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Bern Wirtschaft 2 2020

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Fünf konkrete Vorteile für Arbeitgeber:<br />

1. 1e-Pläne werden in Kapitalform ausgezahlt. Somit sinken<br />

die Rentenverpflichtungen und die Sanierungspflicht wird reduziert.<br />

2. Das Risiko für die Deckung von Vermögensverlusten auf<br />

einem Teil der Vorsorgevermögen fällt weg.<br />

3. Ein 1e-Plan muss bei internationaler Rechnungslegung<br />

nicht als Vorsorgeverbindlichkeit verbucht werden und man<br />

kann ihn aus der Bilanz entfernen. Dadurch wird Eigenkapital<br />

freigesetzt.<br />

4. Mit Kaderplänen kann eine steuerlich optimale Überführung<br />

von Unternehmensvermögen in das Privatvermögen erreicht<br />

werden.<br />

5. Firmen werden mit der Einführung von 1e-Plänen für Mitarbeitende<br />

attraktiv. Sie geben Fachkräften die Möglichkeit,<br />

ihre persönliche Risikofähigkeit und -neigung abzubilden.<br />

Mehr Selbstbestimmung für die Versicherten<br />

Aus Sicht der Versicherten sind 1e-Vorsorgepläne eine Antwort<br />

auf den zunehmenden Wunsch nach einer Individualisierung<br />

der Vorsorgelösungen. Die darin versicherten Personen können<br />

ihre Anlagen flexibler gestalten. Dadurch können sie von<br />

potenziell höheren Renditechancen profitieren. Zudem müssen<br />

sie auf diesen Teil des Vorsorgevermögens keine systemwidrige<br />

Umverteilung zwischen Erwerbstätigen und Rentnern in Kauf<br />

nehmen, da das 1e Guthaben nicht mehr Teil des Kollektivs im<br />

Obligatorium und Überobligatorium ist.<br />

Hans Baumgartner ist Leiter Entrepreneurs & Executives<br />

Schweiz bei der Credit Suisse (Schweiz) AG und bereits seit<br />

30 Jahren bei der Bank für Unternehmer tätig. Im Interview<br />

spricht er darüber, wann 1e Vorsorgelösungen Sinn machen<br />

und wie daraus Chancen entstehen können.<br />

Die Credit Suisse hat eine Sammelstiftung 1e gegründet. Für<br />

wen eignen sich 1e-Vorsorgelösungen?<br />

Hans Baumgartner: Die Entscheidung, ob ein Unternehmen<br />

eine 1e-Vorsorgelösung einführen möchte, hängt von den Bedürfnissen<br />

und Erwartungen der Mitarbeitenden ab. In jedem<br />

Fall ist die Einführung und Ausgestaltung gründlich zu erörtern.<br />

Ein 1e-Plan muss zur Firma und zu den Mitarbeitenden passen.<br />

Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen und Belegschaft<br />

also erfüllen?<br />

1e-Pläne sind grundsätzlich anlagenbasiert. Deshalb ist ein langer<br />

Anlagehorizont von Vorteil. Tendenziell eignen sich 1e-Lösungen<br />

also für Firmen mit relativ junger Altersstruktur. Zudem<br />

spielt die Einkommensstruktur eine Rolle: Gibt es überhaupt<br />

Mitarbeitende im Unternehmen, deren jährliche Gesamtvergütung<br />

über 127’980 Franken liegt? Denn nur der Lohnanteil,<br />

der diesen Betrag übersteigt, darf in einem 1e-Plan versichert<br />

werden.<br />

Wie erfolgt eine solche Einführung von 1e-Vorsorgeplänen?<br />

Sind die Rahmenbedingungen gegeben, muss die Firma ihre<br />

Ist-Situation analysieren. Sie sollte sich dabei folgende Fragen<br />

stellen: Welche Vorsorgelösung existiert bereits? Besteht eine<br />

umhüllende Lösung, zu der ein 1e-Plan zusätzlich angeboten<br />

werden soll? Oder ist bereits eine zusätzliche Kaderlösung vor-<br />

