Walser in Triesenberg – von damals bis heute

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Semesterarbeit Geschichte Walser in Triesenberg – von damals bis heute Walser_in_T'berg.doc Berufsmittelschule SG Von: S. Schädler Datum: Dez. 2003 Seite: 5 / 20 sein. Doch auch hier kehrten sich die Verhältnisse wieder um und ab dem 18. Jh. herrschten hier wieder romanische Gepflogenheiten vor (Sprache, Gemeindeplanung, dörfliche konzentrierte Siedlungsweise). Weiter rheinabwärts bildete sich ebenfalls schon früh (1213) die Kolonie Obersaxen. Weiter breiteten sich die Walser ins Calfeisental (1346) und ins Weisstannental aus. Einen anderen Weg nahmen die Siedler, die dann die Stammkolonie im Rheinwald bildeten. Sie waren wohl über Domodossola gekommen. Von den Ansiedlungen des Hinterrheins ausgehend bildeten sich in den umliegenden Tälern weitere Kolonien aus (Safiental). Die nächste wichtige Gruppe der Walser bildete sich um Davos. Ein Brief von 1289 belegt, wie einem „Wilhelm, dem ammen und sinen gesellen … daz guot ze Tavaus ze rechtem lehen“ verliehen wird. Vor diesem Erbleihvertrag sind sicher schon Walliser aus eigenem Antrieb hier hergekommen und haben sich angesiedelt. Die Davoser Gruppe breitete sich stark aus. Im Westen bis Arosa, im Süden bis Monstein, im Osten bis Dischma und im Norden bis nach Klosters und ins Prättigau hinein. 1355 wird Triesenberg erstmals urkundlich erwähnt. Sie scheinen in gewissem Zusammenhang zu stehen mit den Davosern. In Vorarlberg treten ungefähr zur selben Zeit Walser auf. Sie können aus den ersten Nachkommen anderer Kolonien bestanden haben oder es erfolgte ein Zuzug aus dem Rhonetal. Sie bewegten sich ins Grosse Walsertal hinüber. Zum Lech hin bildete sich ein Kernbereich Tannberg von dem aus Kolonisten ins Kleine Walsertal gelangt sein dürften. Ausser diesen grösseren Stationen fanden sich aber auch sonst Walser in Gruppen oder vereinzelt zerstreut auf den Höhen Vorarlbergs. Grafik: Ausbreitung der Walsergebiete Somit haben die Walser ausgehend von ihrer Heimat im Rhonetal über 200 km zurückgelegt. Die Spanne zwischen den östlichen und westlichen Siedlern beträgt nahezu 300 km. Die Wanderbewegung, die dieser Ausbreitung zugrunde liegt, darf nun nicht als eine grosse „Völkerwanderung“ betrachtet werden. Vielmehr muss man hier ein Neben- und Nacheinander von Auszügen aus der Heimat annehmen.
Semesterarbeit Geschichte Walser in Triesenberg – von damals bis heute Walser_in_T'berg.doc Grafik: Walsersiedlungen in der Schweiz, Italien, Liechtenstein und Österreich 4.3. Gründe für die Wanderungen Berufsmittelschule SG Von: S. Schädler Datum: Dez. 2003 Seite: 6 / 20 Bis heute kann nicht mit Sicherheit ein Hauptgrund genannt werden, der zur Wanderung der Walser geführt hat. Man vermutet, dass das Zusammenwirken verschiedenster Faktoren und ein wohl nicht nachprüfbarer „Wandertrieb“ der Walser die Auslöser für die Auswanderung gewesen sind. Die Faktoren können in zwei Gruppen gegliedert werden, die Push- und die Pull- Faktoren, wobei in der Situation der Walser, die Pull-Faktoren wahrscheinlich entscheidender gewesen sind. 4.3.1. Push-Faktoren � Überbevölkerung des Wallis Es ist schwer zu sagen, wie die Tragfähigkeit des Wallis zur damaligen Zeit zu quantifizieren ist. Hohe Kinderzahlen könnten zur Überbevölkerung geführt haben. � Klimaverschlechterung Zunehmende Trockenheit könnte Rückgänge der Erträge in der Landwirtschaft hervorgerufen und die angestiegene Bevölkerung zur Abwanderung gezwungen haben. � Naturkatastrophen Bergstürze, Lawinen und Überschwemmungen der Rhone könnten miteingewirkt haben. 4.3.2. Pull-Faktoren � Rechtliche und sozialpolitische Gründe Die Gewährung von Sonderrechten bzw. Vergünstigungen durch die an der Kolonisation beteiligten Herrschaften. In diesem Fall kam es zu einer
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