INFO Mai-Juni 06-2020
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Lernwelten
Soft Skills
Schlüssel zum Erfolg
Lehrlinge sollen alles lernen, was sie zukünftig zur Ausübung ihres jeweiligen Berufes und für den Berufserfolg
brauchen. Heute ist dafür mehr gefragt als Fachwissen und handwerkliches Können.
Um einen Lehrberuf gut ausüben zu können
sind unter anderem auch Soft Skills
gefragt: Fähigkeiten und Kompetenzen, die
für das Ausüben eines Berufes und den
Umgang mit Menschen wichtig sind und über
reines Fachwissen hinausgehen. Sie gelten
in allen Berufsbereichen als Schlüssel zum
erfolgreichen Bewältigen der vielfältigen
Aufgaben und werden daher als Schlüsselqualifikationen
bezeichnet.
Wenn die Nachwuchskräfte in die Arbeitswelt
entlassen werden, sollten sie sich
• Team- und Kommunikationsfähigkeit
• Kritikfähigkeit
• Selbstreflexion
• Selbstständiges Lernen
• Qualitätsbewusstsein
• Präsentationstechnik
angeeignet haben.
Wie können Ausbilder, Ausbilderinnen und
Lehrpersonen junge Menschen zu Teamplayern
und selbstreflektierten Mitarbeitern
und Mitarbeiterinnen machen, die sich ständig
weiterbilden und ein hohes Qualitätsbewusstsein
für ihre Arbeit mitbringen?
Soft Skills sind alle
Fähigkeiten und
Kompetenzen, die für
das Ausüben eines
Berufes und den Umgang
mit Menschen wichtig
sind und über reines
Fachwissen hinausgehen.
Viele Soft Skills werden im Arbeitsalltag
laufend trainiert. Vieles kann auch in Seminaren
und Trainings gezielt gefördert werden.
Die jungen Menschen verbessern dabei
ihr Auftreten, ihr Selbstbewusstsein und
Teamfähigkeit ist nicht nur in Zeiten
digitaler Zusammenarbeit gefragt
ihre Teamfähigkeit und lernen gleichzeitig,
auf sich und ihren Beruf stolz zu sein.
Beispiel Teamfähigkeit
Die Arbeit im Team lernt man nur bei der
gemeinsamen Arbeit. Nicht nur an großen
Projekten, auch anhand von kleinen Aufgaben
können wertschätzende Kommunikation,
gemeinsames Problemlösen oder faire
Aufgabenverteilung gelernt werden. Möglichst
frühzeitig sollten Auszubildende im
Team arbeiten, und dabei sollte der Fokus
ausdrücklich auf der gemeinsamen Arbeit
und nicht auf dem Erlernen der fachlichen
Inhalte liegen. Der Mehrwert: Obwohl
scheinbar zwei oder mehrere Personen die
Arbeit von einer machen, kommt es durch
das Vieraugenprinzip zu deutlich weniger
Fehlern und zum Abbau von „Kopfmonopolen”,
was langfristig sogar Zeit einsparen
kann. Ganz nebenbei steigt auch noch die
Ergebnisqualität. Damit sich Teams aufeinander
einstellen, das Problem verstehen
und produktiv werden können, brauchen sie
natürlich Zeit. Diese Zeit ist langfristig sinnvoll
investiert.
Gefragt auf dem Arbeitsmarkt
Soft Skills werden auf dem Arbeitsmarkt
immer stärker nachgefragt. Kooperationsund
Kommunikationsfähigkeit sind vor allem
für Stellen mit höherem Qualifikationsniveau
gefragt. Für Teamarbeit suchen Unternehmen
verstärkt ergebnisorientierte und
anpassungsfähige Personen, die sich gut
integrieren können. Auch der digitale Wandel
ist nicht nur eine Frage der Technologie,
sondern der persönlichen Fähigkeiten jedes
einzelnen Menschen. Gefragt sind Offenheit
und Aufgeschlossenheit, Mut zum Experimentieren
und zur Fehlertoleranz. Ebenfalls
wichtig sind die Fähigkeiten, aus der
digitalen Unübersichtlichkeit das Richtige
auszuwählen, der Respekt vor dem anderen,
Ziel- und Lösungsorientierung. Ebenso
das Gespür für Veränderungen und gleichzeitig
Standfestigkeit. Lernbereitschaft,
smarte, authentische Kommunikation und
Gelassenheit gegenüber einer rasanten
Digitalisierung erleichtern den Umgang mit
den digitalen Medien und sind gerade in
Krisenzeiten wie derzeit, wo viele zu Hause
arbeiten, besonders wichtig. Bereits bei der
Lehrstellensuche gilt: Nicht nur gutes Allgemeinwissen,
auch die Persönlichkeit und
das Verhalten anderen Personen gegenüber
zählen. In Vorstellungsgesprächen können
Jugendliche punkten, wenn sie sich ihrer
Stärken und Schwächen bewusst sind.
Sabine Scherer
Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung
Das sagen Ausbilder/innen
„Unsere Lehrlinge sollen von Anfang an
lernen, dass die besten Ergebnisse erzielt
werden, wenn alle an einem Strang ziehen.
Hilfsbereitschaft und Kollegialität fördern
nicht nur das Arbeitsklima, sondern auch
die Qualität unseres Unternehmens.“
Michael Maurer,
Ausbilder, ALUSOMMER GmbH
36 Mai/Juni 2020