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Die Weinstraße - November 2020

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Feine Fotos für St. Pauls<br />

JOHANNES FEIN IST EIN TREUER GAST IN EPPAN, SPEZIELL IN ST. PAULS, DAS ER SEIT ÜBER 50 JAHREN<br />

REGELMÄSSIG BESUCHT. DAS BESONDERE DARAN: ALLE WICHTIGEN DORFEREIGNISSE WERDEN VON IHM FOTOGRAFISCH<br />

DOKUMENTIERT, ÜBER HUNDERTTAUSEND FOTOS SIND SO BIS JETZT ZUSAMMENGEKOMMEN.<br />

Im fernen Jahr 1966 kam die Familie<br />

Fein das erste Mal ins Überetsch und zwar<br />

waren sie Gäste im Schlosshotel Korb. Das<br />

freundliche Klima und die Gastfreundschaft<br />

haben bewirkt, dass der siebenjährige<br />

Bub von der Leidenschaft zu Südtirol<br />

regelrecht eingefangen wurde, wie er selbst<br />

behauptet. So wurde für den Münchner St.<br />

Pauls zu seiner zweiten Heimat.<br />

SCHON ALS KIND AN<br />

FOTOGRAFIE INTERESSIERT<br />

Nach dem Abitur studierte Johannes<br />

Fein in München Feinwerktechnik, eine<br />

Mischung aus Feinmechanik, Optik und<br />

Elektronik. „Nomen est omen!“ Er beabsichtigte<br />

anschließend im Bereich des Kamerabaus<br />

tätig zu werden. Da jedoch in<br />

Deutschland kaum noch Fotoapparate konstruiert<br />

und produziert wurden, musste er<br />

diesen Plan fallen lassen. Seit 1986 ist er als<br />

Ingenieur bei dem weltweit operierenden<br />

Unternehmen Rodenstock in München als<br />

Entwickler und Designer von Brillengläsern<br />

tätig. Als Jugendlicher interessierte er sich<br />

für historische Dampfloks. Er hielt sie im<br />

Bild fest und war auch in einem Verein<br />

tätig, wo die Lokomotiven in freiwilliger,<br />

aufwändiger Arbeit repariert wurden. Das<br />

Hobby hat er Ende der 80er Jahre aufgegeben,<br />

um sich voll auf die fotografische Dokumentation<br />

von Ereignissen rund um St.<br />

Pauls und das Überetsch zu konzentrieren.<br />

Eigentlich wollte er nur für ein Jahr das<br />

Alltagsleben in St. Pauls dokumentieren<br />

und dann aufhören. Doch sowohl von den<br />

Verantwortlichen der Feuerwehr als auch<br />

der Musikkapelle wurde er darum gebeten,<br />

weiterzumachen, da seine Dokumentation<br />

einen bedeutenden Beitrag zur Vereinsgeschichte<br />

des Dorfes darstellt, auf welcher<br />

man nicht mehr verzichten wolle. So hat<br />

er weitergemacht. An die hunderttausend<br />

Fotos sind es in der Zwischenzeit geworden,<br />

die von ihm nach Jahren geordnet,<br />

archiviert und letzthin auch über Schlagwörter<br />

aufzufinden sind.<br />

VOM AUTODIDAKTEN<br />

ZUM TOPFOTOGRAFEN<br />

Das Fotografieren hat Johannes Fein<br />

sich selber beigebracht, durch Ausprobieren,<br />

durch die intensive Beschäftigung mit<br />

dem Thema in theoretischer und praktischer<br />

Hinsicht. Über Fotozeitungen, die er<br />

regelmäßig liest, holt er sich Anregungen;<br />

was die Technik anbetrifft ist er gut informiert<br />

und versucht, möglichst auf dem<br />

neuesten Stand zu bleiben. Alle jemals<br />

verwendeten Kameras besitzt er noch, es<br />

sind an die dreißig.<br />

„Bei einem guten Foto muss die Bildkomposition<br />

passen. Man muss ein Auge<br />

haben für die Motive, die man festhalten<br />

will“, ist der Wahlpaulsner überzeugt. Das<br />

Bild muss schon im Kopf entstehen, bevor<br />

Quelle: Johannes Fein<br />

man abdrückt. Man muss sich gut vorbereiten<br />

und überlegen, welche Kameras und<br />

Objektive zu einem bestimmten Ereignis<br />

benötigt werden. Mit manchen Bildern<br />

befasst er sich daher schon Monate vorher.<br />

Wenn er mit seiner Vespa unterwegs ist,<br />

beobachtet er mit offenen Augen die Menschen,<br />

Dörfer und Landschaften in Eppan.<br />

Ein interessantes Motiv sieht er sich dann<br />

zu verschiedenen Jahreszeiten, Tageszeiten,<br />

bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen<br />

an. Wenn ihm ein Foto so gelingt, wie er es<br />

sich im Kopf vorgestellt hat, dann bereitet<br />

ihm das eine große Genugtuung und es ist<br />

der verdiente Lohn für seine aufregende,<br />

teilweise aber auch anstrengende Arbeit.<br />

40 // NOVEMBER <strong>2020</strong>

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