Handbuch Praktische Öffentlichkeitsarbeit in der Kinder - Die ...
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E<strong>in</strong>er Pr<strong>in</strong>t-Redaktion<br />
zuarbeiten<br />
Es gibt e<strong>in</strong>e Reihe handwerklicher Tipps zum Erstellen von Pressetexten, die Sie<br />
berücksichtigen sollten, um Journalisten die Arbeit zu erleichtern. <strong>Die</strong>s gilt sowohl für<br />
Texte, als auch für Fotos.<br />
Texte gut aufbereiten<br />
• Schreiben Sie alles Wichtige an den Anfang. Weniger Wichtiges gehört an den Schluss.<br />
Wenn e<strong>in</strong> Text zu lang ist, dann kürzen Redaktionen immer von h<strong>in</strong>ten.<br />
• Schreiben Sie <strong>in</strong> direkter Rede (… er hat getan. Nicht: ... das ist getan worden). Zeitungen<br />
drucken Texte eigentlich nie im Passiv, was zur Folge hat, das die Redaktion e<strong>in</strong>en<br />
passiven Text komplett überarbeitet. Und jede Überarbeitung ist für Sie e<strong>in</strong>e unkontrollierbare<br />
Fehlerquelle.<br />
• Schil<strong>der</strong>n Sie genau; Ke<strong>in</strong>e Aussage darf ohne Beleg stehen. (Statistiken o<strong>der</strong> Zitate).<br />
Aussagen ohne Beleg werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Redaktion tendenziell gestrichen.<br />
• Schil<strong>der</strong>n Sie anschaulich: <strong>Die</strong> Sprachbil<strong>der</strong> müssen stimmen. (schlecht: Er zog mit<br />
dem Auto durch die Stadt; besser: Er fuhr …).<br />
• Benutzen Sie e<strong>in</strong>fache Worte statt synthetische Wortkonstrukte: Zielsetzungen s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong>fache Ziele, e<strong>in</strong>e Auflistung ist e<strong>in</strong>e Liste, und funktionsfähiges kl<strong>in</strong>gt funktioniert<br />
auch besser.<br />
• Personen sollten m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal mit Titel, Vorname, Name und Funktion vollständig<br />
benannt werden, denn akademische Titel s<strong>in</strong>d Teil des Namens. E<strong>in</strong> Beispiel: „Dr.<br />
Thomas Müller, Suchtbeauftragter des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, weiß nur zu gut,<br />
dass <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em…”.<br />
• Ke<strong>in</strong>e Geschlechtsbezeichnungen wie Herr o<strong>der</strong> Frau verwenden.<br />
• Erklären Sie Zusammenhänge und Vorgeschichten, beschreiben Sie, was nicht je<strong>der</strong><br />
weiß.<br />
• Vermeiden Sie Gedankensprünge. Schreiben Sie konsequent entlang des roten Fadens.<br />
• Zitieren Sie e<strong>in</strong>e Expertenme<strong>in</strong>ung o<strong>der</strong> Betroffene. Dadurch wirkt Ihre Pressemeldung<br />
objektiver. Außerdem können Sie so e<strong>in</strong>zelne Personen <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund rücken,<br />
auch e<strong>in</strong>en Vorgesetzten. Zentral wichtig dabei ist, dass Sie dem Zitierten jene Worte<br />
<strong>in</strong> den Mund legen, die ihm e<strong>in</strong> aufmerksamer Leser auch abnimmt. E<strong>in</strong> Beispiel: E<strong>in</strong><br />
Vollzugsbeamter erzählt über die tägliche Arbeit im Jugendknast; Berufspolitiker im<br />
Wahlkampf würde man dieselbe Info nicht wirklich nicht abnehmen.<br />
• Alle Fachausdrücke o<strong>der</strong> Fremdwörter müssen wenigstens e<strong>in</strong>mal unmittelbar erklärt<br />
werden (z.B. Sozialisation, als die Entwicklung des Menschen …).<br />
• Üblich ist im Mediengewerbe, alle Zahlen von e<strong>in</strong>s bis zwölf <strong>in</strong> Worte zu schreiben. Ab<br />
<strong>der</strong> Zahl 13 ist dann e<strong>in</strong>e Zahlenschreibweise gewünscht.<br />
• Vermeiden Sie Füllwörter und bürokratische Sprachwendungen (z.B. diesbezüglich,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e, sozusagen, <strong>der</strong>gleichen, etc).<br />
• Ke<strong>in</strong> direktes Eigenlob. Das machen nur Politiker, und <strong>der</strong>en Glaubwürdigkeit wird ja<br />
oft angezweifelt. Wenn Lob aus bestimmten Gründen wichtig wird, dann lassen Sie<br />
loben: Von Dritten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er möglichst unterschwellig eleganten Art und Weise.<br />
• Ke<strong>in</strong>e eigene Me<strong>in</strong>ung verarbeiten: Ausnahme: Sie kleiden diese Me<strong>in</strong>ung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Zitat<br />
und nehmen dann ganz direkt Stellung zu e<strong>in</strong>em Sachverhalt.<br />
• Formulieren Sie zum Schluss e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Überschrift. Sie muss kurz und prägnant<br />
<strong>Handbuch</strong> <strong>Öffentlichkeitsarbeit</strong> – Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Landesjugendämter