Das Sozialmedizinische Zentrum Oberwallis (SMZO) leistet einen grundsätzlichen Versorgungsauftrag im pflegerischen und sozialen Bereich. Das SMZO bedient die Gemeinden des Oberwallis und verfügt einerseits über kompetentes Fachpersonal vor Ort (Standorte), andererseits über eine gemeinsame Leitung in Brig (Organisation).
Jahresbericht 2016
Impressum
Impressum
Sozialmedizinisches Zentrum Oberwallis
Nordstrasse 30 | 3900 Brig
Gestaltung & Druck: VALMEDIA AG
Brig, Mai 2017
2
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Organe 04
Organisationsmodell 05
Vorstand und Geschäftsleitung 06
Gesundheit07–09
Betreuungsdienst10–12
Kinderspitex 13
Mütter- und Väterberatung 14
Unsere Spitex – Überall für alle 15
Interview16–17
Soziales 18–21
Personal22–23
Kennzahlen Personal24–26
Jubilarinnen und Jubilare27–28
Finanzen 29–33
Bericht Revisionsstelle 34–35
3
Organe
Organe
Delegiertenversammlung
Oberwalliser Gemeinden (exkl. Salgesch)
Vorstand
Paul Burgener, Visp, Präsident (PEKO) 1
Mathias Bellwald, Brig-Glis, Vizepräsident(FIKO) 2
Dr. René Blumenthal, Naters, Fachperson (BEKO) 3
Urban Eyer, Ried-Brig(PEKO)
Roger Kalbermatten, Saas-Fee(FIKO)
Iris Kündig Stoessel, Zermatt (BEKO)
Robert Moser, Steg (FIKO)
Marlene Paris-Schmidt, Reckingen-Gluringen(PEKO)
Franz Ruppen, Naters (BEKO)
Thomas Studer, Leuk-Stadt (BEKO)
Elisabeth Winter, Stalden(PEKO)
Geschäftsleitung
Willy Loretan, Brig-GlisGeschäftsleiter
Marc Kalbermatter, VispPersonal und Soziales
Carmen Martig, GampelGesundheit
Dieter Müller, Leuk-StadtFinanzen/Controlling
Standortleitende
Kurt AnthamattenBrig
Carmen MartigLeuk
Thomas Bucher (bis 31.03.2016)Mattertal
Therese Gruber (ab 01.04.2016Mattertal
Adelheid Charvet Saas-Grund
Helene Berchtold (bis 31.05.2016)Stalden
Franziska Berchtold (ab 01.06.2016)Stalden
Carmen MartigSteg
Patricia Zuber Visp
Revisionsstelle
APROA AG Visp
1
Personalkommission
2
Finanzkommission
3
Betriebskommission
4
Organisationsmodell
Organisationsmodell
Organisationsmodell bis Herbst 2016
Geschäftsleiter
Geschäftsleitung
Personal
Finanzen &
Controlling
Soziales
Gesundheit
Brig
topjoboberwallis
Sozialpädagogische
Familienbegleitung
Kinderspitex
Mütter- und
Väterberatung
Mattertal
Schulsozialarbeit
Leuk
Steg
Integrationsstelle
Oberwallis
Standorte mit
Sozialberatung
Standorte ohne
Sozialberatung
Visp
Stalden
Saastal
Organisationsmodell in Umsetzung ab 2017
Delegiertenversammlung
Vorstand
Revisionsstelle
Ressourcen
Finanzen / QM /
Arbeitssicherheit
Geschäftsleiter
Soziales
Sozialberatung
Gesundheit
Pflegemanagement
Finanzen &
Controlling
HR
Empfang &
Sachbearbeitung
Intake
Spitex Leuk/
Steg
Spitex
Saastal
Spitex
Mattertal
Betreuungsdienst
Klientenbuchhaltung
IT
KES
Integration &
Beratung
Spitex Visp /
Stalden
Spitex Brig
Benevol
Topjoboberwallis
SSA
Kinder -
spitex
MVB
SpFO
RIO
5
Vorstand und Geschäftsleitung
2016 im Rückblick
«Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen», soll der ehemalige
deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt in gewohnt hanseatischer
Trockenheit einmal gesagt haben. Ganz so schlimm dürfte
es um uns nicht bestellt sein, dennoch aber muss sich auch das
SMZO überlegen, wohin die Reise künftig führen soll.
Im vergangenen Jahr haben uns folglich mehrere Schwergewichtsthemen
beschäftigt, die sich mit der Zukunft der Organisation
beschäftigen. Konkret sind dies:
• die Abschlussarbeiten hin zum revidierten Leistungsauftrag
des Kantons an die SMZ: dieser wurde nach abgeschlossener
Vernehmlassung per 1. Januar 2017 in Kraft gesetzt, die
Modalitäten zur Umsetzung werden im Verlauf des aktuellen
Jahres vereinbart.
• die Umsetzungsarbeiten des Entscheides an der Delegiertenversammlung
vom Juni 2016 zur Zentralisierung der Sozialberatung
in Visp: diese haben aller Beteiligten einen
grossen Zusatzeffort abverlangt. Die Arbeit hat sich gelohnt,
der zentrale Sozialdienst wird im April 2017 seine Arbeit aufnehmen
können.
• die damit zusammenhängende Neuorganisation der Betriebsstruktur:
gegen Ende Jahr wurde das revidierte Organisationsmodell
verabschiedet. Dieses erlaubt uns eine Bündelung
der Kräfte auch auf Geschäftsleitungsebene mit klarer verteilten
Bereichsverantwortungen und internen Stellvertretungen.
• der Vollzug der neuen Normen in der Sozialhilfe, die sich
aus der Revision des kantonalen Sozialhilfegesetzes ergeben:
hier galt es, unseren Klientinnen und Klienten die Botschaft
zu den beschlossenen Kürzungen sehr kurzfristig zu vermitteln.
Die Reaktionen waren wie erwartet negativ; glücklicherweise
blieben unsere Mitarbeitenden vor gröberen Anfeindungen
verschont. Wie sich die Kürzungen mittel- und längerfristig
auswirken, lässt sich erst später beurteilen.
• die Auseinandersetzung mit der Marktöffnung in der Pflege
und Betreuung zu Hause: mittlerweile haben verschiedene
private Spitexorganisationen im Wallis Fuss gefasst.
Konkurrenz belebt das Geschäft – nach diesem Motto werden
wir unsere Strukturen überdenken und wenn nötig anpassen
müssen. Ansonsten laufen wir Gefahr, dass für uns als öffentliche
Spitex mit einem Grundversorgungsauftrag Aufträge übrig
bleiben, die aufwändig sind und so letztlich unsere Kosten
pro Spitexstunde letztlich erhöhen dürften. Aus diesem Grund
stellen wir im vorliegenden Jahresbericht schwergewichtig
unsere Spitex, ihre Mitarbeitenden und deren Leistungen vor.
Eine starke, öffentliche Spitex liegt im Interesse von uns allen
und wir sorgen dafür, die Markenstrategie von Spitex Schweiz
mit dem aufgefrischten Logo auch bei uns umzusetzen
SMZ Oberwallis
• das Aufgleisen eines Strategieprozesses zusammen mit den
Unterwalliser SMZ: angesichts des sich bewegenden Umfeldes
haben wir im Dezember des Berichtsjahres einen Strategieprozess
zusammen mit unseren Unterwalliser Kollegen
und in Zusammenarbeit mit der HESSO aufgegleist. Ziel ist es,
dass wir die Interessen aller Walliser SMZ künftig innerhalb
gemeinsamer Leitplanken vertreten. Diese Arbeiten werden
uns schwergewichtig noch 2017 weiterbeschäftigen.
Daneben galt es, den Grundauftrag im Tagesgeschäft umzusetzen.
Wir stellen fest, dass die durch die kantonale Langzeitpflegeplanung
prognostizierte Entwicklung der Spitex-Fallzahlen in
moderater Weise eingetroffen ist. Wie erwartet war kein enormer,
aber doch ein konstanter Anstieg unserer Stunden festzustellen.
Es ist davon auszugehen, dass dies auch in den Folgejahren
der Fall sein dürfte. Entsprechend ist jetzt der Zeitpunkt
richtig, sich mit der künftigen Vision des SMZO zu beschäftigen
– auch ohne sofort zum Arzt gehen zu müssen.
Letztlich dürfen wir gratulieren: neben den neu- und wiedergewählten
Vorstandsmitgliedern in den verschiedenen Gemeinderäten
insbesondere unseren Mitarbeiterinnen Therese Gruber
zur Wahl als Gemeinderätin in St. Niklaus und Brigitte Petrus als
Gemeinderätin in Eisten sowie unserem Vorstandsmitglied Franz
Ruppen in den Nationalrat.
Besonders sei zwei Personen gedankt, die das Wesen der Oberwalliser
SMZ seit vielen Jahren und Jahrzehnten geprägt haben
und die uns im Verlauf des Jahres in Richtung wohlverdientem
Ruhestand verlassen haben: Helene Berchtold als Standortleiterin
Stalden und Thomas Bucher als Standortleiter Mattertal.
«Merci vielmal» für eure Dienste und viel Zufriedenheit im neuen
Lebensabschnitt! Ein abschliessender Dank gilt allen, die sich
für unsere Interessen einsetzen und uns ihr Vertrauen schenken
– sei es als Kundin oder Kunde, als Mitarbeitende oder als Behördenvertreter
in Gemeinden und Kanton.
Paul Burgener, Präsident
Willy Loretan, Geschäftsleiter
6
Gesundheit
Bereich Gesundheit
«Das einzig Beständige bleibt das Unbeständige».
Das vergangene Jahr war geprägt von Umbruch, Veränderungen,
Anpassungen und Vereinheitlichung von Dokumenten, die
wir nun alle im Bereich Gesundheit brauchen.
Wir haben einen neuen Flyer für die Spitex erarbeitet (dieser
zeigt sich bewusst etwas «jünger und moderner» als der bisherige).
Mit der sich auch im Wallis abzeichnenden Konkurrenz
von privaten Anbietern in der Spitex sind wir verpflichtet,
unsere öffentliche Spitex in der Öffentlichkeit noch breiter
bekannt zu machen. Bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen
uns unsere Mitarbeitenden durch das Tragen von Magnettafeln
auf ihren Fahrzeugen während der Arbeitszeit. So erreichen
wir ohne grossen Mehraufwand relativ hohe Wiedererkennbarkeit
und machen uns die tägliche Mobilität zu Nutzen.
Die Bezeichnung der Familien- und Haushilfe wurde auch aufgrund
der Übernahme des Betreuungsdienstes (bisher bei der
Pro Senectute) in «Hauswirtschaft und Betreuung» geändert.
