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Jahresbericht 2019 Sozialmedizinisches Zentrum Oberwallis

Das Sozialmedizinische Zentrum Oberwallis (SMZO) leistet einen grundsätzlichen Versorgungsauftrag im pflegerischen und sozialen Bereich. Das SMZO bedient die Gemeinden des Oberwallis und verfügt einerseits über kompetentes Fachpersonal vor Ort (Standorte), andererseits über eine gemeinsame Leitung in Brig (Organisation).

Das Sozialmedizinische Zentrum Oberwallis (SMZO) leistet einen grundsätzlichen Versorgungsauftrag im pflegerischen und sozialen Bereich. Das SMZO bedient die Gemeinden des Oberwallis und verfügt einerseits über kompetentes Fachpersonal vor Ort (Standorte), andererseits über eine gemeinsame Leitung in Brig (Organisation).

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Bericht von Janine Heldner<br />

BEREICH SOZIALES<br />

Im vergangenen Jahr konnte mit dem eminent wichtigen politischen Bekenntnis von 61 von<br />

insgesamt 62 <strong>Oberwallis</strong>er Gemeinden zur neuen Leistungsvereinbarung mit dem SMZ <strong>Oberwallis</strong><br />

ein Meilenstein zur Vereinheitlichung der Sozialhilfe im <strong>Oberwallis</strong> gesetzt werden. Diese<br />

Leistungsvereinbarung regelt die Kompetenzaufteilung zwischen uns und den Gemeinden im<br />

Bereich der Sozialhilfe. Zudem wurden auch die Rollen- und Aufgabenverteilung sowie Abläufe<br />

und Schnittstellen im Vollzug der Sozialhilfe konkretisiert.<br />

Zu den weiteren Massnahmen, welche der Optimierung und Standardisierung<br />

von Arbeitsprozessen im Bereich Soziales dienten,<br />

zählten im Jahr <strong>2019</strong> unter anderem:<br />

• Einführung des 4-Augenprinzips Infolge sowohl von Auflagen<br />

seitens der kantonalen Dienststelle für Sozialwesen aber<br />

auch aufgrund des internen Qualitätsmanagements werden<br />

seit <strong>2019</strong> sämtliche Sozialhilfegesuche, welche durch Sozialarbeitende<br />

erfasst werden, vor dem Versand an die Gemeinden<br />

im Rahmen einer internen Zusatzkontrolle auf formale<br />

und inhaltliche Aspekte geprüft und allenfalls korrigiert.<br />

• Anpassungen auf gesetzlicher Ebene Konsequenzen,<br />

wenn die kant. Gesetzgebung, deren Weisungen, Dekrete<br />

und Verordnungen angepasst werden. Diese wirken sich oft<br />

auch auf den Ablauf von bestehenden Prozessen innerhalb<br />

des Sozialdienstes aus. Die verschiedenen Schnittstellen<br />

zwischen der Sachbearbeitung – den Sozialarbeitenden –<br />

dem Empfang – der Buchhaltung und den Beiständen wurden<br />

entsprechend übers Jahr hindurch laufend optimiert und<br />

weiterentwickelt.<br />

• Leistungsvertrag KESB – SMZO Auch in der Beistandschaft<br />

konnte das SMZO mit allen 9 KESB einen Leistungsvertrag<br />

unterzeichnen. Er definiert die Rahmenbedingungen<br />

der Zusammenarbeit.<br />

• Organisationsentwicklung Mit dem Team Beistandschaft<br />

wurde unter der neuen Leitung eine Organisationsentwicklung<br />

angestossen. Als Resultat dieser wurde eine<br />

Tandemfunktion eingeführt: Neu ist jedem/jeder Beistand<br />

/ Beiständin ein/e Sachbearbeiter/in zugeordnet, welche<br />

die Buchhaltung und die Sachbearbeitungsaufgaben in den<br />

entsprechenden Dossiers mit dem Ziel der Entlastung der<br />

Beistände übernimmt.<br />

• Qualitative Verbesserung des Berichtswesens Der<br />

Verlaufsbericht wurde als Vorlage eingeführt und wird nun<br />

regelmässig im Rahmen von Gesuchstellungen genutzt, um<br />

Gemeinden über die aktuelle Situation bei einer bedürftigen<br />

Person zu informieren.<br />

• Einheitliches Informatikprogramm Vertreter aus den<br />

Bereichen Ressourcen / Finanzen und Soziales vom SMZ<br />

<strong>Oberwallis</strong> nahmen aktiv am Aufbau, der Gestaltung und<br />

Umsetzung eines neuen Informatikprogrammes teil, welches<br />

künftig von allen Sozialdiensten im Wallis einheitlich genutzt<br />

werden soll.<br />

• Arbeitssicherheit Die Mitarbeiter/innen des Sozialdienstes<br />

wurden im Umgang mit herausfordernden Klient/innen und<br />

Kund/innen geschult. Im Weiteren wurden technische Anpassungen<br />

in den Büroräumlichkeiten vorgenommen, um die<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der Sozialdienst konnte im vergangenen Jahr vier Mal öffentlichkeitswirksam<br />

auftreten. Im Rahmen der TV Sendung Brennpunkt<br />

Gesundheit & Soziales des SMZ <strong>Oberwallis</strong> wurde der<br />

Sozialdienst in den Folgen «Fachkräftemangel – Ausbilden aus<br />

Leidenschaft» als Ausbildungsstätte (2 Praktikumsplätze fix in der<br />

Sozialberatung und 1 bis 2 Praktikumsplätze im administrativen<br />

Bereich) portraitiert. Darüber hinaus wurden in weiteren Folgen<br />

das Thema «Sozialhilfe – Leben am Existenzminimum» sowie «Beistandschaften,<br />

wer – wie – warum» einer breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht. Am 17. Oktober <strong>2019</strong> fand der Internationale<br />

Tag zur Beseitigung der Armut statt. An einem eigens organisierten<br />

Medienanlass war der Gletscherforscher David Volken gefordert,<br />

mit dem Sozialhilfe-Wochensatz einer vierköpfigen Familie<br />

einzukaufen. Derart wurde auf das herausfordernde Thema des<br />

Sozialhilfebezugs und der damit verbundenen Schwierigkeit der<br />

Lebensalltagbewältigung der Betroffenen aufmerksam gemacht.<br />

Allen Verbesserungen und Optimierungen zum Trotz muss kritisch<br />

festgehalten werden, dass die zahlreichen neuen Kontrollvorgaben<br />

des Kantons dazu führen, dass der administrative Aufwand<br />

zunimmt. Da es parallel nicht zu einer Erhöhung der personellen<br />

Ressourcen kommt, haben die Sozialarbeitenden immer weniger<br />

Zeitressourcen für die persönliche Beratung und den direkten<br />

Kontakt mit bedürftigen Personen.<br />

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