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JAKOB DER LÜGNER - Badisches Staatstheater - Karlsruhe

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die<br />

zum autor<br />

1937 als Kind jüdischer Eltern im polnischen<br />

Lodz geboren, verbringt Jurek<br />

Becker seine frühe Kindheit im 1939<br />

errichteten Ghetto von Lodz und in den<br />

Konzentrationslagern Ravensbrück und<br />

Sachsenhausen. „Als ich zwei Jahre alt<br />

war, kam ich in dieses Ghetto, mit fünf<br />

verließ ich es wieder in Richtung Lager.<br />

Ich kann mich an nichts erinnern.“<br />

Nach dem Krieg und dem Tod der Mutter<br />

kommt er zu seinem Vater, der im<br />

Zuge der Deportationen von Frau und<br />

Sohn getrennt worden war. Nach seiner<br />

Befreiung konnte er Jurek über die JOINT<br />

(American Jewish Joint Distribution<br />

Organization) ausfindig machen und<br />

gelangte mit anderen polnischen Juden<br />

nach Ostberlin. Hier erlernt Jurek Becker<br />

die deutsche Sprache. Nach dem Abitur<br />

1955 und einem zweijährigen Militärdienst<br />

bei der NVA beginnt er ein Studium<br />

der Philosophie an der Berliner Humboldt-<br />

Universität und wird Mitglied der SED.<br />

12<br />

Frage<br />

der<br />

identität<br />

In der alternativen Szene Ostberlins lernt<br />

er Manfred Krug kennen, der später sein<br />

bester Freund, Mitbewohner und einer<br />

seiner engsten künstlerischen Partner<br />

wird. 1960 verlässt Jurek Becker die Universität,<br />

ihm werden „Disziplinverstöße“<br />

vorgeworfen, eine Haltung, „die der eines<br />

Studenten einer sozialistischen Universität<br />

nicht entspricht“, „Überheblichkeit<br />

und Selbstgefälligkeit“ sowie „ideologische<br />

Unklarheiten in Grundfragen.“<br />

Becker belegt einen Kurs für Film- und<br />

Fernsehautoren an der Staatlichen Film-<br />

und Fernsehhochschule in Babelsberg.<br />

Als freier Schriftsteller in Ostberlin<br />

schreibt er Drehbücher für die DEFA und<br />

das Fernsehen der DDR sowie Kurzgeschichten<br />

und Texte für das Kabarett<br />

Die Distel. 1961 heiratet er Erika „Rieke“<br />

Hüttig, mit der er zwei Söhne bekommt,<br />

Nikolaus und Leonard. 1969 erscheint<br />

sein erster Roman jakob der lügner. 1970<br />

verfasst er das Drehbuch für den DEFA

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