Was hilft wirklich? - Republik
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SchwErPUnkt<br />
» Wenn man<br />
sinnvoll arbeiten<br />
möchte, müsste<br />
das operative<br />
Budget der ADA<br />
höher dotiert<br />
werden.<br />
Jan Pospisil,<br />
ÖIIP<br />
OIIP<br />
12 JULI 2012<br />
überprüfen auch die obersten Rechnungskontrollbehörden<br />
des Landes, betroffene Ministerien<br />
oder das Parlament, ob das Geld dort landet, wo<br />
es hingehört.<br />
„Manche fragen, warum ein kleines Land<br />
wie Österreich überhaupt bilaterale EZA macht“,<br />
sagt Pospisil. „Österreich hat thematische Kompetenz<br />
etwa in den Bereichen <strong>Was</strong>ser, Landwirtschaft<br />
oder Konfliktlösung. Es ist daher durchaus<br />
sinnvoll, bilateral zu arbeiten. Außerdem fallen<br />
dann Arbeitsplätze weg, weil etwa die ADA keine<br />
Berechtigung mehr hätte. Und es wären viele<br />
NGO-Partner davon betroffen. Wenn man <strong>wirklich</strong><br />
sinnvoll arbeiten möchte, müsste das operative<br />
Budget der ADA höher dotiert werden.“ Dass<br />
auch weiterhin bilateral gearbeitet wird, steht<br />
auch für Linhart außer Frage: „Wir haben in vielen<br />
Bereichen ein enormes Know-how. In Uganda<br />
zum Beispiel nimmt Österreich eine führende<br />
Rolle ein.“ Hier koordiniere man in einer Troika<br />
mit anderen Gebern im Bereich <strong>Was</strong>ser regelmäßig<br />
die Geberländer und sei Ansprechpartner für<br />
die dortige Regierung.<br />
Land ODA in Prozent des BNE<br />
Australien 0,35<br />
Belgien 0,53<br />
Dänemark 0,86<br />
Deutschland 0,5<br />
Griechenland 0,11<br />
Italien 0,19<br />
Japan 0,18<br />
Kanada 0,31<br />
Norwegen 1<br />
Österreich 0,27<br />
Portugal 0,29<br />
Schweden 1,02<br />
Großbritannien 0,56<br />
USA 0,2<br />
ADA: Geldsorgen und Schließungen<br />
Die finanziellen EZA-Mittel sind im Gesamtbudget<br />
des BMEIA eingebettet und zählen zu den Ermessensausgaben.<br />
Beim kürzlich geschnürten<br />
Sparpaket ist die ADA verschont geblieben. Eine<br />
Reduzierung wurde allerdings schon vorher beschlossen:<br />
Von 2011 bis 2014 wird das jährliche<br />
Budget um zehn Prozent gekürzt. Hatte die Organisation<br />
im Jahr 2010 noch ein operatives Budget<br />
von 82 Mio. Euro, waren es 2011 rund 74 Mio.,<br />
2012 werden es gar nur 67,5 Millionen sein. „Wir<br />
sparen nicht linear überall ein Zehntel ein, sondern<br />
geben ganze Bereiche komplett auf. Wir lassen<br />
Landesstrategien auslaufen und unterstützen<br />
einzelne Sektoren wie die Minenbekämpfung<br />
nicht mehr“, erklärt ADA-Geschäftsführerin Brigitte<br />
Öppinger-Walchshofer. Von den Sparmaßnahmen<br />
betroffen ist außerdem die Administration.<br />
„Wir haben in der Zentrale umstrukturiert,<br />
sowohl Räumlichkeiten als auch Personal reduziert.<br />
Und wir schließen Büros. 2007 hatten wir<br />
noch 18 Auslandsbüros, 2013 werden es nur noch<br />
neun sein.“<br />
VERGLEIcH DER EZA-AUSGABEn EInZELnER LänDER IM JAHR 2011<br />
(In PRoZEnT DES BnE)<br />
Vor allem die skandinavischen Länder stechen bei einem internationalen Vergleich hervor. Sie<br />
gehören zu jenen Staaten, die die Grenze von 0,7 Prozent des Brutto nationaleinkommens, das<br />
von der Uno für die EZA-Aufwendungen vorgeschlagen wird, überschreiten.<br />
Quelle: oEcD