Gesund und schön wohnen In jeder Lebenslage - Jäger Medienverlag

Die energetische Sanierung ist vollbracht – die gesamte Gebäudehülle warm eingepackt.
Die verarbeiteten Produkte sind auf mineralischer Basis und atmungsaktiv.
Ansonsten wären die ganzen Vorteile der Zellulose in
Kombination mit Holzweichfaserplatten ausgehebelt. Das Wärmedämmverbundsystem
dehnt sich bei Hitze aus, daher müssen alle
Materialien flexibel sein und sich mitdehnen können, denn sonst
gibt es Risse in der Fassade.
h+h: Was ist denn der erste Arbeitsschritt der Maler?
Ralf lohbeck: Um saubere wind- und schlagregendichte Anschlüsse
an feste Bauteile wie Fenster- und Türrahmen zu erzielen, bringen
wir an den entsprechenden Stellen WDVS Anputzleisten auf.
Das sind selbstklebende Kunststoffprofile mit Gewebestreifen und
komprimiertem Dichtband.
Dann erfolgt die großflächige Auftragung eines Unterputzes auf
der gesamten Fassade. Der Unterputz ist eine atmungsaktive Armierungsmasse
auf mineralischer Basis, die im feuchten Zustand
mit einem Zahnspachtel durchgekämmt wird, um eine Mindestschichtstärke
zu erreichen. Wenn diese Schicht durchgetrocknet
ist, wird die Armierungsmasse ein zweites Mal mit Einlegen eines
Gewebes aufgetragen.
h+h: Armierungsmasse als Unterputz, wozu braucht man die und
warum muss diese eine bestimmte Dicke haben?
Die KLIMAWERK Energieagentur ist
eine produktneutrale Beratungsstelle
für Endkunden rund um Energieeinsparung,
Energieeffizienz und
Erneuerbare Energien. Zusammen
mit den KLIMAWERK Partnern bietet
das KLIMAWERK Fachkompetenz zur
energetischen Altbausanierung und
zum energieoptimierten Bauen. Zum
Dienstleistungsangebot gehören unter
anderem Energieberatung, -konzepte,
Gebäudeenergieausweise und
KfW-Nachweise. Umfassende Informationen
zu den KLIMAWERK Partnern
gibt es unter: www.klimawerk.
net -> KLIKMAWERK Partner.
KlImAWeRK energieagentur
munstermannskamp 1
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Fax: 0 41 31/ 78 98-294
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Ralf lohbeck: In die Armierungsmasse wird das Armierungsgewebe
eingelegt. Dieses besteht aus Glasgewebe und verhindert Risse.
Das erklärt die benötigte Dicke beziehungsweise Tiefe der Masse,
denn wenn das Armierungsgewebe nicht gut eingelegt und damit
verankert ist, kann es zu Rissen kommen. Das Armierungsgewebe
überlappt an den Stößen um jeweils zehn Zentimeter, um einen lückenlosen
Anschluss zu garantieren.
h+h: Was passiert nach der Verarbeitung von der Armierungsmasse
und dem Armierungsgewebe?
Ralf lohbeck: Dann kommt ein Zwischenanstrich als Haftvermittler
für den Deckputz. Danach wird der mineralische Deckputz in
Kratzputzstruktur aufgebracht. Für ein Fassadendämmsystem
mit mineralischer Armierungsmasse muss der Deckputz selbstverständlich
auch mineralisch und somit stark wasserdampfdurchlässig,
atmungsaktiv und witterungsbeständig sein.
h+h: Kratzputzstruktur. Was ist das denn?
Ralf lohbeck: Die Kratzputzstruktur trifft eine Aussage zur Optik
der Fassade. Putze gibt es mit verschiedenen Korngrößen. Desto
gröber das Korn, desto rauer wirkt die Fassade. Bei diesem Bauvorhaben
hat das Korn einen maximalen Durchmesser von zwei
Millimetern.
Vielleicht hilft es, sich vorzustellen, dass ein Feinputz eine Korngröße
von unter einem Millimeter hat und der Grobputz eine Korngröße
von zwei bis drei Millimetern, das ist Standard. Vier Millimeter
sind eher außergewöhnlich. Auf den Putz kommt abschließend eine
Silikatfassadenfarbe und dann ist das mineralische Wärmedämmverbundsystem
fertig.
h+h: Es gibt aber doch eine Vielzahl von unterschiedlichen Wärmedämmverbundsystemen,
oder?
Ralf lohbeck: Ja natürlich, die gebräuchlichsten Materialien sind
Polystyrolplatten, Steinwolle und Mineralschaumplatten. Es gibt diverse
Möglichkeiten der Befestigung, zum Beispiel Kleben, Dübeln
und Schienenhalterung. Auch die Oberflächenbeschichtung lässt
viele Gestaltungsmöglichkeiten offen.
Häufig werden Putze, die durch Farb- und Strukturgebung nach individuellen
Wünschen aufgebracht werden, verwendet. Auch Holz,
Metall, Keramik oder Klinker sind möglich. Es kommt immer auf die
Wünsche der Bauleute an.
Die Armierungsmasse wird aufgetragen und mit dem Zahnspachtel durchgekämmt.
Text/ Fotos: KLIMAWERK Energieagentur
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