INFO Mai-Juni 06-2020
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Thema
Die meiste Zeit verbringen die
Jugendlichen in sozialen Netzwerken,
mit Freunden, die sie real treffen,
und mit Hausaufgaben.
Wochen-Stundenplan verändert und an den
meisten Schulen die Einführung von mehr
Nachmittagsunterricht bewirkt. Das hat Auswirkungen
auf die Essensgewohnheiten. An
Tagen mit Nachmittagsunterricht nehmen 18
% aller Befragten nicht oder nur gelegentlich
ein Mittagessen ein. Während nur ein kleiner
Teil in der Mittagspause zuhause isst oder
ein Lunchpaket von zuhause mitbringt, isst
der Großteil in der Mensa, am Imbiss- oder
Würstlstand oder kauft sich im Geschäft
etwas zu essen.
Diese Zahlen sollen besonders zum Nachdenken
anregen: Die Mittagspause ist
ein wichtiges und heikles Thema gerade
für diese Altersgruppe, die sich in einer
sensiblen Entwicklungsphase Verhaltensweisen
angeeignet, die sie auch im Laufe
des weiteren Lebens mehr oder weniger
beibehalten wird.
Was durch die Gesundheitserziehung – auf
die die Südtiroler Schule viel hält – in der
Grund- und Mittelschule mühevoll aufgebaut
wurde, wird zunichte gemacht durch die
neuen Gewohnheiten in der Mittagspause
an der Oberschule. Auch die Sozialisierungsund
Ruhezeiten, die Teil der mittäglichen
Essenspause sind, schwinden merklich.
Die Zeit in der freien Zeit
Auch die Freizeitgewohnheiten der Jugendlichen
waren Teil der Umfrage. Es ist eindeutig:
Die meiste Zeit verbringen sie in sozialen
Netzwerken, mit Freunden, die sie real treffen,
und mit Hausaufgaben.
Nach Einführung der Fünf-Tage-Woche an
fast allen Schulen treffen sich die Jugendlichen
samstags vor allem mit Freunden,
besuchen Einkaufszentren und gehen
abends aus. Diesen unterrichtsfreien
Wochentag fassen die Veranstalter von Freizeit-
und Kulturtätigkeiten, wie zum Beispiel
Musikschulen und Musikkapellen, Sport und
Jugendzentren, kaum für sich ins Auge. Ihre
Angebote fallen mehrheitlich in die späteren
Nachmittags- und Abendstunden, wodurch
die Woche für manche Jugendliche sehr
dicht mit außerschulischen Terminen
gefüllt ist.
Manchmal verzichten die Jugendlichen
gerade aufgrund zu vieler Verpflichtungen
auf wertvolle freie Zeit, in der sie noch in der
Grund- und Mittelschule auftanken konnten.
Besonders der Musikunterricht und Vereinstätigkeiten
sind Bereiche, die sie mit dem
Übergang in die Oberschule vernachlässigen
oder ganz aufgeben. Als Hauptgrund dafür
geben sie an: „Habe keine Zeit.”
Vor allem bedauern die befragten Schülerinnen
und Schüler die fehlende Zeit für
Entspannung, Frühstück sowie für Freunde
und Familie.
Sabina Scola
Amt für Statistik und Zeiten der Stadt Bozen
Mai/Juni 2020
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