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DER KONSTRUKTEUR 12/2020

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

04<br />

03<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITELSTORY<br />

03 Auch bei den Käfigen lassen sich Anpassungen vornehmen –<br />

im Bild sind unterschiedliche Varianten von Massivkäfigen zu sehen<br />

04 Wälzlager von Findling kommen unter anderem in Durchflussmessgeräten<br />

zum Einsatz ...<br />

05 ... und in einem Encoder, der für härteste Einsatzbedingungen<br />

konzipiert ist<br />

bei Wälzlagern für die Sensorik oft abweichend vom Standard in P6<br />

und P5 ausgeführt – dies trägt zu einer optimalen Rundlaufgenauigkeit<br />

bei. Gut zu wissen: Die höhere Toleranzklasse wird meist nur<br />

am drehenden Teil benötigt (Innenring), sodass der Außenring so<br />

bleiben kann wie er ist – das hält die Herstellkosten in Grenzen.<br />

Die Lagerluft ist in diesem Anwendungsbereich meist eingeschränkt<br />

(CM) oder gering (C2), um das Betriebsspiel und damit<br />

das Kippspiel der Lager auch bei geklebter Montage zu reduzieren.<br />

Kundenindividuelle Lagerluftklassen sind bei Findling möglich,<br />

ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN AN WÄLZLAGER<br />

IN <strong>DER</strong> SENSORIK<br />

n Miniaturisierung – ab 0,8 mm Wellendurchmesser<br />

n geringer Reibungswiderstand für einen<br />

leichtgängigen Lauf<br />

n spezielle Wälzlagerfette u. a. für verschiedene<br />

Temperaturbereiche<br />

n hohe Drehzahlen<br />

n hohe Rundlaufgenauigkeit<br />

n Dichtungen in unterschiedlichen Varianten – es darf<br />

kein Schmierfett austreten<br />

wobei Toleranzbereiche von 4 µm eingehalten werden können. In<br />

der regulären Wälzlagermontage wird das Lager je nach Anwendung<br />

auf die Welle oder in den Gehäusesitz gepresst (Übergangsoder<br />

Presspassung). Wenn der Anwender das Lager aber auf die<br />

Welle kleben möchte, so benötigt man eine Spielpassung und bei<br />

hohen Anforderungen an die Steifigkeit zum Ausgleich eine geringere<br />

Lagerluft.<br />

In der Sensorik sind die Wälzlager im Normalfall keinen hohen<br />

Belastungen ausgesetzt. Keine Belastung, kein Problem? Leider<br />

doch: Auch das muss bei der konstruktiven Auslegung berücksichtigt<br />

werden. Gerade bei geringer Radialbelastung sollte ein axial<br />

vorgespanntes Lager mit geringer Lagerluft gewählt werden. Ohne<br />

Vorspannung und geringe Lagerluft entsteht im Lager durch die<br />

geringe Belastung zu viel Spiel, was sich durch Schlupf des Wälzlagers<br />

in einer geringeren Lebensdauer auswirkt.<br />

QUALITÄTSKONTROLLE: AUF NUMMER SICHER<br />

In der Sensorik ist nicht zuletzt auch eine eingehende Qualitätskontrolle<br />

hinsichtlich Drehmomentmessungen und Geräuschprüfungen<br />

relevant. Diese deckt Findling ebenfalls ab. Die Geräuschprüfung<br />

von Wälzlagern ist ein standardisierter Testablauf bei<br />

1 800 min -1 , bei dem die Geräuschentwicklung entweder in Dezibel<br />

oder besser noch die Schwingbeschleunigung in drei Frequenzbereichen<br />

gemessen wird. Laufgeräusche können zahlreiche, auch<br />

qualitative Ursachen haben – eine hundertprozentige Prüfung gibt<br />

demnach auch Aufschluss über die Fertigungsgüte und Funktionalität<br />

eines Wälzlagers.<br />

Die Geräuschprüfung ist unterteilt in eine Geräuschklasse (Z1 bis<br />

Z4), die die Laufgeräusche in dB angibt und eine Vibrationsklasse<br />

(V1 bis V4), die in unterschiedlichen Frequenzbändern die<br />

Schwingbeschleunigung in mm/s² misst. Für die Sensorik wird<br />

üblicherweise eine Kombination aus Z3V2 und bei höheren Anforderungen<br />

Z4V3 gewählt.<br />

Von der korrekten Auswahl und Auslegung des anwendungsspezifischen<br />

Wälzlagers bis hin zur Qualitätssicherung: Dank der<br />

<strong>12</strong> <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de

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