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Die Kraft des Evangeliums 2/2020

Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope

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kunft. Gott Selbst initiiert und startet den großen<br />

Plan der Erlösung, durch welchen Er einen Weg<br />

offenbart, der den Ansprüchen Seiner eigenen<br />

Gerechtigkeit gerecht wird.<br />

Damit kompromittiert Gott sich nicht Selbst<br />

oder nimmt die Vergehen gegen Seine Heiligkeit<br />

auf die leichte Schulter. Gott handelt gemäß Seiner<br />

eigenen Gerechtigkeit, wenn Er den Preis der<br />

Sünde von Seinem eingeborenen Sohn fordert.<br />

Gottes Absicht, als Er Jesus in die Welt sandte,<br />

war, Seinen eigenen Zorn zu stillen. Jesu Opfer<br />

wurde gebracht, um alle Forderungen Gottes zu<br />

erfüllen, die Gott als Strafen für begangene Sünde<br />

erhebt. Gott wird schuldige Menschen niemals<br />

einfach für unschuldig erklären. Das Sühnopfer<br />

bezahlt die Strafe für den, der für schuldig befunden<br />

wurde. Der Sünder wird weder reingewaschen<br />

noch entlastet, sondern für schuldig erklärt.<br />

Er wird nicht zum Zeitpunkt seiner Verurteilung<br />

erlöst, sondern zum Zeitpunkt, als über Jesus der<br />

Strafvollzug erging.<br />

Als Luther im 16. Jahrhundert die Lehre der<br />

Rechtfertigung definierte, verwendete er die lateinische<br />

Formulierung simul justus et peccator, »gleichzeitig<br />

Gerechter und Sünder«. Das trifft den Kern<br />

der Rechtfertigung durch Glauben allein. Aus mir<br />

selbst heraus bin ich ein Sünder. Empfange ich die<br />

Segnungen der Versöhnung in Christus, werde ich<br />

vor Gottes Augen gerecht. Durch den Wert Christi<br />

bin ich gerecht, durch den Wert meiner Leistung<br />

bin ich ein Sünder.<br />

Durch den Glauben an Sein Blut. Wenn die<br />

Bibel vom Blut Jesu spricht, schreiben manche<br />

Leute dem, was durch die Venen Jesu von Nazareth<br />

floss, einen nahezu mystischen Charakter zu.<br />

Ein Priester der Episkopalkirche besprach einst<br />

diese Frage mit mir. Er sagte: »R.C., wenn Jesus<br />

Seinen Finger an einem Nagel aufgeritzt hätte,<br />

hätte dies schon die Sühne bewirken können?«<br />

Er wollte keine Blasphemie aussprechen, sondern<br />

meinte es als eine ernste theologische Frage. Was<br />

dahinter steht, ist Folgen<strong>des</strong>: Wenn Jesus sich in<br />

den Finger geschnitten und dadurch Blut verloren<br />

hätte, wäre dies nicht schon genug gewesen, wenn<br />

die Errettung durch das Blut Christi kommt?<br />

Nein. Jesus musste nicht einfach nur bluten, Er<br />

musste sterben; denn die von Gott vorgesehene<br />

Strafe für die Sünde ist der Tod. Wenn die Bibel<br />

also vom »Glauben an Sein Blut« spricht, meint<br />

sie vor allem den Glauben an Seinen Tod.<br />

Um Seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil Er<br />

die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen<br />

waren, als Gott Zurückhaltung übte. Gottes<br />

Zurückhaltung liegt in Seiner Langmut, nicht<br />

etwa in irgendwelcher Gleichgültigkeit Seinerseits.<br />

Manchmal wundern wir uns, warum Gott<br />

Sünde nicht sofort bestraft. Gott ignoriert unsere<br />

Sünden nicht, sondern Er ist langmütig, damit<br />

wir uns der Gerechtigkeit Jesu Christi zuwenden<br />

mögen.<br />

… um Seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit<br />

zu erweisen. Das Kreuz Jesu Christi erlöst uns<br />

nicht nur, sondern es rechtfertigt Gott. Es macht<br />

ganz deutlich, dass Gott Sünde sehr ernst nimmt.<br />

Wie oft hört man Leute sagen: Der Gott <strong>des</strong> Alten<br />

Testaments ist ein Gott <strong>des</strong> Zorns; der Gott <strong>des</strong><br />

Neuen Testaments aber ist ein Gott der Gnade,<br />

Güte und Liebe.<br />

Wo finden wir in der Schrift den tiefsten Ausdruck<br />

der Liebe Gottes? Am Kreuz. Wo finden wir<br />

die schrecklichste Offenbarung <strong>des</strong> Zornes Gottes?<br />

Ebenfalls am Kreuz! Derselbe Akt zeigt Gott<br />

als Richter für die Sünde und doch gleichzeitig als<br />

einen liebenden und gnädigen Gott.<br />

Gott tat dies, um Seine Gerechtigkeit zu erweisen,<br />

damit Er Selbst gerecht sei und zugleich<br />

den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus<br />

ist (V.26). Wenn Gott mich schont und mir<br />

Sein Reich und den Zutritt zum Himmel schenkt,<br />

verrät Er dabei nicht Seine eigene Integrität. Seine<br />

Gerechtigkeit wird dabei gewahrt und aufrechterhalten.<br />

Paulus fragt in Vers 27: Wo bleibt nun das<br />

Rühmen? Es ist fast so, als blicke er durch einen<br />

leeren Raum und sage irritiert und verwundert:<br />

»Wo gibt es denn nun etwas zum Rühmen? Wo ist<br />

es? Ich kann es nicht finden.« Seine eigene Antwort<br />

ist: Es ist ausgeschlossen. Warum? Er stellt<br />

die nächste Frage: Durch welches Gesetz? Das<br />

der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz <strong>des</strong><br />

Glaubens!<br />

Paulus sagt, dass die Lehre <strong>des</strong> Heils, die uns<br />

aus Gnade durch das Werk Christi zuteil wird,<br />

Rühmen für unser Christenleben ausschließt.<br />

Wenn unsere Rechtfertigung nur teilweise auf unseren<br />

guten Werken gründen würde, dann könnten<br />

wir uns derselben rühmen. Doch das Konzept<br />

der Rechtfertigung durch den Glauben allein lässt<br />

die Stimme menschlicher Arroganz und menschlichen<br />

Stolzes verstummen.<br />

22 | <strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> 2/20

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