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Walser in Triesenberg – von damals bis heute

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Semesterarbeit Geschichte<br />

<strong>Walser</strong> <strong>in</strong> <strong>Triesenberg</strong> <strong>–</strong> <strong>von</strong> <strong>damals</strong> <strong>bis</strong> <strong>heute</strong><br />

2. E<strong>in</strong>führung<br />

2.1. Vorwort<br />

<strong>Walser</strong>_<strong>in</strong>_T'berg.doc<br />

Berufsmittelschule SG<br />

Von: S. Schädler<br />

Datum: Dez. 2003<br />

Seite: 2 / 20<br />

„Re<strong>in</strong> im Klange, treu im Wort, freie <strong>Walser</strong> immerfort“. Dieser Satz schmückt die<br />

Fahne der Harmoniemusik <strong>Triesenberg</strong>, bei der ich als Aktivmitglied tätig b<strong>in</strong>.<br />

Schon <strong>in</strong> der Primarschule behandelten wir das Thema <strong>Walser</strong> <strong>in</strong>tensiv. Vor e<strong>in</strong>igen<br />

Monaten wurde me<strong>in</strong> Interesse an der Thematik me<strong>in</strong>er Vorfahren durch e<strong>in</strong>en<br />

Vortrag über die <strong>Triesenberg</strong>er <strong>Walser</strong> <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de erneut geweckt. Naheliegend<br />

war der Entschluss, auch me<strong>in</strong>e Semesterarbeit darüber zu schreiben.<br />

2.2. Kurzzusammenfassung<br />

Die Wurzeln me<strong>in</strong>er Heimatgeme<strong>in</strong>de <strong>Triesenberg</strong> reichen rund 800 Jahre zurück.<br />

<strong>Triesenberg</strong> ist e<strong>in</strong>e der knapp drei Dutzend <strong>Walser</strong>gebieten, die <strong>in</strong> der Schweiz,<br />

Norditalien, Fürstentum Liechtenste<strong>in</strong> und Westösterreich verteilt s<strong>in</strong>d.<br />

<strong>Triesenberg</strong> und Planken s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zigen <strong>Walser</strong>geme<strong>in</strong>den im Fürstentum<br />

Liechtenste<strong>in</strong>. Erstmals urkundlich erwähnt wurde <strong>Triesenberg</strong> im Jahre 1355. Man<br />

vermutet, dass die <strong>Walser</strong> (e<strong>in</strong>gewanderten „Walliser“) unser Geme<strong>in</strong>degebiet am<br />

Ende des 13. Jahrhunderts dauerhaft besiedelten.<br />

3. Querschnitt <strong>–</strong> Europa im Hochmittelalter<br />

Europa war im Hochmittelalter geprägt durch Bevölkerungsbewegungen, Kriege und<br />

kulturelle Leistungen. Die Landbevölkerung befand sich mehrheitlich <strong>in</strong><br />

wirtschaftlicher und persönlicher Abhängigkeit <strong>von</strong> adeligen und klerikalen (streng<br />

kirchlich ges<strong>in</strong>nt) Grundbesitzern. In Westeuropa erreichte der Bevölkerungszuwachs<br />

e<strong>in</strong>en Höhepunkt, der sich <strong>in</strong> der Vergrösserung und Neugründung <strong>von</strong> Städten und<br />

<strong>in</strong> der Kolonisierung <strong>bis</strong>her kaum genutzter Flächen niederschlug. Holländer<br />

urbarisierten Niederungen an Weser und Elbe, Flamen und Westfalen kolonisierten <strong>in</strong><br />

der slawischen Landschaft Wagre<strong>in</strong>. Wenig später setzten Wanderungen nach dem<br />

Osten (Mecklenburg, Pommern, Brandenburg, Lausitz, Schlesien, Polen, Böhmen<br />

usw.) e<strong>in</strong>. In den Alpen wurden die Hochwälder systematisch gerodet.<br />

1176 besiegte der Lombardische Städtebund <strong>in</strong> der Schlacht <strong>von</strong> Legnano den mit<br />

Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) verbündeten norditalienischen Landadel und<br />

verunmöglichte dadurch die Wiederherstellung der Kaisermacht <strong>in</strong> Ober- und<br />

Mittelitalien. Im Konstanzer Frieden <strong>von</strong> 1183 anerkannte Kaiser Friedrich I. die<br />

Selbstverwaltung der lombardischen Städte, diese anerkannten ihrerseits die<br />

kaiserliche Oberhoheit. Die Vorherrschaft der Geme<strong>in</strong>den über den Adel war e<strong>in</strong><br />

Ereignis, das bei der <strong>Walser</strong> Ansiedlung <strong>von</strong> Bedeutung werden sollte. In<br />

Deutschland kämpften Städte wie Augsburg, Strassburg und Worms gegen die<br />

Bischofsgewalt, was ihnen den Rang e<strong>in</strong>er unmittelbar dem Kaiser unterstellen<br />

Reichsstadt e<strong>in</strong>brachte.<br />

Universitäten wurden gegründet, darunter jene <strong>von</strong> Montpellier, Siena und Rom. Der<br />

deutsche Philosoph und Naturforscher Albertus Magnus kommentierte und<br />

verbreitete die Werke des Aristoteles; <strong>in</strong> Italien lehrte se<strong>in</strong> Schüler Thomas <strong>von</strong><br />

Aqu<strong>in</strong>, der 1273 die berühmte „Summa theologica“ abfasste. Neue Klöster und Orden<br />

entstanden, <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z und Rom wurden die Kaiserdome fertig gestellt, <strong>in</strong> Frankreich<br />

entstanden die Kathedralen <strong>von</strong> Poitiers, Chartres und Reims und <strong>in</strong> Italien begann<br />

man mit dem Bau der Dome <strong>von</strong> Cremona, Ferrara und Siena. Ende des 12.<br />

Jahrhunderts schrieb der Franzose Chrétien de Troyes die berühmte Verserzählung

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