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Natur erleben und Kulturen erfahren: HOCHSCHULSPORT 20 AUF DEM SURFBRETT DIE WELT „EROBERN“ Mein Name ist Leo Marose und ich studiere im 4. Se mester Business Administration an der Hoch - schule RheinMain. Da ich dieses Jahr für unsere Hochschule an den „Deutschen Studentenmeister - schaften im Wellenreiten“ (in Seignosse, Frankreich) teilgenommen habe, wurde ich gebeten, von diesem für Deutsche doch eher untypischen Sport zu berichten. Die Hochschule unterstützte mich bei meiner Teilnahme finanziell, wofür ich mich an dieser Stelle noch einmal bedanken möchte. Bei mir fing alles vor rund elf Jahren an, als ich das Glück hatte, mit meiner Familie auf der sogenannten „Insel der Götter“, Bali, Urlaub machen zu dürfen. Das Erste, was ich aus dem Flugzeug erkennen konnte, waren große Wellen sowie Menschen, die darin auf irgendeine Weise spielten. Bali hatte sehr viel zu bieten, doch am meisten faszinierte mich das Treiben auf dem Meer. Dieses Treiben sollte ich in den darauffolgenden Woch - en als Surfen, oder in Deutschland auch als „Wellen - reiten“ bekannt, kennenlernen. Schon nach den ersten Stunden auf dem wackeligen Brett wurde mir klar, dass es für mich mehr war als nur ein kurzer Flirt mit einer Sportart, die in Deutschland so unpopulär ist wie Eishockey in der Wüste Gobi. Das Gefühl, über dem Wasser zu gleiten und die Kraft der Natur hautnah zu spüren, ist es was Surfen zu einem solch besonderen Erlebnis macht. Heute ist Surfen für mich der besondere Kick, der den Ausgleich zum normalen Leben bringt, aber irgend wie auch meine ganz persönliche Lebenseinstellung betrifft. Surfen verbindet mit der Natur und fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Weiterhin ist es meiner Meinung nach das beste Training, das man seinem Körper bieten kann. Ob jung oder alt, Surfen begei stert Menschen auf der ganzen Welt und hält sie zudem noch fit. 4000 Jahre alter Sport Die Wurzeln dieses Sports liegen auf den Inseln von Hawaii, wo vor rund 4000 Jahren zum ersten Mal Ureinwohner auf großen Holzstücken mit den Wellen spielten. Dieser daraus entwickelte Sport war damals noch den adeligen Männern vorbehalten, wurde aber im Laufe der letzten 60 Jahre eigentlich an jeder „surf - baren“ Küste populär. JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 3/2010
Heute betreiben ihn nicht nur männliche Adelige, sondern eigentlich alle von jung bis alt, egal welchem Geschlecht sie angehören und welche Hautfarbe sie besitzen. Surfen zählt wie Skateboarden, BMX, Wakeboarden oder Kitesurfen zum Genre der „Extrem - sport arten“ und ist bisher leider noch nicht olympisch. Trotzdem hat diese Sportart be - sonders im letzten Jahrzehnt einen extremen Hype erfahren und zieht immer mehr Neu - linge in seinen Bann. JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 3/2010 ADH Open Seignosse 2010 Pech mit kleinen Wellen und sturen Veranstaltern Zum Ablauf: Es nahmen rund 150 Studentinnen und Studenten aktiv teil. Insgesamt waren rund 600 Studierende anwesend (als Supporter). Ich startete in der Klasse „Open Men“. Meine Platzierung laut Liste war irgendwas zwischen 70–80. Mein Pech in der Vorrunde war, dass ich leider nur kurze Bretter dabei hatte (je kleiner die Boards, desto schwerer bzw. anspruchsvoller ist das Surfen) und die Wellen so klein waren, dass ich mit meinen Bretts gar nicht in die Wellen paddeln konnte, wohingegen „Anfänger“ (die meist nur geradeaus fahren konnten) in höhere Platzierungen gekommen sind, weil sie einfach große Bretter hatten und wenigstens von der Welle mitgenommen wurden. Deshalb gab es auch von Seiten vieler Teilnehmer Beschwerden bei den Veranstaltern, da diese das Event einfach durchgezogen hatten, um nicht in Zeitnot zu geraten, obwohl für die Tage danach (die auch für den Wettkampf vorgesehen waren) gute Wellen gemeldet waren. Aber so läuft das halt manchmal … Neben den Surfevents gab es auch noch „Fun-Events“ wie Slacklining, die bei den „Nicht-Surfern“ oder Anfän - gern sehr gut ankamen! Alles ist dort ziemlich günstig und auf Studenten zuge - schnitten, daher ist es sicherlich eine super Sache, auch für Nichtsurfer einfach mal reinzuschauen und sich vom „Surfen“ begeistern zu lassen. Sehr schade war, dass ich alleine von der Hochschule RheinMain da war und fast alle Starter von anderen Hochschulen eine ganze Crew dabei hatten, die auch mit Brettern usw. aushelfen konnten. Ein Team hatte sogar eine ganze Filmcrew dabei, was dann als Projekt an der Hochschule angesehen wurde - evtl. auch eine Idee für unsere Hochschule ;-)! Übrigens: wer Interesse am Surfen hat, kann sich gerne bei mir melden (Leo.Marose@student.hs-rm.de). 21 HOCHSCHULSPORT
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