handen, die durch einen 1e-Plan abgelöst wird? Anhand der<br />

Ausgangslage wird die Einführung gestaltet.<br />

Welche Anlagemöglichkeiten haben die Versicherten?<br />

Versicherte können, abhängig vom 1e-Plan des Unternehmens,<br />

aus bis zu zehn Anlagestrategien auswählen. Eine davon ist risikoarm.<br />

Sie sprechen von Risiken. Mit welchen Risiken müssen Versicherte<br />

in 1e-Vorsorgelösungen rechnen?<br />

Im Gegensatz zu anderen Vorsorgelösungen trägt der Versicherte<br />

bei den 1e-Plänen ein Anlagerisiko. Daher ist es sehr<br />

wichtig, dass sich jeder Versicherte bei der Wahl der Anlagestrategie<br />

beraten lässt und sein Portfolio regelmässig überprüft.<br />

Versicherte müssen sich bewusst sein, dass eine ungünstige<br />

Marktentwicklung oder gar ein Börsencrash zu markanten<br />

Wertverlusten führen kann.<br />

Ein gewisses Know-how in der Vermögensanlage oder aber<br />

eine entsprechende Beratung seitens der Vorsorgeeinrichtung<br />

hinsichtlich Risiken und Kosten ist in diesem Zusammenhang<br />

notwendig. Durch die Übernahme des Anlagerisikos entstehen<br />

aber auch Chancen: Eine positive Performance wird direkt dem<br />

Anleger gutgeschrieben. Die Versicherten kommen darüber hinaus<br />

in den Genuss von tiefen institutionellen Anlagegebühren,<br />

wie sie in der Regel nur Pensionskassen vorbehalten sind. Ein<br />

aktiv verwaltetes Mischvermögen gibt es bereits für eine jährliche<br />

Gebühr von 0,45 %. Beim Wechsel der Anlagestrategie fallen<br />

bei diesen Produkten zudem keine Kosten an. Noch günstiger<br />

sind mit einer jährlichen Gebühr von 0,20 % die indexierten<br />

Mischvermögen. Bei diesen sogenannten passiven Produkten<br />

fallen zusätzlich noch geringe Ausgabe- und Rücknahmegebühren<br />

an, womit sie sich vor allem für sehr langfristig orientierte<br />

Anleger eignen, welche die Strategie nur selten wechseln<br />

möchten.<br />

Kadervorsorge mit 1e-Vorsorgeplänen<br />

Die 1e-Lösungen richten sich nicht nur an Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer, sondern auch an Kadermitarbeitende<br />

mit einem Einkommen von über 127’980 Franken.<br />

Das 1e-Vorsorgevermögen ist vom bestehenden Pensionskassenvermögen<br />

vollständig segregiert und betrifft<br />

ausschliesslich den überobligatorischen Bereich der beruflichen<br />

Vorsorge. Versicherte können dabei die Anlagestrategie<br />

selbstständig bestimmen und in ihren eigenen<br />

«Topf» sparen.<br />

Haben Sie Tipps, wie Anleger ihre Strategie optimieren können?<br />

Die Strategie sollte regelmässig überprüft werden. Denn die<br />

Entscheidung, ob jemand eine konservative Anlagestrategie<br />

oder eine riskantere Strategie mit höheren Renditechancen<br />

wählt, muss mit der persönlichen Gesamtsituation abgestimmt<br />

werden. So bietet sich möglicherweise kurz vor der Pensionierung<br />

der Wechsel in risikoärmere Anlagen an. Das Interessante<br />

aber ist: Die Strategie kann regelmässig gewechselt werden,<br />

sollte sich beispielsweise die private Vermögenslage ändern.<br />

Selbstbestimmt in der beruflichen Vorsorge und<br />

ganzheitliche Beratung mit 1e-Vorsorgelösungen.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.credit-suisse.com/zukunft1e<br />

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