Diese entspricht nun ebenfalls der gängigen Verwendung
durch den Spitex-Verband Schweiz.
Die Organisationsentwicklung der Bereiche Soziales und Administration
hat auch Auswirkungen auf unseren Bereich zur
Folge gehabt. Unsere Pflegenden sollen künftig vermehrt von
administrativen Arbeiten und Aufgaben entlastet werden. Wir
haben Entlastungsmöglichkeiten für die Pflegenden identifiziert
und bestimmt, die nun nach und nach im laufenden
Jahr an die Administration übergeben werden können.
Hinsichtlich unserer Leistungserfassung war die Ablösung
des «Barman» durch den «Digital Pen» mit einigem Aufwand
verbunden. Unsere Leistungsblätter mussten regelmässig angepasst
und an unsere Leistungscodes angeglichen werden.
Mittlerweile ist die Implementierung betriebsweit erfolgt. Des
Weiteren wurde eine Schulung für die Mitarbeitenden in der
Planung (Osiris) organisiert. Wie es sich nicht ganz überraschend
immer deutlicher zeigte ist dieses Planungsinstrument
für die Pflege nur bedingt geeignet. In der Hauswirtschaft und
Betreuung hingegen leistet das Instrument gute Dienste, da
unsere Einsätze dort deutlich länger sind. Auch im Berichtsjahr
haben wir uns für eine qualitative Verbesserung des elektronischen
Pflegedossiers «Omnis» eingesetzt. Ab Mitte Jahr
haben wir im Projekt keine Weiterführung mehr unterstützt,
da abschliessend absehbar war, dass «Omnis» letztlich ein gescheitertes,
kantonales IT-Projekt sein wird. Auf Stufe Walliser
Vereinigung der SMZ laufen aktuell Planungsarbeiten für das
weitere Vorgehen. Wir werden uns hier für eine branchenerprobte
Lösung stark machen, welche den Anforderungen der
Mobilität in der Spitex Rechnung trägt.
Um Wegzeiten und Aufwände für das Abholen und Zurückbringen
von Wohnungsschlüsseln von Kunden reduzieren können,
empfehlen wir unseren Kunden das Anbringen von Schlüsselboxen.
Diese wird vom Kunden vor der Türe oder vor dem
Eingang montiert. Der Wohnungsschlüssel kann dort hinterlegt
werden. Mittels dieser kleinen Massnahmen können wir interne
Aufwände für das Verwalten von Schlüsseln reduzieren.
Mit dem Spitalzentrum Oberwallis (SZO), und hier vor allem
mit der geriatrischen Abteilung, konnten wir das Austrittprozedere
von Patientinnen und Patienten, welche an uns
überwiesen werden, verbessern und optimieren. Die nötigen
Informationen werden nun, wenn möglich, zwei Tage vor Austritt
elektronisch an den jeweiligen SMZO-Standort übermittelt.
So bleibt uns genügend Zeit für die Planung des Einsatzes.
Die Bestrebungen gehen dahin, dass das Austrittverfahren und
die Übertritte von allen Abteilungen des SZO dereinst gleich
organisiert werden könnten.
Am Standort Leuk haben wir in Zusammenarbeit mit einer
Apotheke ein Pilotprojekt erarbeitet, das die Zusammenarbeit
fördert und erleichtert. Das Bestellwesen, die Lagerung von
Medikamenten sowie der Medikationsplan wurden neu erarbeitet
und standardisiert. Bei den Bedarfsabklärungen informieren
wir die Kunden über die Möglichkeit, einen Polymedikationscheck
in der Apotheke machen zu lassen. Dort werden
zusammen mit dem Kunden die Medikation, die Medikamente
und deren Wirkungen und Nebenwirkungen besprochen. Für
die Zukunft ist vorgesehen, dieses Projekt auf das Oberwallis
auszuweiten.
Regen Kontakt pflegen wir auch zu den Institutionen und
Bereichen wie der Alzheimer-Vereinigung Wallis, Benevol
Valais-Wallis, Palliative Care Oberwallis, SOMEKO, dem Zentralinstitut
der Walliser Spitäler und vielen anderen mehr.
7
Gesundheit
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern aus dem Gesundheitswesen
organisierten wir eine Fachtagung zum Thema
« Mobil im Alter». Zu diesem Anlass wurden Physiotherapeuten,
Apotheker, Hausärzte und Pflegepersonal eingeladen.
Für den Anlass konnten wir in den Personen von Dr. med. Stephanie
Bridenbaugh, Delia Bornand und Dr. med. Armin Theler
drei äusserst kompetente Referent/innen gewinnen.
Unser Weiterbildungsschwerpunkt galt dem Thema Palliative
Care. Das Verständnis zur Thematik, die Haltung der einzelnen
Mitarbeitenden zum Thema Palliative Care und das Verwenden
einer gemeinsame Sprache war die Zielsetzung. Um diese
Zielerreichung künftig sicherzustellen haben wir eine Fachthe-
mengruppe ins Leben gerufen. Sie wird Fragen zum Thema Palliative
Care im SMZO und bei den Mitarbeitenden vertiefen.
Um die Kompetenzen unserer Fachpersonen Gesundheit
(FAGE) zu erweitern, wurde in Zusammenarbeit mit «H+
Bildung» eine Fortbildung zum Thema «Periphere Venenverweilkanülen
und Zusatzkompetenz intervenöser Medikation»
angeboten. Aktuell bilden wir in unseren Standorten Brig,
Mattertal, Visp und Steg Lernende FAGE aus. Um sicherzustellen,
dass alle Lernenden die gleichen Voraussetzungen bekommen,
haben unsere Berufsbildner/innen eine gemeinsame,
einheitliche Dokumentation erstellt.
SPITEX 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Anzahl verrechenbare Stunden total 83'038 83'845 83'473 86'047 83'521 88'255
Anzahl verrechenbare Stunden Pflege 52'140 52'502 50'625 53'219 51'249 54'433
Anzahl verrechenbare Stunden Hilfe zu Hause 30'898 31'343 32'848 32'828 32'272 33'822
Es zeigt sich, dass eine Entwicklung der Spitex-Stunden zwar nicht massiv, aber doch um rund 5.5% stattgefunden hat. Sie ist mittlerweile
am höchsten Wert seit Erfassung der Zahlen angelangt.
SPITEX: Verrechenbare Stunden pro Vollzeitstelle
950.0
940.0
930.0
920.0
910.0
900.0
890.0
880.0
870.0
860.0
893.7
SPITEX: Verrechenbare Stunden pro Vollzeitstelle
931.9
915.0
936.2
917.7
942.4
2011 2012 2013 2014 2015 2016
Die verrechenbaren Stunden pro Vollzeitstelle haben den höchsten Wert seit der Fusion erreicht.
8
Gesundheit
SPITEX: Lohnaufwand pro verrechenbare Stunde
89.5
90.0
SPITEX: Lohnaufwand pro verrechenbare Stunde
88.0
86.0
84.0
83.9
84.8
83.0
86.0
82.6
82.0
80.0
78.0
2011 2012 2013 2014 2015 2016
Der Lohnaufwand pro verrechenbare Stunde ist etwas rückläufig und bewegt sich wieder auf dem Niveau der Jahre 2012-2014.
Abschliessend möchte ich unseren Mitarbeitenden ganz
herzlich danken. Diese haben im vergangenen Jahr erneut
und fortlaufend grosse Flexibilität und unermüdlichen Elan an
den Tag gelegt. Trotz vieler Herausforderungen und Veränderungen
haben sie sehr wertvolle und qualitativ hochwertige
Arbeit verrichtet. Mit der Erinnerung, dass das einzig Beständige
vielleicht eben doch das Unbeständige bleibt, führen wir
unsere Arbeit auch im Folgejahr fort.
Herzlichen DANK an euch ALLE!
Carmen Martig, Bereichsleiterin Gesundheit
9
Betreuungsdienst
«Überall für alle» – unsere Spitex
Die Spitexlandschaft in der Schweiz ist im Umbruch. Verschiedene
private Anbieter haben begonnen, im Wallis Fuss zu
fassen. Während private Anbieter ihre Aufträge gezielter auswählen
können, müssen wir als öffentliche Spitex die Grundversorgung
sicherstellen. Dabei ist dies in unserem Verständnis
weniger ein «müssen», sondern eher ein «dürfen» – wir
stellen sicher, dass unsere Dienstleistungen der ganzen Bevölkerung
zu Gute kommt. Getreu dem künftigen Markenslogan
von Spitex Schweiz: «Überall für alle». Dazu passt, dass wir
unser Angebot laufend anpassen und damit den sicheren Verbleib
zu Hause im Sinne der kantonalen Strategie ermöglichen.
Seit 2016 machen wir dies u.a. auch durch den neu eingerichteten
Betreuungsdienst.
Der Betreuungsdienst weist im 1. Jahr seiner Einführung bereits folgende Werte aus:
Betreuungsdienst 2016 - Anzahl Stunden
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Q1 Q2 Q3 Q4
Der Betreuungsdienst entwickelt sich seit Anfang 2016 stetig
10
Betreuungsdienst
Präventive Hausbesuche 2016 - Anzahl Stunden
48
46
44
42
40
38
36
34
Q1 Q2 Q3 Q4
Betreuungsdienst: Erstkontakte mit Kunden, die zu keinem dauerhaften Betreuungseinsatz führen, nehmen wir in der Auswertung als präventive
Hausbesuche gemäss kantonalem Leistungsauftrag auf. Auch hier zeigt sich eine deutliche Entwicklung der geleisteten Stunden.
Rückblick auf ein Jahr Betreuungsdienst
Aus verschiedenen gesäten Samen gediehen unterschiedliche
Blumen, welche ich versuchte, in diesem Jahr zu einem Blumenstrauss
zusammenzustellen.
Aus dem Kontakt mit der Spitex Köniz entstand die Blume
«schriftliche Unterlagen». Durch das Erarbeiten von Abklärungsbogen
für Neukunden, bestehende Spitexkunden und einem
Abklärungsprozess erhielt diese Blume langsam Struktur
und Farbe. In einer Testphase vom einem halben Jahr wurden
die Dokumente in der Praxis getestet und die angepasste Fassung
im 2. Semester 2016 im QM-Pilot aufgenommen. Wenn
diese neue Pflanze nur in der warmen SMZO-Stube gedeiht,
können auch nur wir uns daran erfreuen. Wie aber erreiche ich
Interessierte?
