Was hilft wirklich? - Republik
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SchwErPUnkt<br />
„Konzentration statt Gießkanne“<br />
EntWIckLUnGSzUSAMMEnARBEIt Die Entwicklungshilfeagentur ADA bleibt<br />
vom Sparpaket verschont. Trotzdem wünscht sich Staatssekretär Wolfgang<br />
Waldner mehr Geld für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit. Mit<br />
REPUBLIK sprach er über die künftige Positionierung der ADA und das<br />
0,7-Prozent-Ziel der UNO. Interview Ursula Horvath<br />
Fotos Regina Hügli<br />
16 JULI 2012<br />
Die Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit<br />
(EZA) sind 2011 weiter gesunken und<br />
lagen im Vorjahr bei 0,27 Prozent des BNE.<br />
Das Uno-Ziel mit 0,7 Prozent ist in noch weitere<br />
Ferne gerückt. Wie steht die Regierung<br />
zum Uno-Ziel?<br />
Entwicklungszusammenarbeit ist Aufgabe<br />
der gesamten Bundesregierung. Die bilaterale<br />
EZA macht nur einen Bruchteil der Gesamt-<br />
ODA (Anm.: öffentliche Entwicklungshilfeleistungen,<br />
die vom Entwicklungshilfeausschuss<br />
der OECD anerkannt werden) aus. Die starke<br />
Fluktuation unserer ODA-Quote hängt in erster<br />
Linie mit dem Anteil an Entschuldungen<br />
zusammen, der im vergangenen Jahr sehr niedrig<br />
war. Das 0,7-Prozent-Ziel bleibt langfristig<br />
selbstverständlich aufrecht – dazu hat sich auch<br />
die Bundesregierung in einem Ministerratsbeschluss<br />
bekannt.<br />
Es gibt also ein langfristiges Ziel der Regierung,<br />
wann man diese Zahl erreichen will?<br />
Die ODA-Quote wird nächstes Jahr bereits<br />
wieder höher sein. Aufgrund der Sparmaßnahmen<br />
im Rahmen der Budgetkonsolidierung ist jedoch<br />
damit zu rechnen, dass wir das 0,7-Prozent-<br />
Ziel später als geplant erreichen werden.<br />
Das BMEIA wird im Rahmen des Sparpakets<br />
von seinem Budget von 422 Mio. Euro 13,4<br />
Mio. einsparen. Inwiefern wird die EZA von<br />
diesen Einsparungen betroffen sein?<br />
Vor dem Hintergrund des notwendigen Sparkurses<br />
der Bundesregierung müssen alle Ressorts<br />
ihren Beitrag leisten. Das BMEIA ist davon nicht<br />
ausgenommen. Ich habe mich persönlich sehr<br />
dafür eingesetzt, dass es beim zweiten Sparpaket<br />
zu keinen Kürzungen der bilateralen EZA kommt,<br />
was erfreulicherweise auch gelungen ist. Dort,<br />
wo Hilfe vonnöten ist, wird sich Österreich auch<br />
weiterhin aktiv und mit zusätzlichen Mitteln engagieren,<br />
wie dies unsere humanitäre Hilfe bei<br />
der Krise am Horn von Afrika und in der Sahel-<br />
Zone beweist.<br />
Wo finden die Einsparungen dann statt?<br />
Die jüngsten Einsparungen wollen wir vor<br />
allem bei administrativen Maßnahmen erreichen<br />
sowie bei den freiwilligen Beiträgen an einige internationale<br />
Organisationen.<br />
Die ADA setzt Programme und Projekte um,<br />
die Strategie wird im Ministerium geplant.<br />
Nach welchen Kriterien werden Schwerpunktländer<br />
und Tätigkeitsbereiche ausgewählt?