Handbuch Praktische Öffentlichkeitsarbeit in der Kinder - Die ...
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Wie kommt die<br />
Nachricht <strong>in</strong> die Medien?<br />
Das von Ihnen gewählte Thema muss die Neugier sowohl des bearbeitenden Journalisten,<br />
als auch des Medienrezipienten, also zum Beispiel des Lesers wecken. <strong>Die</strong>s ist<br />
nicht unbed<strong>in</strong>gt dasselbe, obwohl viele Menschen glauben, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitung genau<br />
jenes steht, wofür man sich als Leser auch <strong>in</strong>teressiert.<br />
Journalisten werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>schlägigen Fachwissenschaft als so genannte Gate-<br />
Keeper (<strong>in</strong> deutsch: <strong>der</strong> Torwächter) bezeichnet. Denn alle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Redaktion e<strong>in</strong>gehenden<br />
Nachrichten werden von diesem Gate-Keeper begutachtet, bewertet und schließlich<br />
ausgewählt. <strong>Die</strong> Deutsche Presseagentur dpa und verschiedene an<strong>der</strong>e Nachrichtenagenturen<br />
liefern zum Beispiel für die überregionalen Seiten e<strong>in</strong>er Tageszeitung<br />
mehrere hun<strong>der</strong>t Meldungen und Nachrichten täglich. Selten werden davon mehr als<br />
5 Prozent <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitung auch weiterverarbeitet, bzw. gedruckt. Rund 95 Prozent aller<br />
Agentur-Berichte fallen durch das berühmte Raster. An ihnen hatte <strong>der</strong> Journalist aus<br />
bestimmten Gründen ke<strong>in</strong> berufliches Interesse.<br />
Mit allen Themen, die Sie <strong>der</strong> Redaktion anbieten, müssen Sie deshalb den Journalisten<br />
sowohl <strong>in</strong>haltlich als auch emotional überzeugen. Er muss verstehen, dass Sie<br />
D<strong>in</strong>ge zu bieten haben, die sowohl ihm, als auch dem Leser nützlich s<strong>in</strong>d.<br />
Gradmesser Nachrichtenwert<br />
<strong>Die</strong> Kommunikationsforschung spricht <strong>in</strong> Bezug auf die Qualität e<strong>in</strong>er Information<br />
vom Begriff des Nachrichtenwertes. Der Nachrichtenwert lässt sich über verschiedene<br />
Wertefaktoren e<strong>in</strong>ordnen, anhand <strong>der</strong>er Journalisten, bewusst o<strong>der</strong> unbewusst,<br />
die e<strong>in</strong>gehenden Informationen typisieren. Der Nachrichtenwert bestimmt dabei<br />
nicht nur, ob das Thema <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitung überhaupt se<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlag f<strong>in</strong>det, son<strong>der</strong>n<br />
auch an welchem Platz, <strong>in</strong> welchem Umfang und <strong>in</strong> welcher Aufmachung.<br />
<strong>Die</strong>se Theorie <strong>der</strong> Nachrichtenwerte ist allgeme<strong>in</strong> anerkannt und ersche<strong>in</strong>t bei<br />
genauer Lektüre vergleichsweise e<strong>in</strong>leuchtend. Übertragen auf die Medien und die<br />
Medienmacher bedeutet dies, dass je mehr E<strong>in</strong>zelfaktoren – also e<strong>in</strong>zelne Nachrichtenwerte<br />
– auf e<strong>in</strong> Thema vere<strong>in</strong>t werden können, desto höher wird die journalistische<br />
Aufmerksamkeit. Und desto höher ist damit die Chance zur Veröffentlichung.<br />
Mit <strong>der</strong> Gegenkonsequenz, dass Themen, die mit vergleichsweise wenig Nachrichtenwert<br />
ausgestattet s<strong>in</strong>d, den Presseleuten nur selten vermittelt werden können.<br />
<strong>Handbuch</strong> <strong>Öffentlichkeitsarbeit</strong> – Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Landesjugendämter