BOND MAGAZINE 01 (Erscheinungstermin ... - Fixed-Income.org
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US-Staatsanleihen mit Inflationsschutz<br />
eine attraktive Rendite, die zumindest in der<br />
Summe aller betrachteten Zeiträume über<br />
der Inflationsrate lag“, stellt Busch fest. In<br />
den USA ist das Bild weniger eindeutig als<br />
in Deutschland. „Das immer wieder behauptete<br />
systematische Manko von Staatsanleihen,<br />
in Inflationsphasen ein erhöhtes<br />
Verlustrisiko zu haben, ist aber auch für die<br />
größte Volkswirtschaft der Welt nicht nachzuweisen.“<br />
Zinsanpassungseffekt bietet Staatsanleihenportfolios<br />
systematischen<br />
Inflationsschutz<br />
Auf den ersten Blick scheint das gute Abschneiden<br />
von Staatsanleihen gegenüber Aktien<br />
in Inflationsphasen überraschend zu<br />
sein. Denn eigentlich würde man erwarten,<br />
dass Zeiten hoher Inflation mit steigenden<br />
Zinsen einhergehen, was Staatsanleihen<br />
Kursverluste beschert und somit schadet.<br />
Die Erklärung findet sich im automatischen<br />
Zinsanpassungsprozess, von dem jedes Anleihenportfolio<br />
mit einer ausgewogenen<br />
Laufzeitstruktur profitiert. Entsprechend<br />
der Fälligkeitsstruktur wird in jedem Jahr<br />
ein Teil des Anleihenbestandes zurückgezahlt.<br />
Dieses frei werdende Kapital sowie die<br />
Zinszahlungen aller noch nicht fällig gewordenen<br />
Anleihen stehen zur kontinuierlichen<br />
Wiederanlage bereit. Am Beispiel des<br />
RexP zeigt die Abbildung rechts, dass innerhalb<br />
von fünf Jahren bereits 58% aller<br />
Zahlungsströme des Portfolios fließen und<br />
somit bei steigenden Zinsen in Anleihen mit<br />
höheren Renditen investiert werden können.<br />
Mit einer gewissen Verzögerung profitiert<br />
damit das Portfolio sogar von dem vermeintlich<br />
schädlichen Zinsanstieg. „Staats-<br />
anleihenportfolios besitzen durch diesen Effekt<br />
einen automatischen Inflationsschutz“,<br />
erklärt Busch.<br />
Bessere Entwicklung von deutschen<br />
Aktien in 90er Jahren war Ausnahme<br />
Dass deutsche Aktien Ende der 80er-, Anfang<br />
der 90er Jahre – anders als in den vorangegangenen<br />
Inflationsphasen – besser als<br />
deutsche Staatsanleihen abschneiden konnten,<br />
hängt vor allem mit der speziellen konjunkturellen<br />
Situation in dieser Zeit zusammen.<br />
Anders als in den 70er Jahren waren<br />
Anfang der 90er Jahre nicht die explodierenden<br />
Energiepreise die Auslöser der Inflation<br />
(Kostendruckinflation). Vielmehr<br />
Zahlungsströme des RexP<br />
Quelle: Bantleon<br />
INVESTMENT<br />
führte nach der Wiedervereinigung die zusätzliche<br />
Nachfrage aus den neuen Bundesländern<br />
zu einem beispiellosen Konjunkturboom.<br />
In der Folge kam es zu Kapazitätsengpässen,<br />
weshalb die Unternehmen<br />
höhere Preise durchsetzen konnten (nachfrageinduzierte<br />
Inflation). Entsprechend erzielten<br />
die Unternehmen hohe Gewinne<br />
und die Aktienmärkte profitierten überproportional.<br />
„Die aktuellen konjunkturellen<br />
Rahmenbedingungen stellen sich jedoch<br />
völlig anders dar“, betont Busch.<br />
Auch Staatsanleihen erreichten selbst in dieser<br />
Phase mit knapp 8,0% p.a. eine – absolut<br />
gesehen – hohe Rendite, ähnlich wie in<br />
den vorangegangenen Inflationsphasen. Der<br />
Inflationsschutz funktionierte also auch in<br />
diesem Fall.<br />
Darüber hinaus ist die Rendite von knapp<br />
8,0% auch in Relation zur damaligen Inflation<br />
von 3,6% p.a. hoch.<br />
Bantleon ist ein führender Spezialist für Investmentgrade-Anleihenfonds.<br />
Zum Angebot gehören Publikumsfonds<br />
für private und institutionelle Anleger sowie<br />
Spezialfonds und Advisory-Mandate für institutionelle<br />
Anleger. Insgesamt verwaltet Bantleon mit 27<br />
Mitarbeitern mehr als 3,2 Mrd. Euro für Kunden in<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />
<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | Ausgabe <strong>01</strong> | Dez. 2<strong>01</strong>0 - Jan. 2<strong>01</strong>1 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 25