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Walser in Triesenberg – von damals bis heute

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Semesterarbeit Geschichte<br />

<strong>Walser</strong> <strong>in</strong> <strong>Triesenberg</strong> <strong>–</strong> <strong>von</strong> <strong>damals</strong> <strong>bis</strong> <strong>heute</strong><br />

<strong>Walser</strong>_<strong>in</strong>_T'berg.doc<br />

Berufsmittelschule SG<br />

Von: S. Schädler<br />

Datum: Dez. 2003<br />

Seite: 3 / 20<br />

Parzival, <strong>in</strong> Deutschland brachte Neidhart <strong>von</strong> Reuenthal das dörfliche Milieu <strong>in</strong> die<br />

ritterliche Dichtung e<strong>in</strong>, während Ulrich <strong>von</strong> Liechtenste<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lehrgedicht das<br />

Verschw<strong>in</strong>den der ritterlichen Sitten beklagte und 1265 wurde <strong>in</strong> Italien der grosse<br />

Dichter Dante Alighieri geboren.<br />

Für die Landwirtschaft brachte das Hochmittelalter e<strong>in</strong>e Verbesserung der<br />

Anbaumethoden und der landwirtschaftlichen Geräte. Bessere Pflüge und<br />

zweckmässiges Zuggeschirr erleichterten die Bearbeitung des Bodens,<br />

Verbesserungen an Sichel und Sense ermöglichten e<strong>in</strong> schnelleres Arbeiten. Im 13.<br />

Jahrhundert bereitete sich im Alpenraum die Grossviehhaltung verstärkt aus, was die<br />

Intensivierung der Alpwirtschaft und den Bau neuer Wege auf die Alpen nach sich<br />

zog. Bergbau und Handwerk erfuhren e<strong>in</strong>en Aufschwung. Die Kreuzfahrer brachten<br />

aus dem Orient Buchweizen, Mais, Reis, Pfeffer, Zitrone und Aprikose, ferner Stoff,<br />

Kleidung, Möbel, Spielkarten und die Technik der Glas- und Seidenherstellung nach<br />

Europa. Brügge, Gent und Löwen kristallisierten sich zu Messezentren der<br />

Tuch<strong>in</strong>dustrie heraus, <strong>in</strong> Deutschland und <strong>in</strong> Italien entstanden erste<br />

Seidenwebereien. Daraus resultierte e<strong>in</strong>e Zunahme des Transportwesens. Als die<br />

Städte Venedig, Pisa und Genua Konstant<strong>in</strong>opel als Handelsort verdrängten, nahm<br />

der Passverkehr über den Alpenkamm zu. An Transitorten wandte sich die ansässige<br />

Bevölkerung dem Säumerwesen zu, gleichzeitig fasste das Handwerk Fuss, wo<strong>von</strong><br />

die <strong>Walser</strong> oft profitieren konnten. Dass das Hochmittelalter aber auch e<strong>in</strong>e Zeit der<br />

Kriege, Fehden und Solddienste war, das bekamen die Söldner aus dem Wallis wie<br />

die <strong>Walser</strong> <strong>in</strong> Graubünden zu spüren.<br />

Nach dem Tod Friedrich II. im Jahr 1250 war die Blütezeit des mittelalterlichen<br />

Kaisertums zu Ende. Das Haus Habsburg betrat die europäische Bühne. 1291<br />

schlossen sich die Eidgenossen <strong>in</strong> der Zentralschweiz zu e<strong>in</strong>em Bund gegen die<br />

habsburgische Herrschaft zusammen, der die Bündner <strong>Walser</strong> im Laufe der<br />

Geschichte wiederholt ausgeliefert waren.<br />

4. Die <strong>Walser</strong><br />

4.1. Herkunft<br />

Um 500 n. Chr. s<strong>in</strong>d die Alemannen endgültig über den Rhe<strong>in</strong> <strong>in</strong> das <strong>von</strong> den Römern<br />

verlassene Gebiet Helvetiens und des nordöstlichen Rätiens e<strong>in</strong>gewandert. Vorher<br />

werden schon e<strong>in</strong>zelne Übergriffe stattgefunden haben. Vermutlich waren dies ke<strong>in</strong>e<br />

ausgesprochenen Krieger gewesen, vielmehr dürften diese Leute gewaltlos neues<br />

Land gesucht haben. Es erfolgten Kolonistenschübe, die sicher auch <strong>von</strong><br />

Grundherren gelenkt worden waren. Damit breiteten sich die germanisch-deutschen<br />

Siedler vom Mittelland her <strong>bis</strong> <strong>in</strong> die Alpentäler h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> aus und damit besteht im<br />

wesentlichen die Kulturlandschaft der deutschen Schweiz.<br />

Im 8./9. Jh. gelangten alemannische Siedler über die Alpen an den Oberlauf der<br />

Rhone. Das ist das Gebiet des heutigen deutschen Wallis. Hier kann man den<br />

Ausgangspunkt der Wanderungen sehen.<br />

Seit dem 12. Jh. ist nun e<strong>in</strong> starker Wanderungsdrang der Walliser Siedler zu<br />

erkennen. Die genauen Vorgänge dieser Wanderungsbewegungen s<strong>in</strong>d nicht mit<br />

Sicherheit nachzuzeichnen, denn geschichtliche Materialien aus dieser Zeit s<strong>in</strong>d<br />

kaum vorhanden. Jedoch bilden Sprachrelikte, Flurnamen und Volksüberlieferungen<br />

auch brauchbare Mittel, um den Vorgang zu erhellen.

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