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PEOPLE
CHIARA FRAPOLLI
MEIN LEBEN NACH DEM SPORT
– ADVANTAGE SOMMERAU
Bis vor kurzer Zeit strahlte ihr Stern hell am Tennishimmel der Schweizer Nachwuchsspielerinnen.
Es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis sich eine Menge von WTA-Punkten anhäufen würden.
Doch, wie so oft im Leben, kommt es anders, als man denkt. Statt von Turnier zu Turnier zu
eilen, leitet Chiara Frapolli seit einigen Monaten die Geschicke des Dietiker Traditionshauses
Hotel Sommerau-Ticino. Dazu gehören die Restaurants, das Hotel und eine bestens eingeführte
Catering-Abteilung. Nachdem wir Chiara Frapolli vor gut acht Jahren schon einmal unserer
Leserschaft als junge Tennis-Nachwuchsspielerin vorstellen durften, präsentieren wir Ihnen nun
ein weiteres Interview, diesmal mit einer der wohl jüngsten Hotel-Direktorinnen der Schweiz.
«trends & style»: Liebe Chiara, du hast
wohl einen weiteren Rekord eingestellt.
Julia Tobler (Hotel Tobler, Ascona) war
2016 mit 23 Jahren die jüngste Hôtelière
der Schweiz. Gratulation! Hast du schon
früher geahnt, dass du einmal diese Herausforderung
annehmen wirst?
Chiara Frapolli: Am Anfang stand immer
der Sport im Vordergrund. Doch irgendwann
habe ich gemerkt, als ich angefangen
habe auszuhelfen im Hotel, dass
mein Herz viel mehr für die Gastronomie
und die Hotellerie schlägt. Mich mit den
Gästen zu unterhalten, sich auszutauschen,
macht mir sehr viel Spass, und kein
Tag ist gleich wie der andere. Das ist das
Spannende an diesem Beruf.
Dein Start fiel ja praktisch in die Pandemie.
Wie geht es dir nach der COVID-
19-Krise?
Ja, den Start habe ich mir definitiv anders
vorgestellt, doch man sagt, dass jede Krise
einen noch stärker macht. Ich bin sehr
froh, dass wir am 11. Mai die Restauration
wieder öffnen durften und es wieder
Leben gibt im Betrieb.
Du bist sicher schon oft darauf angesprochen
worden. Aber erlaube mir noch eine
letzte Frage zu diesem Thema: Warum
genau musstest du deine junge, vielversprechende
Tenniskarriere aufgeben?
Einerseits war ich von Verletzungen geplagt,
andererseits hat mein Herz nicht 100
Prozent für den Tennissport geschlagen.
Mein Traumberuf ist wirklich die Hotellerie
und die Möglichkeit zu haben, etwas zu
verändern, mehr dazuzulernen und mein
Wissen tagtäglich ausbauen zu können,
das alles macht mich neugierig.
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trends & style 3/20