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DorfStadt 15-2020

Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld. Wir sind Elbvororte.

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8 • DorfStadt-Zeitung 15/2020 • 29.10.2020

Im Gespräch

AH

I, Hamburg!

Neues aus der Schifffahrt | Wolf Achim Wiegand

DorfStadt-Redakteur Wolf-Achim Wiegand

Foto: Küster

Mächtige Krone, gewaltige Geschichte

Bergahorn im Hirschpark ist jetzt Nationalerbe | Konrad Matzen

Wie schön ein Baum ist,

kann man kaum beschreiben.

Vor allem, weil Schön -

heit philosophisch und in -

dividuell sehr unterschiedliche

Aspekte der Ästhetik

bewerten kann. Aber ein

Baum kann erstaunen, Ge -

schichten erzählen und Anlass

zum Nachdenken, Feiern und

Leben geben.

So ist es kein Wunder, dass die

Ausrufung eines 270 Jahre

alten Bergahorns im Hirschpark

fast alle bedeutenden Ham bur -

ger Medien nach Nienstedten

lockte. Schon zuvor wurde der

imposante Bergahorn am Ende

der ebenfalls über die Grenzen

der Hansestadt hinaus bekannten

Lindenallee im Hirschpark

immer wieder fotografiert und

findet sich nicht nur in privaten

Fotoalben, sondern auch in

dem Buch „Die starken Bäume“

oder auf Kalenderblättern hochwertiger

Monatskalender.

NIENSTEDTEN

Am 23. Oktober 2020 wurde er

als sechster Baum Deutschlands

als Nationalerbe-Baum ausgerufen.

Damit soll die nationale

Bedeutung des Bergahorns im

Hirschpark gewürdigt und

bezweckt werden, dass er noch

weitere Jahrhunderte erlebt –

und dafür geschützt, gepflegt

und geachtet wird. Seine Be -

son derheit sind der vollkommen

intakte Stamm und die

vollständig erhaltene Riesen -

krone von ca. 22 Metern Höhe

und 36 Metern Durchmesser,

was in diesem Ausmaß einmalig

sein dürfte. Er gehört damit

zu den 100 bedeutendsten Bäu -

men Deutschlands.

Eine weitere Besonderheit des

Bergahorns, dessen Holz beliebt

bei Instrumentenbauern für

Streichinstrumente wie Violi -

nen oder Celli sowie Fagotte ist,

liegt in der Lage. Denn wie

schon der Name vermuten lässt,

wachsen die meisten Exemplare

in höheren Lagen im Gebirge

und nicht im Flachland und

schon gar nicht in einer Groß -

stadt.

Ein Bergahorn kann bei optimalen

Bedingungen durchaus

über 500 Jahre alt werden.

Dabei ist er enorm anpassungsfähig.

Die jüngsten Triebe des

Baumes, die man außen an der

sich bis auf den Boden herunter

reichenden Krone sehen kann,

zeugen von unterschiedlichen

Bedingungen, denen der Baum

im Laufe seines langen Lebens

ausgesetzt war. Sein Ursprung

geht etwa auf das Jahr 1750

zurück. Damals war Altona

noch eine eigenständige Stadt

und unter dänischer Verwal -

tung. Auf der Fläche rund um

den Bergahorn befand sich eine

Viehweide, ein Rotwildgehege

gab es noch nicht.

Das genaue Alter des Baumes

kann nicht ermittelt werden.

Eine dazu notwendige Stamm -

anbohrung würde den Baum

unnötig beschädigen. Auf

Grundlage des Stammumfanges

von 5,55 Metern und weiteren

Unterlagen zur Geschichte des

Hirschparks können Experten

jedoch Rückschlüsse auf die

ungefähre Pflanzzeit ziehen.

„Bei dem Alter darf man sich

ruhig einmal die Frage stellen,

was dieser Baum schon alles

erlebt haben mag. In jedem Fall

haben wir für solche Bäume

eine Verantwortung, auch um

sie für künftige Generationen

zu erhalten“, ist sich Bezirks -

amtsleiterin Dr. Stefanie von

Berg sicher. Als einer der Ver -

Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie

von Berg, Prof. Dr. Andreas

Roloff und Uwe Thomsen vom

Kuratorium Nationalerbe-Bäume

umfassen den riesigen Stamm

des Bergahorns im Hirschpark

Foto: Matzen, weitere Fotos: Bezirksamt Altona

tragspartner zum Erhalt des

Baumes als Nationalerbe-Baum

trägt ihr Amt eine besondere

Verantwortung bei der Pflege.

Der zuständige Abteilungsleiter

Stadtgrün im Bezirksamt Alto -

na, Hajo Schaefer, betonte in

seinem Fachbeitrag die Be deu -

tung alter Bäume für den Kli -

maschutz und die Gesellschaft:

„In Zeiten von Corona können

wir von Bäumen lernen, die

sich in unsicheren Zeiten an -

pas sen und sich Unterstützung

sichern.“ Am Beispiel von sich

gegenseitig stützenden Ästen

könne man das am Bergahorn

im Hirschpark erkennen. Zu -

dem hob er die Bedeutung von

Bäumen als Biotop für Insekten

und unzählige Tierarten hervor.

Gleichzeitig wies Schaefer auf

den ständigen Konflikt zwischen

Baumschutz, Denkmal schutz

und Verkehrssicherung sowie

Druck im Wohnungsbau hin.

