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Torsten Schwarz: Leitfaden Online Marketing Band 2 / Kap. 5 Digitale Werbung<br />
Auslieferung<br />
eines Werbemittels<br />
an Nutzer,<br />
die früher schon<br />
einmal geklickt<br />
haben<br />
354<br />
Internetnutzer<br />
eindeutig<br />
identifizieren<br />
Zielgruppen anzusprechen. Targeting ist somit die Konsequenz der Hybridität oder<br />
auch Multioptionalität im Konsumentenverhalten.<br />
Targeting kann anhand von technischen, sprachlichen und profilbasierten Merkmalen<br />
erfolgen. Beim technischen Targeting werden die Zielgruppen anhand ihres<br />
Einwahlknotens (Geotargeting), der Zeit (Wochentag, Uhrzeit), ihres Betriebssystem,<br />
Browsers, Plug-ins oder anhand ihrer Bandbreite gebildet. Beim sprachbasierten<br />
Targeting geht es um die vom Internetnutzer aktiv eingegebenen Wörter (Keyword-<br />
Targeting) oder um die auf einer Seite, auf der sich der Internetnutzer aufhält,<br />
verwendeten Wörter (Contextual Targeting und semantisches Targeting). Eine<br />
Unterform des profilbasierten Targeting ist neben dem (Predictive) Behavioural<br />
Targeting (Werbemittelauslieferung basierend auf dem vergangenen Surfverhalten)<br />
und dem User Declared Information Targeting (Werbemittelauslieferung basierend<br />
auf von Internetnutzern bereitgestellten Informationen, wie zum Beispiel bei<br />
Facebook Ads), auch das Retargeting. Laut BVDW bedeutet Retargeting „die<br />
Auslieferung eines Werbemittels an eine Nutzergruppe, die schon mal eine bestimmte<br />
Aktion (zum Beispiel Klick auf ein bestimmtes Werbemittel, Onlinebestellung)<br />
getätigt hat“ [4].<br />
Rein wissenschaftlich betrachtet, handelt es sich bei Retargeting um Erhaltenswerbung,<br />
die Vergessenseffekten (Interessensverlust an Produkt oder Werbetreibendem) und<br />
Gegenkräften (Marketingaktivitäten anderer Werbetreibender) entgegenwirken soll<br />
[5].<br />
Die Funktionsweise von Retargeting<br />
Am häufigsten wird Retargeting eingesetzt, um Besucher, welche die eigene<br />
Website ohne Kauf verlassen haben, mit Werbemitteln im World Wide Web erneut<br />
anzusprechen (vergleiche Abb. 1).<br />
Abb. 1: Retargeting am Beispiel Zalando<br />
Damit dies funktioniert, muss der Werbetreibende auf seiner Website einen<br />
Programmcode einbinden, der einen Cookie setzt, durch den Internetnutzer<br />
eindeutig identifiziert werden können (Markierung). Hierbei werden neben den<br />
üblichen Browser-Cookies gelegentlich auch die schwieriger zu löschenden Flash-<br />
Cookies verwendet. Der Werbetreibende speichert durch den Programmcode zu<br />
jedem Internetnutzer ausgewählte Daten, die sich in Abhängigkeit der eingesetzten<br />
Retargeting-Art unterscheiden. Typische Daten sind die Produktkategorien und<br />
Produkte, für die sich der Internetnutzer interessiert hat, sowie die Produkte, die<br />
vom Besucher in den Warenkorb gelegt oder gekauft worden sind.