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Am 6. April 2011 ist die<br />
Schmied-Zenzl,<br />
Frau Kreszenzia Schwarz<br />
Ww. Höller, wohl vorbereitet<br />
zu ihrem himmlischen Vater<br />
heimgegangen.<br />
Die Schmied-Zenzl ist am 27. Mai 1925 beim Unterwirt<br />
in Mölten geboren. Ihr Vater Alois Schwarz (1890-1966)<br />
war als Invalide vom 1. Weltkrieg zurückgekehrt, so<br />
musste sie schon sehr früh am elterlichen Hof bei Stall-,<br />
Feld- und Holzarbeiten mithelfen. Ihre Schwester Anna<br />
(1920) war nämlich in der Ausbildung, ihre Brüder Luis<br />
(1921-1945) und Sepp (1922-1986) im Krieg, Rosl (1927-<br />
1977), ihre zweite Schwester musste der Mutter Anna<br />
Egger (Pitterletochter: 1890-1973) im Gasthaus helfen<br />
und Konrad (1930) und Franz (1931) waren damals<br />
noch zu klein. Zenzl kannte ihr Leben lang nichts als<br />
Arbeit. Bis zu zweimal am Tag traf es sie manchmal mit<br />
dem Pferd zu Fuß über den Vilpianer Berg hinunter zur<br />
Wirts-Berghütt zu gehen, um die Naturalien zu holen,<br />
die dort die Basl Moidl und der Vetter Gust erwirtschaftet<br />
hatten.<br />
„Zenzl mit ihrem Haflinger Madulfa“<br />
Unsere Verstorbene<br />
„Dem Scholervater, Gott helf ihm! bin ich heute noch<br />
dankbar. Er hat beim Ross immer die Saumgurten<br />
nachgezogen und nachgeschaut, dass ich auf dem<br />
beschwerlichen Heimweg nichts verliere“, erzählte<br />
die Zenzl oft. Auch der „Fėifn Toni“, ein alter Mann<br />
aus dem Altersheim, der für etwas Tabak und die Kost<br />
beim Wirt mitarbeitete, half der jungen Zenzl häufig bei<br />
den schweren Arbeiten. Mit 23 Jahren (1948) heiratete<br />
Im Gedenken an<br />
Kreszenzia Schwarz Höller<br />
Schmied-Zenzl in Mölten<br />
*27.05.1925 - †06.04.2011<br />
sie den um 15 Jahre älteren Dorfschmied Karl Höller<br />
(19.07.1910 – 01.07.85), mit dem sie 37 Jahre verheiratet war.<br />
„Brautbild: Zenzl u. der Schmiekorl“<br />
Ihr Mann arbeitete in der Schmiede und die Zenzl<br />
zeigte Geschick, fachkundiges Wissen und Freude bei<br />
der Hofarbeit.<br />
Mit dem Korb auf dem Buckel oder mit Rechen oder<br />
Gabel auf der Wiese herumwerkelnd, so kannten wir<br />
Möltner die Schmied-Zenzl. „Die Grauen sind die<br />
Besten!“, pflegte sie zu sagen, aber auch im Hennen-<br />
und Schweinestall hatte sie vollauf zu tun. Bis zu 16<br />
Ferkel mit Mutter hatte sie bisweilen Tag und Nacht zu<br />
versorgen, dazu immer wieder „Mergllampelen“ mit<br />
der „Poppeleflasche“ aufzuziehen. Ihre Freundin Thea<br />
Roloff (1916-1994), Fachlehrerin der Landwirtschaftsschule<br />
in Hessen, war ihr mitunter eine hilfreiche<br />
Ratgeberin. Mit Genugtuung und Freude widmete sich<br />
Zenzl ihren Blumen auf dem Balkon und im Garten. »