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„Thöni“ setzt auf wasserstoffbetriebene Lkw<br />
Bundesministerin Schramböck zeigt sich beim Besuch vom innovativen Telfer Unternehmen begeistert<br />
Die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort,<br />
Margarete Schramböck stattete kürzlich dem Wasserstoff-Innovationszentrum<br />
der „Thöni H2 Energie Euregio Tirol GmbH“<br />
in Telfs einen Besuch ab, um sich ein Bild über die nachhaltige<br />
Zukunftsstrategie des Unternehmens zu machen. In der „Thöni<br />
Gruppe“ beschäftigt man sich nämlich seit Jahren mit dem Thema<br />
„Wasserstoff“. Seit kurzem steht auch ein firmeneigener, mit<br />
Wasserstoff betriebener Lkw im Einsatz.<br />
Von Gebi G. Schnöll<br />
,„Das Unternehmen Thöni zählt<br />
im Bereich Wasserstoff zu den Vorreitern<br />
in Europa und es ist beeindruckend,<br />
wie viel Herzblut und<br />
Innovation in diesem Betrieb steckt.<br />
In Österreich wird das Thema Wasserstoff<br />
für die Zukunftsfähigkeit<br />
unseres Wirtschaftsstandortes eine<br />
tragende Rolle spielen. Die Nutzung<br />
von Wasserstoff, insbesondere<br />
in der industriellen Produktion und<br />
Mobilität, wird oft als ein Schlüssel<br />
auf dem Weg zu einer notwendigen<br />
Dekarbonisierung der Wirtschaft<br />
gesehen. Ich werde daher, ähnlich<br />
wie im Automobil-Bereich, einen<br />
Wasserstoff-Cluster gründen, um<br />
bestehende Initiativen und Know-<br />
How bestmöglich zu verknüpfen“,<br />
so Wirtschaftsministerin Margarete<br />
Schramböck beim „Thöni“-Besuch.<br />
VIELVERSPRECHENDE<br />
WASSERSTOFF<strong>TE</strong>STS. Bei der<br />
„Thöni H2 Energie Euregio Tirol<br />
GmbH“ lautet das Motto: „Wenn<br />
wir für Klimaschutz eintreten und<br />
den nächsten Generationen eine<br />
funktionierende Welt hinterlassen<br />
wollen, müssen wir heute etwas verändern.<br />
Am schnellsten kann man<br />
das mit Wasserstofftechnologien<br />
umsetzen!“ Arthur Thöni: „Wir haben<br />
ein Team von internationalen<br />
Experten vernetzt, die sich intensiv<br />
mit diesem Spezialthema beschäftigen<br />
und so die Entwicklung für<br />
die Zukunft vorantreiben!“ Die<br />
Grundlage für eine wirtschaftliche<br />
Produktion von Wasserstoff sind<br />
G LANZLICH<strong>TE</strong>R<br />
Geldgierige Piranhas<br />
Liebe Freunde der Tierwelt! Piranhas<br />
sind Raubfische. Laut Wikipedia<br />
setzt sich der Name aus den<br />
Wortstämmen „pira“ für Fisch und<br />
„anha“ für Zahn zusammen. Warum<br />
das aktuell so interessant ist?<br />
Weil der Ehrenpräsident des Fußballklubs<br />
FC Bayern München, Uli<br />
Hoeneß, im Zuge der Vertragsverhandlungen<br />
mit dem österreichischen<br />
Superstar David Alaba dessen<br />
Berater Pini Zahavi einen geldgierigen<br />
Piranha genannt hat. Fußball-<br />
Insider wissen, dass Alabas Vertrag<br />
beim Spitzenklub im nächsten Jahr<br />
ausläuft. Der 77-jährige Manager soll<br />
jetzt ein Jahresgehalt weit jenseits<br />
von 20 Millionen Euro (!) für den<br />
Linksfuß verlangt haben. Ein Thema,<br />
das die Menschen spaltet. Für<br />
sozial denkende Leute ist das speziell<br />
in existenzbedrohenden Corona-Zeiten<br />
schlicht ein Wahnsinn.<br />
Für Neoliberale zynisch das Gesetz<br />
des freien Marktes. Ich, der weder<br />
Neid noch Geiz kennt, bin ganz<br />
