Die Kraft des Evangeliums 2/2020
Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope
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»Neige Dein Ohr, mein Gott, und höre; tue Deine<br />
Augen auf und sieh unsere Verwüstung und die<br />
Stadt, die nach Deinem Namen genannt ist! Denn<br />
nicht um unserer eigenen Gerechtigkeit willen<br />
bringen wir unsere Bitten vor Dich, sondern um<br />
Deiner großen Barmherzigkeit willen!«<br />
Daniel 9,18<br />
Wenn es wahr ist, dass wir verpflichtet<br />
sind, für Gottes Reich und Volk zu beten,<br />
wie sollen wir dann konkret dafür<br />
beten? Hier bietet uns der Inhalt von Daniels<br />
Gebet ein Modell für unsere eigenen Gebete (Dan.<br />
9,4-19).<br />
Daniels Gebet besteht im Wesentlichen aus drei<br />
Elementen: Anbetung, Bekenntnis und Fürbitte.<br />
Daniel begann damit, zu erkennen und anzuerkennen,<br />
wer Gott ist (Anbetung); dann bekannte er<br />
die Sünden seines Volkes und erkannte die Gerechtigkeit<br />
von Gottes Gericht über sie an (Bekenntnis),<br />
und schließlich flehte er zu Gott, Seine Absichten<br />
für Sein Volk zu erfüllen (Fürbitte). Wir wollen uns<br />
je<strong>des</strong> dieser Elemente der Reihe nach ansehen.<br />
1<br />
ANBETUNG:<br />
ANBETUNG, BEKENNTNIS<br />
UND FÜRBITTE<br />
Daniel erkannte und anerkannte<br />
von Anfang an den Gott, an den sein<br />
Gebet gerichtet war. Der Schwerpunkt der<br />
Anerkennung Daniels lag auf der Größe Gottes<br />
und Seiner Gnade. Der Herr ist ein »großer und<br />
furchtgebietender Gott« (Dan. 9,4), »gerecht« (9,7.14),<br />
»der Du Dein Volk mit starker Hand aus dem Land<br />
Ägypten herausgeführt hast und Dir einen Namen gemacht<br />
hast bis zum heutigen Tag« (9,15): Er ist in der<br />
Tat ein mächtiger Gott. Aber Er ist auch ein Gott,<br />
»der den Bund und die Gnade« bewahrt (9,4), indem<br />
Er Seine Verheißungen an Sein Volk treu erfüllt.<br />
Er ist ein Gott, der »Barmherzigkeit und Vergebung«<br />
schenkt (9,9). Tatsächlich stehen diese beiden<br />
Worte im Hebräischen in der Mehrzahl, was darauf<br />
hindeutet, dass Gott Seinem rebellischen Volk<br />
immer wieder Barmherzigkeit und Vergebung geschenkt<br />
hatte. <strong>Die</strong>se überreiche Barmherzigkeit<br />
bildete die Grundlage für Daniels Fürbitte, wie am<br />
Ende seines Gebetes deutlich wird.<br />
2BEKENNTNIS: Doch wenn auch der Gott,<br />
zu dem Daniel betete, gerecht und Seinen<br />
Verheißungen treu ist, so war doch Daniels<br />
eigenes Volk das genaue Gegenteil gewesen; darum<br />
bekannte Daniel nun die Sünde seines Volkes.<br />
Israel hatte gesündigt und sich gegen diesen gütigen<br />
und gnädigen Gott aufgelehnt, indem es sich<br />
immer wieder von Seinen Gesetzen abwandte und<br />
sich weigerte, auf Seine Propheten zu hören (Dan.<br />
9,5-6.10-11). Der Kontrast zwischen dem Herrn<br />
und Seinem Bun<strong>des</strong>volk wird durch das Muster<br />
der doppelten Synonyme unterstrichen:<br />
Der Herr ist:<br />
• ein großer und furchtgebietender Gott<br />
• barmherzig und vergebend<br />
• treu gegenüber allen, die Ihn lieben<br />
und Seine Gebote bewahren<br />
Israel hat:<br />
• gesündigt und unrecht getan<br />
• rebelliert und gesetzlos gehandelt<br />
• sich von den Geboten und<br />
Rechtsordnungen Gottes abgewandt<br />
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