22.12.2012 Aufrufe

BOND MAGAZINE 01 (Erscheinungstermin ... - Fixed-Income.org

BOND MAGAZINE 01 (Erscheinungstermin ... - Fixed-Income.org

BOND MAGAZINE 01 (Erscheinungstermin ... - Fixed-Income.org

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sion. Wir bauen derzeit ein Kraftwerk in<br />

Spanien, wir sind in Italien und Frankreich<br />

sehr gut aufgestellt. In Tschechien errichten<br />

wir ein Kraftwerk, das zum Ende des Jahres<br />

ans Netz geht. Mit dem Servicegeschäft der<br />

Tochter Meteocontrol gehen wir nach<br />

Nordamerika. Wir sind dabei, die Meteocontrol<br />

Nordamerika ebenfalls als 100%ige<br />

S.A.G.-Tochter zu gründen. Wir reduzieren<br />

damit das Risiko des Markteintritts, denn<br />

wenn Sie Know-how verkaufen, dann ist das<br />

Investitionsrisiko sehr überschaubar. Wenn<br />

sich die Meteocontrol am Markt etabliert<br />

hat, dann können wir mit S.A.G. folgen. In<br />

den USA wird im laufenden Jahr rund 1 Gigawatt<br />

zugebaut, und insgesamt dürften<br />

dann 2,5 bis 3 Gigawatt installiert sein. In<br />

Deutschland, Frankreich, aber zunehmend<br />

auch Italien und Spanien setzen wir unsere<br />

Dachkompetenz ein. Im letzten Jahr haben<br />

wir beispielsweise ein Dach mit 4,6 Megawatt<br />

bebaut. Damit handelt es sich um das<br />

größte Dach-Projekt in Deutschland und<br />

eines der größten Projekte in Europa. In<br />

Deutschland wurden immer 85% der Projekte<br />

auf Dächern realisiert. Davon waren<br />

etwa 50% Kleindachanlagen mit bis zu 30<br />

KWp. In diesem Bereich haben wir den<br />

Partnervertrieb ebenfalls sehr profitabel ausgebaut.<br />

Damit bieten wir kleinen und mittleren<br />

Betrieben einen Full Service von der<br />

Planung bis zur Finanzierung. Der Handwerker<br />

muss lediglich das Dach akquirieren<br />

und bebauen, alles andere übernehmen wir.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Sie realisieren in der<br />

Nähe von Venedig das bislang größte Projekt<br />

der Firmengeschichte – den Bau einer 48<br />

MWp-Photovoltaik-Anlage. Welches Umsatzvolumen<br />

hat das Projekt und wie stark sind<br />

Sie von Großprojekten abhängig?<br />

Dr. Kuhlmann: Der Umsatz des Projekts<br />

hat ein Volumen wie der gesamte Umsatz<br />

im laufenden Jahr. Mit dem Projekt erzielen<br />

wir, wie im Anlagenbau üblich, entsprechend<br />

der Percentage-of-Completion-<br />

Methode, im laufenden und nächsten Jahr<br />

Umsätze. Eine der Stärken der S.A.G. Solarstrom<br />

ist es, weder von Großprojekten<br />

noch einzelnen Märkten abhängig zu sein.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Weshalb haben Sie<br />

sich für die Emission einer Unternehmensanleihe<br />

entschieden?<br />

Dr. Kuhlmann: Die Anleihe ist für uns<br />

Wachstumsbeschleuniger und Margenhebel.<br />

Wir wollen unsere umfangreiche Projektpipeline<br />

schneller umsetzen, indem wir<br />

die Mittel zur Zwischenfinanzierung nutzen.<br />

Gleichzeitig wollen wir die Mittel dafür<br />

nutzen, die Kosten im Projekt zu senken.<br />

Denn wir können deutlich teurere,<br />

kurzfristige Bankdarlehen ersetzen. Wir<br />

Stribro/Tschechien (13,6 MW)<br />

wollen das Geld also in laufende Projekte<br />

investieren. Hierfür ist die Laufzeit von 5<br />

Jahren optimal. Wir können die Projekte<br />

vorantreiben und dann entscheiden, ob wir<br />

sie im Bestand halten oder verkaufen. PV-<br />

Anlagen, die am Netz sind, haben am Markt<br />

eine hohe Attraktivität und lassen sich sehr<br />

gut verkaufen. Insgesamt können wir im<br />

Anlagenbau und im Eigenbestand das<br />

Schwungrad damit schneller drehen und die<br />

Projektkosten senken.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Und was spricht aus<br />

