Handbuch Praktische Öffentlichkeitsarbeit in der Kinder - Die ...
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Produktive Werte<br />
• Wenn die Öffentlichkeit zu gegebener Zeit, und üblicherweise politisch <strong>in</strong>itiiert, <strong>in</strong> den<br />
Medien über e<strong>in</strong> Thema diskutiert, dann können variantenreiche Zusatz<strong>in</strong>fos e<strong>in</strong>es<br />
Spezialisten (Amt/Freier Träger/Sachverständiger) das Thema <strong>in</strong>telligent weiterentwickeln,<br />
zum Beispiel Diskussionen über Sozialhilfe, Migration, Pflegeeltern o<strong>der</strong> ähnliches.<br />
• <strong>Die</strong>se Variationen schaffen so die Voraussetzung für den Faktor Kont<strong>in</strong>uität: <strong>der</strong> kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Weitergabe neuer, bislang unbekannter Infos o<strong>der</strong> Teilaspekte zu e<strong>in</strong>em<br />
bekannten Thema.<br />
• Und wenn schon Negativismus e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert bei <strong>der</strong> Auswahl von Themen<br />
hat, dann kann man daran trotzdem partizipieren, <strong>in</strong> dem man Lösungen zu gesellschaftlichen<br />
Problemen anbietet, die gerade medial diskutiert werden. Zum Beispiel<br />
über die Beschreibung e<strong>in</strong>er eben erst e<strong>in</strong>gerichteten Tagesbetreuung für berufstätige<br />
Eltern am Beispiel e<strong>in</strong>er alle<strong>in</strong>erziehenden Mutter, die ihren Job verloren hat, weil <strong>der</strong><br />
Arbeitgeber nicht solange auf ihr Zurückkommen warten wollte.<br />
Kontraproduktive Werte<br />
• Sozialthemen s<strong>in</strong>d nie so e<strong>in</strong>deutig wie das Ergebnis e<strong>in</strong>es Fußballspiels; und deshalb<br />
tendenziell un<strong>in</strong>teressant für die Medien.<br />
• Der Sozialbereich beschäftigt sich außerdem kaum mit Eliten, die üblicherweise die<br />
größte öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen.<br />
• E<strong>in</strong>e direkte Personalisierung ist nur schwer möglich, weil dadurch Persönlichkeitsrechte<br />
verletzt werden könnten.<br />
• Überraschendes passiert selten, denn die Arbeit im Sozialbereich ist auf Kont<strong>in</strong>uität<br />
angelegt.<br />
Über die Diskussion <strong>der</strong> Nachrichtenwerte ist sicher klar geworden, dass soziale<br />
Themen tendenziell schlechte Chancen haben, auf dem Nachrichtenmarkt und<br />
beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> tagesaktuellen Berichterstattung, positiv beachtet zu werden. <strong>Die</strong><br />
Sache kippt allerd<strong>in</strong>gs, wenn <strong>in</strong> diesem Bereich etwas Schicksalhaftes passiert – was<br />
<strong>in</strong> diesem Bereich nie ausgeschlossen werden kann.<br />
Davon sollten Sie sich aber nicht beirren lassen, denn Sie haben e<strong>in</strong>en Vorteil durch<br />
Ihren lokalen Bezug und <strong>der</strong> potentiellen Möglichkeit, dass <strong>der</strong> Leser persönlich davon<br />
betroffen se<strong>in</strong> kann.<br />
<strong>Die</strong> entsprechenden Literaturquelle f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Lippmann 1922/1964, Östergard<br />
1965, Galtung und Ruge 1965/1968, Schulz 1976, Staab 1990 und Keppl<strong>in</strong>ger 1998.<br />
<strong>Handbuch</strong> <strong>Öffentlichkeitsarbeit</strong> – Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Landesjugendämter