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DER KONSTRUKTEUR 12/2020

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19073<br />

<strong>12</strong> DEZEMBER <strong>2020</strong><br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

<strong>DER</strong> RICHTIGE DREH<br />

Wälzlagerlösungen für den Einsatz in der<br />

mechanischen Sensorik<br />

DerKonstrukteur.de


MY<br />

AB JANUAR 2021:<br />

DAS KNOW-HOW FÜR IHRE<br />

PRODUKTION <strong>DER</strong> ZUKUNFT !<br />

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EDITORIAL<br />

AUS <strong>DER</strong> NATUR LERNEN<br />

Auf der Suche nach technischen Lösungen kann die Natur als Vorbild dienen.<br />

Sie hilft uns bei der Entwicklung und Optimierung von Materialien, Strukturen<br />

und Bauteilen und liefert uns neue Ansätze, wenn klassische Konstuktionsmethoden<br />

an ihre Grenzen stoßen. Bionik – eine interdisziplinäre Wissenschaft,<br />

die sich mit der Umsetzung von Prinzipien biologischer Systeme auf heutige<br />

Problemstellungen beschäftigt. Doch so einfach dies klingen mag, vom biologischen<br />

Phänomen bis zur technischen Umsetzung ist es ein weiter Weg. Einige<br />

Erkenntnisse aus der Natur finden bereits heute ihre Anwendung. Dazu zählen<br />

der bekannte Lotoseffekt, durch den Wasser auf Oberflächen einfach abperlt<br />

und dabei sämtliche Schmutzpartikel mitnimmt, das Spinnennetz, ein<br />

Leicht gewicht, das fünfmal so reißfest ist wie Stahl oder die Wabenstruktur<br />

eines Wespennestes – ein bionisches Prinzip, das sich in vielen Leichtbauprodukten<br />

wiederfindet.<br />

Eine der größten Wissenschaftsorganisationen Deutschlands ist das Alfred-<br />

Wegener-Institut, das sich mit den komplexen Prozessen im „System Erde“<br />

beschäftigt. Hier nimmt ein Forscherteam die Nanostruktur von Kieselalgen als<br />

Vorbild für Anwendungen im Leichtbau unter die Lupe. Aus den gewonnen<br />

Erkenntnissen ist letztendlich auch eine Software für effiziente Entwicklungsprozesse<br />

entstanden. Wir sprachen mit Dr. Christian Hamm, dem Initiator des<br />

Forschungsprojekts und gingen der Frage nach, wie sich das Potenzial der<br />

Einzeller auch für den Maschinenbau nutzen lässt. Das Interview finden Sie auf<br />

Seite 38/39. In unserem Special „Bionik“ gehen wir noch weiteren Phänomen<br />

auf die Spur – lassen Sie sich überraschen, was wir aus der Natur lernen können.<br />

Viel Spaß beim Lesen der aktuellen Ausgabe wünscht Ihnen<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

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INHALT<br />

06<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Aus der Natur lernen<br />

06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich: Jens Berghäuser,<br />

Teamleiter Konstruktion Automatisierung & Robotik<br />

bei Hirata<br />

08 Whiteboard: Vielseitig – Roland Eisenlauer,<br />

Geschäftsführer der Zwick Roell GmbH<br />

über die Kunst der Prüftechnik<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

