10.06.2020 Aufrufe

Bauen und Wohnen

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Lange oder kurze Zinsbindung?<br />

In einer Niedrigzinsphase liegt die Vermutung nahe, dass eine lange<br />

Zinsbindung von Vorteil ist. In der Regel ist dies auch zu empfehlen,<br />

da es gr<strong>und</strong>sätzlich zu einer höheren Planungssicherheit<br />

führt. Oftmals sind aber auch die niedrigeren Sollzinsen bei kurzen<br />

Finanzierungsfristen von beispielsweise zehn Jahren verführerisch.<br />

In den seltensten Fällen ist aber eine Finanzierungssumme im<br />

sechsstelligen Bereich bereits nach einer Laufzeit von zehn Jahren<br />

komplett zurückgezahlt, was eine Anschlussfinanzierung wahrscheinlich<br />

macht – zu den dann geltenden Konditionen. Auch wenn<br />

die Zinsen bei kurzer Festschreibung derzeit anfänglich niedriger<br />

sind, als bei längeren Bindungen, ist es eine Frage der Gesamtrechnung.<br />

Entscheidend ist nämlich der Grenzzinssatz. Er markiert das<br />

Niveau, das erreicht werden muss, um die anfangs höheren Kosten<br />

bei einer längeren Zinsbindung zu kompensieren. Nach den Berechnungen<br />

von Finanztest, Ausgabe 04/2016, waren in den vergangenen<br />

Jahren langfristige Festschreibungen im Mittel eher billiger.<br />

Zwar lässt sich langfristig die Entwicklung des Zinsniveaus nicht<br />

vorhersehen, eine längere Festschreibung ist jedoch in jedem Fall<br />

der sicherste Weg. Um die passende Variante zu finden, ist eine<br />

individuelle Berechnung unumgänglich.<br />

Weitere Informationen zur Zinsbindung findet man<br />

unter mvb.de/zinsbindung<br />

Förderungen nutzen<br />

Man sollte prüfen, ob für das geplante Projekt Fördergelder beantragt<br />

werden können. Hier gibt es verschiedene Möglich keiten, wie<br />

zum Beispiel KFW­Darlehn, Wohnriester­Förderung oder Unterstützungen<br />

im Rahmen des Wohnraumförderungsgesetzes. Auch bei<br />

Modernisierungen zeigt sich der Staat großzügig, zum Beispiel für<br />

eine nachträgliche Wärmedämmung oder für den Austausch der alten<br />

Heizung. Fördermittel sollten daher im Zuge jeder Finanzierung<br />

geprüft werden. Nähere Informa tion hierzu erhält man bei der zuständigen<br />

Gemeindeverwaltung oder beim Landratsamt. Auch die<br />

Finanzierungsexperten der Mainzer Volksbank leisten dabei wertvolle<br />

Unterstützung. Denn jede Situation erfordert eine individuelle<br />

Betrachtung der Rahmen bedingungen <strong>und</strong> bestimmt, welche<br />

Förderungsmöglichkeiten in Frage kommen.<br />

Fehler vermeiden<br />

Auch wenn sich das Zinsniveau derzeit auf einem historischen Tiefstand<br />

befindet, vor Fehlern bei einer Finanzierung hütet diese Tatsache<br />

nicht. Um sie zu vermeiden, fassen wir hier die wichtigsten<br />

Tipps der MVB­Experten zusammen.<br />

– Man sollte nicht nur auf den Kaufpreis schauen, denn die anfallenden<br />

Nebenkosten lassen den Finanzbedarf um fünf oder gar<br />

zehn Prozent wachsen. Ebenso müssen auch laufenden Belastungen,<br />

die mit dem Besitz der Immobilie entstehen, in die Finanzierungsplanung<br />

eingerechnet werden.<br />

– Das zur Verfügung stehende Eigenkapital sollte nicht restlos zur<br />

Finanzierung eingesetzt werden. Reserven für unvorhergesehene<br />

Kosten sollten bleiben. Zwei bis drei Netto­Monatsgehälter sollte<br />

man stets auf der hohen Kante haben.<br />

– Kostenrelevant ist nicht der Nominalzinssatz, sondern der Effektivzinssatz,<br />

der auch die wichtigsten Kostenbestandteile beinhaltet.<br />

Allerdings sind auch hier nicht wirklich alle Kosten eingerechnet.<br />

Daher sollte man zur Bewertung eines Darlehns<br />

immer neben dem Effektivzins auch die Höhe der Restschuld am<br />

Ende der Zinsbindung betrachten. Oberstes Gebot: Nicht von<br />

Lock angeboten mit besonders günstigen Zinsen beeinflussen<br />

lassen. Hier können versteckte Kosten lauern.<br />

– Das Lebensrisiko sollte versichert sein, denn mit einer Immobilienfinanzierung<br />

verpflichtet man sich zu langfristigen Belastungen.<br />

Schon zum Schutz der Angehörigen sollten daher alle Eventualitäten<br />

einkalkuliert werden. Invalidität oder Tod eines<br />

Alleinverdieners dürfen nicht zum Ruin der gesamten Familie<br />

führen.<br />

– Die individuelle Situation bestimmt die richtige Zinsbindung.<br />

Derzeit fallen bei kurzen Bindungen niedrigere Zinsen an. Wie<br />

bereits beschrieben, muss das jedoch nicht zwangsläufig die<br />

günstigste Variante sein. In jedem Fall sollte man auf die kompetente<br />

Unterstützung eines Bankberaters zurückgreifen. In einem<br />

unverbindlichen Gespräch erstellen die Experten der Mainzer<br />

Volksbank einen Überblick über den individuellen finanziellen<br />

Spielraum.<br />

Redaktion: S.K.<br />

Fotos: MVB<br />

Weitere Informationen dazu unter<br />

mvb.de/foerderung<br />

Mainzer Volksbank eG<br />

Neubrunnenstraße 2 – 55116 Mainz<br />

tel: 0 61 31 / 14 80 – fax: 0 61 31 / 1 48 84 17<br />

info@mvb.de – www.mvb.de<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!