Die Website wurde angepasst und mit einem Flyer die Kunden
informiert. Die meisten Gemeinden im Oberwallis geben
eine Gemeindeinformations-Zeitung heraus und waren bereit,
einen Beitrag zu veröffentlichen. Die kleineren haben in ihren
Anschlagskästen den Flyer aufgehängt, bei einem Versand
an die Haushaltungen in ihrer Gemeinde beigelegt oder eine
Information auf ihre Website gesetzt. Die Kontakte zu den
Gemeindebüros erlebte ich als sehr positiv, unterstützend und
wohlwollend. Arztpraxen und Apotheken wurden mit Broschüren
für die Auslage in den Wartezimmern und Läden beliefert.
Über den kantonalen Anlass zum «Tag der betreuenden Angehörigen»
ergab sich die Gelegenheit, durch ein Interview bei
Radio Rottu an die Öffentlichkeit zu gelangen. In der Zusammenarbeit
mit Benevoles Valais-Wallis konnte ein interessan-
11
Betreuungsdienst
tes Programm zusammengestellt werden. Der Film «Zwischen
Wunsch und Verpflichtung» von Annemarie Friedli zeigte auf
eindrückliche Weise Situationen von betreuenden Angehörigen
auf. Die Filmvorführung wurde im Oktober in Visp und im
November in Susten abgehalten. Insgesamt 11 verschiedene
Partnerorganisationen haben durch ihre Mitarbeit an den Infoständen
zum Gelingen des Anlasses beigetragen. Neben dem
Kontakt zu betreuenden Angehörigen und Interessierten verhalf
der Austausch unter den Institutionen des Oberwallis dem
Blumenstrauss zu Farbe und Buntheit.
Anlässlich einer Weiterbildungsveranstaltung der Oberwalliser
Ärztegesellschaft erhielt ich die Einladung und eine weitere
Möglichkeit, den Betreuungs- und Entlastungsdienst vorzustellen.
Wenn eine Neuzüchtung auf den Markt kommt, ist es schwer
abzuschätzen, ob die neue Blume gefällt und wie die Nachfrage
ausfallen wird. Deshalb wurde der neue Dienst in bestehende
Strukturen eingebaut. Die Mitarbeitenden aus den Teams der
Hauswirtschaft haben sich auf die neue Herausforderung des
Betreuungs- und Entlastungsdienstes eingelassen. Sie sind
sich gewohnt, Arbeiten zügig und speditiv zu erledigen. Sich
auf die Lebenswelt des Kunden einzulassen heisst auch, sich
auf sein Tempo einzulassen und ihm Ruhe zu gönnen, wenn er
müde ist, aber präsent und anwesend zu sein. Diese ruhigere
Gangart verleiht unserem Blumenstrauss einen speziellen
Duft. Mit gezielter Weiterbildung geben wir den einzelnen
Blumen Leuchtkraft und erhalten so die Qualität und Frische.
Ich weiss, schöne Sträusse sind nicht billig. Deshalb wird uns
das Thema der Kosten auch in Zukunft begleiten und uns herausfordern,
nach günstigeren Lösungen Ausschau zu halten
oder nach Unterstützungsgeldern zu suchen. So entstand dieses
Jahr ein bunter und vielfältiger Strauss, der Betreuungsund
Entlastungsdienst heisst, und den ich mit Freude unseren
Kunden und ihren Angehörigen anbieten darf.
Verena Müller, Fachverantwortliche Betreuungsdienst
12
Kinderspitex
Kinderspitex Oberwallis
Immer wieder werden wir gefragt: «Was, es gibt auch Spitex
für Kinder? Das habe ich gar nicht gewusst.» Das ist Grund
genug und für uns ein grosses Anliegen, Ihnen mit unseren
Jahresthemen 2016 unseren Kinderspitex – Arbeitsalltag etwas
«näher» zu bringen:
Facts und Zahlen:
• Anzahl der gepflegten Kindern: 35 / davon 21 im
laufenden Jahr angemeldet
• Direkt geleistete Pflegestunden: 7‘653 Stunden
• Total Einsätze Tag und Nacht: 1‘760
• Durchschnittliche Einsatzzeit in Stunden: 4.3 Stunden
• Personalbestand / Vollzeitstellen: 26 / 6.33
Diese Zahlen zeigen den notwendigen Bedarf an die tägliche Herausforderung
der Kinderspitex im Oberwallis. Nicht nur die Einsatzplanung
ist zeitintensiver geworden, sondern auch die alltäglichen Einsätze
vor Ort und Kurzeinsätze sind komplexer und zeitaufwendiger.
Wer macht sich schon Gedanken, wie viel Engagement und Kraft
es braucht, sich jahrelang um ein krankes oder behindertes Kind zu
kümmern und was das alles für die betroffenen Kinder und Familien
heisst? Die Familien funktionieren in ihrem Alltag und machen
immer das Beste aus ihrer Situation. Oft kommen sie physisch und
psychisch an ihre Grenzen. Solche Familien dürfen wir in ihrem Alltag
begleiten und sie in der Pflege ihres kranken Kindes unterstützen.
Und genauso wenig Gedanken machen wir uns über die Dankbarkeit
dieser Familien, dass ihnen unsere Arbeit Kraft und Mut gibt und das
gemeinsame «Miteinander in schwierigen Momenten» tragbar wird.
Und plötzlich steht die Familie «Kopf»:
Die Diagnose einer chronischen Erkrankung oder Behinderung eines
Kindes wirft die ganze Familie aus der Bahn. Die alltäglichen Belastungen,
die veränderten Zukunftsperspektiven, die existenziellen
Aspekte, die eine Krankheit mit sich bringt, fordern vielseitige Strategien
der gesamten Familie. An der Bewältigung der Erkrankung
eines Kindes ist die gesamte Familie beteiligt. Insbesondere die
Mütter sind einer hohen Belastung über einen langen Zeitraum ausgesetzt.
Die vermehrte Stressbelastung, bedingt durch einen grossen
Aufwand an Koordination und zeitlichem Druck zwischen den alltäglichen
familiären Aufgaben und den krankheitsspezifischen Herausforderungen,
kann langfristig gesundheitliche Auswirkungen auf die
Familie/ Mütter zeigen. Sie leisten «Schwerstarbeit» und stellen ihre
persönlichen Bedürfnisse in den Hintergrund. Dauerhafte Körperliche
Erschöpfung und Überforderung von Eltern haben dann einen plötzlichen
Ausfall eines Elternteils zur Folge. Die Eltern merken oft zu spät,
dass «ihre Batterien» leer sind und die eigene Energie zu Ende geht.
Ein Ausfall der Mutter bedeutet auch ein Dilemma. Hier ist viel Verständnis,
Zuspruch, Wertschätzung und Unterstützung von unserer
Seite her notwendig. In solchen Momenten helfen wir bei der Vernetzung
von Unterstützung und Hilfsangeboten mit. Vor allem versuchen
wir den grossen organisatorischen Aufwand für die Organisation des
kranken Kindes rund-um die –Uhr abzunehmen und in ihrem Umfeld
aufrecht zu erhalten.
Pädiatrische Palliative Care:
Dem schwerkranken oder sterbenden Kind die bestmöglichste Lebensqualität
zu bieten und altersgemäss seine Wünsche und Bedürfnisse
zu berücksichtigen, steht auch immer wieder im Zentrum unserer
Einsätze: neben der körperlichen Pflege und der medizinischen
Behandlung widmen wir uns auch dem seelischen Wohlbefinden der
todkranken Kindern sowie deren Angehörigen. Meist bauen wir ein
grosses Team für diese intensive Pflege eines schwerkranken Kindes
zu Hause auf. Diese Palliativ-Pflege verlangt von den Mitarbeitenden
eine n kompetente Haltung und stellt eine hohe Anforderung an
alle Involvierten. Konfrontiert zu werden mit der Endlichkeit, gar dem
Sterben des eigenen Kindes, benötigt eine professionelle Begleitung
und Arbeit durch die Kinderspitex.
Ferienkinder mit Kinderspitex Einsätzen:
Immer wieder dürfen wir auch Kinder von «ausserkantonalen» Familien
pflegen und ihnen damit Ferien im Oberwallis erleichtern oder
gar ermöglichen.
Es kann dabei um akute medizinische Massnahmen gehen, die keine
Rücksicht auf Ferientermine nehmen, wie Verbandwechsel, intravenöse
Medikamentenverabreichung, Neueinlage von Magensonden
bei Säuglingen etc. – oder auch um die Pflege und Betreuung von
chronisch kranken oder behinderten Kindern, die wir in Absprache
und Zusammenarbeit mit der «Heim - Kinderspitex» vorübergehend
übernehmen.
Ein spezielles Angebot macht die schweizerische Stiftung für das
Cerebral gelähmte Kind: das Angebot «betreute Ferien» gibt Familien
die Möglichkeit, ihr behindertes Kind stundenweise durch das
Fachpersonal der Kinderspitex betreuen zu lassen, damit Eltern und
Geschwister einmal unbelastet für sich alleine etwas unternehmen
können. Die Kinderspitex Oberwallis macht bei diesem Projekt mit
und betreut seit einigen Jahren regelmässig Kinder in Bellwald. Die
Rückmeldungen der Familien sind durchwegs positiv.
Josiane Seiler, Teamleiterin Kinderspitex
13
Mütter- und Väterberatung
Mütter- und Väterberatung Oberwallis
«Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist
mein Schneider; er nimmt jedes Mal neu Mass, wenn er
mich trifft, während alle andern immer die alten Massstäbe
anlegen, in der Meinung, sie passten heute noch
auf mich» George Bernhard Shaw
Jede Beratung der Eltern mit ihren Kindern von 0- 4 Jahren ist
immer wieder anders und neu, da in dieser Entwicklungsstufe
die Bedürfnisse der Kinder und der Eltern sehr vielfältig sind
und sich immer wieder verändern.
Vernetzung
Es findet regelmässiger Austausch statt mit:
Kinderärzte, Mutter-Kind Abteilung des Spitalzentrums,
ZET, Sipe, AKS, etc.
FTG Grap: Gesundheitsförderung Wallis setzt sich ein
für eine gesunde Ernährung und Bewegung der Kinder.
«Petit Enfant»: Vereinheitlicht Arbeitsinstrumente
und Arbeitsweisen für das Gesamtwallis.
IG Gewalt: Information und Diskussion über Themen
häuslicher Gewalt.
SVM- Schweizerischer Verein Mütterberaterinnen:
2016 wurde die MVB als Regionalgruppe Oberwallis
definiert.
Finanzielles
Neben unserer täglichen Arbeit bei den kleinsten Mitgliedern
unserer Gesellschaft war die Information der
vom Kanton geplanten Sparmassnahmen (PAS 2) des
Kantons eine besondere Herausforderung für uns Diese
Thematik wird uns auch im nächsten Jahr begleiten.
