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Sie brauchte ihre Pfingstrosen für die Prozessionen, für<br />

den Friedhof und für den Herrgottswinkel und freute<br />

sich, wenn sie nach getaner Arbeit auf ihrem Balkon sitzend<br />

„a Ratscherle“ machen konnte. Besonders, wenn<br />

ihre Schwägerin Maria (1901-1967), die Schmiedmoidl<br />

(Schwester ihres Mannes, die in Mailand arbeitete und<br />

Patin von Rosalinde war), regelmäßig jedes Jahr im August<br />

zur Erholung und Sommerfrische zum Schmied<br />

kam, gab es viel zu erzählen und zu berichten. Sie war<br />

es auch, die der Zenzl manches „Moderne“ mitbrachte<br />

und sie auch sonst mit vielerlei materiellen Dingen<br />

unterstützte.<br />

Da die Ehe der Schmiedleute kinderlos blieb,<br />

adoptierten sie im Jahr 1961 das Mädchen Rosalinde<br />

(07.05.1955). Die Zenzl wurde durch ihren besonderen<br />

Bezug zu Kindern aber auch von vielen Nachbars- und<br />

Sommerfrischkindern, von ihren Nichten und Neffen<br />

Gerhard und Kunigunde und besonders von den<br />

Wirtskindern Luisl, Theo, Hildegard und August,<br />

welche allzu früh ihre Mutter Anni und später auch<br />

noch ihre liebe Tante Rosl verloren hatten, liebevoll<br />

„Schiemama“ genannt.<br />

Schließlich kam aber für Zenzl die Zeit, wo ein<br />

Fortbewegen nur mehr mit Gehwagen und Rollstuhl<br />

möglich war. „Auf vier Radlen geht’s immer!“, nahm<br />

sie das Unabänderliche trocken zur Kenntnis. Rosalinde<br />

übernahm die Betreuung ihrer Mama, besuchte<br />

mit ihr regelmäßig die bekanntesten Wallfahrtsorte im<br />

Land und unternahm mit ihr häufig Panoramafahrten<br />

über den Tschögglberg.<br />

Der krönende Abschluss nach einer solchen Fahrt<br />

war dann meistens Kaffee und Kuchen bei Hildegard<br />

am Kastnerhof. Auch mit Elfriede, ihrem Patenkind,<br />

konnte sie vor allem in den letzten Jahren viele, alte<br />

Erinnerungen auffrischen und einmalige Tagesausflüge<br />

erleben, für die es in ihrem Leben nie die Zeit gegeben<br />

hatte. Zum Schluss wurde sie im Pflegeheim von<br />

Mölten herzlich aufgenommen und liebevoll gepflegt.<br />

Zenzl war für jede Aufmerksamkeit dankbar und ein<br />

jeder Abschied wurde von einem Vergelt’s Gott<br />

begleitet.<br />

Ein inniges Vergelt’s Gott sagen nun<br />

der lieben Verstorbenen:<br />

Tochter Rosalinde mit Piero Morosini,<br />

die Enkelin Patrizia mit Günther & Maximilian,<br />

der Enkel Gregor.<br />

Bezirksgemeinschaft Salten- Schlern<br />

„Südti Roller“ gewinnt<br />

bei Cultura Socialis<br />

Fünf vorbildliche Sozialprojekte wurden heuer in Bruneck<br />

mit dem ,,Cultura Socialis“ Preis ausgezeichnet.<br />

Unter den Preisträgern ist auch die Geschützte Werkstatt<br />

KIMM der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern.<br />

Jedes Jahr prämiert die Abteilung Familie und Soziales<br />

zu Frühlingsbeginn fünf besondere Projekte und<br />

Initiativen im Rahmen einer Veranstaltung, die Teil der<br />

landesweiten Kulturinitiative des Sozialen mit dem<br />

Titel „Cultura Socialis“ ist. 104 besonders interessante<br />

und beispielgebende Projekte und Initiativen haben in<br />

diesem Jahr an der „Cultura socialis“ teilgenommen.<br />

Eine 14-köpfige Fachjury hat über die Auszeichnungen<br />

in den Kategorien Unternehmen, Verwaltung/Politik,<br />

Medien, „formelle“ und „informelle“ Sozialarbeit<br />

entschieden. Der erste Preis in der Sparte Medien ging<br />

an das Projekt „Südti Roller“, eingereicht von der<br />

Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern und dem Jukibuz<br />

im Südtiroler Kulturinstitut. Rund 140 Kindergartenkinder,<br />

Grund-, Mittel- und Berufsschüler sowie die<br />

Gruppenmitglieder der Geschützten Werkstatt KIMM<br />

haben Geschichten zu den Skulpturen am RadKunst-<br />

Weg Bozen-Blumau verfasst. Das daraus entstandene<br />

Buch „Südti Roller“ ist mehr als nur ein hochwertiges<br />

Buch mit Texten und Bildern: es ist ein viel-seitiges<br />

Zeichen der Begegnung und Wertschätzung.<br />

„Diese Sensibilisierungsarbeit für Menschen mit Behinderung<br />

ist für mich ein wichtiger Teil unserer Arbeit:<br />

Somit können wir allen zeigen, was Menschen mit<br />

Behinderung können und was sie leisten“ erklärt Ruth<br />

Jamnik, Leiterin der Geschützten Werkstatt KIMM in<br />

Kardaun. Das Buch soll mit dazu beitragen, das Image<br />

der Werkstätten aufzuwerten. Menschen ohne Behinderung<br />

sollen erstaunt sein darüber, was in einer<br />

Geschützten Werkstatt entstehen kann. „ Gemeinsam<br />

mit den Schulen haben wir etwas erarbeitet – und auch<br />

auf diesem Wege ist Integration passiert: Die Fähigkeiten<br />

haben sich ergänzt und es ist dabei ein Ergebnis<br />

herausgekommen, das sich sehen lassen kann“ erklärt<br />

Jamnik stolz. Das Buch ist in der Geschützten Werkstatt<br />

KIMM in Kardaun zum Preis von 16,00 Euro erhältlich.<br />

Im Bild von links nach rechts: Agnes Hinterwaldner (Geschützte<br />

Werkstatt KIMM), Sabine Schenk (Berufsschülerin)<br />

und Brigitta Profunser (Geschützte Werkstatt KIMM).<br />

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