Journal Hochschule RM - Hochschule RheinMain
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Rüsselsheimer Hochschulabsolvent:<br />
„HAAR“FEINE UNTERSUCHUNGEN<br />
BRINGEN FÖRDERPREIS<br />
Der Rüsselsheimer Absolvent Matthias Schmitt erhielt am 30. Juni anlässlich der Jahrestagung des mst-<br />
Netzwerks Rhein-Main den mit 1000 Euro dotierten Förderpreis Mikrosystemtechnik. Dieser Preis wurde<br />
2010 erstmals vom mst-Netzwerk, einem Verbund von Firmen, <strong>Hochschule</strong>n und Forschungseinrichtungen,<br />
vergeben. Schmitt ist Absolvent des Masterstudiengangs Angewandte Physik der <strong>Hochschule</strong> <strong>RheinMain</strong>.<br />
Den Preis erhielt er für seine Abschlussarbeit über thermoelektrisch aktive Nanodrähte.<br />
Der Preisträger hat sich bereits ein neues Ziel gesetzt:<br />
im Rahmen eines Forschungsprojekts des Instituts für<br />
Mikrotechnologien (IMtech) der <strong>Hochschule</strong> Rhein -<br />
Main promoviert er an der Goethe-Universität Frank -<br />
furt. Der Doktorand hatte seine Ausbildung zum<br />
Physiklaboranten bei der Firma Schott in Mainz und<br />
sein Diplomstudium an der damaligen Fachhochschule<br />
Wiesbaden absolviert. „Von meinem Preisgeld möchte<br />
ich meiner Freundin einen Kurzurlaub schenken“, ver -<br />
sprach Matthias Schmitt.<br />
Wärme wird zu Strom<br />
Was ist der besondere Vorteil von thermoelektrisch<br />
ak tiven Materialien? Man kann mit ihnen „Wärme<br />
direkt in Elektrizität verwandeln“, so Matthias Schmitt.<br />
Thermoelektrische Generatoren können beispielsweise<br />
in einem Auto die am laufenden Motor entstehende<br />
Abwärme nutzen. Diese wird in Strom umgewandelt<br />
und geht somit nicht verloren. Der gewonnene Strom<br />
kann etwa die Bordelektronik oder die Klimaanlage des<br />
Autos betreiben. Besonders effizient wird die Ther mo -<br />
elektrik aber erst durch Materialien, die mit Hilfe der<br />
Nanotechnologie hergestellt werden, z.B. in Form von<br />
Nanodrähten.<br />
JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 3/2010<br />
Der Preisträger<br />
Matthias Schmitt<br />
bei seiner Arbeit<br />
im Reinraum.<br />
In seiner Masterarbeit entwickelte der 30-jährige<br />
Matthias Schmitt einen Chip, um Nanodrähte mit<br />
einem Durchmesser von ca. 100 Nanometern (ein<br />
500stel eines Haares) zu untersuchen. Hierzu erstellte<br />
er zuerst zahlreiche Simulationen am Computer und<br />
experimentierte dann an der Herstellung des Chips<br />
selbst – unter anderem durch den Einsatz unterschied -<br />
licher Beschichtungen und Ätztechniken. Entstanden<br />
ist eine innovative Messplattform, mit der erstmalig<br />
die thermoelektrischen Eigenschaften einzelner Nano -<br />
drähte bestimmt werden können. Inzwischen wird sie<br />
auch von anderen Forschungsgruppen genutzt. In<br />
seiner Doktorarbeit macht Schmitt nun den weiteren<br />
logischen Schritt: es sollen Nanodrähte mit hoher ther -<br />
moelektrischer Effizienz identifiziert werden, um aus<br />
ihnen extrem sensitive Sensoren zu entwickeln.<br />
Zum Mikrosystemtechnik-Netzwerk Rhein-Main ge -<br />
hören rund 40 Firmen, <strong>Hochschule</strong>n und Forschungs -<br />
institutionen. Es hat sich zum Ziel gesetzt, eine Platt -<br />
form für Informationsaustausch und Weiterbildung im<br />
Bereich der Mikrosystemtechnik und Nanotechnolo gie<br />
zu schaffen und Forschungsprojekte auf diesem zu -<br />
kunftsweisenden Forschungsgebiet zu initiieren.<br />
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GLANZLICHTER