Facts und Zahlen:
• Anzahl der Beratungen: 6554
• Hausbesuche: 969
• komplexen Situationen: 50-60 Familien
• Personalbestand: 280% | 5 Teilzeitstellen
Tägliche Arbeit
Jedes Kind sollte unter den bestmöglichen Bedingungen
aufwachsen. Die Mütter- und Väterberatung berät,
unterstützt und bestärkt die Familien mit ihren Säuglingen
und Kleinkindern:
• Rund um die Ernährung und sei es z.B. auch bei Gedeihstörungen.
• Sei es bei Pflegetipps und –Tricks. Was verträgt die
zarte oder geschädigte Bebehaut oder was sind unterstützende
Massnahmen bei div. Infekten, u.s.w.?
• Beim Stillen daheim und bei der Arbeit.
• Zum Thema Beurteilen der Entwicklung und deren
normalen Abweichungen, wie Schiefhaltungen oder
verstärkter Grundtonus…
• Erziehung: Was darf ich meinem Kind zumuten, wie
reagieren wir bei Trotz, Streit, Sauberkeitserziehung,
Wieviel Schlaf braucht unser Kind……
• In soziale Anliegen bei erschwerten Bedingungen
wie Krankheit, Migration, Kinderschutzfragen, komplexen
Situationen und anderem mehr.
Die Mütter- und Väterberatung versteht sich auch als
Triagestelle und greift allenfalls auf das berufliche
Netzwerk zurück.
14
Unsere Spitex – Überall für alle
Unsere Spitex – Überall für alle
Was der Kanton verlangt
Neuer Leistungsauftrag seit
01.01.2017: Pflege zu Hause,
Ergotherapie, Physiotherapie,
Ernährungsberatung, Pfleg IV,
Praktische Hilfe, Prävention,
Qualitätssicherung –
und vieles mehr!
Wer was bezahlt
Gesetz KLV: Art. 7/8, Invalidenversicherungsgesetz:
Art. 13/14
Die Krankenkasse übernimmt
die Kosten der Behandlung (10%
Selbstbehalt für den Kunden) der
Kanton 70% und die Gemeinden
30% der Restkosten.
Was wir voraussetzen
Aus unseren AGB: Bezahlung der
Leistungen durch Krankenkasse,
Rückerstattung der Kosten, Zeitpunkt
des Einsatzes, Hilfsmittel,
Grenzen der Spitex, Schweigepflicht,
Pünktlichkeit, Rechte und
Pflichten, Erwartungen
Wie wir uns selber sehen
13x
Was unsere Mitarbeitenden
mitbringen
FH Bachelor, HF, DN I, DN II,
Dipl. AKP, FaSRK, PKP, FaGe,
Dipl. FH, MPA, Pflegeassistentin,
Kinderkranken-schwester,
SRK, und viele mehr..
„Unsere Aufgabe sehen wir
darin, Menschen in herausfordernden
Lebensabschnitten
zu unterstützen, damit diese
möglichst selbstbestimmt und
selbstständig leben können“
Wer unsere
Dienstleistungen
beansprucht
Personen im Alter von 0 bis über
100 Jahren
Alle Personen, die sich in einer
aussergewöhnlichen Lebenssituation
befinden und Hilfe
benötigen
Wo wir im Einsatz sind
In jedem Dorf des Oberwallis
Überall da, wo die Strassen
ganzjährig offen sind
Bei jedem Kunden zu Hause
Was uns ausmacht
210 Mitarbeitende des Bereiches
Gesundheit teilen sich ca.
105 Vollzeitstellen
Wir haben letztes Jahr über
500'000 Kilometer zurückgelegt
– 13 Mal um die Erde
S pezielle
P flege
I ndividualität
T erminierte
E insätze
X undheit
Das alles erbringt die Spitex
und noch viel mehr!
15
Interview
Noah Berger – FaGe in Ausbildung
Stelle dich kurz vor.
Ich bin Noah Berger, 17 jährig
und absolviere zurzeit im
SMZO das zweite Lehrjahr
meiner Erstausbildung zum
FaGe.
Was gefällt dir an deinem
Beruf, warum hast du ihn
gewählt?
Fachmann Gesundheit ist
eine sehr gute Grundausbildung
im Gesundheitswesen. Man lernt essentielle Kompetenzen,
wie zum Beispiel Medizinale Techniken (Spritzen geben,
Blutdruck messen, etc.) und weiteres wichtiges Knowhow für
die Pflege.
Welche Anforderungen sollte man mitbringen, um diesen
Beruf auszuüben?
In erster Linie sollte man natürlich, wie in jedem anderen
Beruf auch, gefallen an den alltäglichen Tätigkeiten finden
und Begeisterung dafür haben. Des Weiteren ist natürlich der
alltägliche Umgang mit aller Art von Menschen zu schätzen.
Dazu gehört auch körperliche Nähe. Berührungsängste sind
hier also fehl am Platz.
Auch ist noch zu ergänzen, dass man in diesem Beruf sehr viel
unterwegs ist, da die Patienten ja zu Hause behandelt oder
betreut werden.
Deine persönlichen Highlights in deinem Beruf?
Dies mag schlimm klingen doch spezielle Krankheitsbilder
sind immer sehr spannend. Auch wenn es für den betroffenen
Patienten sehr schlimm ist, kann ich als Pfleger sehr viel
lernen, was mich weiterbring.
Was macht deinen Job einzigartig?
Das ständige Wechseln des Arbeitsplatzes. Man arbeitet nicht
immer auf derselben Station, wie in einem Heim oder Spital.
Bei der Spitex geht man zum Patienten nach Hause und das ist
sehr spannend und bringt viele Erfahrungen mit sich.
Claudia Salzmann – Familienhelferin & Berufsbildnerin
Stelle dich kurz vor!
Mein Name ist Claudia Salzmann,
ich bin 48 Jahre alt
und arbeite seit zehn Jahren
im SMZO.
Ursprünglich habe ich Köchin
gelernt. Später liess ich mich
zur diplomierten Familienhelferin
und darauf zur Fachfrau
Gesundheit ausbilden.
Was gefällt dir an deinem Beruf, warum hast du ihn
gewählt?
Der Job ist auch sehr abwechslungsreich. Es bereitet mir viel
Freude mit Menschen zu arbeiten.
Welche Anforderungen sollte man mitbringen, um diesen
Beruf auszuüben?
Flexibilität und innere Ruhe sind sehr wichtig. Zudem sollte
man Situationen erfassen und entsprechend handeln können.
Nicht zuletzt sollte man natürlich auch gerne mit verschiedenen
Menschen und dessen Charakteren arbeiten.
Deine persönlichen Highlights in deinem Beruf?
Eine reibungslose Behandlung, ohne negative Zwischenfälle
ist immer ein Erfolg und macht Freude. Auch die gegenseitige
Dankbarkeit von Kunden und Pflegepersonal gibt mir sehr viel.
Was macht deinen Job einzigartig?
Bei der Spitex erlebst du jeden Tag etwas anderes. Du weisst
auch nie was dich am nächsten Tag erwartet. Ich finde es auch
sehr spannend zu all diesen verschiedensten Menschen nach
Hause zu gehen und viele Eindrücke mitzunehmen.
16
Interview
Monika Bieler-Flückiger – Pflegefachfrau
Stell dich kurz vor!
Mein Name ist Monika Bieler,
ich bin 53 Jahre alt, verheiratet,
wohnhaft in Termen und
Mutter von drei erwachsenen
Kindern.
Mit neunzehn Jahren habe
ich meine Lehre zur Krankenschwester
in allgemeiner
Krankenpflege AKP in Visp
begonnen. Seit 9 Jahren arbeite
ich im SMZO im Bereich Pflege.
Was gefällt dir an deinem Beruf, warum hast du ihn
gewählt?
Ich hatte schon früh diesen Berufswunsch. Nur wusste ich
noch nicht so recht, was mich erwarten würde. Als ich dann
zwei Sommerpraktika in den Spitälern in Vevey und Leysin
absolvierte, festigte sich meine Entscheidung, diesen Beruf
zu erlernen. Ich hatte auch immer schon grosses Interesse am
Aufbau und der Funktion des Körpers. Nicht zu vergessen auch
die Freude an der Kommunikation.
Welche Anforderungen sollte man mitbringen, um diesen
Beruf auszuüben?
Am wichtigsten sind meines Erachtens die Freude und das
Interesse am Umgang mit Menschen.
Auch körperliche, wie auch geistige Belastbarkeit sind in
diesem Beruf sehr wichtig.
Des Weiteren sollte man flexibel sein, Geduld an den Tag
legen und gut zuhören können.
Deine persönlichen Highlights in deinem Beruf?
Ein Highlight für meine berufliche und private Laufbahn war
sicher meine Arbeit auf der Onkologie (Krebsstation) im Kantonsspital
in St. Gallen. Aus dieser wichtigen Zeit konnte ich
viele sehr tiefgehende, aber wertvolle Erfahrungen gewinnen.
Ein weiteres Highlight ist natürlich auch die Dankbarkeit und
Zufriedenheit, die uns viele Kunden entgegenbringen und das
Erleben von deren Genesungsprozesse.
Was macht deinen Job einzigartig?
Wir ermöglichen pflegebedürftigen und älteren Menschen, dass
sie zu Hause bleiben können, da wir sie in herausfordernden
Situationen gezielt unterstützen. Solange wie möglich
zuhause zu sein, bedeutet Lebensqualität. Es bereitet auch
Freude zu sehen, wie diese Menschen durch unsere Hilfe mehr
Selbständigkeit erlangen und sich wieder sicherer fühlen.
17
Soziales
Bereich Soziales
2016 war ein wichtiges Jahr, in dem mit gemeinsamen Anstrengungen
weitere Erfolge erzielt werden konnten und in dem die
Erfüllung der Fusionsziele für den Bereich Soziales in Griffnähe
gerückt ist.
Sozialberatung
Der eingeschlagene Weg mit einer Vereinheitlichung und weiter
gehenden Professionalisierung der Sozialberatung wurde von der
Delegiertenversammlung bestätigt. Entsprechend laufen schon
das ganze Jahr über alle Vorbereitungen, damit im April 2017
ein einziger Sozialdienst fürs Oberwallis in Visp eröffnet werden
kann: Dieter Müller als Zuständiger für die Sozialberatung(en) und
die Mitarbeitenden der Sozialberatung haben zusammen grosse
Anstrengungen unternommen, um den Meilenstein ein Sozialdienst
SMZO im Frühjahr 2017 erreichen zu können.
Der grosse Mehrwert für die Bevölkerung dieser zentralisierten
Beratungsstelle ist einerseits die Möglichkeit, an allen Wochentagen
rasch und unkompliziert zu einer professionellen Erst-
Beratung zu kommen. Andererseits wird es die weitergehende
Arbeitsteilung ermöglichen, mittels Spezialisierung noch besser
auf die Bedürfnisse der verschiedenen Klientengruppen eingehen
zu können. Damit sollen eine bessere Hilfe zur Selbsthilfe sowie
eine raschere Wiedereingliederung ermöglicht werden.
