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CORONA FORDERT UND FÖRDERT| w.news 05.2020

05.2020 | w.news Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: Corona fordert und fördert

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ist das eine ungewohnte und unangenehme<br />

Situation. Gehen Sie damit offensiv um.<br />

Kunden: Wenn Ihre Kunden Aufträge stornieren<br />

oder Bestellungen nicht abrufen, ist das<br />

derzeit in den wenigsten Fällen Ausdruck von<br />

Unzufriedenheit oder Geringschätzung – sondern<br />

meist der nackten ökonomischen Not<br />

geschuldet. Rufen Sie Ihre Kunden an und<br />

zeigen Sie sich so flexibel wie möglich und<br />

so verbindlich wie nötig: Verhandeln Sie Auftragsgrößen,<br />

Liefertermine und Konditionen<br />

nach. Vielleicht lässt sich die Ausführung eines<br />

Auftrags ja auf einen späteren Zeitpunkt<br />

verschieben – und Sie vermeiden so die vollständige<br />

Stornierung. Bieten Sie Ihrem Kunden<br />

die Verlängerung der Zahlungsziele oder<br />

Ratenzahlung an, um ihn vor Liquiditätsengpässen<br />

zu bewahren. Will der Kunde bereits<br />

produzierte Ware nicht abnehmen, schlagen<br />

Sie ihm die Einlagerung vor – gegen Entgelt<br />

zur Kostendeckung. Zeigen Sie sich so kreativ,<br />

kulant und entgegenkommend wie möglich,<br />

um den Kunden zu behalten. Kunden, die Sie<br />

jetzt an sich binden können, müssen Sie nach<br />

der Krise nicht neu akquirieren. Doch lassen<br />

Sie sich nicht erpressen: Wer in allgemeinen<br />

Krisenzeiten sein Gegenüber übervorteilt oder<br />

ausnutzt, disqualifiziert sich selbst. Geben Sie<br />

klare rote Linien vor und haben Sie den Mut,<br />

eine Kundenbeziehung gegebenenfalls auch<br />

zu beenden.<br />

Lieferanten und Dienstleister: In der aktuellen<br />

Situation stehen Sie als Unternehmer in besonderem<br />

Maße in der Pflicht, sich gegenüber<br />

Ihren Lieferanten und Dienstleistern als zuverlässiger<br />

und fairer Geschäftspartner zu zeigen.<br />

Bezahlen Sie Ihre Rechnungen pünktlich und<br />

fordern Sie nichts, was Sie nicht auch selbst zu<br />

leisten bereit wären. Hören Sie sich die Sorgen<br />

und Nöte an und suchen Sie gemeinsam nach<br />

der bestmöglichen Lösung. Seien Sie offen für<br />

Alternativen – vielleicht lässt sich der eine oder<br />

andere Service ja auch online umsetzen, etwa<br />

wenn es um Schulungen oder Fortbildungskurse<br />

geht. Entgegenkommen bedeutet freilich<br />

nicht, dass Sie nicht die Möglichkeit nutzen<br />

sollten, die Konditionen nachzuverhandeln<br />

– schon mit Blick auf die Zeit nach der Krise.<br />

Schauen Sie zugleich unternehmerisch voraus:<br />

Wie stabil sind Ihre Lieferketten? Gibt es Sicherheitsredundanzen?<br />

Und: Wie soll Ihre Lieferkette<br />

in Zukunft aussehen? Gibt es vielleicht<br />

alternative Lieferanten, die nicht in Fernost,<br />

sondern direkt vor Ihrer Haustür sitzen – und<br />

sich jetzt über Ihre Kontaktaufnahme freuen?<br />

3. Hegen und pflegen Sie Ihre Mitarbeiter<br />

Eine Binsenweisheit, aber wahr: Ihre Belegschaft<br />

ist das wichtigste (und oft auch das kostspieligste)<br />

„Asset“ Ihres Unternehmens. Gehen<br />

Sie daher fürsorglich und pfleglich mit Ihren<br />

Mitarbeitern um. Berichten Sie ihnen regelmäßig,<br />

wie es um Ihr gemeinsames Unternehmen<br />

steht – ungeschönt, aber ohne zu dramatisieren.<br />

Teilen Sie die Besorgnis Ihrer Belegschaft, aber<br />

treten Sie optimistisch und mit Tatkraft auf. In<br />

Krisenzeiten braucht es Führung. Suchen Sie<br />

das Gespräch mit Ihren Mitarbeitern, über alle<br />

Hierarchieebenen hinweg. Zeigen Sie Wertschätzung<br />

und sagen Sie danke: Das stärkt die<br />

Bindung Ihrer Belegschaft zum Unternehmen<br />

und nimmt Ängste.<br />

Nutzen Sie die „freie Zeit“ Ihrer Mitarbeiter für<br />

Schulungen: Ob im Einkauf, in der Buchhaltung<br />

oder im Vertrieb – sinnvolle Weiterbildungen<br />

müssen nicht viel Geld kosten und können oft<br />

auch „inhouse“ von engagierten und qualifizierten<br />

Kollegen angeboten werden. Wissen ist<br />

das einzige Gut, das sich durch Teilen vermehrt.

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