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Bauen und Wohnen

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Extra<br />

Solarstromanlage auf dem Dach<br />

Nach Aussage der städtischen Betreibergesellschaft TriWiCon wird<br />

das RMCC jährlich mindestens eine Million Kilowattst<strong>und</strong>en Strom<br />

verschlingen. Eine auf dem Dach befindliche Photovoltaik-Anlage<br />

soll knapp zwanzig Prozent dieses Bedarfs abdecken. In enger Abstimmung<br />

mit dem Umweltamt der Landeshauptstadt hat TriWiCon<br />

eine entsprechende Vereinbarung mit der ESWE Versorgungs AG<br />

getroffen. Der größte Anbieter der Region wird die Anlage bereitstellen<br />

<strong>und</strong> betreiben. TriWicon als Profiteur bindet sich dafür im<br />

Rahmen eines sogenannten Contracting-Modells in einem langfristigen<br />

Pachtvertrag. Auf einer Fläche von 1.200 Quadratmetern werden<br />

750 Solarmodule installiert. Jörg Höhler, Vorstandsmitglied<br />

der Eswe Versorgungs AG rechnet vor: Mit einer jährlichen Gesamtkapazität<br />

von 180.000 Kilowattst<strong>und</strong>en verringere man die klimaschädliche<br />

CO2-Emission pro Jahr um r<strong>und</strong> 120 Tonnen.<br />

Innovatives Heizungssystem<br />

Die Beheizung des RMCC erfolgt über temperierte Bodenflächen,<br />

die erforderliche Energie kommt dabei zum großen Teil aus dem<br />

Abwasser. Mittels einer Wärmepumpe wird sie dem Kanalnetz entzogen.<br />

An sich sei diese Technik nicht neu, erläutert Dr. Jutta<br />

Maria Braun, Leiterin des Wiesbadener Umweltamts, eine Nutzung<br />

in dieser Größenordnung sei jedoch hessenweit einmalig. Sollte<br />

die angestrebte Temperatur mal nicht erreicht werden, könne auf<br />

die Unterstützung durch Fernwärme aus dem neuen Biomasseheiz-<br />

kraftwerk zurückgegriffen werden. Ohnehin sorgen die energetisch<br />

optimierten Fenster- <strong>und</strong> Fassadenflächen für minimale Wärmeverluste.<br />

Im Ergebnis werden damit sogar die hohen Vorgaben der<br />

neuesten Energieeinsparverordnung (EnEV 2016) unterschritten.<br />

Leuchtturmprojekt für den Klimaschutz<br />

Arno Großmann, Umweltdezernent <strong>und</strong> Bürgermeister, sieht im<br />

RMCC einen „Meilenstein auf dem Weg zur Erreichung der ehrgeizigen<br />

Klimaschutzziele”. Bis 2020 wolle man den städtischen Energiebedarf<br />

– bezogen auf das Jahr 1990 – um zwanzig Prozent reduzieren.<br />

Gleichzeitig soll der Anteil der erneuerbaren Energien auf<br />

zwanzig Prozent erhöht werden. Erstmalig sei es nun gelungen,<br />

verschiedene Aspekte des Wiesbadener Klimaschutzkonzeptes unter<br />

einen Hut zu bringen. Das Programm, unter Beteiligung der<br />

Öffentlichkeit in sechzehnmonatiger Arbeit entwickelt, wurde im<br />

Mai des vergangenen Jahres von Großmann <strong>und</strong> Oberbürgermeister<br />

Sven Gerich präsentiert. Neben der Energieeffizienz von Nichtwohngebäuden<br />

werden dort auch die Förderung von Solarenergie,<br />

der Ausbau des Fernwärmenetzes sowie die Nutzung von Abwasserabwärme<br />

priorisiert. Contracting-Modelle zur Eigenstromversorgung<br />

werden dabei ebenfalls thematisiert. „Klimaschutz geht uns<br />

alle an. Das Beispiel RheinMain CongressCenter macht deutlich,<br />

wie viel wir im Klimaschutz durch ein gemeinschaftliches Vorgehen<br />

bewegen können“, so der Umweltdezernent.<br />

Das RMCC auf einen Blick<br />

Halle 1:<br />

• 4.650 m²<br />

• in drei Segmente teilbar<br />

• 5.000 Personen bestuhlt,<br />

9.000 unbestuhlt<br />

• mobiles Tribünensystem mit r<strong>und</strong><br />

3.000 Plätzen<br />

• bis zu 15 Meter Raumhöhe<br />

Halle 2:<br />

im Erdgeschoss:<br />

• 3.000 m²<br />

• in vier Segmente teilbar<br />

• 3.000 Personen bestuhlt<br />

• 6 Meter Raumhöhe<br />

im 1. Obergeschoss:<br />

• 25 Veranstaltungsräume, 60 bis 280 m²<br />

im 2. Obergeschoss::<br />

• 2.500 m²<br />

• in fünf Segmente teilbar<br />

• 2.200 Personen bestuhlt<br />

• 14 Veranstaltungsräume, 30 bis 220 m²<br />

Zugang vom zentralen Foyer zur Halle 1, die man auch über weitere Foyerflächen<br />

erreicht.<br />

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