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ASO! Augsburg Süd-Ost - November 2020

Stadtteilmagazin für Augsburg-Hochzoll, -Herrenbach, -Spickel, -Textilviertel und Friedberg

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Illustrationen: Peter Lütke-Wissing

Fotos: falls kein Name angegeben alle FZ Augsburg

ASO! November 2020

11

Die helle Freude

Für fünf Minuten oder das ganze

Leben: Das Freiwilligenzentrum Augsburg

kennt viele Wege, Optimismus zu

verbreiten

In den letzten Monaten sind eine ganze

Reihe von Initiativen, die aus der nunnichtmehrganzsoaktuellen

Situation das

Beste machen, emporgeschossen. Von

der Nachbarschaftshilfe angefangen

über die Wiederbelebung von spontanen

Brieffreundschaften bis hin zu einer Fülle

an Möglichkeiten, ein Restprogramm an

Kultur, das nicht rein virtuell abläuft, anzubieten.

Wie das Staatstheater so richtig betont,

ist Kultur relevant. Und das Bedürfnis

danach ist groß. Es geht um menschlichen

Kontakt, gegenseitigen Austausch und

nebenbei darum, in diesen verworrenen

Zeiten den Boden nicht unter den Füßen zu

verlieren. Kunst öffnet nicht nur Welten, sie

führt uns auch zu unseren Wurzeln zurück.

Das Freiwilligenzentrum Augsburg (FZA)

hat in diesem Frühjahr einige Projekte ins

Leben gerufen, die soziale Kontakte und

das menschliche Miteinander stärken. Drei

davon werden hier vorgestellt.

Fünf Minuten Freude

Es gibt wieder gute Gründe im Wortsinn,

zu Hause zu bleiben und auf einen Anruf

zu warten. Es könnte ein Künstler sein!

Und der oder die will nichts weiter, als einen

für fünf Minuten zu unterhalten. „Fünf

Minuten macht Freude“ heißt ein Projekt

von Gabriele Opas vom FZ und der Theaterregisseurin

Gianna Formicone von

perfomic. Fünf

Minuten was?

Alles ist drin:

Musik, ein

Kurzvortrag,

Geschichten

und Gedichte,

Lyrik oder

Lieder. Dreißig

Mitwirkende

der Augsburger

Kunst- und

Kulturszene

haben sich zusammengeschlossen um

uns zu einem vereinbarten Termin zu

unterhalten – und zu irritieren. Bei diesem

Unterfangen kommt etwas ins Spiel,

was vielen Menschen ein Gräuel ist: Der

Zufall. Aussuchen kann man sich lediglich

die Sparte, nicht den Künstler oder

das konkrete Stück. Das Projekt war ursprünglich

für Augsburger gedacht,

die während des Lockdowns nicht ins

Theater oder auf Konzerte gehen konnten,

einsame, kranke Menschen, sowie

Senioren in Pflegeeinrichtungen. Gabriele

Opas grinst heute noch, wenn sie davon

erzählt, welche Freude die Bewohner des

Ulrichsheims hatten, als sie ganze drei Mal

fünf Minuten alte Schlager mitsangen.

Im Prinzip kann sich aber jeder in eine

Liste eintragen lassen, der einmal von einem

Künstler überrascht werden will. Das

Format könnte auch die begeistern, die

bislang Hemmungen hatten, gleich ein

abendfüllendes Programm zu buchen. Je

kleiner der Happen, desto intensiver mag

er schmecken. Spenden an die Künstler

und das FZA sind natürlich jederzeit willkommen,

grundsätzlich ist der außergewöhnliche

Service kostenlos. Ein Anruf

beim FZ genügt.

Dreißig Minuten Freude

Für die, die sich immer schon fühlen

wollten wie Hofdamen und -herren im

Mittelalter, haben das Kulturamt und das

FZ ein exquisites

Kulturprogramm

ausgeheckt.

Augsburger,

die einen Auftrittsort

im

Freien anzubieten

haben,

bei dem sich

ein Publikum

mit Abstandsregeln

rund um eine

Spielfläche

einfinden kann (also bspw. einen funktionstüchtigen

Hof), können sich für ein

30-minütiges Privatkonzert bewerben.