10 TITELSTORY<br />

Wälzlager: Der richtige Dreh<br />

14 Kugelgewindetriebe: Präzision auf ganzer Linie<br />

16 Drahtseilfedern: Schwer auf Draht!<br />

18 Schellensysteme: Gewappnet für Wind und Wetter<br />

20 Freiläufe: Universelle Problemlöser<br />

22 Schneckengetriebe:<br />

Damit die Wirkung nicht nachlässt<br />

26 Kugellager: Sonderwünsche<br />

08<br />

22<br />

16


ANTRIEBSTECHNIK<br />

28 Synchron-Servoantriebe: Dezentral, dynamisch, sicher<br />

FLUIDTECHNIK<br />

30 Linearantriebe: Hydraulik zieht gleich<br />

SPECIAL<br />

LEICHTBAU & BIONIK<br />

36 Software: Bionik wächst virtuell<br />

38 INTERVIEW Das Potenzial der Kieselalge<br />

ausschöpfen – Dr. Christian Hamm,<br />

Leiter des Bionischen Leichtbaus am AWI<br />

40 Greiferlösungen: Alles im Griff mit dem Gecko-Effekt<br />

SERVICE<br />

42 Impressum<br />

43 Vorschau<br />

38<br />

36<br />

ANZEIGE<br />

28<br />

TITELBILD<br />

Findling Wälzlager GmbH,<br />

Karlsruhe<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> 5


JENS BERGHÄUSER<br />

hat eine Ausbildung zum<br />

Metallbauer der Fachrichtung<br />

Konstruktionstechnik absolviert.<br />

Heute ist er Teamleiter<br />

Konstruktion Automatisierung<br />

& Robotik bei Hirata in Mainz<br />

Was hat Sie dazu bewegt, Konstrukteur zu<br />

werden?<br />

Nach meinem Abschluss als Metallbauer<br />

wollte ich mich unbedingt weiterbilden.<br />

Statt für den Metallbaumeister entschied<br />

ich mich damals für eine Weiterbildung<br />

zum Staatl. gepr. Maschinenbautechniker.<br />

Während der Weiterbildung entdeckte ich<br />

meine Leidenschaft für die kreative und<br />

abwechslungsreiche Tätigkeit als<br />

Konstrukteur.<br />

Sie kommen vom Metallbau, was fasziniert<br />

Sie an Automatisierung und Robotik?<br />

Im Metallbau ist ja alles eher statisch. An<br />

der Automatisierung fasziniert mich, wie<br />

z. B. aus vielen Einzelteilen im Zusammenspiel<br />

zwischen Mechanik, Elektronik und<br />

Programmierung ein fertiges Produkt entsteht.<br />

Und gerade im Sondermaschinenbau<br />

kommt man mit vielen Technologien und<br />

Prozessen wie Kleben, Verschrauben,<br />

Pressen, Lasern usw. in Berührung. So stellt<br />

jedes Projekt einen vor neue Herausforderungen<br />

und Aufgaben.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Was ist für Sie die größte Herausforderung<br />

