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INFO Mai-Juni 06-2020

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Gedanken zum Thema

Thema

„… weil mir die

Nachmittagsschule gefällt“

Der Unterricht muss nicht immer frühmorgens beginnen und zu Mittag enden. Es gibt verschiedene Formen und Zeiten des

Lernens. Schülerinnen und Schüler haben sich Gedanken zur Ganztagsschule und zu individuellen Bildungszeiten gemacht.

Am Mittwoch kann ich basteln

An der Ganztagsschule finde ich gut, dass

mir die Lehrerinnen helfen, denn zu Hause

schaffe ich es nicht. Gut finde ich es auch,

mit den anderen Schülern und Schülerinnen

zu sein, weil ich sie nicht so oft sehe. Am

besten gefällt mir der Mittwoch, denn da

kann ich etwas basteln, wenn ich die Hausaufgaben

erledigt habe. Ich finde die Ganztagsschule

toll, weil ich keine Hausaufgaben

machen muss, wenn ich nach Hause komme.

Eigentlich finde ich an der Ganztagsschule

nichts schlecht, weil mir die Nachmittagsschule

gefällt. Manchmal bin ich ein bisschen

müde.

Rabab

Grundschulsprengel Bozen, Schüler

Nach den Hausaufgaben spielen

wir Schach und Mühle

Ich besuche den Nachmittagsunterricht

zweimal in der Woche. Der Vorteil ist, dass

Frau Strobl und Frau Braunhofer sehr nett

sind und uns gute Tipps zum Lernen geben.

Letztes Jahr hat es mir besonders gut

gefallen, weil wir nach den Hausaufgaben

miteinander Brettspiele spielen konnten,

zum Beispiel Schach und Mühle. Ich finde es

toll, dass wir nach dem Mittagessen draußen

spielen dürfen. Der Nachteil ist, dass

wir keine Freizeit haben, wenn wir zu viele

Hausaufgaben bekommen. Manchmal müssen

wir manche Hausaufgaben zu Hause

machen, weil wir während des Nachmittagsunterrichts

nicht alles schaffen.

Späterer Schulbeginn

ist keine Lösung

Des Öfteren schon wurde über einen späteren

Schulbeginn am Morgen diskutiert, der

an den Biorhythmus von uns Jugendlichen

angepasst sein soll. Als 17-jährige Oberschülerin

würde ich einen solchen prinzipiell

nicht befürworten. Ich glaube nämlich, dass

die Müdigkeit als Folge der angeblich zu

kurzen Nächte nicht verschwinden würde.

Der verzögerte Schulbeginn würde für viele

Jugendliche eher einen Anreiz bieten, später

zu Bett zu gehen. Da keine Unterrichtsstunden

gekürzt werden können, würde

der Unterricht – je nach Schultyp – erst

um 14.00 Uhr oder gar viel später, etwa um

17.00 oder 18.00 Uhr bei Nachmittagsunterricht

enden. Wir Schülerinnen und Schüler

können uns durch das frühere Aufstehen

immerhin an die Berufs- und Erwachsenenwelt

gewöhnen. Das Unterrichtsende gegen

13.00 Uhr ermöglicht uns zudem eine bessere

Erholung, die Ausübung unserer Hobbys

und lässt Zeit für die häusliche Schulvorbereitung.

Die Lösung, um ausgeschlafen

und fit den Schulalltag zu bewältigen und

so ein höchstmögliches Leistungspensum

zu erreichen, ist – so banal das klingen mag

– ein früheres Zu-Bett-Gehen und die einfachen

Tipps von Experten sowie Expertinnen

für einen besseren Schlaf zu befolgen.

Martina Patzleiner

Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie

Meran, Schülerin

Ganztagsschulen können

Familien entlasten

Unsere Gesellschaft möchte, dass, spätestens

wenn die Kinder in die Schule kommen,

beide Elternteile dem Arbeitsmarkt erhalten

bleiben. Zudem: Die stetige Erhöhung

der Lebenshaltungskosten trägt dazu bei,

dass wir es uns nicht mehr leisten können,

unbezahlte Erziehungsarbeit in der eigenen

Familie zu leisten. Auch wenn dies die Familien,

und damit die Grundzelle des Staates,

stärken würde. Zwangsläufig braucht es

also Möglichkeiten, Kinder im Schulalter

nach der Unterrichtszeit in irgendeiner

Form zu betreuen und zu beschäftigen. Eine

logische Konsequenz ist da die Entwicklung

von Ganztagsschulangeboten. Sie können

die Familien entlasten. Voraussetzung ist

jedoch, dass sie pädagogisch-didaktisch

gut geführt sind, den Kindern „Bildungszeiten“

in vielfältiger Form und auch „Freizeit“

bieten und dass die Kinder am Abend keine

weiteren Aufgaben zu leisten haben. Die

Schattenseite dieser Entwicklung sieht man

jedoch jetzt, im sogenannten Lockdown. Die

Einrichtungen werden geschlossen und die

Eltern müssen wieder Aufgaben erfüllen,

die ihnen abzunehmen die Gesellschaft versprochen

hatte.

Florian Alber

Meran, Vater von zwei Töchtern

Giulio

Grundschulsprengel Bozen, Schüler

Mai/Juni 2020

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