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Die Kraft des Evangeliums 2/2020

Eine Ausgabe vom Missionswerk Voice of Hope

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Innerhalb der nächsten Jahre wuchs die kleine<br />

Gemeinde von 93 auf 550 Mitglieder. <strong>Die</strong> Menschen<br />

kamen von überall her, um ihn zu hören.<br />

Berüchtigte Trunkenbolde wurden zu strahlenden<br />

Christen, und Männer und Frauen der Arbeiterklasse<br />

kamen zu den Bibelstunden. Und in der Gegend<br />

von Südwales luden ihn andere Gemeinden,<br />

die oft nach bibeltreuer Unterweisung hungerten,<br />

auf ihre Kanzeln ein.<br />

EIN LEBEN, DAS BRENNT<br />

Martyn Lloyd-Jones war ein demütiger Mann; er<br />

suchte nie Anerkennung für sich selbst. Gott erhob<br />

ihn, indem Er ihn auf eine der größten Kanzeln<br />

Englands stellte: die Kanzel der Westminster<br />

Chapel in London. Dort predigte er Sonntag für<br />

Sonntag, 30 Jahre lang (1938-1968). Das Feuer <strong>des</strong><br />

<strong>Evangeliums</strong> und die Liebe zu den Verlorenen<br />

machten seine Predigten lebendig und wirksam.<br />

Er lebte nach dem Prinzip:<br />

Predigen bedeutet nicht, trockene<br />

Fakten aus der Bibel zu<br />

nennen; Predigen ist Theologie,<br />

die durch einen Mann gebracht<br />

wird, der brennend ist<br />

im Geist. Da, wo keine Leidenschaft,<br />

kein Feuer vorhanden<br />

ist, da kann man es nicht eine<br />

Predigt nennen – die Herzen<br />

müssen doch erreicht werden.<br />

Wenn allein Gottes Wort gepredigt<br />

wird, ist es auch allein<br />

das Wirken Gottes, das in den<br />

Menschen Veränderung hervorrufen<br />

kann, und das wusste<br />

Lloyd-Jones. <strong>Die</strong> Predigt<br />

muss das aussagen, was der<br />

Bibeltext sagt, und nicht, was<br />

der Prediger wünscht, dass der Text es aussagt.<br />

Seine Frau sagte über ihn: »Niemand wird meinen<br />

Ehemann verstehen, der nicht weiß, dass er<br />

zuallererst ein Mann <strong>des</strong> Gebets und dann ein<br />

Evangelist war.«<br />

»Predigen<br />

bedeutet nicht,<br />

trockene Fakten<br />

aus der Bibel zu<br />

nennen; Predigen<br />

ist Theologie, die<br />

durch einen Mann<br />

gebracht wird,<br />

der brennend ist<br />

im Geist.«<br />

Innerhalb dieser 30 Jahre hielt er mehr als 4.000<br />

Predigten, und er war und ist dafür bekannt, dass<br />

er Predigtserien über ganze Kapitel und Bücher<br />

der Bibel hielt, die er Vers für Vers auslegte. Ein<br />

bemerkenswertes Werk von ihm ist beispielsweise<br />

seine Römerbrief-Auslegung, weil er 13 Jahre<br />

lang jeden Freitag über den Römerbrief predigte<br />

und ihn somit komplett auslegte. Daraus entstand<br />

eine Predigtreihe von 14 Bänden, die leider noch<br />

nicht auf Deutsch erschienen ist.<br />

Sein <strong>Die</strong>nst als Hauptprediger der Westminster<br />

Chapel nahm nach 30 Jahren im März 1968 ein<br />

plötzliches Ende, als bei ihm Darmkrebs diagnostiziert<br />

wurde. Dank Gottes Vorsehung konnte<br />

dieser Krebs durch eine erfolgreiche Operation<br />

entfernt werden. Somit endete zwar sein <strong>Die</strong>nst<br />

als Hauptprediger, jedoch öffnete Gott ihm neue<br />

Türen.<br />

Da er nun nicht mehr wöchentlich min<strong>des</strong>tens<br />

3 Predigten vorbereiten musste, verbrachte Lloyd-Jones<br />

einen Großteil seiner Zeit damit, seine<br />

Predigtreihen für die Veröffentlichung zu überarbeiten,<br />

Neues zu schreiben und in seiner Tätigkeit<br />

als Lehrer und Prediger zu reisen. So entstand in<br />

dieser Zeit aus einer 16-teiligen<br />

Vortragsreihe auch sein<br />

bekanntes Buch »<strong>Die</strong> Predigt<br />

und der Prediger«.<br />

Während dieser Genesungsphase<br />

(März bis Oktober<br />

1968) hörte er sich viele Prediger<br />

aus den verschiedensten<br />

Denominationen an, und als<br />

Zuhörer machte er folgende<br />

Beobachtung:<br />

»Ich halte zwar das fortlaufende<br />

Predigen über Bücher<br />

der Bibel für richtig, aber es<br />

kann auch auf die falsche Art<br />

und Weise geschehen – ohne<br />

Rücksicht auf den Zustand<br />

der Zuhörer zu nehmen, so<br />

dass wir zwar mit einer Textstelle hervorragend<br />

umgehen können, aber keine Botschaft für unsere<br />

Zuhörer haben.<br />

Es gibt einen Unterschied zwischen einem<br />

fortlaufenden Kommentar zu einer Textstelle und<br />

einer Predigt. Ich glaube an Auslegungspredigten,<br />

nicht an fortlaufende Kommentare. [...] Schauen<br />

Sie sich Robert M'Cheyne an: Was er wusste, ist<br />

genau das, was letztlich zählt. Er trug die Lasten<br />

seines Volkes auf seiner Seele. Er kam nicht auf<br />

die Kanzel, nachdem er einfach nur eine Predigt<br />

voiceofhope.de | 33

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