als Teamleiter Konstruktion?<br />

Die größte Herausforderung als Teamleiter<br />

besteht für mich darin, den Übergang vom<br />

Kollegen zum Vorgesetzten zu schaffen.<br />

Und natürlich möchte man auch gerne<br />

neuen Schwung in festgefahrene Strukturen<br />

bringen.<br />

Was ist Ihr privater Ausgleich?<br />

In meiner Freizeit verbringe ich viel Zeit<br />

mit meiner Familie. Wir sind oft in der<br />

Natur. In meiner Heimat, dem Rheingau,<br />

entsteht durch die Nähe zum Rhein schnell<br />

ein Urlaubs-Gefühl. Außerdem lese ich<br />

sehr gerne.<br />

IM SON<strong>DER</strong>MASCHINEN-<br />

BAU STELLT EINEN JEDES<br />

PROJEKT VOR NEUE<br />

HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />

JENS BERGHÄUSER, TEAMLEITER KONSTRUKTION<br />

AUTOMATISIERUNG & ROBOTIK, HIRATA<br />

6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


GREIFSYSTEME AUF TOUR<br />

Nachdem<br />

Messebesuche<br />

derzeit ausfallen,<br />

kommt<br />

Schunk mit<br />

seinen Exponaten<br />

einfach<br />

direkt zu den<br />

Kunden: Die<br />

Schunk-Roadshow,<br />

die bereits<br />

erfolgreich in<br />

Österreich und<br />

Belgien stattfand, bietet einen umfassenden Einblick in die<br />

Welt der Greifsysteme. Sie richtet sich an Konstrukteure,<br />

Anlagenplaner sowie Mit arbeitende aus der Produktion.<br />

Präsentiert werden aktuelle Highlights, bewährte Greifsystem-Flaggschiffe<br />

und nützliches Zubehör. Das Roadshow-<br />

Portfolio umfasst die Bereiche Greifen/Drehen, Lineartechnik,<br />

Roboterzubehör, Mecha tronik und Greifsysteme für<br />

Cobots. Schunk-Fachberater erläutern live vor Ort die<br />

technischen Besonderheiten und die Einsatzmöglichkeiten<br />

der einzelnen Komponenten, wobei die Themen und<br />

Exponate stets individuell auf den Anwender abgestimmt<br />

sind. Die jeweils geltenden Hygiene auflagen werden<br />

sorgfältig eingehalten, sodass ein gefahr loser Besuch<br />

möglich ist. Wer die kostenlose Roadshow ins eigene<br />

Unternehmen einladen möchte, kann sich an seinen<br />

Schunk-Fachberater im Außendienst wenden.<br />

www.schunk.com<br />

KOOPERATION ZWISCHEN NABTESCO UND KEBA<br />

Dass Getriebeeffekte<br />

einen starken Einfluss<br />

auf die Bahngenauigkeit<br />

von Robotern haben, ist<br />

hinlänglich bekannt. Seit<br />

vielen Jahren beschäftigen<br />

sich die Firmen<br />

Nabtesco und Keba daher<br />

mit diesem Thema.<br />

Während Nabtesco stetig<br />

die Genauigkeit der<br />

Getriebe erhöht,<br />

verbessert Keba kontinuierlich<br />

die Modelle zur<br />

Kompensa tion von<br />

Roboter ungenauigkeiten in der Software. Allerdings ist die Ermittlung<br />

entsprechender Parameter aufgrund mangelnder Transparenz<br />

sehr aufwändig. Deshalb arbeiten die beiden internationalen<br />

Technologieexperten von jetzt an gemeinsam an der Vision, den<br />

genausten Roboter der Welt zu ermöglichen. Dabei geht es um die<br />

gezielte Integration von getriebespezifischen Daten und Charakteristiken<br />

– direkt vom Hersteller – in die Robotersteuerung. Ziel der<br />

Kooperation zwischen Nabtesco und Keba ist es, Kunden die Herstellung<br />

von Robotern mit einer Punkt- bzw. Bahngenauigkeit im<br />

Hundertstel-Millimeter-Bereich zu ermöglichen. Für Roboter-,<br />

Maschinen- und Anlagenbauer würden sich dadurch neue, faszinierende<br />

Möglichkeiten ergeben. So könnten künftig hochgenaue<br />

Handling- und Bearbeitungsaufgaben roboter basiert mit der<br />

Präzision einer Werkzeugmaschine ausgeführt werden.<br />

www.nabtesco.de


WHITEBOARD<br />

VIELSEITIG<br />

DIE KUNST <strong>DER</strong><br />

PRÜFTECHNIK: EINBLICKE<br />

IN DIE WELT VON<br />

ROLAND EISENLAUER<br />

Wann begann Ihre Leidenschaft<br />

für das Ingenieurwesen?<br />

Sie haben Maschinenbau und<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

studiert und haben<br />

eine hohe Affinität zu Software.<br />

Wo stehen Sie heute?<br />

Die Digitalisierung schreitet<br />

voran. Brauchen wir in Zukunft<br />

noch Materialprüfung?<br />

Wie sieht in Ihren Augen<br />

Prüftechnik 4.0 aus?<br />

Sie sind Kunstliebhaber, sehen<br />

Sie bei Ihrer Arbeit auch einen<br />

künstlerischen Aspekt?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Bilder: 1. vejaa – stock.adobe.com,<br />

2. sharpnose – stock.adobe.com, 3. - 5. Zwick Roell<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


