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Handbuch Praktische Öffentlichkeitsarbeit in der Kinder - Die ...

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dem Journalisten vorher sehr direkt sagen. „Ich möchte das Interview vor dem<br />

Abdruck bitte nochmals lesen und freigeben.” Auf se<strong>in</strong>e Frage nach dem „Warum?”<br />

argumentieren Sie am besten mit <strong>der</strong> Komplexität des Themas und möglichen Berührungen<br />

mit Persönlichkeitsrechten o<strong>der</strong> mit Namen und Funktionen, die Sie nochmals<br />

überprüfen möchten. Sichern Sie dem Journalisten dabei zu, dass er spätestens nach<br />

e<strong>in</strong>em halben Tag den Text zurück bekommt. Auf diesem Text vermerken Sie beim<br />

Rücksenden die Textfreigabe – o<strong>der</strong> auch nicht.<br />

Wollen Sie die Freigabe nachträglich aus irgende<strong>in</strong>em Grund verweigern, dann warten<br />

Sie nicht lange, son<strong>der</strong>n rufen sofort an, um zu erklären, warum diese Freigabe<br />

nicht möglich ist. Presserechtlich s<strong>in</strong>d Sie auf jeden Fall auf <strong>der</strong> sicheren Seite. Denn<br />

Interviews können selbst ohne Angabe von Gründen wie<strong>der</strong> zurückgezogen werden.<br />

Aber es ist mehr als fair, wenn Sie erklären, warum dies geschieht.<br />

Wer mit <strong>der</strong> Berichterstattung über das angestoßene Thema nicht zufrieden ist,<br />

weil z.B. Fakten o<strong>der</strong> Namen falsch dargestellt wurden, möchte se<strong>in</strong>em Ärger Luft<br />

machen – mehr als verständlich, aber lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e gute Idee. Sie können dem Medium<br />

zwar Ihre Betroffenheit ausdrücken, aber Sie sollten nicht allzu heftig schimpfen und<br />

auf unbed<strong>in</strong>gte Korrektur drängen. E<strong>in</strong> Medium berichtigt nur ungern e<strong>in</strong>e Falsch<strong>in</strong>formation,<br />

weil dies immer den E<strong>in</strong>druck erweckt, als ob jemand gepennt hat. Auch<br />

wenn dies stimmt: Ke<strong>in</strong>er blamiert sich gerne, und spricht auch noch öffentlich darüber.<br />

Vielleicht lässt sich die Situation retten, <strong>in</strong>dem das Thema e<strong>in</strong>e zweite Chance<br />

bekommt, aus e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Blickw<strong>in</strong>kel gesehen.<br />

Neutralität schafft Vertrauen<br />

Sie sollten Journalisten nicht Duzen, ke<strong>in</strong>e Bru<strong>der</strong>schaften mit ihnen e<strong>in</strong>gehen. Man<br />

kann auch mit e<strong>in</strong>em freundlichen Sie sehr gut zusammen arbeiten. Kumpelhafte<br />

Beziehungen machen dem Journalisten irgendwann Probleme. Und Ihnen deshalb<br />

auch. Es mag Beispiele geben, die dieser Aussage wi<strong>der</strong>sprechen. Bleiben Sie dennoch<br />

betont neutral. Selbst gegenüber jungen Journalisten sollten Sie sich nicht zu e<strong>in</strong>em<br />

eher lockeren Gesprächsstil h<strong>in</strong>reißen lassen. Denn gerade junge Journalisten freuen<br />

sich sehr, wenn sie über e<strong>in</strong> höfliches Sie als Gesprächspartner anerkannt werden.<br />

B<strong>in</strong>den Sie Journalisten nicht <strong>in</strong> irgendwelche Gremien Ihrer Organisation e<strong>in</strong>. Selbst<br />

wenn sich e<strong>in</strong> Medienvertreter auf diese Dummheit e<strong>in</strong>lässt. <strong>Die</strong> Nachteile überwiegen<br />

hier die Vorteile bei weitem, denn alle positiven Artikel über Ihre E<strong>in</strong>richtung<br />

gelten fortan als bestellte Hofberichterstattung.<br />

Auf Presseterm<strong>in</strong>en, Pressekonferenzen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Veranstaltungen gilt darüber<br />

h<strong>in</strong>aus: Platzieren Sie jeden Pressevertreter gleich vorteilhaft. Er soll gut sehen, gut<br />

hören und ausreichend Raum für Körper und Geist haben. Denken Sie dabei auch an<br />

die Tisch- bzw. Stuhlnachbarn. Denn nicht je<strong>der</strong> versteht sich mit jedem. Behandeln<br />

Sie Journalisten bei e<strong>in</strong>em Besuch wie e<strong>in</strong>en gern gesehenen Gast: höflich und zuvorkommend.<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>Öffentlichkeitsarbeit</strong> – Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Landesjugendämter

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