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10. Die Diktatur der Jakobiner - Fehler/Fehler - Universität Bielefeld

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Treibt <strong>der</strong> Terror die Revolution voran?<br />

________________________________________________________________________________________________________________ Seite 11<br />

Das Experiment einer liberalen Monarchie, wie sie die Verfassung von 1791 geschaffen<br />

hatte, dauerte noch nicht mal ein Jahr. <strong>Die</strong> herrschende Bourgeoisie stand zwischen<br />

zwei Feuern: <strong>der</strong> vom König angeführten aristokratischen Reaktion und dem Druck des<br />

Volkes; sie hatte keine Bedenken, die äußeren Spannungen zu verschärfen, um <strong>der</strong><br />

inneren Schwierigkeiten Herr zu werden. Mit dem vollen Einverständnis des Königs<br />

stürzte sie Frankreich und die Revolution in den Krieg. Der Krieg aber machte alle<br />

Pläne seiner verantwortlichen Urheber zunichte: er gab <strong>der</strong> revolutionären Bewegung<br />

neuen Schwung und hatte sowohl den Sturz des Thrones als auch einige Monate später<br />

den Fall <strong>der</strong> regierenden Bourgeoisie zur Folge.<br />

Der leichtsinnigerweise ausgelöste Konflikt mit dem aristokratischen Europa zwang die<br />

revolutionäre Bourgeoisie dazu, sich hilferufend an das Volk zu wenden und ihm dabei<br />

auch Zugeständnisse zu machen: auf diese Weise erweiterte sich die gesellschaftliche<br />

Grundlage <strong>der</strong> Nation. <strong>Die</strong> eigentliche Entstehung <strong>der</strong> Nation beginnt mit dem Krieg,<br />

<strong>der</strong> zugleich national und revolutionär und sowohl ein Krieg des Tiers gegen die<br />

Aristokraten als auch ein Krieg <strong>der</strong> Nation gegen die Koalition des alten Europas war.<br />

Vor <strong>der</strong> Bedrohung durch die französische und europäische Aristokratie, die <strong>der</strong> Nation<br />

im Innern und an den Grenzen den Krieg erklärt hatte, stürzte das auf dem Zensus<br />

beruhende zerbrechliche Klassengerüst in sich zusammen.<br />

Aus: Soboul, Albert, <strong>Die</strong> große französische Revolution. Ein Abriss ihrer Geschichte(1789-1799),<br />

Frankfurt a. M.1967,2.durchges. Auflage.<br />

Ludwig XVI. und die Gegenrevolutionäre setzten ihre Hoffnungen auf den Krieg. Der<br />

König erwartete vom Sieg <strong>der</strong> Gegner Frankreichs die Rettung seines Throns. <strong>Die</strong><br />

militärische Unterlegenheit <strong>der</strong> Franzosen schien diese Erwartung zu rechtfertigen <strong>Die</strong><br />

revolutionären Wirren hatten die Disziplin <strong>der</strong> Armee aufgelöst, die Flucht reicher Adliger<br />

hatte das Offizierskorps empfindlich geschwächt. Gegen diese Armee marschierten die mit<br />

Österreich verbündeten Preußen heran, ein Heer, das seit den Tagen Friedrichs des Großen<br />

als das beste des Kontinents galt. <strong>Die</strong> Franzosen erlitten schwere Nie<strong>der</strong>lagen.<br />

In <strong>der</strong> Zeit des Misstrauens und <strong>der</strong> Feindschaft gegen den König veröffentlichte <strong>der</strong><br />

Oberbefehlshaber des feindlichen Heers ein an die Franzosen gerichtetes Manifest:<br />

„[...]dass wenn das Schloss <strong>der</strong> Tuilerien gestürmt o<strong>der</strong> verletzt wird, die geringste<br />

Gewalttätigkeit o<strong>der</strong> sogar Ihren Majestäten, dem König und <strong>der</strong> Königin und <strong>der</strong>

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