ROLAND EISENLAUER<br />

GESCHÄFTSFÜHRER,<br />

ZWICK ROELL GMBH & CO. KG, ULM


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

<strong>DER</strong> RICHTIGE DREH<br />

TITELSTORY<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Drehgeber- und Wegmesssysteme kommen in<br />

den unterschiedlichsten Applikationen zum<br />

Einsatz. Ebenso vielfältig sind die am Markt<br />

verfügbaren Lösungen. Grundsätzlich gilt: Die<br />

Lagertechnik, die im mechanischen Sensor für<br />

Bewegung sorgt, bestimmt maßgeblich dessen<br />

Genauigkeit. Mit passenden Wälzlagerlösungen<br />

gelingt der richtige Dreh.<br />

Findling Wälzlager hat für den Einsatz in der mechanischen<br />

Sensorik zahlreiche geeignete Lagerlösungen im Sortiment.<br />

In diesem Anwendungsbereich sind vor allem die Unterstützung<br />

von hohen Drehzahlen und eine optimale Laufruhe von<br />

Bedeutung. Deshalb eignen sich hier besonders Rillenkugellager,<br />

die ab 0,8 mm Wellendurchmesser verfügbar sind. Bauraumsparend<br />

sind insbesondere Dünnringlager und für hohe Steifigkeit<br />

werden gerne zweireihige Schrägkugellager nachgefragt. Immer<br />

häufiger kommen korrosionsbeständige Edelstahllager zum Einsatz<br />

– zum Beispiel in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie<br />

oder sonstigen Apparaturen, die mit korrosiven Medien in Kontakt<br />

kommen. Dabei ist die große Herausforderung ein geräuscharmer<br />

Autor: Klaus Findling, Geschäftsführer, Findling Wälzlager GmbH, Karlsruhe<br />

Lauf, da Edelstähle von Grund auf eine gröbere Gefügestruktur<br />

aufweisen als Chromlager. Einen Sonderfall stellen außerdem Keramiklager<br />

dar, mit denen sich ein ungewollter Stromdurchgang<br />

vermeiden lässt: Sie werden immer dann verbaut, wenn die Gefahr<br />

besteht, dass die Spannung an der Lagerstelle zwischen Gehäuse<br />

und Welle überspringt.<br />

Für außergewöhnliche Anwendungen konzipiert und realisiert<br />

Findling Wälzlager Sonderlösungen in einer hohen Variantenvielfalt<br />

und verspricht auch bei Kleinserien kurze Lieferzeiten.<br />

VOM OPTIMALEN SCHMIERSTOFF<br />

BIS ZUR SON<strong>DER</strong>BEFETTUNG<br />

SON<strong>DER</strong>WÄLZLAGER SIND IN<br />

HOHER VARIANTENVIELFALT<br />

MÖGLICH ...<br />

Aber auch bei Standardtypen lassen sich für bestmögliche Ergebnisse<br />

verschiedene Ausstattungsmerkmale kombinieren. So ist gerade in<br />

der Sensorik die richtige Wahl des Schmierstoffs im Lager besonders<br />

wichtig. Andernfalls könnte dieser sich verflüssigen oder ausgasen<br />

und so die Funktionalität insbesondere optischer Drehgeber<br />

beeinträchtigen. Bei niedrigen Temperaturen darf das Schmiermittel<br />

außerdem nicht zu fest werden, denn das wirkt sich nachteilig<br />

auf das Anlaufmoment aus. Um eine optimale Leichtgängigkeit<br />

des Lagers zu erreichen, muss die Viskosität des Schmierstoffes auf<br />

den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt sein. So lassen sich ein<br />