In Deutschland gibt es nur

wenige, wirklich alte Bäume,

womöglich keinen einzigen, der

über 1000 Jahre alt ist. Eine

Ursache dafür ist, dass viele

Exemplare frühzeitig gefällt

werden. Aber auch Stress-

Einflüsse und Standort pro bleme

führen zur vorzeitigen Al -

terung oder gar zum Absterben.

Prof. Dr. Andreas Roloff, Leiter

des Kuratorium Nationalerbe-

Bäume, will gemeinsam mit der

Eva Mayr-Stihl Stiftung in den

kommenden Jahren insgesamt

100 Uralt-Bäume mit über 400

cm Stammumfang und möglichst

über 400 Jahren Alter in

Deutschland zu Nationalerbe-

Bäumen ausrufen, um damit

auf die Bedeutung und Schön -

heit alter Bäume hinzuweisen.

Der Bergahorn im Hirschpark

dürfte einer von sehr wenigen

im Bundesland Hamburg sein,

dem diese Ehre zuteil wird. Ein

Besuch des Baumes lohnt sich

auf jeden Fall. Wie wärs am

nächsten Sonntag mit einem

Spaziergang durch den Hirsch -

park?

nationalerbe-baeume.de

Moin, liebe Leser,

die Seefahrt hat ganze Kulturen

geprägt. Ein Beispiel: Vor ge -

nau 500 Jahren, am 21. Okto -

ber 1520, entdeckte der Portu -

giese Fernão de Magalhães

(Magellan) bei Feuerland eine

Wasserstraße. Sie verband At -

lantik und Pazifik. „Der Gene -

ralkapitän weinte vor Freude,“

schrieb ein Chronist. Immerhin:

Fortan konnte man das 15.000

Kilometer lange Südamerika

per Schiff umrunden. Das war

die Grundlage für neue Wirt -

schaftsrouten und daran entlang

die Bildung neuer Kul -

turen. Heute ist Seefahrt weitaus

nüchterner. Faszinierend

ist sie dennoch geblieben…

Achim Reichel: Gitarre

statt Steuerrad

Hamburg - Wussten Sie, dass

Achim Reichel („Aloha Heja

He“) der Sohn eines Seemanns

ist? Das verriet der Hamburger

Sänger jetzt bei der Vorstellung

seiner Autobiographie „Ich hab

das Paradies gesehen“. Der

Mann, der 1960 mit seinen

„Rattles“ noch vor den Beatles

und als erster deutscher

Musiker im Star-Club auftreten

durfte, sagte: „Die Männer in

meiner Familie fuhren fast alle

zur See. Ich wollte das eigentlich

auch, dann kam die erste

Gitarre, die ich mir gegen einen

Plattenspieler eintauschte,

dazwischen.“ Mittlerweile ist

Reichel 76 Jahre alt. Er tritt

gegenwärtig bei Lesungen auf.

Umbruch bei

der US-Navy

Washington – Die Marine der

Vereinigten Staaten plant alle

Zerstörer mit Hyperschall ra -

keten auszurüsten. Das geht aus

US-Medienberichten hervor. Es

handelt sich dabei um kaum zu

stoppende Flugkörper, die ihr

Ziel rasend schnell mit bis zu

sie benfacher Schallge schwin -

digkeit erreichen. Damit rüsten

sich die USA gegen China, das

solche Waffen ebenso entwickelt,

wie Russland. Noch vor

den Zerstörern sollen U-Boote

der Virginia-Klasse die „Wun -

der waffen“ erhalten.

Häfen betreiben

Klimarettung

Le Havre – Der führende französische

Hafen Le Havre ist der

Wirtschaftsallianz „Getting to

Zero Coalition“ beigetreten. Die

will klimafreundliche Trans -

port methoden entwickeln. Das

vor einem Jahr gegründete

Bündnis will Forschung und

Projekte voranbringen, um Hä -

fen von fossilen Brennstoffen

zu befreien. Zu den Mitstreitern

gehören gut 120 namhafte Un -

ternehmen wie Maersk, HMM,

Shell, ONE und Total. Auch

Hapag-Lloyd und die Hamburg

Port Authority (HPA) sind

dabei.

Dieses futuristisch designte Schiff transportiert demnächst

bewegliche Güter mit grünem Wasserstoff

Foto: PR

Ammoniak in den Tank?

Kopenhagen - Wird Ammoniak

ein neuer CO 2 -freier Treibstoff

für die Schifffahrt? Der Invest -

mentfonds Innovation Fund

Denmark hat jedenfalls ein

Konsortium gegründet, das

einen Verbrennungsmotor mit

Ammoniak als Schiffsantrieb

bauen soll. Kommerziell verwertbare

Resultate sollen be -

reits im Jahre 2024 vorliegen.

Angeführt wird die Unterneh -

mens gruppe von MAN Energy

Solutions SE mit Sitz in

Augsburg.

EU unterstützt HySHIP-

Wasserstoffprojekt

Oslo - Das innovative maritime

Projekt HySHIP bekommt von

der Europäischen Union acht

Mil lionen Euro an Unter stüt -

zung (siehe Foto). Damit werden

14 europäische Partner g e -

fördert, die ein RoRo-Refe renz -

schiff mit grünem Was serstoff

als Antrieb konstruieren wollen.

Aufgebaut werden sollen

auch eine funktionierende

Lieferkette für den Öko-

Treibstoff sowie eine „Tank -

stelle“. Betreiber des

Modellprojekts wird die norwegische

Reederei Wilhelmsen. In

Stord nahe Bergen hatte Nor -

wegen kürzlich das weltweit

erste Testzentrum für grüne

Schifffahrt eröffnet.

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