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Die Erkenntnisse der Positiven Psychologie zum Blühen bringen

Anforderungen und den persönlichen

Fähigkeiten. Herausforderung, aber nicht

beängstigende Überforderung spielen eine

wesentliche Rolle.

Soziale Beziehungen verlängern

unser Leben

Befriedigende soziale Beziehungen tragen

wesentlich stärker zur Langlebigkeit

bei als viele andere Faktoren: So zeigen

Metastudien wie jene der Brigham-Young-

Universität im US-Bundesstaat Utah, dass

Einsamkeit oder soziale Isolation weit größere

Gesundheitsrisiken als Fettleibigkeit

darstellen. Neben den vertrauensvollen

Beziehungen innerhalb der Familie, zu

Freunden und Freundinnen, an der Schule

oder am Arbeitsplatz spielen auch sogenannte

Mikrobeziehungen eine große Rolle:

Der freundliche Verkäufer im Blumengeschäft,

die lässigen Nachbarn – sie geben

uns das überlebenswichtige Gefühl, Teil

einer größeren Gemeinschaft zu sein, dazuzugehören.

All diese Erkenntnisse haben inzwischen

weltweit in Erziehung, Bildung

und Arbeitswelt Eingang gefunden. Im

deutschen Sprachraum werden an den

Universitäten Trier und Zürich Weiterbildungsstudien

zum Thema angeboten und

ein frei zugängliches Stärkentraining entwickelt.

Der ehemalige Schuldirektor Ernst

Fritz-Schubert konzipierte das „Schulfach

Glück“, das inzwischen an über hundert

Schulen im deutschsprachigen Raum

unterrichtet wird.

Wie finden Zufriedenheit und

Glück Eingang in unsere Schulen?

Wie können Schulführungskräfte und

Lehrpersonen diese Themen in ihre Arbeit

einfließen lassen? Etwa indem sie sie

bereits bei der Organisations- und Unterrichtsentwicklung

sowie bei der Unterrichtsvorbereitung

mitdenken. Durch die

eigene Haltung, den vermehrten Blick auf

die Stärken, Ressourcen, Möglichkeiten

der Schüler und Schülerinnen. Indem die

Erkenntnisse der Positiven Psychologie im

Unterricht, an Projekttagen oder -wochen

mit den Lernenden thematisiert werden.

Indem Übungen, wie das bekannte Dankbarkeitstagebuch,

angeregt werden.

Interessierte können etwa den Stärkentest

der Universität Zürich selbst ausprobieren

oder erste Eindrücke und Ideen bei den

Tagungen des Arbeitskreises Südtiroler

Mittel-, Ober- und Berufsschullehrer/

innen (ASM) und des Bereiches Gesundheitsförderung

der Pädagogischen

Abteilung im Herbst sammeln. Viele Ideen

zur Umsetzung finden sich in Büchern und

im Internet.

Gudrun Schmid

Gesundheitsförderung und Psychopädagogische

Beratung, Pädagogischen Abteilung

Bücher & Links

• Stärkentest der Universität Zürich:

www.charakterstaerken.org

• Burow, Olaf-Axel, Fritz-Schubert, Ernst

et al. (2017): Einladung zur Positiven

Pädagogik: Wie Lehrerinnen und Lehrer

neue Wege beschreiten können, Beltz.

• Brohm, Michaela, Endre, Wolfgang

(2017), Positive Psychologie in der

Schule: Die „Glücksrevolution” im

Schulalltag. Mit 5 × 8 Übungen für die

Unterrichtspraxis und Online-Materialien,

Beltz.

• Ernst, Heiko (01/2006): Warum positive

Gefühle so wichtig sind, in: Psychologie

heute.

• Holt-Lunstad, J. (2018): The Potential

Public Health Relevance of Social

Isolation and Loneliness: Prevalence,

Epidemiology, and Risk Factors

• https://ggsc.berkeley.edu

• www.actionforhappiness.org

Mai/Juni 2020

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