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Die Kraft des Evangeliums 2/2020

Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope

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edrückt dahingelebt haben, warum wir anderen<br />

Menschen den Eindruck vermittelt haben, dass<br />

das Christenleben etwas Mühsames, Langweiliges<br />

und furchtbar Anstrengen<strong>des</strong> sei. Man hat nicht<br />

selten den Eindruck, dass es den Menschen, die<br />

mit dem Christentum nichts zu tun haben wollen,<br />

weit besser geht als uns Christen. Nicht-Christen<br />

machen doch oft einen sehr glücklichen und zufriedenen<br />

Eindruck, oder nicht? Natürlich wissen<br />

wir, dass dies nur Schein ist, dass diese Menschen<br />

auf lange Sicht nicht wirklich glücklich sein und<br />

bleiben werden; aber, wie gesagt, wenn man nur<br />

nach dem äußeren Anschein urteilt, entsteht doch<br />

oft dieser Eindruck. Warum ist es bei den Christen<br />

oft so anders? <strong>Die</strong> Antwort auf diese Frage lautet:<br />

Weil wir nicht begriffen haben, wer wir sind; weil<br />

wir nicht verstanden haben, was das Neue Testament<br />

über uns aussagt.<br />

Aus diesem Grund befassen wir uns ja mit dem<br />

17. Kapitel <strong>des</strong> Johannesevangeliums: um zu erkennen,<br />

wer wir Christen in Wahrheit sind. Und<br />

mit dieser letzten Bitte unseres Herrn sind wir<br />

nun beim Höhepunkt <strong>des</strong> ganzen Kapitels angelangt.<br />

Jesus betet: »Vater, Ich will, dass, wo Ich bin,<br />

auch die bei Mir seien, die Du Mir gegeben hast, damit sie<br />

Meine Herrlichkeit sehen, die Du Mir gegeben hast; denn<br />

Du hast Mich geliebt vor Grundlegung der Welt« (Joh.<br />

17,24). Jesus tritt hier Seinen letzten Weg an, denn<br />

bald muss Er die Seinen verlassen. Er wird grausam<br />

gequält werden, wird am Kreuz sterben und<br />

schließlich am dritten Tag wieder auferstehen und<br />

danach in den Himmel auffahren. Und das, was<br />

Ihm in diesen letzten Stunden am Herzen liegt,<br />

ist das Wohlergehen Seiner Jünger. Wir sehen es<br />

daran, dass Er für sie betet, und es lohnt sich, darüber<br />

nachzudenken, was Er in diesem Gebet zum<br />

Ausdruck bringt.<br />

1. WER IST ES,<br />

DER FÜR UNS BETET?<br />

Zunächst wollen wir unseren Blick auf Denjenigen<br />

richten, der hier für uns betet. Das ist sehr<br />

wichtig, denn sonst werden wir all das, was anschließend<br />

noch kommt, nicht verstehen. Nun,<br />

die Worte, die Jesus hier benutzt, sprechen eine<br />

deutliche Sprache. Er redet den ewigen, allmächtigen<br />

Gott mit »Vater« an, und diese Anrede zeigt,<br />

in welchem Verhältnis Er zu Ihm steht. Der erste<br />

Satz Seines Gebetes lautet: »Vater, die Stunde ist<br />

gekommen; verherrliche Deinen Sohn, damit auch Dein<br />

Sohn Dich verherrliche« (Joh. 17,1). Derjenige, der zu<br />

Gott »Vater« sagt, ist kein geringerer als der Sohn<br />

Gottes Selbst.<br />

Auch das nächste Wort <strong>des</strong> 24. Verses ist von<br />

Bedeutung: »Vater«, so sagt Er, »Ich will ...« – Eine<br />

sehr interessante Aussage, dieses »Ich will!«. Jesus<br />

sagt nicht: »Ich möchte« oder: »Ich wünsche<br />

Mir« (obwohl manche Übersetzungen es unglücklicherweise<br />

so ausdrücken); nein, Er benutzt ein<br />

sehr viel stärkeres Wort: Er sagt: »Ich will ...«, und<br />

wir sollten dieses »Wollen« auch so stehenlassen.<br />

Mit anderen Worten: Es gibt jemanden, der in die<br />

Gegenwart <strong>des</strong> Allmächtigen treten und zu Ihm<br />

sagen darf: »Vater, Ich will, dass, wo Ich bin, auch<br />

die bei Mir seien, die Du Mir gegeben hast« – ein Satz,<br />

der so nur gesprochen werden kann, weil hier die<br />

Gleichheit von Gott-Vater und Gott-Sohn vorausgesetzt<br />

wird; denn wer sonst als der Sohn dürfte<br />

es wagen, zum Allmächtigen »Ich will« zu sagen?<br />

Ebenso wichtig sind die Worte »vor Grundlegung<br />

der Welt«. Sie sagen etwas ganz Ähnliches aus. »Du<br />

hast Mich geliebt vor Grundlegung der Welt.« Jesus wiederholt<br />

damit etwas, was Er bereits zuvor in Vers<br />

5 gesagt hat: »Und nun verherrliche Du Mich, Vater, bei<br />

Dir Selbst mit der Herrlichkeit, die Ich bei Dir hatte, ehe<br />

die Welt war« (Joh. 17,5). Obwohl wir nun nicht bis<br />

in alle Einzelheiten über diesen Vers nachdenken<br />

wollen, ist dennoch ein Verständnis dieser Aussage<br />

sehr wichtig. Sie ist nämlich die Voraussetzung<br />

für das Verständnis <strong>des</strong>sen, was noch folgt.<br />

Jesus betet für uns. Er betet für uns, die wir heute<br />

leben, denn Er sagt ja: »Ich bitte aber nicht für diese<br />

allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an<br />

Mich glauben werden« (V. 20). Das heißt: Jesus betet<br />

für die Christen aller Zeiten und allerorts; und<br />

derjenige, der für uns betet, ist kein geringerer<br />

als der ewig lebende Sohn Gottes. Dadurch erhält<br />

unser Christsein seine Grundlage und seine Absicherung:<br />

Wir sind heute Christen, weil Er aus der<br />

Ewigkeit in die Zeit hereinkam, weil Er Mensch<br />

wurde und auf Erden lebte, »in der gleichen Gestalt<br />

wie das Fleisch der Sünde« (Röm. 8,3), und weil Er all<br />

das vollbrachte, worüber die Evangelien berichten.<br />

Ein Christ – so könnte man <strong>des</strong>halb definieren<br />

– ist jemand, für den Christus, der Sohn <strong>des</strong><br />

allmächtigen Gottes, gebetet hat und heute noch<br />

betet (vgl. Hebr. 7,25).<br />

voiceofhope.de | 43

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