Das Programm ist ebenfalls bunt und vielfältig:

Vom Gitarrenduo über klassische

Ensembles oder Jazztrios bis zum Feuerschlucker.

„Kultur vor dem Fenster“ heißt

das Motto. Wenn der Berg nicht zum Propheten

kommt...

Mit diesem Intermezzo werden zwei Fliegen

mit einer Klappe geschlagen. Erstens

bekommen Künstler die Möglichkeit für

einen Kurzauftritt, zweitens haben isolierte

Augsburger zumindest für eine halbe

Stunde freudigen Besuch – wenn auch auf

Distanz. Die Gage für die Künstler wird aus

einem Spendentopf finanziert. Für soziale

Einrichtungen aller Art ist das Programm

gratis, Privatpersonen werden gebeten,

mindestens 100 Euro zu spenden. Das FZ

und die Künstler freuen sich auf reges Interesse.

Frauen stark machen

Die optimistische „Menschenentwicklerin“

Gabriele Opas wäre nicht die, die

sie wäre, würde sie nur Unterhaltungsprogramme

initiieren. Jetzt im Herbst

startet ihr neues Projekt, das gerade für

die da ist, die schon vor der Corona-Krise

in der Gesellschaft nicht so sichtbar waren.

Zusammen

mit der Motivationstrainerin

Kerstin Kuner

will sie Frauen

stark machen:

„Jeder Mensch

hat Kompetenzen,

es geht

darum positiv

zu denken und

eigene Ziele zu

formulieren.“ Ganz wichtig ist ihr eine

selbstbewusste Haltung und der Mut, auch

mal „Nein“ zu sagen. Im Prinzip sind alle angesprochen,

deren Selbstzweifel es bislang

nicht erlaubt haben, einen eigenen Weg zu

gehen. In zehn Modulen, die aktiv aufgebaut

sind, werden Frauen im Alter von 18–

60 Jahren unabhängig vom kulturellen Hintergrund

Selbstwirksamkeit vermittelt. „Es

macht ja schon einen enormen Unterschied,

wie ich einen Raum betrete, verschüchtert,

gebückt oder mit erhobenem Haupt“, so

Gabriele Opas. Dafür gibt es in diesen aktiv

gestalteten Modulen sog. „Powerübungen“

und „Hausaufgaben“. Was sich wie eine weitere

Hürde anhört, die erst bewältigt werden

muss, ist so niedrigschwellig wie möglich

gestaltet. Es gibt ja Menschen, die trauen

sich gar nicht mehr aus dem Haus. Dieser

Entwicklung soll Einhalt geboten werden.

Für alle die, die berufliche Probleme haben,

wird auch ein Jobtraining angeboten, das

aber stressfrei und entspannt. Für Verpflegung

ist gesorgt, die Teilnahme ist kostenlos,

aber sicher nicht umsonst. Es brauche,

so Opas, in der Regel 90 Tage, um seine

bisherigen Gewohnheiten und Glaubenssätze

aufzulösen, vom „Ich bin schlecht“

zum „Hey, ich kann doch was!“ zu kommen.

Deshalb ist das Projekt keine Eintagsfliege,

sondern langfristig angelegt. Wer weiß,

vielleicht werden aus den Teilnehmerinnen

der ersten Schulung sogar Patinnen für die

Zukunft?

Rückfragen und Anmeldung zu allen

Veranstaltungen: 0821/ 450422-0/ -13

opas@freiwilligen-zentrum-augsburg.de

Nähere Informationen unter:

www.freiwilligen-zentrum-augsburg.de

www.kultur-vor-dem-fenster.de/

augsburg

S. Weber

Engagement und Hilfe

in Zeiten von Corona

Juli 2020

Freiwilligen

Zentrum

Augsburg

Gabriele Opas

Das Freiwilligenzentrum

Augsburg hat im Juli eine

ganze Broschüre zum

Thema „Engagement

und Hilfe in Zeiten von

Corona“ herausgegeben.

Sollten Sie Sich (weiterhin)

engagieren wollen

oder selbst Hilfe-stellung

benötigen, sind Sie jederzeit

willkommen.

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