetasche<br />
in größeren Speisesälen wohlfühlen.<br />
Nein, ich muss berichtigen:<br />
es sind 20 Prozent der Menschen, die<br />
den Urlaubstypen-Test ausgefüllt haben.<br />
Also wahrscheinlich doch nicht<br />
ganz 20 Prozent der Menschheit.<br />
Wichtig ist, diesen Urlaubstypentest<br />
ständig zu wiederholen. Weil sich ja<br />
im Laufe der Jahre die innere Einstellung<br />
gepaart mit der von außen zu<br />
erkennenden körperlichen Konstitution<br />
verändert. Vielleicht ist Ihnen ja<br />
irgendwann der Hartschalen-Koffer<br />
mit dem Kasten Bier zu schwer – und<br />
schwuppdiwupp sind Sie ein anderer<br />
Urlaubstyp. Ich zum Beispiel habe<br />
mich schon gefragt, ob ich mich im<br />
Fickerstift in Kirchheim (das ist ein<br />
ALTENHEIM in meiner Heimatstadt!!!)<br />
auf eine 30-jährige Pflegerin<br />
freuen würde, die sich zu mir an den<br />
Tisch setzt. Vielleicht könnte ich ja<br />
dann mit ihr in das Tennishotel nach<br />
Malcesine. Mit Rucksack und Feuerzeug.<br />
Wie es sich für einen Urlaubstypen<br />
in meinem Alter gehört.
2200<br />
240<br />
Qualitätsprodukte von<br />
Prodotti genuini da<br />
Bauern & Manufakturen<br />
agricoltori & produttori<br />
Regionaler Genussmarkt<br />
Sapore della nostra terra<br />
Meran / Merano<br />
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Bozen / Bolzano<br />
Brixen / Bressanone<br />
Bruneck / Brunico<br />
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www.pursuedtirol.com<br />
info@pursuedtirol.com<br />
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Weine & Spirituosen<br />
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Weine zu verkosten<br />
vini da degustare<br />
Regionale Vinothek<br />
Romstraße 76 Via Roma<br />
Meran / Merano<br />
Onlineshop<br />
www.meranerweinhaus.com<br />
info@meranerweinhaus.com
BLEIBEN SIE MIT UNS<br />
365 TAGE IM JAHR IN URLAUB<br />
facebook: Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort<br />
instagram: lindenhof_naturns<br />
SUITE online: www.lindenhof.it/blog<br />
Kirchweg 2 _ 39025 Naturns _ Südtirol _ T. +39 0473 66 62 42 _ info@lindenhof.it _ www.lindenhof.it _ www.stilfserjochwette.com