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Aus dem Institut für Sportgeschichte der Deutschen ... - Rudern.de

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Historische Formen <strong>de</strong>s Frauensports 26<br />

3 Historische Formen <strong>de</strong>s Frauensports<br />

Seit <strong><strong>de</strong>m</strong> 19. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t hat sich ein leistungs- und wettkampforientierter<br />

Sport 64 herausgebil<strong>de</strong>t und als universelle Bewegungskultur im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

weltweiten Globalisierungsprozesse durchgesetzt. 65 Der mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne Sport zielt<br />

im Gegensatz zu <strong><strong>de</strong>r</strong> Athletik in <strong><strong>de</strong>r</strong> griechischen Antike auf <strong>de</strong>n Rekord, also<br />

auf ein exakt gemessenes Ergebnis, das in keiner Relation zu <strong>de</strong>n körperli-<br />

chen o<strong><strong>de</strong>r</strong> sonstigen Voraussetzungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kontrahenten steht.<br />

3.1 Mythologische Überlieferungen<br />

Aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> vorherrschen<strong>de</strong>n gesellschaftlichen Bedingungen war <strong><strong>de</strong>r</strong> Sport<br />

lange eine Domäne <strong><strong>de</strong>r</strong> Männer. So hatten die Frauen im archaischen Grie-<br />

chenland eine klar <strong>de</strong>finierte Rolle inne, die sich auf Familie und Haus be-<br />

schränkte. Politisch waren sie machtlos, da sie keinen Sitz in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Volksversammlung hatten. 66 Durch diese Rollenzuteilung war es Frauen<br />

nicht möglich, am öffentlichen Leben teilzunehmen.<br />

Dennoch wird über körperliche Betätigung von Frauen, zum Beispiel im My-<br />

thos, berichtet, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen vermeintlich männliche Tugen<strong>de</strong>n wie Mut und<br />

Kraft aufwiesen. Exemplarisch sei die Sage von Atalante erwähnt, ein Sinn-<br />

bild <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Anfang <strong>de</strong>s Frauensports. 67<br />

Die einzigen Zeugnisse weiblicher „sportlicher Erziehung“ fin<strong>de</strong>n sich in<br />

Sparta:<br />

64 Auf die Entstehung und Entwicklung <strong>de</strong>s mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen Sports wird hier nicht weiter eingegangen.<br />

Einen Überblick gibt A. GUTTMANN, From Ritual to Record, New York 1978. Ferner<br />

M. KRÜGER, Einführung in die Geschichte <strong><strong>de</strong>r</strong> Leibeserziehung und <strong>de</strong>s Sports. Teil 1:<br />

Von <strong>de</strong>n Anfängen bis ins 18. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t (= Sport und Sportunterricht, Bd. 8), Schorndorf<br />

2004. Ebenso M. KRÜGER, Einführung in die Geschichte <strong><strong>de</strong>r</strong> Leibeserziehung und<br />

<strong>de</strong>s Sports. Teil 2: Leibeserziehung im 19. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Turnen <strong>für</strong>s Vaterland (= Sport<br />

und Sportunterricht, Bd. 9), Schorndorf 1993. Der Begriff Sport wird hier als übergeordneter<br />

Grundbegriff <strong>für</strong> menschliche Bewegungsübungen verstan<strong>de</strong>n. Eine terminologische<br />

Differenzierung in Leibesübungen, Turnen, Spiel und Gymnastik sowie ein Bezug zum<br />

weiblichen Geschlecht wird an dieser Stelle nicht vorgenommen. Zu dieser Problematik<br />

vgl. A. GUTTMANN, Women’s Sport, New York 1991. Ferner A. TSCHAP-BOCK, Frauensport<br />

und Gesellschaft. Der Frauensport in seinen historischen und gegenwärtigen Formen.<br />

Eine historische und empirische Untersuchung, Ahrensburg bei Hamburg 1983, S. 77-<br />

144. Ferner A. HOFFMANN, Frau und Leibesübungen im Wan<strong>de</strong>l <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit (= Beiträge zur<br />

Forschung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leibeserziehung, Bd. 24), Schorndorf 1965, S. 7-64.<br />

65 Vgl. PFISTER, Frauen und Sport in <strong><strong>de</strong>r</strong> DDR, S. 11.<br />

66 Vgl. TSCHAP-BOCK, Frauensport und Gesellschaft, S. 40.<br />

67 Atalante ist in <strong><strong>de</strong>r</strong> griechischen Mythologie eine jungfräuliche Jägerin. Sie wur<strong>de</strong> von<br />

ihrem Vater ausgesetzt und von einer Bärin genährt. Atalante besiegte alle Freier im<br />

Wettlauf, bis sie von Hippomenes überlistet und besiegt wur<strong>de</strong>. Vgl. F.K. MATHYS, „Die<br />

Frauen und <strong><strong>de</strong>r</strong> Sport“, in: Leibesübungen 23(1972)8, S. 6.

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