Ihrer Sicht für die Emission einer Anleihe –<br />

im Gegensatz zu einer Kreditfinanzierung?<br />

Dr. Kuhlmann: Derzeit ist das Marktumfeld<br />

für eine Anleiheemission recht attraktiv.<br />

Das eine schließt das andere aber nicht<br />

aus. Für weitere Projekte können wir dann<br />

ggf. eine Bankfinanzierung nutzen. Durch<br />

unser Investmentgrade-Rating können wir<br />

den Kapitalmarkt zu attraktiven Konditionen<br />

nutzen – das ist ein entscheidender Vorteil.<br />

Damit können wir flexibel arbeiten und<br />

sind weniger von Banken abhängig.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Welchen Einfluss erwarten<br />

Sie durch die Kürzungen der Einspeisevergütung<br />

in Deutschland und mögliche Änderungen<br />

der regulatorischen Bedingungen im<br />

europäischen Ausland?<br />

Dr. Kuhlmann: In allen Ländern, in denen<br />

wir tätig sind, haben wir bei unserer Planung<br />

eine Kürzung der Einspeisevergütung berücksichtigt.<br />

Das kleinteilige Dachgeschäft<br />

in Deutschland und Tschechien bleibt sehr<br />

attraktiv für uns. Insgesamt sehen wir in<br />

Europa noch großes Wachstumspotenzial.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Sie haben in der Vergangenheit<br />

mehrfach darauf hingewiesen, dass<br />

MITTELSTANDSANLEIHEN<br />

die Finanzierung zurzeit der wachstumsbegrenzende<br />

Faktor ist. Darf man das so verstehen,<br />

dass Sie mit der erfolgreichen Platzierung<br />

der Anleihe Ihren Zielen ein deutliches Stück<br />

näher kommen?<br />

Dr. Kuhlmann: Ja, die Anleiheemission ist<br />

ein Instrument, um das Wachstum zu beschleunigen.<br />

Damit kommen wir dem Ziel<br />

einer ausreichenden Liquiditätsvers<strong>org</strong>ung<br />

einen Schritt näher.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Ich gehe mal von einer<br />

erfolgreichen Anleiheemission aus. Welche<br />

Rolle wird die Emission von Anleihen im Rahmen<br />

der Unternehmensfinanzierung der<br />

S.A.G. Solarstrom AG spielen?<br />

Dr. Kuhlmann: Wenn die Transaktion erfolgreich<br />

läuft und die Marktbedingungen<br />

eine Fortsetzung erlauben, dann werden wir<br />

dies nicht verschmähen.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Damit würde dann<br />

aber wieder Ihre Eigenkapitalquote sinken.<br />

Um im Investmentgrade-Bereich zu bleiben,<br />

wäre dann irgendwann auch eine Kapitalerhöhung<br />

notwendig?<br />

Dr. Kuhlmann: Auch hier schließt das eine<br />

nicht das andere aus. Wenn wir in Zukunft<br />

für das Rating eine Kapitalerhöhung benötigen,<br />

dann werden wir davor nicht zurückschrecken.<br />

Der Besitz von Kraftwerken<br />

ist attraktiv, drückt aber mit Fremdkapital<br />

auf unsere Bilanz. Wenn Sie mich auf eine<br />

Kapitalerhöhung ansprechen, dann ist es<br />

auch vorstellbar, dass wir unseren stetig<br />

wachsenden Solarpark mit einem Partner<br />

teilen, um Liquidität zu erhalten und die<br />

Fremdmittel nicht mehr konsolidieren zu<br />

müssen. Dies ist derzeit jedoch eher theoretisch<br />

vorstellbar.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | Ausgabe <strong>01</strong> | Dez. 2<strong>01</strong>0 - Jan. 2<strong>01</strong>1 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!