Für die Mitarbeitenden ermöglicht dies ein übersichtliches
und attraktives Aufgabenfeld, eine konsequentere Arbeitsteilung
und mehr Zeit für die Beratung.
Ein erfahrenes Führungsteam (Dieter Müller als Bereichsleiter,
Patricia Zuber als Stv. und Leiterin Sozialdienst, Sandra Schnydrig
als Teamleiterin Intake und Judith Zumstein als Teamleiterin Beratung
und Integration) garantiert professionelle Standards und eine
gute Führungsarbeit.
Die Gemeinden haben mit der Neuorganisation die Gewähr, dass
es bei Umzügen der Klienten innerhalb des Oberwallis nicht zu
Reibungsverlusten und blinden Flecken kommt: Die Sozialhilfebuchhaltung
sowie die Software für die Verwaltung der Klienten
decken das gesamte Oberwallis (ohne Salgesch, beim SMZ
Siders) ab. Zudem erhalten die Gemeinden neu einen privilegierten
Zugang zu Beratung rund um die Abwicklung der Sozialhilfe
direkt von der Bereichsleitung Soziales (Mailadresse und
Natelnummer).
Mit der Neu-Organisation des Sozialdienstes kann der administrative
Mehraufwand, der sich durch die zunehmende Regelungsdichte
in den letzten Jahren stetig vergrössert hat, durch effizientere
Prozesse und Spezialisierung abgefedert werden. Dies ermöglicht
es, personelle Aufstockungen zu vermeiden und weiterhin mit
dem gleichen Stellenplan arbeiten zu können. Durch den zunehmenden
Aufwand bei der Betreuung von Beistandschaften
wird der Teil immaterielle und materielle Sozialhilfe und Beratung
sogar eher mit weniger Stellenprozenten abgedeckt.
Als Fazit dieser Anstrengungen kann gesagt werden, dass der
neue Sozialdienst niederschwelligen Zugang zu professioneller
Beratung bietet, ein professionelleres und arbeitsteiliges Arbeiten
ermöglicht, den Gemeinden Vorteile und rasche Beratung bringt
und nicht zuletzt ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis ermöglicht.
Für die grossen Anstrengungen, welche die Leitung und die Teams
der Sozialberatung geleistet haben, danke ich allen Beteiligten
herzlich. Ihr werdet mit dem Sozialdienst in Visp ein neues Kapitel
eröffnen.
Regionale Integrationsstelle (RIO)
Die neue Teamleiterin Daniela Zenklusen Jossen und ihr Team
haben, wie im letzten Bericht bereits angetönt, anlässlich einer
Team- und Organisationsentwicklung ihre Prozesse neu definiert
und die Kernprozesse mittels einer Prozesslandkarte festgehalten
und regionale Zuständigkeiten vereinbart. Das Jahr 2016 war zum
einen geprägt von der Umsetzung dieser aktualisierten Prozesse
und Zuständigkeiten.
Zum anderen wurde auf kantonaler Ebene eine Evaluation des
KIP (Kantonales Integrationsprogramm) und seiner Umsetzung
initiiert. In einem partizipativen Ansatz wurden Gemeinden, Integrationsverantwortliche,
Partner, Kunden in die Auswertung miteinbezogen.
Auf die Resultate dieser Evaluation der Pilotphase 2013
bis 2017 kann man gespannt sein: Sie werden den Weg weisen für
das KIP 2 und die Art und Weise, wie die Integrationsarbeit künftig
organisiert sein soll.
Die RIO versuchte auch 2016 neue Wege zu gehen: Im Mattertal
besucht eine Mitarbeiterin in kleinem Pensum seit dem Herbst gezielt
Migrantenfamilien bei ihnen zu Hause, um sie auf Themen
der Integration, aber auch konkret auf Sprachkursangebote und
familienergänzende Betreuungsangebote für Kinder aufmerksam
zu machen. Die Auswertung dieser Hausbesuche folgt zu einem
späteren Zeitpunkt; für die Ausrichtung von Angeboten sind bereits
jetzt wertvolle Hinweise eingegangen.
18
Soziales
Schulsozialarbeit (SSA)
Im 2016 konnte die SSA ihr 5jähriges Jubiläum feiern. Seit Anfang
2011 sind Schulsozialarbeitende an den Schulen der Gemeinden
Naters, Brig und Visp aktiv. Dieses Jubiläum konnte zusammen
mit dem Abschluss einer Zusammenarbeitsvereinbarung mit dem
Departement für Sicherheit und Bildung kommuniziert werden. Die
SSA wird inzwischen als ernstzunehmender Partner im Netz der
schulnahen Dienste anerkannt.
Die wertvolle Arbeit des Teams um Christian Bayard hat sich auch
im Mattertal bezahlt gemacht. Die SSA konnte im 2016 einen
weiteren Meilenstein erreichen: Die Evaluation der Projektphase
hat positive Ergebnisse und einige Anpassungshinweise hervorgebracht.
Dies war für die Gemeinden Randa, Täsch und Zermatt der
Anlass, die Fortführung der Schulsozialarbeit auch über die Pilotphase
2014 bis 2017 zu entscheiden. Inskünftig gehört damit die
SSA im inneren Mattertal auch zum Grundangebot an den Schulen.
Wir danken den Gemeinde- und den Schulverantwortlichen
für die gute Zusammenarbeit und dafür, dass sie uns weiterhin ihr
Vertrauen schenken.
Auch weitere Schulregionen zeigten im 2016 Interesse an einer
Vorstellung der Funktionsweise der Schulsozialarbeit. Diese Anfragen
haben sich bisher nicht konkretisiert, zeigen jedoch auf,
dass die SSA mit ihrem niederschwelligen Ansatz und ihrer Ausrichtung
auf die Früherfassung als zukunftsweisender und vielversprechender
Ansatz wahrgenommen wird.
Sozialpädagogische Familienbegleitung (SpFO)
Im Jahr 2016 hat die SpFO 45 Familien mit 63 Kindern im Oberwallis
begleitet. 14 Begleitungen wurden erfolgreich abgeschlossen,
indem belastende Situationen in den Familien stabilisiert und
überwunden werden konnten. Diese Erfolge erzielen wir dank sehr
flexiblen und belastbaren Mitarbeitenden, die mit komplexen Situationen
und schwankender Nachfrage nach Beratung umgehen
können.
Für die SpFO war 2016 ein Jahr der Verbesserung, Entwicklung
und Konsolidierung. Die Zusammenarbeit und der Austausch mit
den Systempartnern wurden weiter verstärkt, die Prozesse und
Schnittstellen gemeinsam definiert.
Die SpFO stellt ihre Dienstleistungspalette etwas breiter auf und
wird künftig im Rahmen eines Pilotversuchs auch ein niederschwelliges
Elterncoaching für selbstzahlende Eltern anbieten.
Sabine Fux und ihr Team haben ein vielversprechendes Konzept
erarbeitet. Dieses Elterncoaching kann nach Bedarf der Eltern
und im gewünschten Umfang von einer Kurzberatung bis zu einer
längeren Begleitung erfolgen. Damit dieses Angebot auch für Eltern
zugänglich ist, welche ein kleines Budget haben, gibt es gestaffelte
und einkommensabhängige Tarife. Dazu wurde von der
Stiftung «Mammina» ein grosszügiger Betrag (für ein Projektjahr)
gesprochen und auch die Stiftung Nachbar in Not wird gemäss
ihren Statuten von Armut betroffene Familien unterstützen, wenn
sie diese Hilfe in Anspruch nehmen möchten. An dieser Stelle bedanken
wir uns herzlich für diese Spenden im Interesse der Rat
suchenden Familien.
Topjoberwallis
Auch für Topjoberwallis kann 2016 als ein Jahr der Konsolidierung
und Entwicklung gelten. Sämtliche Prozesse wurden überarbeitet
und im QM System festgehalten.
Die Nachfrage nach den Dienstleistungen von Topjoberwallis ist
nach wie vor sehr gross, und die Erfolgsquote nach wie vor beachtlich,
was der konsequenten Umsetzung des Konzepts des Supported
Employment (begleitete Anstellungen im ersten Arbeitsmarkt) und
der engagierten Arbeit des Teams zu verdanken ist. Durch die zeitweise
fehlenden Kapazitäten weiterer Anbieter ist Topjoberwallis
für die Klienten der Sozialhilfe zudem der wichtigste und notwendige
Partner für Abklärungen und Intergrationsmassnahmen.
Im 2016 hat die bisherige Teamleiterin Iris Luginbühl nach 5 Jahren
eine neue Herausforderung ausserhalb des SMZO angenommen.
Für ihre wertvolle Entwicklungsarbeit sei ihr an dieser Stelle herzlich
gedankt. Mit Matthias Volken konnte ein vielseitiger neuer
Teamleiter gewonnen werden. Mit seiner langjährigen Erfahrung
bei Sanität Oberwallis bringt er fundierte Führungserfahrung und
gute Kenntnisse der lokalen Verhältnisse mit.
Ein herzliches Dankeschön
Zum fünften und letzten Mal darf ich den Teilbericht für den Bereich
Soziales verfassen. Die Geschäftsleitung hat ihre Zuständigkeiten
neu definiert. So freue ich mich, per 1. Januar 2017 den
Stab an Dieter Müller weitergeben zu dürfen. Er wird als neuer
Bereichsleiter Soziales künftig von Patricia Zuber als Stellvertreterin
unterstützt. Beide bringen enorm viel Know-How, Erfahrung
und Engagement mit und bilden zusammen mit den Teamleitenden
Sandra Schnydrig und Judith Zumstein eine starke Führungscrew
für den Bereich Soziales.
Mein Dank gilt allen, mit denen ich in den vergangenen fünf Jahren
eine gute und konstruktive Zusammenarbeit pflegen durfte: Ich
19
Soziales
danke Gemeinden, Schulen, Partnerinstitutionen und den Vertretern
der kantonalen Dienststellen für die wertschätzende Zusammenarbeit
und ihr Vertrauen, und den Teamleitenden für die enge
und zielorientierte Zusammenarbeit.
einfachen Bedingungen und manchmal auch verkannt von Politik
und Medien tagtäglich wertvolle Arbeit im Interesse der Bevölkerung,
im Interesse des Menschen. Bleibt dabei: Eure Arbeit wirkt,
eure Arbeit zählt – sie kann der Lichtblick sein für euer Gegenüber.