niedriges Reibmoment und die Ausbildung eines konstanten<br />

Schmierfilms gewährleisten.<br />

10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

01<br />

01 Rillenkugellager unterstützen die hohen<br />

Drehzahlen und eine optimale Laufruhe, die in der<br />

Sensorik von Bedeutung ist<br />

02 Für spezielle Anforderungen kann Findling<br />

Sonderbefettungen in kleinen und mittelgroßen Serien<br />

von bis zu 1 000 Stück pro Losgröße realisieren<br />

02<br />

Für spezielle Anforderungen kann Findling Sonderbefettungen in<br />

kleinen und mittelgroßen Serien von bis zu 1 000 Stück pro Losgröße<br />

im eigenen Hause realisieren – zwei professionelle Dosieranlagen<br />

zur Wälzlagerbefettung und eine Spezialreinigungsanlage für das<br />

Entfernen von Konservierungsstoffen (Öle, Wachse) machen es<br />

möglich. Die individuelle Wälzlagerschmierung ist für Unternehmen<br />

interessant, die ihren Kunden hochindividuelle Lösungen auch in<br />

kleinen Losgrößen anbieten. Zudem lässt sich die Vorlaufzeit für<br />

Bemusterungen mit individuellen Schmierstoffen durch Umbefettung<br />

von Standardprodukten drastisch reduzieren. Auch eine<br />

Bemusterung mit unterschiedlichen Kugellagerfetten zum Test der<br />

bestmöglichen Anwendungseignung lässt sich rasch realisieren.<br />

TECHNISCH TROCKEN UND DOCH<br />

BESTENS KONSERVIERT<br />

Vor allem bei optischen Sensoren gibt es zudem oft die Anforderung,<br />

dass die Lager technisch trocken (ohne Konservierungsöl)<br />

geliefert werden müssen – auch das kann Findling leisten. Die Auswaschung<br />

der Wälzlager erfolgt in der bereits erwähnten Reinigungsanlage.<br />

Um bei diesen Lagern trotzdem eine hohe Konservierung<br />

und damit Lagerfähigkeit zu erreichen, wird meist eine VCI-Verpackung<br />

aufgebracht (VCI = Volatile Corrosions Inhibitor = Korrosionsschutz<br />

aus der Dampfphase). Der chemische Wirkstoff verflüchtigt<br />

sich aus dem Trägermaterial (Folie, Papier oder Spender) und<br />

lagert sich im Inneren einer Verpackung in molekularer Form auf<br />

der zu schützenden Metalloberfläche ab. Die Korrosionsschutzwirkung<br />

ist jedoch stark abhängig vom Luftaustausch; ein Maximum<br />

von <strong>12</strong> Monaten sollte nicht überschritten werden. Einen länger anhaltenden<br />

Korrosionsschutz bieten abtrocknende Öle, bei denen<br />

der Konservierungsfilm als Feststoff oder wachsartiger Konservierung<br />

auf der Oberfläche verbleibt.<br />

KÄFIGE UND DICHTUNGEN FÜR<br />

EINEN IDEALEN RUNDLAUF<br />

Ferner lassen sich sowohl bei Käfigen als auch Dichtungen Anpassungen<br />

vornehmen, die in Summe für eine optimale Performance<br />

des Wälzlagers im Betrieb sorgen – zum Beispiel bezüglich des<br />

Anlaufmoments. Im Bereich der Käfige sind vor allem Blech-Ausführungen<br />

in Lappen-, Niet- und Fensterbauweise für die Sensorik<br />

geeignet. Sie besitzen den Vorteil, dass sie nur wenig wiegen und<br />

… UND AUCH BEI STANDARD-<br />

LÖSUNGEN LÄSST SICH AN VER-<br />

SCHIEDENEN SCHRAUBEN DREHEN<br />

der Schmierstoff leicht an die Wälzkontakte gelangt. Eine weitere<br />

Option sind Massivkäfige aus glasfaserverstärktem Polyamid: Sie<br />

verbessern zusätzlich die Gleit- und Notlaufeigenschaften bei eingeschränkter<br />

Betriebstemperatur.<br />

Bezüglich der Dichtungen bietet Findling für geringste Drehmomente<br />

bei bestmöglicher Dichtwirkung auch eine Kombination<br />

aus Z-Deckel (berührungsfrei) mit nichtschleifenden oder schleifenden<br />

Dichtungen (Ausführung RSZ bzw. LBZ); alternativ kommen<br />

in V- oder L-Nut geführte Dichtungen in Frage. Wichtig ist in<br />

jedem Fall, dass die Dichtungen ein Austreten des Schmierstoffes<br />

verhindern.<br />

KONSTRUKTIVE TIPPS UND TRICKS<br />

Konstruktiv gibt es bei Wälzlagern in der Sensorik aber noch weitere<br />

Besonderheiten zu berücksichtigen: So sind die Toleranzklassen<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> 11


