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Handbuch Praktische Öffentlichkeitsarbeit in der Kinder - Die ...

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<strong>Die</strong> alte Welt –<br />

Radio und TV<br />

Im Grunde arbeiten Radio- und Fernsehredaktionen – sie werden geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> als<br />

Rund-funk bezeichnet – nicht an<strong>der</strong>s als Pr<strong>in</strong>tredaktionen. Insofern gilt alles, was Sie<br />

bisher gelesen und gelernt haben, auch für den Umgang mit Rundfunkjournalisten.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs gibt es e<strong>in</strong> paar Beson<strong>der</strong>heiten, die Sie kennen sollten.<br />

Das Denken <strong>in</strong> Kästchen – Sendezeit<br />

Auf den Kästchen steht <strong>der</strong> Name ihrer Sendung. <strong>Die</strong> Art und Weise, wie die Wirklichkeit<br />

aufgenommen wird (wörtlich genommen, mit <strong>der</strong> Kamera, aber auch im übertragenen<br />

S<strong>in</strong>n) hängt unmittelbar mit <strong>der</strong> Sendung zusammen, für die <strong>der</strong> jeweilige<br />

Journalist arbeitet. E<strong>in</strong> 1:30-Beitrag für e<strong>in</strong>e Hauptnachrichtensendung (also e<strong>in</strong> Filmbeitrag<br />

mit e<strong>in</strong>er Länge von e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>ute und 30 Sekunden) wird redaktionell gänzlich<br />

an<strong>der</strong>s angegangen, als e<strong>in</strong> 4-M<strong>in</strong>üter für e<strong>in</strong>e Kultursendung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Beitrag für<br />

e<strong>in</strong> Reportage-Magaz<strong>in</strong> wie z.B. Monitor.<br />

Das Denken <strong>in</strong> Sekunden – Produktionszeit<br />

Generell müssen Rundfunk-Journalisten das per Mikrofon o<strong>der</strong> Kamera aufgenommene<br />

Material penibel nachbearbeiten: sichten, schneiden, Sprechertext schreiben,<br />

vertonen. Das kostet Zeit, die sich <strong>in</strong> Sekunden und M<strong>in</strong>uten messen lassen muss.<br />

Denn <strong>der</strong> Rundfunk, beson<strong>der</strong>s das Fernsehen, betreibt e<strong>in</strong>en immens hohen technischen<br />

Aufwand. Im Fernsehteam ist neben dem recherchierenden Journalisten<br />

m<strong>in</strong>destens noch e<strong>in</strong> Kameramann, dazu noch e<strong>in</strong> Tonassistent, später kommt noch<br />

e<strong>in</strong> Cutter (<strong>in</strong> den meisten Fällen ist es e<strong>in</strong>e Cutter<strong>in</strong>). Und dann braucht man noch<br />

e<strong>in</strong>en Sprecher. All diese Spezialisten s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong>tern nur für e<strong>in</strong>e kurze Zeit gebucht,<br />

denn sie kosten viel Geld und müssen tagsüber an vielen an<strong>der</strong>en Beiträgen mitarbeiten.<br />

Ergo muss die Tagesplanung sehr präzise se<strong>in</strong>. Da darf nichts schief gehen beim<br />

Produzieren, <strong>in</strong> buchstäblich und wörtlich ke<strong>in</strong>ster Sekunde.<br />

Das Denken <strong>in</strong> Bil<strong>der</strong> – talk<strong>in</strong>g heads<br />

Journalisten treffen bei ihren Recherchen immer auf Menschen, die etwas mehr o<strong>der</strong><br />

weniger Wichtiges zu sagen haben. Auf <strong>der</strong> sogenannten Tonebene mögen die so entstehenden<br />

Aussagen toll se<strong>in</strong>, aber re<strong>in</strong> optisch s<strong>in</strong>d es eben nur Gesichter, die sprechen.<br />

Fernsehjournalisten nennen dies talk<strong>in</strong>g heads: e<strong>in</strong> Begriff aus dem englischen<br />

Sprachraum – sprechende Gesichter eben. Und davon haben sie ohneh<strong>in</strong> mehr als<br />

genug. An weiteren talk<strong>in</strong>g heads haben die Fernsehleute also eigentlich ke<strong>in</strong> großes<br />

Interesse, egal, was dieses Gesicht so von sich gibt. Mit e<strong>in</strong>er Ausnahme: <strong>der</strong> Redner<br />

ist prom<strong>in</strong>ent.<br />

Für den Pressearbeiter bedeutet dies eigentlich zwangsläufig, dem Journalisten<br />

entsprechend und explizit diese prom<strong>in</strong>enten Bil<strong>der</strong> anzubieten – und entsprechende<br />

Promis e<strong>in</strong>zuladen. Warum nicht die Eröffnung des neuen Jugendhauses mit<br />

e<strong>in</strong>er symbolischen Flasche Sekt zelebrieren, die an <strong>der</strong> Wand zerschmettert wird?<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>Öffentlichkeitsarbeit</strong> – Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Landesjugendämter

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