Ein besonderes Dankeschön möchte ich unseren Mitarbeitenden Marc Kalbermatter, Bereichsleiter Soziales
im Bereich Soziales aussprechen. Behandelte Sie leisten unter Dossiers nicht immer / Anfragen im Kalenderjahr
Behandelte Dossiers / Anfragen im Kalenderjahr
Behandelte 2000 Dossiers / Anfragen im Kalenderjahr
2000 1800
236
253
1800
184
261
236
258
1600
253
184
261
258
1600 1400
151
130
646
571 496
1400
151
634
130
646
526
1200
571 496
634
526
1200 1000
606
652
1000 800 652
606
800 600
1054 1025 1075
600
933
989
400
1054 1025 1075
652
736
933
989
400 200
652
736
2000
0
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Schlussbestand Dossiers per 31.12. des Jahres
KES & Unterhaltsverträge Nichtfinanzielle Dossiers Wirtschaftliche Sozialhilfe
KES & Unterhaltsverträge Nichtfinanzielle Dossiers Wirtschaftliche Sozialhilfe
Schlussbestand 1200 der Dossiers per
Schlussbestand
31.12. des Jahres
Dossiers per 31.12. des Jahres
1200 1100
161
161
183
1000 1100
202
183
1000 900 118 121
200 189
339
202
800 900 118 121
298
200 189
339
191
130 146
700 800
272
333
298
191
600
130 146
700
272
333
500 600
400 500
694
636 668 668 661
300 400
570
501
694
200
636 668 668 661
300
570
501
100 200
1000
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
0
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
KES & Unterhaltsverträge Nichtfinanzielle Dossiers Wirtschaftliche Sozialhilfe
20
KES & Unterhaltsverträge Nichtfinanzielle Dossiers Wirtschaftliche Sozialhilfe
Soziales
Entwicklung Verteilung der Dossierkategorien
Entwicklung Verteilung der Dossierkategorien
(behandelte Dossiers / Abfragen im Kalenderjahr)
Entwicklung Verteilung der
(behandelte
Dossierkategorien
Dossiers
(behandelte
/ Abfragen
Dossiers
im
/ Abfragen
Kalenderjahr)
im Kalenderjahr)
100.0%
100.0% 9.1% 10.1% 10.5%
9.1%
12.2%
10.1% 10.5%
13.7% 14.2% 14.6%
90.0%
12.2% 13.7% 14.2% 14.6%
90.0%
80.0%
80.0%
45.5% 40.6%
36.2% 33.4% 30.9% 27.1%
70.0%
45.5% 40.6%
36.2% 33.4% 30.9% 27.1%
70.0%
29.7%
29.7%
60.0%
60.0%
50.0%
50.0%
40.0%
40.0%
30.0%
30.0%
45.5%
49.3%
53.3% 54.4% 55.4% 58.7%
45.5%
49.3%
53.3% 54.4% 55.4% 58.7% 55.8%
55.8%
20.0%
20.0%
10.0%
10.0%
0.0%
0.0% 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
KES & Unterhaltsverträge Nichtfinanzielle Dossiers Wirtschaftliche Sozialhilfe
KES & Unterhaltsverträge Nichtfinanzielle Dossiers Wirtschaftliche Sozialhilfe
Entwicklung der Netto-Sozialhilfe-Abrechnungen 2010 – 2016
21
Personal
Personal
Wie wird sich die Nachfrage nach Pflege und Betreuung
entwickeln, und wird es uns gelingen, auch in
Zukunft genügend Mitarbeitende zu gewinnen und zu
halten, um diese Nachfrage abdecken zu können?
Dies ist ein wichtiges Thema, das nicht erst seit 2016 über
das Oberwallis und die Schweiz hinaus je länger desto mehr
an Relevanz und Brisanz gewinnt. Wir stehen vor einer deutlichen
Zunahme des Anteils der älteren und evtl. auch pflegebedürftigen
Personen, da die Babyboomer-Generation langsam
aber sicher ins Rentenalter kommt. Je nach Szenario
geht man von bis zu einer Verdoppelung des Pflegebedarfs
aus. Gleichzeitig wird je nach Quelle bis zu 44% zu wenig
Pflegefachpersonal ausgebildet. Andere Autoren weisen auf
das bedeutende brachliegende Potential von Berufsaussteigerinnen
und Teilzeittätigen hin. Des Weiteren steuern wir
auf einen Hausarztmangel zu, was den Bedarf an Pflege eher
noch vergrössern dürfte.
Ist die Lösung eine Quadratur des Kreises oder werden uns
Medizininnovationen (z.B. neue Medikamente und Operationstechniken)
und Technikdurchbrüche (z.B. Haushalts- und
Pflegeroboter, Wearables) die Probleme lösen? Wie wird
das Berufsbild der Pflege in Zukunft aussehen und bringt die
Pflegeinitiative eine Entschärfung?
All dies wissen wir heute noch nicht. Auch mit einem vorsichtigen
Optimismus ist davon auszugehen, dass die Gewinnung
und das Halten (nicht nur) von qualifizierten Pflegefachpersonen
eine zentrale Herausforderung der Zukunft sein wird.
Schliesslich ist die Beziehung Mensch zu Mensch im Bereich
der Pflege und Betreuung zu Hause zentral. Deshalb hat sich
im letzten Herbst auch der Vorstand im Rahmen eines Strategieworkshops
mit der Thematik auseinander gesetzt.
Das SMZ Oberwallis hat als KMU zwar nicht dieselben Möglichkeiten
wie Grossunternehmen. Wir nehmen diese Herausforderung
sehr ernst und verfolgen unter anderem diese
Stossrichtungen:
• Ausbilden von Fachangestellten und Assistenten Gesundheit:
im Durchschnitt bieten wir 5 Lehrstellen in der Spitex
an und streben künftig mehr an
• Umschulen von bestehenden Mitarbeitenden im Rahmen
der verkürzten Lehre oder von Validationen (aktuell 3 Mitarbeiterinnen)
und gezielte Fortbildungen für Pflegehilfen und
-Assistenzen
• Anbieten eines gezielten internen aber durchlässigen Weiterbildungsangebots
ab 2018 zwecks Wissenserhalt und –
Aufbau sowie zur Attraktivitätssteigerung
• Ermöglichen von Pensenreduktionen und (auch kleinprozentiger)
Teilzeitarbeit, verlängerten Mutterschaftsurlauben sowie
vermehrtes Gewähren von fixen Arbeitstagen für die teilzeitarbeitenden
berufstätigen Familienfrauen und –Männer
• Sicherstellen attraktiver Anstellungsbedingungen und anstreben
guter Kinderbetreuungsmöglichkeiten, um die Vereinbarkeit
von Arbeit und Familie sicherstellen zu können
• Verbessern des Arbeitgebermarketings und Nutzen neuer
Kanäle
• Anstreben einer Digitalisierung und Verschlankung der Personalprozesse
sowie eine administrative Entlastung der
Spitex-Teams, um möglichst viel Zeit im Kerngeschäft sicherzustellen
• Entwickeln der Führungspersonen und erarbeiten einer gemeinsamen
wertschätzenden Führungskultur
• Aktiver Miteinbezug der Mitarbeitenden bei Veränderungen
der Anstellungsbedingungen über die Personalvertretung
SMZO
Durch diese und weitere Massnahmen, welche einen potentiellen
Pflegenotstand zu verhindern versuchen, greifen
mehrheitlich auch für die Mitarbeitenden der anderen Bereiche.
Auch wenn die Personalknappheit dort nicht so akut
wird: Der Mensch steht bei all unseren Tätigkeiten im
Mittelpunkt. Wir möchten der Bevölkerung engagierte und
kundenorientierte Ansprechpersonen sowie eine Konstanz in
der Betreuung und Beratung bieten. Dies geht nur mit motivierten
und zufriedenen Mitarbeitenden, die am richtigen
Platz sind, von ihrem Arbeitgeber Wertschätzung spüren und
den Sinn in ihrer Arbeit sehen.
22
Personal
In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön all unseren
Mitarbeitenden, die mit ihrem täglichen Einsatz direkt und
indirekt dazu beitragen, dass die Autonomie von Menschen in
herausfordernden Situationen beibehalten oder verbessert werden
kann.
Um die gegenseitigen Erwartungen zwischen dem SMZO
als Arbeitgeber und unseren Mitarbeitenden transparent zu
machen, bestehen seit 2016 Personalleitsätze (abrufbar auf
www.smzo.ch). Diese Leitsätze, angelehnt an das Leitbild
SMZO, halten unsere Werte im Umgang mit Kunden und miteinander
fest.
Auf Walliser Ebene waren die Arbeiten der kantonalen HR
Arbeitsgruppe der SMZ von Harmonisierungsbestrebungen
rund um die Anstellungsbedingungen geprägt. Dies sichert
eine kantonsweite Gleichbehandlung der Mitarbeitenden,
ebnet aber auch den Weg zu weiteren Regionalisierungen im
Unterwallis. Als wesentlicher Meilenstein für die Beziehungen
zwischen den Mitarbeitenden und den SMZ als Arbeitgebern
kann der Entscheid gewertet werden, unabhängig von
der Grösse der SMZ künftig überall Personalvertretungen zu
installieren und diesen eine bedeutende Rolle zuzugestehen
– durch einen regelmässigen und transparenten Austausch
sowie systematische Vernehmlassungen soll der Miteinbezug
der Mitarbeitenden bei Veränderungen sichergestellt
werden. Was im Oberwallis bereits seit Jahren gut funktioniert,
wird künftig auch im Valais Romand zum Standard.
Erfreulicherweise konnten für die Wahlen der Oberwalliser
PV elf Kandidaturen gewonnen werden, und dadurch konnte
die fünfköpfige Personalvertretung problemlos konstituiert
werden.
ausgeschriebenen Praktikums- und Lehrstellen mit geeigneten
Kandidatinnen und Kandidaten besetzt werden konnten.
Selbst die drei Praktikums-Stellen Berufsmittelschule Wirtschaft
(ehemals KBM) sind trotz abnehmenden Klassengrössen
fürs 2017/2018 erneut vergeben. Dies zeigt, dass das
SMZO als sinnstiftender Ausbildungsbetrieb nach wie vor
gefragt ist.
Zum Abschluss noch ein Ausblick: Für 2017 und 2018 lassen
die Zusammenführung des Supports, die für die DV 2017 vorgesehene
Aufhebung der aktuellen Profitcenterstruktur und
die geplante Anschaffung einer Standard-Personalverwaltungs-Software
Synergien erhoffen. Diese Zeitgewinne sollen
gezielt in eine Stärkung und Entlastung der Kerndienste
sowie in eine verbesserte Führungsunterstützung sowie eine
Weiterbildungsoffensive fliessen. Neben den vielen Veränderungen,
die auf 2017 in Gang gekommen sind (Anpassung
Organisationsmodell, Zusammenführung des Sozialdienstes
in Visp, Zusammenführung der Supportdienste in Brig, Umzug
weiterer Teams) bedeutet dies weitere Veränderungen.
