23.06.2020 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 17

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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sagt Geschäftsleiter Andy Amrein. Bis Redaktionsschluss<br />

waren noch vier Lehrstellen offen. Bei deren Besetzung<br />

sieht Amrein die Probleme weniger in den aktuellen Auftragseinbrüchen,<br />

sondern mehr darin, dass es schwierig<br />

sei, für die «harten» Jobs (bei Kromer zum Beispiel Printmedienpraktiker<br />

oder Medientechnologin) geeignete<br />

Kandidierende zu finden. Auch was die Übernahme von<br />

Lernenden angeht, die dieses Jahr abschliessen, habe<br />

Corona keinen Einfluss – es werden mehrere sein. «Wir<br />

bilden unsere Fachleute aus, von denen wir zu wenige<br />

haben», sagt Amrein.<br />

Betriebsinterne Solidarität gesucht<br />

Unter anderen Voraussetzungen arbeitet Michel Haueter,<br />

stellvertretender Leiter Berufsbildung bei Swisscom. Sein<br />

Unternehmen hat erst kürzlich den Geschäftsgang für das<br />

erste Quartal 2020 kommuniziert und dabei keine Zahl gefunden,<br />

mit der sich ein «Corona-Effekt» beschreiben<br />

liesse. Somit stand auch nie in Frage, dass zum 3. August<br />

das vor einem Jahr festgelegte Kontingent bestehen bleibt<br />

und 278 Lernende ihre Berufsausbildung bei Swisscom<br />

starten werden.<br />

Das Ausbildungsmodell bei Swisscom stützt sich auf<br />

Projekte, auf die sich die insgesamt rund 900 Lernenden<br />

selber bewerben müssen. Lediglich dem ersten Projekt<br />

werden die neuen Lernenden zugeteilt: «Wir sind aktuell<br />

stark damit beschäftigt, Projekte für den Lehrbeginn zu<br />

finden. Wir schalten Intranet-News, die Lernenden drehen<br />

Videos zum Thema und wir appellieren an die Solidarität<br />

der Mitarbeitenden. Es ist jedes Jahr nicht ganz einfach,<br />

genügend Projekte zu finden, aber dieses Jahr ist es<br />

besonders anspruchsvoll», so Haueter.<br />

«Als der Shutdown kam, haben wir alle Lernenden abgezogen<br />

und ins Homeoffice geschickt. Dann kam die Frage:<br />

Was nun?», so schildert Haueter die ersten Tage nach<br />

Beginn der ausserordentlichen Lage: «Viele Lernende,<br />

insbesondere jene in den ICT-Projekten, konnten von zu<br />

Hause weiterarbeiten. Den anderen wollten wir aber nicht<br />

bloss Beschäftigungstherapie anbieten, sondern sie an<br />

ihre Stärken erinnern und sie anregen, die Krise als Möglichkeit<br />

zur Kreativität zu nutzen.» Ein Resultat davon waren<br />

Homeoffice-Livestreams, in denen die Lernenden<br />

über ihren Tagesablauf berichteten oder ihre Interessen<br />

und Stärken präsentierten. «Das entwickelte sich zum<br />

Selbstläufer», sagt Haueter, und es habe auch geholfen,<br />

den Zuhause-Koller abzuschwächen. «Grundsätzlich geht<br />

es den Lernenden gut, aber natürlich gibt es Unterschiede.<br />

Wir haben Lernende, die nun neun Wochen lang mit<br />

den Eltern und Geschwistern auf engstem Raum gelebt<br />

haben. Das kann belastend sein.»<br />

Insgesamt stellt Haueter bei den Gesprächen mit den<br />

Lernenden fest, dass sie gut auf die Herausforderung reagieren:<br />

«In der IT-Welt ist stets davon die Rede, dass man<br />

‹agil› auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren müsse.<br />

Dass die Veränderung nun auf diese Weise kommt, haben<br />

wir zwar nicht erwartet, aber die Lernenden haben die<br />

Herausforderung angenommen.» Das hat auch damit zu<br />

tun, dass die meisten Lernenden bei Swisscom eine Ausbildung<br />

absolvieren, die auf dem Stellenmarkt sehr gefragt<br />

ist.<br />

Keine zusätzliche Corona-Baisse im Journalismus<br />

Weniger gefragt sind zurzeit Journalistinnen und Journalisten:<br />

Mit der Druckbranche eng verknüpft, liest man von<br />

den grossen Redaktionen von NZZ, TX Group (ehemals Tamedia),<br />

Ringier und CH Media meist im Zusammenhang<br />

von Abbau und Sparmassnahmen. Die Ausbildung ist davon<br />

ebenfalls betroffen: So hat der Tages-Anzeiger erst<br />

2019 eine von zwei Volontariatsstellen gestrichen – immerhin<br />

bleibt diese eine trotz Corona bestehen. Generell

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