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

04<br />

03<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITELSTORY<br />

03 Auch bei den Käfigen lassen sich Anpassungen vornehmen –<br />

im Bild sind unterschiedliche Varianten von Massivkäfigen zu sehen<br />

04 Wälzlager von Findling kommen unter anderem in Durchflussmessgeräten<br />

zum Einsatz ...<br />

05 ... und in einem Encoder, der für härteste Einsatzbedingungen<br />

konzipiert ist<br />

bei Wälzlagern für die Sensorik oft abweichend vom Standard in P6<br />

und P5 ausgeführt – dies trägt zu einer optimalen Rundlaufgenauigkeit<br />

bei. Gut zu wissen: Die höhere Toleranzklasse wird meist nur<br />

am drehenden Teil benötigt (Innenring), sodass der Außenring so<br />

bleiben kann wie er ist – das hält die Herstellkosten in Grenzen.<br />

Die Lagerluft ist in diesem Anwendungsbereich meist eingeschränkt<br />

(CM) oder gering (C2), um das Betriebsspiel und damit<br />

das Kippspiel der Lager auch bei geklebter Montage zu reduzieren.<br />

Kundenindividuelle Lagerluftklassen sind bei Findling möglich,<br />

ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN AN WÄLZLAGER<br />

IN <strong>DER</strong> SENSORIK<br />

n Miniaturisierung – ab 0,8 mm Wellendurchmesser<br />

n geringer Reibungswiderstand für einen<br />

leichtgängigen Lauf<br />

n spezielle Wälzlagerfette u. a. für verschiedene<br />

Temperaturbereiche<br />

n hohe Drehzahlen<br />

n hohe Rundlaufgenauigkeit<br />

n Dichtungen in unterschiedlichen Varianten – es darf<br />

kein Schmierfett austreten<br />

wobei Toleranzbereiche von 4 µm eingehalten werden können. In<br />

der regulären Wälzlagermontage wird das Lager je nach Anwendung<br />

auf die Welle oder in den Gehäusesitz gepresst (Übergangsoder<br />

Presspassung). Wenn der Anwender das Lager aber auf die<br />

Welle kleben möchte, so benötigt man eine Spielpassung und bei<br />

hohen Anforderungen an die Steifigkeit zum Ausgleich eine geringere<br />

Lagerluft.<br />

In der Sensorik sind die Wälzlager im Normalfall keinen hohen<br />

Belastungen ausgesetzt. Keine Belastung, kein Problem? Leider<br />

doch: Auch das muss bei der konstruktiven Auslegung berücksichtigt<br />

werden. Gerade bei geringer Radialbelastung sollte ein axial<br />

vorgespanntes Lager mit geringer Lagerluft gewählt werden. Ohne<br />

Vorspannung und geringe Lagerluft entsteht im Lager durch die<br />

geringe Belastung zu viel Spiel, was sich durch Schlupf des Wälzlagers<br />

in einer geringeren Lebensdauer auswirkt.<br />

QUALITÄTSKONTROLLE: AUF NUMMER SICHER<br />

In der Sensorik ist nicht zuletzt auch eine eingehende Qualitätskontrolle<br />

hinsichtlich Drehmomentmessungen und Geräuschprüfungen<br />

relevant. Diese deckt Findling ebenfalls ab. Die Geräuschprüfung<br />

von Wälzlagern ist ein standardisierter Testablauf bei<br />

1 800 min -1 , bei dem die Geräuschentwicklung entweder in Dezibel<br />

oder besser noch die Schwingbeschleunigung in drei Frequenzbereichen<br />

gemessen wird. Laufgeräusche können zahlreiche, auch<br />

qualitative Ursachen haben – eine hundertprozentige Prüfung gibt<br />

demnach auch Aufschluss über die Fertigungsgüte und Funktionalität<br />

eines Wälzlagers.<br />

Die Geräuschprüfung ist unterteilt in eine Geräuschklasse (Z1 bis<br />

Z4), die die Laufgeräusche in dB angibt und eine Vibrationsklasse<br />

(V1 bis V4), die in unterschiedlichen Frequenzbändern die<br />

Schwingbeschleunigung in mm/s² misst. Für die Sensorik wird<br />

üblicherweise eine Kombination aus Z3V2 und bei höheren Anforderungen<br />

