JAKOB DER LÜGNER - Badisches Staatstheater - Karlsruhe
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adio<br />
HoFFnung<br />
zum inHalt<br />
Ein namenloser Mann, Überlebender<br />
eines polnischen Ghettos, unternimmt gut<br />
zwanzig Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen<br />
Gewaltherrschaft eine<br />
unbequeme Reise in die Vergangenheit.<br />
Er versucht, eine Geschichte loszuwerden.<br />
Die Geschichte eines Ghettos und<br />
der dort lebenden Menschen, von denen<br />
er einer war. Die Schatten der Vergangenheit<br />
nehmen Gestalt an: Jakob Heym, der<br />
früher in seinem eigenen Laden Kartoffelpuffer<br />
verkauft hat und sein alter Freund<br />
Kowalski, der sein Frisörgeschäft gleich<br />
in der Nähe hatte. Mischa, ein junger, ungestümer<br />
Boxer, der verliebt ist in Rosa,<br />
die Tochter des bekannten Schauspielers<br />
Frankfurter und seiner Frau. Fajngold, ein<br />
alter Mann, der mit Mischa das Zimmer<br />
teilt, der Arzt Professor Kirschbaum und<br />
seine würdevolle Schwester Elisa, der<br />
Rundfunkmechaniker Josef Najdorf und<br />
der fromme Herschel. Und nicht zuletzt<br />
4<br />
Lina, das elternlose Kind, das der kinderlose<br />
Jakob bei sich aufgenommen hat.<br />
Zu Beginn der Geschichte wird Jakob<br />
Heym von einem Wachposten gezwungen,<br />
sich wegen eines angeblichen Verstoßes<br />
gegen die Ghetto-Verordnungen<br />
auf dem gefürchteten Revier zu melden.<br />
Dort spielt in einem der Räume ein Radio<br />
und Jakob hört zufällig, wie ein Sprecher<br />
vom Vorrücken der feindlichen Truppen<br />
berichtet. Jakob rechnet sich aus, was<br />
das bedeutet: Die Befreier des Ghettos<br />
sind auf dem Vormarsch. Doch damit nicht<br />
genug: Durch Zufall trifft Jakob auf einen<br />
gutmütigen Wachhabenden, der ihn wieder<br />
nach Hause schickt. Er verlässt das<br />
Revier lebend, weiß aber, dass ihm das<br />
im Ghetto kein Mensch glauben wird. Ein<br />
Grund, gut zu überlegen, ob er die gehörte<br />
Nachricht überhaupt weitergibt, denn<br />
man könnte ihn für einen Spitzel halten.