Trotz den Anpassungen, welche für einige Mitarbeitende
eine Verschiebung des Arbeitsorts oder des Aufgabengebiets
bedeutete, sind fast alle an Boot geblieben. Für diese Flexibilität
und diese Treue danken wir den Betroffenen an dieser
Stelle ganz speziell.
Das SMZO wird sich auch weiterhin auf die Fahne schreiben,
ein fairer und attraktiver Arbeitgeber zu sein, um auch
weiterhin auf treue und engagierte Mitarbeitende zählen zu
können.
Marc Kalbermatter, Bereichsleiter Personal
Der Stellenplan des SMZ Oberwallis ist auch im 2016 bei
kleinen Verschiebungen und geplanten Ausweitungen relativ
konstant geblieben. Erfreulich ist die Tatsache, dass alle
23
Kennzahlen Personal
Kennzahlen Personal
Entwicklung der Vollzeitstellen 2009 – 2016
Entwicklung Vollzeitstellen in den Bereichen 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Spitex Pflege und Familienhilfe 85.5 90.0 92.9 90.0 91.2 91.9 91.0 92.1
Sozialberatungen inkl. Sachbearbeiterinnen 18.4 19.0 21.1 22.2 22.1 22.4 23.6 24.4
Oberwalliser Dienstleistungen Gesundheit 2.5 2.4 9.1 7.6 7.8 9.0 9.1 9.1
Oberwalliser Dienstleistungen Soziales 4.6 5.7 8.0 8.4 8.7 10.3 10.9 11.7
Führung, Verwaltung, Informatik und Unterhalt 12.9 13.5 15.0 17.1 17.6 18.0 16.6 15.8
Auszubildende und PraktikantInnen 5.1 7.9 9.7 11.2 11.1 10.1 10.0 11.1
128.9 138.5 155.7 156.5 158.5 161.7 161.2 164.2
24
Kennzahlen Personal
Anzahl Mitarbeitende (inkl. Auszubildende) pro Standort per 01.01.2017
Altersverteilung und Durchschnittsalter pro Standort per 01.01.2017
25
Kennzahlen Personal
Altersdurchschnitt
(Vor-)Pensionierungen
Diese langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitenden haben uns 2016 verlassen, um ihren verdienten (Un-) Ruhestand
geniessen zu können.
Thomas Bucher.............................................. Standortleiter Mattertal........................................... 33 Dienstjahre
Agatha Salvati .............................................. Teamleiterin Familienhilfe Leuk............................... 24 Dienstjahre
Helene Berchtold........................................... Standortleiterin Stalden........................................... 24 Dienstjahre
Anita Bumann................................................ Mitarbeiterin Spitex Stalden.................................... 17 Dienstjahre
Eliane Karlen.................................................. Mitarbeiterin Spitex Stalden.................................... 14 Dienstjahre
Sie alle haben die Entwicklung der SMZ im Oberwallis über viele Jahre mitgeprägt. Ein herzliches Dankeschön für die langjährige
Treue und Mitarbeit im Sinne der Sache.
26
Jubilarinnen und Jubilare
Unsere Jubilarinnen und Jubilare 2016 –
wir danken für die Treue!
Jahre Name Vorname Dienstleistung
25 Fux Marianne Spitex Brig
25 Kluser Salome Finanzadministration
20 Baumgartner Renate Spitex Saastal
20 Hugo Antonia Spitex Mattertal
20 Hutter Marianne Spitex Visp
20 Ricci Viviane Spitex Brig
20 Wyer Daniela Spitex Visp
20 Wyssen Silvia Spitex Brig
15 Arnold-Blatter Hildegard Spitex Brig
15 Bussard-Aebi Barbara Kinderspitex
15 Fux Annemarie Spitex Visp
15 Grass-Imhof Jeannette Spitex Brig
15 Pfaffen Mario Spitex Brig
15 Schmid-Albert Bernadette Spitex Brig
15 Schmid-Zimmermann Silvana Kinderspitex
15 Vogt-Minnig Yvonne Spitex Brig
10 Brantschen Nicole Finanzadministration
10 Brantschen-Meichtry Esther Spitex Mattertal
10 Filipovic Magdalena Sozialdienst
10 Fux Sabine SpFO
10 Graf Liliane Spitex Saastal
10 Imesch Manuela Spitex Brig/Visp
10 Janssen Barbara Kinderspitex
10 Kalbermatter Marc GL
10 Lorenz-Markotic Manda Spitex Brig
10 Mooser Irene Spitex Mattertal
10 Petrus-Schweizer Brigitte Personaladministration
27
Jubilarinnen und Jubilare
Unsere Jubilarinnen und Jubilare 2016 –
wir danken für die Treue!
10 Salzmann Claudia Spitex Brig
10 Walpen Daliah Spitex Brig
10 Zumstein Judith Sozialdienst
5 Ballmann Bianca Jugendarbeit Mattertal
5 Berchtold Ruth Spitex Visp
5 Bohnet-Zeiter Benita SpFO
5 Brantschen-Werlen Beatrice Spitex Mattertal
5 Burtscher Christine Spitex Saastal / Kinderspitex
5 Fercher Margrith Spitex Brig
5 Garbely Eliane Spitex Brig
5 Garbely-Arnold Claudia Spitex Brig
5 Grichting Désirée Sozialdienst
5 Hauser Käthi Sozialdienst
5 Heldner Nadja Sozialdienst
5 Heusler Patricia Spitex Leuk
5 In-Albon Nina Sozialdienst
5 Kalbermatten Renata Spitex Brig
5 Lehner Magdalena Spitex Brig
5 Loretan Willy GL
5 Passeraub Jasmin Sozialdienst
5 Rumpl Gaby Spitex Visp
5 Schnidrig Michael Sozialdienst
5 Siegen Margot Spitex Steg
5 Summermatter Rita Spitex Steg
5 Tscherry Rita Spitex Steg
5 Wenger-Walpen Nicole Spitex Brig
5 Zumkemi Fabienne Spitex Brig
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Finanzen
Finanzzahlen 2015 – 2018
Budget
2018
Budget
2017
Budget
2016
Rechnung
2016
Rechnung
2015
Personalaufwand 17‘443‘965 18‘901‘052 17‘396‘740 16‘769‘272 15‘906‘367
Löhne SPITEX 8‘005‘500 8‘794‘230 8‘067‘500 7‘286‘777 7‘202‘844
Löhne Sozialarbeit 1‘626‘000 1‘605‘750 1‘524‘500 1‘469‘263 1‘511‘946
Löhne zentrale Dienste
inkl. Vorstand
Übrige Personalaufwände
und Fachleistungen
2‘218‘373 2‘264‘950 2‘458‘500 2‘246‘684 2‘189‘444
2‘600‘200 3‘147‘880 2‘426‘415 3‘209‘977 2‘491‘156
Sozialversicherungen 2‘578‘842 2‘711‘425 2‘583‘425 2‘288‘012 2‘257‘354
Personalnebenkosten 415'050 376‘817 336‘400 268‘559 253‘623
Sach- und
Transportaufwand
Sonstiger
Betriebsaufwand
764'800 836‘900 745‘000 738‘900 704‘690
1'935‘775 2‘043‘897 1‘912‘916 1‘549‘417 1‘427‘347
Unterhalt / Reparaturen 45‘300 15‘000 19‘100 20‘190 10‘044
Anschaffungen /
Abschreibungen
274‘500 243‘460 318‘576 115‘876 172‘131
EDV-Kosten 521‘000 629‘387 369‘400 400‘735 214‘636
Übriger Betriebsaufwand 1‘094‘975 1‘156‘050 1‘205‘840 1‘012‘615 1‘030‘536
TOTAL Aufwand 20‘144‘540 21‘781‘849 20‘054‘656 19‘057‘589 18‘038‘406
TOTAL Betriebsertrag 10‘051‘672 11‘099‘293 9‘445‘688 10‘469‘415 9‘441‘456
Ausserordentlicher Ertrag 32‘950 - 5'257 54‘231
Ausserordentlicher Aufwand 3‘900 - 28'265 65‘335
Aufwandüberschuss 10‘063‘818 10‘682‘556 10‘609‘968 8‘611‘183 8‘608‘054
Öffentliche Beiträge an
SPITEX-Rechnungen
Aufwandüberschuss inkl.
öffentliche Beiträge
1'549'000 1‘763‘000 1‘520‘556 1‘361‘051 1‘498‘218
11'612'818 12‘445‘556 12‘130‘526 9‘972‘233 10‘106‘272
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Finanzen
Finanzkommentar
Der fünfte Jahresabschluss des SMZO weist einen Aufwandüberschuss von CHF 8.6 Mio (jeweils gerundete Beträge) aus. Er
ist damit praktisch gleich wie jener von 2015 und liegt damit CHF 2.0 Mio unter dem budgetierten Überschuss von CHF 10.6
Mio. Dies ist wie bereits im vorhergehenden Rechnungsjahr für die finanzielle Belastung von Kanton und Gemeinden positiv,
verlangt aber nach Erläuterungen.
Das positive Abschneiden der Jahresrechnung 2016 ist vor allem wie folgt begründet (jeweils Differenzbeträge zum
Budget, bereinigt um interne Verrechnungen):
Übersicht
Differenz Jahresrechnung / Budget
Personalaufwand - 1‘426‘000
Sach- und Transportaufwand - 6‘000
Sonstiger Betriebsaufwand - 363‘000
Ausserordentlicher Aufwand + 28‘000 Minderausgaben gegenüber Budget CHF1‘767‘000
Ertrag + 227‘000
Ausserordentlicher Ertrag + 5‘000 Mehreinnahmen gegenüber Budget CHF232‘000
Differenz Jahresrechnung / Budget CHF1‘999‘000
Personalaufwand
Betrag CHF
Löhne SPITEX - 780‘000 1*
Löhne Soziales - 110'000 2*
Löhne zentrale Dienste inkl. Vorstand - 54‘000 3*
Sozialversicherungsbeiträge - 295'000 4*
Fachberatung/Fachleistungen - 120'000 5*
Personalnebenkosten - 67‘000 6*
TOTAL Personalaufwand - 1‘426‘000
1* Die Budgetierung erfolgte unter Berücksichtigung der
kantonalen Langzeitpflegeplanung 2016-2020: hier gehen wir
von einem mittleren Szenario für das Oberwallis aus (50% der
kantonalen Prognose, verteilt auf 5 Jahre). Der Kanton weist
explizit darauf hin, dass in den Budgets den Szenarien in der
kantonalen Langzeitplanung Rechnung zu tragen ist.
