Handbuch Praktische Öffentlichkeitsarbeit in der Kinder - Die ...
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<strong>Die</strong> aktuelle Seite<br />
Geschieht <strong>in</strong> Ihrer Organisation so viel, dass es sich lohnt, e<strong>in</strong>en aktuellen Bereich auf Ihrer<br />
Internet-Präsenz e<strong>in</strong>zurichten (im Normalfall auf <strong>der</strong> Startseite), so machen Sie sich klar:<br />
Der Begriff von Aktualität ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen Zeit sehr eng gefasst. Der Leser hat e<strong>in</strong> sehr<br />
gutes Gespür dafür, ob e<strong>in</strong>e Seite gepflegt wird o<strong>der</strong> nicht. Wenn <strong>der</strong> Bericht von <strong>der</strong> Eröffnung<br />
e<strong>in</strong>es neuen Jugendzentrums <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt zwei Monate alt ist, dann fragt sich <strong>der</strong><br />
Leser berechtigt, ob zwischenzeitlich nichts Neues passiert ist? Ist e<strong>in</strong> Bericht vom K<strong>in</strong><strong>der</strong>fest<br />
vor e<strong>in</strong>er Woche onl<strong>in</strong>e zu lesen, dann hat <strong>der</strong> Leser das Gefühl, aktuell dran zu se<strong>in</strong>.<br />
Beson<strong>der</strong>s sensibel s<strong>in</strong>d Term<strong>in</strong>sachen. Wenn im Oktober noch Veranstaltungen vom<br />
vergangenen August angekündigt s<strong>in</strong>d, dann hat <strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>e-Redakteur schlicht geschlafen.<br />
Wenn <strong>der</strong> Bericht von <strong>der</strong> Eröffnung des neuen Trakts im Altenheim nach drei Tagen<br />
immer noch nicht onl<strong>in</strong>e steht, dann ist ebenfalls etwas faul. Wenn Sie versprechen: auf<br />
unserer Seite erfährst du immer das Aktuellste, was passiert, dann müssen Sie dieses<br />
Versprechen auch e<strong>in</strong>lösen. Planen Sie dafür die entsprechenden Kapazitäten e<strong>in</strong>.<br />
Der eigene Blog<br />
E<strong>in</strong> Blog ist e<strong>in</strong>e wun<strong>der</strong>bare Möglichkeit, Neuigkeiten aus ihrer Institution zu veröffentlichen.<br />
Zum<strong>in</strong>dest theoretisch. Um es vorweg zu sagen: e<strong>in</strong> Blog macht noch mehr Arbeit.<br />
Er muss möglichst täglich befüllt werden. Bevor Sie damit anfangen, sollten Sie sich also<br />
fragen, ob Sie das die nächsten sechs Monate durchhalten; m<strong>in</strong>destens. Gibt es wirklich<br />
so viel aus zu berichten, dass Sie wenigstens drei News pro Woche publizieren können?<br />
Haben Sie die Zeit, diese Neuigkeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Blog-gerechten Stil zu verfassen, <strong>in</strong>klusive<br />
Überschrift, Foto und Bildunterschrift? Haben Sie die Möglichkeiten, Fotos für den Blog<br />
zu machen und diese zu bearbeiten? Haben Sie auch die Zeit, die Kommentare durchzuschauen<br />
und darauf zu reagieren?<br />
Wenn Sie all dies bejahen können, selbst dann ist noch nicht sicher, ob e<strong>in</strong> Blog das richtige<br />
Medium ist. Denn wer liest Ihren Blog überhaupt? E<strong>in</strong> Blog ist nur s<strong>in</strong>nvoll, wenn er<br />
auch Leser hat. Dazu ist e<strong>in</strong>e Vernetzung über Kommunikationsmittel wie e<strong>in</strong>e Blogroll<br />
(e<strong>in</strong>e Sammlung verschiedener Webseiten und Blogs, die vom Blog-Betreiber gelesen und<br />
empfohlen werden), Twitter o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Email-Newsletter notwendig. Es genügt nicht,<br />
dass ihr Blog per Zufall erreicht wird. Sie brauchen regelmäßige Leser. Und die müssen<br />
gewonnen und gehalten werden. Bevor Sie also e<strong>in</strong>en Blog starten, überlegen Sie genau,<br />
ob sich <strong>der</strong> Aufwand lohnt.<br />
Den eigenen Blog kommentieren<br />
Generell sollten Sie Blog-, Foren- o<strong>der</strong> Gästebuche<strong>in</strong>träge nicht kommentieren. Nutzen<br />
Sie Blog- und Gästebuche<strong>in</strong>träge vielmehr dazu, die Stimmung <strong>der</strong> User zu erkennen. Im<br />
Umkehrschluss bedeutet dies, dass Ihre Aufgabe dar<strong>in</strong> besteht, diese Blogs bzw. Foren<br />
aufmerksam zu verfolgen. Vergessen Sie dabei aber nicht, dass es eher die Unzufriedenen<br />
s<strong>in</strong>d, die Ihre Me<strong>in</strong>ung äußern. Wer zufrieden ist, hat üblicherweise ke<strong>in</strong>en unmittelbaren<br />
Grund, sich zu melden. <strong>Die</strong>se Klientel bleibt Ihnen also im Blog eher verborgen.<br />
Deshalb sollten Sie sich nur im Notfall <strong>in</strong> Blog-Diskussionen e<strong>in</strong>mischen, zum Beispiel<br />
wenn offensichtliche Unwahrheiten verbreitet werden. Denn auch kritische Blogger<br />
müssen Sie aushalten. So ist das Web eben. Antworten Sie selbst auf persönliche Kritik<br />
ganz sachlich und so kurz wie möglich. Verweisen Sie abschließend auf Ihre Homepage,<br />
die den Sachverhalt korrekt darstellt.<br />
<strong>Handbuch</strong> <strong>Öffentlichkeitsarbeit</strong> – Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Landesjugendämter