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TE KW 39

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K ULTUR<br />

Dem großen Tiroler „Menschenmaler“ Anton Christian ist zum<br />

80. Geburtstag eine dreiteilige große Werkschau gewidmet. Das<br />

graphische Schaffen des Künstlers wird in der Villa Schindler in<br />

Telfs gezeigt, die sich damit endgültig als erstrangiger Ausstellungsraum<br />

etabliert. Zu Recht.<br />

Von Lia Buchner<br />

Die wahren Originale<br />

Anton Christian Retrospektive in der Villa Schindler<br />

Wer das letzte Mal vor zwei oder<br />

drei Jahren in der Villa Schindler<br />

war, wird sie kaum wiedererkennen:<br />

Klare Räume, dezente Farben, ein<br />

neues Lichtkonzept und nun auch<br />

eine neue Ausstellungsmöblierung.<br />

Die modulhaften Bänke<br />

korrespondieren sehr gelungen mit<br />

den hohen Sprossenfenstern und<br />

geben dem Raum ein Zentrum. Die<br />

konsequente Arbeit von Ruth Haas<br />

und Claudia Mark an der räumlichen<br />

wie inhaltlichen Qualität des Hauses<br />

wurde nun mit der Graphik-<br />

Sektion der großen Anton Christian<br />

Retrospektive belohnt.<br />

AUFBRUCH IN ENGLAND.<br />

Zu sehen sind vorwiegend Arbeiten<br />

aus den 70er Jahren nach dem<br />

Englandaufenthalt des Künstlers<br />

1969. Diese Zäsur bedeutet die<br />

endgültige Loslösung von der<br />

Malschule des Vaters, er legt dessen<br />

Namen ab und beginnt vorerst<br />

objekthaft zu arbeiten. Ein Beispiel<br />

dieser „Verrottungsversuche“, in<br />

denen sich schon der junge Anton<br />

Christian mit dem Thema Tod und<br />

Verfall auseinandersetzt, ist mit den<br />

bemalten Schweinsköpfen zu sehen.<br />

UNBEQUEME THEMEN.<br />

Anton Christian bleibt bei den<br />

unbequemen Themen. Ob<br />

zeitaktueller Bezug oder persönliches<br />

Element: Einsamkeit, Schmerz, Alter<br />

und Tod beschäftigen ihn intensiv.<br />

Immer wieder gelingt es ihm, den<br />

Skizze zu „Nie mehr allein“, 1999.<br />

Betrachter zu berühren, am eigenen<br />

wunden Punkt zu treffen. Seine<br />

suggestive Bildsprache setzt inneres<br />

Erleben in intuitiv lesbare Bilder um;<br />

selten bedarf es einer zusätzlichen<br />

Erläuterung. Die Doppelfiguren, die<br />

sich durch die ganze Schau ziehen,<br />

sind ein Beispiel dafür.<br />

DIE WAHREN ORIGINALE.<br />

Ein besonderer Schatz sind die<br />

Skizzenbücher des Künstlers. In<br />

ihrer Unmittelbarkeit der ersten<br />

Idee sind sie die „wahren Originale“.<br />

Einige Exponate zeigen sehr schön,<br />

wie Christian diese ersten Entwürfe<br />

weiterentwickelt. Möglicherweise<br />

hätte es sich gelohnt, das Konzept<br />

der dreiteiligen Ausstellung – Grafik<br />

in Telfs, Gemälde und Objekte<br />

in Innsbruck und Fotographien<br />

in Schwaz – in Einzelfällen<br />

aufzubrechen, um die Studien<br />

und Skizzen dem Gemälde<br />

gegenüber stellen zu können. Drei<br />

der Skizzenbücher wurden für<br />

Aus Zimmern werden Räume: Die Villa Schindler hat sich als erstklassiger Ausstellungsort<br />

etabliert.<br />

RS-Fotos: Buchner<br />

die Ausstellung digitalisiert und<br />

erlauben einen sehr persönlichen<br />

Einblick in die Inspirationsquellen<br />

des Künstlers.<br />

Die ausgesprochen lohnende<br />

Ausstellung „Anton Christian“<br />

ist bis 30. Oktober 2020 in der<br />

Villa Schindler in Telfs zu sehen.<br />

30 Jahre„Bluatschink“ in Imst<br />

RUNDSCHAU verlost für Jubiläumskonzert 2x2 Tickets<br />

(GeSch) Das Außerferner Erfolgsduo Margit und Toni Knittel<br />

lädt am Freitag, dem 2. Oktober, im Glenthof in Imst zum Jubiläumskonzert<br />

„30 Jahre Bluatschink“. Die Veranstaltung ist auf<br />

500 Besucher limitiert. Restkarten gibt es noch in den Raiffeisenbanken<br />

und bei Ö-Ticket. Die RUNDSCHAU Telfs verlost für<br />

das Jubiläumskonzert in Imst 2x2 Tickets.<br />

Das Erfolgsduo Margit & Toni<br />

Knittel hat gemeinsam mit dem „Art<br />

Club Imst“ zu diesem exklusiven<br />

Konzert im Glenthof Imst musikalische<br />

Gäste aus nah und fern eingeladen.<br />

So etwa das Front-Trio der<br />

Erfolgsband „Die Seer“ – Fred, Sassy<br />

und Astrid - oder die junge Sängerin<br />

Julia Anna.Nach langer Zeit wird<br />

auch wieder Gründungsmitglied Peter<br />

Kaufmann an der Seite von Toni<br />

Knittel stehen.<br />

Jeweils donnerstags führen die<br />

Kuratorinnen durch die Schau. Die<br />

beiden anderen Standorte Tiroler<br />

Volkskunstmuseum Innsbruck (bis<br />

7. Februar 2021) und Rabalderhaus<br />

Schwaz (bis 26. Oktober 2020)<br />

vervollständigen den Blick auf das<br />

Schaffen Anton Christians.<br />

Die Skizzenbücher erlauben einen unmittelbaren Blick auf die Ideenwelt des Künstlers.<br />

Begleitet werden alle Künstler<br />

von der altbewährten Bluatschink-<br />

Band und dem Streich-Quartett<br />

„K&K-Strings“. Gert Steinbäcker<br />

und Schiffkowitz (STS) haben ihre<br />

Zusage leider Corona-bedingt zurückgezogen,<br />

dafür wird Rockprofessor<br />

Reinhold Bilgeri aus Vorarlberg<br />

anreisen. Rasch noch Tickets<br />

für dieses tolle Konzert besorgen!<br />

„Bluatschink“ feiert in Imst das 30-Jahr-<br />

Jubiläum. <br />

Foto: Berger<br />

RS-Gewinnspiel<br />

Die RUNDSCHAU Telfs verlost<br />

am Mittwoch, dem 30. September,<br />

um 10 Uhr 2x2 Tickets. Einfach unter<br />

05262 620 30 anrufen, durchkommen<br />

und mit etwas Glück gewinnen!<br />

RUNDSCHAU Seite 20 23./24. September 2020

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