einfach verwundert. Denn David<br />
glanzlichter@rundschau.at<br />
Alaba selbst hat sich bisher stets als<br />
höflicher, netter, bescheidener und<br />
gesellschaftspolitisch engagierter<br />
Sportler gezeigt. Er setzt sich für den<br />
Kampf gegen Rassismus ein. Und<br />
bekennt sich zu Kirche und Gott.<br />
Wie man hört, soll er zwischendurch<br />
auch in der Bibel lesen. Dort<br />
gibt es Stellen, die zur Sparsamkeit<br />
und einem sorgfältigen Umgang mit<br />
dem Geld aufrufen. Nicht nur für<br />
sich selbst. Auch für die Gemeinschaft.<br />
In Anbetracht dieser Grundeinstellung<br />
klingen Alabas Gehaltsforderungen<br />
zweideutig biblisch.<br />
Jedenfalls aber biblisch hoch. Aber<br />
vielleicht hält es sein Agent nicht<br />
so mit der Religion. Oder der von<br />
ihr geforderten Genügsamkeit. Und<br />
ist schlechtweg nur ein Freund von<br />
bissigen Fischen. Übrigens: Piranhas<br />
haben eine Lebenserwartung von 15<br />
Jahren. In Aquarien gehalten können<br />
sie bis zu 30 Jahre alt werden.<br />
Das heißt: Pini Zahavi könnte 100<br />
werden!<br />
Meinhard Eiter<br />
Mit COVID 19-Abstand: Bundesministerin Margarete Schramböck mit KR Arthur<br />
Thöni (r.) und Wolfgang Mair, Geschäftsführer der „Thöni H2 Energie Euregio Tirol<br />
GmbH“, vor dem Wasserstoff-Lkw, der derzeit ausführlich getestet wird. Fotos: Thöni<br />
starke Partner aus der Energiewirtschaft.<br />
Im Umsetzungskonzept sind<br />
auch starke Partner wie die IKB<br />
und das MCI involviert. Diese Voraussetzung<br />
und die Bereitschaft,<br />
intensiv in die Zukunft Wasserstoff<br />
zu investieren, sind beispielsweise in<br />
Bayern ganz hervorragend gegeben.<br />
Aus diesem Grund bietet sich dort<br />
die Möglichkeit an, Dieselmotoren<br />
auf Wasserstoff umzustellen. Diese<br />
Umrüstung von klassischen Verbrennungsmotoren<br />
auf umweltfreundlichen<br />
Wasserstoff ermöglicht einen<br />
emissionsfreien L<strong>KW</strong>. Derzeit sind<br />
serienmäßige Wasserstoff L<strong>KW</strong>s und<br />
Busse kaum am Markt erhältlich.<br />
Insbesondere bergtaugliche Zugmaschinen,<br />
wie sie für den Transport<br />
von großen Tonnagen notwendig<br />
sind, werden voraussichtlich erst ab<br />
2023 serienmäßig verfügbar sein.<br />
Auch die Infrastruktur zum Betanken<br />
von Schwerfahrzeugen ist in Europa<br />
noch unzureichend ausgebaut.<br />
Auch hier kann der weltweit tätige<br />
Anlagenbauer von Biogasanlagen<br />
einen Beitrag leisten. Aus diesem<br />
Grund setzt „Thöni“ in einem ersten<br />
Schritt auf am Markt bereits erhältliche<br />
„Natural Power Motoren“ für<br />
Flüssiggas. Mit dieser Technologie<br />
verringert sich der NO2-Ausstoß<br />
um bis zu 90 Prozent, die Rußpartikel<br />
sogar um bis zu 99 Prozent. Einen<br />
ersten Testbetrieb führt „Thöni“<br />
derzeit am Brennerkorridor durch.<br />
Erste Ergebnisse, um auch die Bergtauglichkeit<br />
der Route Kempten<br />
– Fernpass – Telfs zu garantieren,<br />
sind vielversprechend. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss werden in einem<br />
nächsten Schritt weitere Fahrzeuge<br />
angeschafft werden.<br />
KR Arthur Thöni stellte Bundesministerin Margarete Schramböck das Unternehmen<br />
„Thöni“ vor. Die Ministerin war von den Innovationen begeistert.<br />
RUNDSCHAU Seite 6 23./24. September 2020