Die Schulgesundheit wurde im ganzen Kanton an die
Gesundheitsförderung Wallis angeschlossen. Diese
Auslagerung war zum Zeitpunkt der Budgeterstellung noch
nicht definitiv beschlossen und führt entsprechend zu einer
Entlastung der Löhne Spitex.
2* Budgetierung der von der Walliser Vereinigung der SMZ beantragten Erhöhungen der Lohnklassen für die Mitarbeitenden
in der SPITEX und der Sozialarbeit. Dieser Antrag wurde vom Kanton im Rechnungsjahr nicht bewilligt, entsprechend resultiert
eine Abweichung. Zudem konnten die budgetierten Praktikumsstellen nicht voll besetzt werden.
3* Aufgrund der bevorstehenden Reorganisation wurde eine budgetierte Stelle nicht besetzt.
4* Die budgetierten Erhöhungen der Stellenplänen bzw. der vorgeschlagenen Lohnanpassungen führt automatisch auch zu
einem Anstieg der Sozialversicherungen. Zudem wurden diese mit einem Satz 19% budgetiert, was mehr als 1 Prozent über
dem effektiv erzielten Wert ist.
5* Aufgrund der laufenden Organisationsentwicklung, sowie der Einführung der neuen Klientenmanagement-Software VIS-
Solutions und der damit verbundenen starken zeitlichen Beanspruchung der Mitarbeitenden konnten nicht alle Projekte
vollumfänglich umgesetzt werden.
6* Das Weiterbildungsbudget wurde nicht ausgeschöpft. Die Personalnebenkosten wurden aufgrund des berechneten
Stellenplans berechnet und sind demnach auch tiefer ausgefallen
30
Finanzen
Sach- und Transportaufwand
1* Gestiegene Nachfrage des Mahlzeitendienstes am Standort Brig (entsprechend auch höhere Einnahmen)
Aufgrund der berechneten Lohnsumme wurden auch höhere Ausgaben bei der Spitex budgetiert. Zudem sind die Reisekosten
der Zentralen Dienste tiefer ausgefallen
Sonstiger Betriebsaufwand
1* Für das Rechnungsjahr 2016 wurden verschiedene Projekte budgetiert, die einerseits aufgrund der Organisationsentwicklung
und anderseits durch das Projekt VIS-Solutions zurück gestellt werden mussten. Die zusätzliche Beanspruchung der
Mitarbeitenden liessen eine vollständige Umsetzung nicht zu. Zudem haben auch die Probleme bei der Einführung des
elektronischen Patientendossiers OMNIS (Weiterentwicklung auf kantonaler Ebene gestoppt) und geplante Anpassungen
beim OSIRIS zu Verzögerungen geführt. Dies hatte Auswirkungen auf den Unterhalt/Anschaffungen und die Abschreibungen
2* Die Einführung von VIS -Solutions wurde bereits im Vorjahr budgetiert, aufgrund von Verzögerungen konnte dies aber erst
im Rechnungsjahr umgesetzt werden.
3* Die Behördenfachtagung wurde nicht durchgeführt und ist für 2017 vorgesehen.
4* Tiefere Rechnungsstellung der Walliser Vereinigung der SMZ als budgetiert
5*Ausgleich des Aufwand Topjoberwallis über das entsprechende Fondskonto.
Betrag CHF
Mahlzeitendienst 31‘000 1*
Entschädigung für Privatfahrzeuge und öffentliche Verkehrsmittel / Reparatur Fahrzeuge - 31'000 2*
Medizinisches Verbrauchsmaterial - 6'000
Sach- und Transportaufwand - 6'000
Betrag CHF
Unterhalt und Anschaffungen - 66‘000 1*
Abschreibungen - 136'000 1*
Miete/Leasing mobile Anlagen - 6‘000 1*
Miete und Nebenkosten Geschäftslokalitäten - 17‘000
Büromaterial/Drucksachen - 41'000 1*
Telefon, Fax etc. - 2'000
EDV Kosten 31'000 2*
Werbung/Öffentlichkeitsarbeit - 27'000 3*
Spesen und Beiträge an Institutionen / Gebühren und Abgaben - 93‘000 4*
Sachversicherung - 1‘000
Finanzaufwand - 14‘000
Übriger Betriebsaufwand 9‘000
TOTAL sonst. Betriebsaufwand - 363‘000
Ausserordentlicher Aufwand 28‘000 5*
31
Finanzen
Ertrag
1* Die verrechenbaren Stunden haben im Rechnungsjahr um ca. 4‘000 Stunden zugenommen.
Betrag CHF
Ertrag SPITEX 179‘000 1*
Schuluntersuchung - 82‘000 2*
Übrige Erträge 60‘000
Erträge aus Fachberatung 231‘000 3*
Debitorenverluste Spitex und Soziales - 25‘000
Erträge aus Verkauf Material/Medikamente - 9‘000
Zuwendungen Dritter 18‘000 4*
Beiträge öffentlicher Hand - 145‘000 5*
TOTAL Ertrag 227‘000
Ausserordentlicher Erfolg 5‘000
2* Die Auslagerung der Schulgesundheit war zum Zeitpunkt der Budgeterstellung noch nicht beschlossen und die budgetierten
Einnahmen sind dementsprechend weggefallen.
3* Die Leistungen der Kinderspitex haben eine neue Berechnungsgrundlage. Dadurch hat sich die Rechnungsstellung erhöht
und gleichzeitig sind die Beiträge der öffentlichen Hand (5*) zurückgegangen.
Weiter sind die Erträge des Mahlzeitendienstes des Standorts Brig um 51‘000 gestiegen. Auch konnte ein Anstieg bei den
Einnahmen KES von 96‘000 verzeichnet werden.
4* die Zuwendungen Dritter wurden nicht budgetiert, da diese vorgängig nicht als gesichert betrachtet werden können, bspw.
Loterie Romande)
Abschliessend lassen die Finanzzahlen die Aussage zu, dass wir finanziell gut unterwegs sind. Die Anstrengungen unsere
Organisationsstruktur ständig anzupassen und zu verbessern, führen dazu, dass wir auch im Rechnungsjahr 2016 an die guten
Abschlüsse der Vorjahre anschliessen konnten. Dies obschon wir Lohnerhöhungen in Form der Gewährung der Erfahrungsanteile
vornehmen konnten. Mit der Umsetzung der nächsten Phase der Organisationsentwicklung wollen wir die internen Abläufe
weiter vereinfachen, um so den nötigen Freiraum zu schaffen und mehr Zeit zu gewinnen für eine solide, qualitativ hochwertige
sozialmedizinische Betreuung unserer Bevölkerung.
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Finanzen
Das Budget 2018 sieht gegenüber dem Budget 2017 einen
deutlich reduzierten Aufwandüberschuss von 10.05 Mio. vor
(-619‘000 Fr.). Gegenüber der Rechnung 2016 ist der budgetierte
Aufwandüberschuss dennoch 1.4 Mio. höher.
Die wichtigsten Gründe für den höheren Aufwandüberschuss
gegenüber der Rechnung 2016 sind folgende:
Personalkosten + CHF 1‘458‘000
• Budgetierung der Personalkosten unter Berücksichtigung der
kantonalen Langzeitpflegeplanung 2016-2020
• Budgetierung der von der Walliser Vereinigung der SMZ beim
Kanton beantragten Erhöhungen von Lohnklassen für die Mitarbeitenden
in der SPITEX und der Sozialarbeit
• Lohnanpassungen aufgrund der Gewährung der Erfahrungsanteile
• Erhöhung der Fachleistung und Fachberatung aufgrund der
laufenden Organisationsentwicklung
• Geplante Weiterbildungsinitiative zur Attraktivitätssteigerung
des SMZO als Arbeitgeber und der Qualitätssicherung
Ertrag + CHF 417‘000
• Mehreinnahme Spitex aufgrund des höher budgetierten
Stellenplanes
• Mehreinnahmen Kinderspitex
• Diverse Anpassungen Budget Mandate Dritter
• Mehreinnahmen Fachleistungen
Zusammenfassung
Personalkosten + 1‘458‘000
Sach- und Transportaufwand + 26‘000
Sonstiger Betriebsaufwand + 386‘000
Ertrag - 417‘000
Differenz Jahresrechnung 2016
Budget 2018 + 1‘453‘000
Sach- und Transportaufwand + CHF 26‘000
• Erhöhung der Entschädigung für PW und öV aufgrund des
höher budgetierten Stellenplanes
Sonstiger Betriebsaufwand + CHF 386‘000
• Erhöhte Kosten für Unterhalt und Anschaffungen aufgrund
der Organisationsentwicklung
• Höhere Beiträge Walliser Vereinigung der SMZ
• Ebenfalls höhere Beiträge an die kantonale Informatik und im
kleineren Ausmass interner Projekte zur Effizienzsteigerung
(Anpassungen VIS-Solutions, HR-Tool etc.)
• Aufgrund der geplanten Investitionen steigen die Abschreibungen,
insbesondere bei der Informatik
• Höhere Mietkosten
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Bericht Revisionsstelle
Bericht der Revisionsstelle
an die Delegiertenversammlung des
Vereins Sozialmedizinisches Zentrum Oberwallis, Brig-Glis
Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung des Vereins Sozialmedizinisches Zentrum
Oberwallis, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang für das am 31.12.2016 abgeschlossene
Geschäftsjahr geprüft.
Verantwortung des Vorstandes
Der Vorstand ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften
und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und
Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei
von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der
Vorstand für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme
angemessener Schätzungen verantwortlich.
Verantwortung der Revisionsstelle
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung
abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den
Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen
falschen Angaben ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für
die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen
liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken
wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der
Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung
der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen
festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben.
Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden,
der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung
der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende
und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.
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Bericht Revisionsstelle
Prüfungsurteil
Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31.12.2016 abgeschlossene Geschäftsjahr
dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz
(RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare
Sachverhalte vorliegen.
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir,
dass ein gemäss den Vorgaben des Vorstands ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der
Jahresrechnung existiert.
Wir empfehlen die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.
Visp, 4. Mai 2017
K:/Kunden/2292/PR/2016
APROA AG
Pierre-Alain Kummer
Zugelassener Revisionsexperte
Leitender Revisor
Pascal Indermitte
Zugelassener Revisionsexperte
Beilage: Jahresrechnung 2016
APROA AG - Märtmattenstrasse 1 - 3930 Visp Seite 2 von 2
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Sozialmedizinisches Zentrum Oberwallis
Nordstrasse 30 | Postfach 608 | 3900 Brig
027 922 30 00
info@smzo.ch
www.smzo.ch