Z4V3 gewählt.<br />

Von der korrekten Auswahl und Auslegung des anwendungsspezifischen<br />

Wälzlagers bis hin zur Qualitätssicherung: Dank der<br />

<strong>12</strong> <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Lebensdauer auch mit einem besonders ruhigen Laufverhalten<br />

und einem geringen Trägheits- und Anlaufdrehmoment. Hohe<br />

axiale und radiale Lasten auf der Welle stellen für diese Lager kein<br />

Problem dar. Diese Eigenschaften sind vor allem in Anwendungen<br />

wichtig, bei denen der Drehgeber mit Seilzuggebern kombiniert<br />

wird – die Kugellager entlasten dabei die Feder und tragen somit<br />

zu einer längeren Lebensdauer bei. Auch bei Härtefällen in<br />

der Sensorik gilt also: Mit Wälzlagern von Findling gelingt der<br />

richtige Dreh.<br />

Bilder: Aufmacher Hintergrund: selensergen – stock.adobe.com; 04: piamphoto –<br />

stock.adobe.com; 05: Petair – stock.adobe.com, Sonstige: Findling Wälzlager<br />

www.findling.com<br />

05<br />

großen Anwendungserfahrung können die Experten von Findling<br />

Hersteller von Drehgebern, Seilzuggebern oder Durchflussmessgeräten<br />

optimal beraten und unterstützen. So kommen belastbare<br />

Kugellager von Findling auch in einem „Hardcore-Encoder“ eines<br />

deutschen Sensorspezialisten zum Einsatz, der für härteste Einsatzbedingungen<br />

konzipiert ist. Im Drehgeber lagern sie die Welle,<br />

die die Drehbewegung/Positionsänderung an die Sensoren überträgt.<br />

Die Wahl fiel in diesem Fall auf gedeckelte Rillenkugellager<br />

der Leistungsklasse Supra. Sie überzeugen neben einer langen<br />

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GANZER LINIE<br />

PRÄZISION AUF<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

PRÄZISION AUF<br />

GANZER LINIE<br />

Typische Anwendungen für Kugelgewindetriebe finden sich<br />

in der Luft- und Raumfahrt (Fly-by-Wire, elektronische Flugzeugsteuerung),<br />

in der Automobilindustrie (Servolenkungen),<br />

in Systemen für die Präzisionsmontage, in Robotern, in der<br />

Halbleiterfertigung (Stepper) sowie in Werkzeugmaschinen (CNC-<br />

Maschinen). Bei hochgradig präzisen Anwendungen (im Mikrometerbereich),<br />

bei denen neben Radialbelastungen auch Axialkräfte<br />

auftreten, ist besonderes Augenmerk auf die Konstruktion von<br />

Kugelgewindeantrieb und Kugelgewindespindel sowie deren Lagerung<br />

zu legen.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Kugelgewindetriebe werden in einer<br />

Vielzahl von Applikationen eingesetzt.<br />

Sie kommen immer dann zur Anwendung,<br />

wenn eine Rotationsbewegung in eine<br />

lineare Bewegung mit geringer Reibung,<br />

d. h. hohem mechanischem Wirkungsgrad,<br />

und hoher Genauigkeit umgesetzt werden<br />

muss. Dabei kommt auch der Lagerung<br />

eine entscheidende Bedeutung zu.<br />

SPEZIALISIERT AUF WÄLZLAGER<br />

Seit der Zusammenlegung von Toyoda Machine Works (Werkzeugmaschinenbau)<br />

und Koyo Seiko (Herstellung von Wälzlagern)<br />

zur Jtekt Corporation im Jahr 2006, arbeiten Ingenieure aus<br />

beiden Unternehmensbereichen eng zusammen, um ihr Fachwissen<br />

auszutauschen und Lager zu optimieren. Speziell geht es<br />

darum, Produkte zu entwickeln, die den aktuellen Anforderungen<br />

des Marktes für Hochpräzisionslager in Werkzeugmaschinen<br />

entsprechen.<br />

DIE KRITISCHE ROLLE VON STÜTZLAGERN<br />

Bei der Entwicklung eines neuen Kugelgewinde-Systems wird<br />

t ypischerweise viel Wert auf die richtige Auslegung des Kugelgewindetriebs<br />

