akzent Magazin Juli '20 GB
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN www.akzent-magazin.com
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20 SEELEUTE<br />
„Ich kann versprechen, dass wieder<br />
einige große Namen kommen.“<br />
ganz ehrlich, auch ein schlechtes Gewissen<br />
über den Abgang des Zeltfestivals<br />
damals. Mein Nachfolger hatte mir<br />
vollmundig versprochen, dass es bleibt<br />
– und nichts war. Das ist sehr, sehr<br />
schade … Du siehst, da berührst Du<br />
einen wunden Punkt! Es war eine tolle<br />
Sache und viele Künstler und viele aus<br />
dem Publikum schwärmen heute noch<br />
davon. Das werden wir sicher in nächster<br />
Zukunft durchsprechen. Es müssen<br />
eben viele Leute dazu gehört werden,<br />
allen voran die Stadt. Ich will das Zeltfestival<br />
noch nicht ganz aufgeben …<br />
<strong>akzent</strong>: Konstanz, der größten Stadt<br />
am Bodensee, wird oft nachgesagt,<br />
dass es musikalisches Brachland sei in<br />
Sachen Pop und Rock – spätestens seit<br />
dem Aus der von Rock am See und dem<br />
Zeltfestival. Warum ist das so?<br />
Dieter Bös: Das sehe ich nicht so.<br />
Ich habe zum Beispiel im vergangenen<br />
Jahr zwei wunderbare Konzerte im K9<br />
gehört, dann gibt es das Campusfestival,<br />
den Kulturladen mit vielen tollen<br />
Bands und Konzerten und und und …<br />
aber ja, es gibt in Singen das Hohentwiel<br />
Festival, es gibt den Honberg Sommer,<br />
das Kulturufer Friedrichshafen – im<br />
Vergleich dazu wäre in Konstanz das<br />
Zeltfestival, wie schon gesagt, durchaus<br />
wieder eine Überlegung wert! Aber ich<br />
glaube mit dem neuen Ansatz, den wir<br />
schon vor dem Lockdown hatten und<br />
jetzt weiterentwickeln wollen, darunter<br />
der Beginn des Vorverkaufs für ein<br />
Open Air im September 2021 – kann<br />
ich den Konstanzern versprechen, dass<br />
doch wieder einige große Namen kommen.<br />
Übrigens ist auch durchaus das<br />
Bodenseeforum auf unserer Agenda.<br />
<strong>akzent</strong>: Mit dem Verkauf von Koko<br />
2016 wurde dann damals die Vaddi<br />
Concerts GmbH in Freiburg gegründet,<br />
die wiederum eine 100% Tochter von<br />
Eventim Live ist. Die gelten als überregionale<br />
Krake, die sich alles einverleibt<br />
(Summerdays Arbon, Open Air St. Gallen<br />
u.a.). Wie gehst Du damit um?<br />
Dieter Bös: Die Krux ist eben, dass<br />
das auch ein überregionaler Ticketanbieter<br />
ist, nicht nur Veranstalter. Damit<br />
hat man das ja selbst finanziert, dass<br />
der sich diese Bands und Festivals überhaupt<br />
leisten und damit den Markt bestimmen<br />
kann. Das ist eine schwierige<br />
Situation, die schon lange in der Branche<br />
diskutiert wird. Ein junger, unabhängiger<br />
Veranstalter aus Berlin hat vor<br />
einiger Zeit mal dazu gesagt, dass es die<br />
Großen immer geben wird, aber auch<br />
die kleinen, unabhängigen Veranstalter<br />
– man müsse einfach kreativ bleiben.<br />
Und das stimmt. Man darf sich nicht zu<br />
sehr davon beeindrucken lassen. Man<br />
muss, auch wenn es schwer wird, eigene<br />
Wege gehen. Die Anforderung an die<br />
eigene Kreativität wird erhöht.