(mit internem Kugelumlaufsystem) und die Spindel/<br />

Kugelgewindewelle (präzisionsgeschliffen oder gewalzt/kaltgeformt)<br />

gelegt. Die Bedeutung der Wellenstützlager wird dagegen häufig<br />

unterschätzt. In Einsatzfällen, bei denen die Positionier- und Wiederholgenauigkeit<br />

der Kugelgewindespindel von entscheidender<br />

Bedeutung ist (wie z. B. in Werkzeugmaschinen), müssen die Wellenlager<br />

die Welle bei unterschiedlich starken Axialbelastungen durch<br />

Motorantriebs- und Trägheitskräfte absolut axial fixieren, damit<br />

Spiel vermieden wird.<br />

SCHRÄGKUGELLAGER ZUR<br />

SPINDELWELLENLAGERUNG<br />

Koyo hat einen besonderen SAC-Lagertyp mit spezieller Innengeometrie<br />

(einschließlich 60 °-Kontaktwinkel) entwickelt, der maximale<br />

Laufgenauigkeit sowie die Aufnahme von Radial- und Axialkräften<br />

bietet, die typischerweise für moderne (Hochgeschwindigkeits-)<br />

Werkzeugmaschinen bzw. Anwendungen ähnlicher Betriebsanforderungen<br />

erforderlich ist. Die SAC-Lager lassen sich als Satz in ein<br />

Gehäuse einbauen oder werden als Lagereinheit angeboten. Es<br />

sind verschiedene Ausführungen erhältlich, die spezifischen Anwendungsbedingungen<br />

gerecht werden, darunter zwei-, drei- oder<br />

vierreihige Lager, sowie Ausführungen mit optional gegenläufi -<br />

ger Ausrichtung zur Aufnahme bidirektionaler Axialbelastungen.<br />

Die Produkte versprechen eine hohe Präzision und eine lange<br />

Lebensdauer.<br />

Bilder: Jtekt<br />

www.koyo.eu<br />

DIE BEDEUTUNG <strong>DER</strong><br />

WELLENSTÜTZLAGER WIRD<br />

IN KUGELGEWINDESYSTEMEN<br />

HÄUFIG UNTERSCHÄTZT<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

FOLIENVERPACKUNGEN ZUVERLÄSSIG TRANSPORTIEREN<br />

SMC, der Spezialist für Automatisierungstechnik, hat sein Portfolio an Vakuumsaugern<br />

um die Serie ZP3P-JT mit Faltenbalg für den Transport von formveränderlichen<br />

Kunststofffolien und Folienverpackungen erweitert. Die dünne und flexible<br />

Dichtmanschette des ZP3P-JT passt sich sehr gut an die Oberfläche an und eignet<br />

sich für das Ansaugen folienverpackter Waren. Speziell ausgeformte Rippen unter<br />

der Dichtmanschette reduzieren die Leckage zwischen Sauger und Produkt. Das<br />

trägt zum sicheren und schnellen Transport bei – mit einer Beschleunigung von<br />

bis zu vier G. Mit seinen 5½ Falten kann ZP3P-JT Höhen und Winkel ausgleichen.<br />

So lassen sich auch unterschiedlich geformte Verpackungen sanft und sicher<br />

ansaugen und transportieren, ohne die Verpackung oder den Inhalt zu beschädigen.<br />

Der Vakuumsauger ist in den Durchmessern 20, 25, 32, 40 und 50 mm<br />

verfügbar.<br />

www.smc.eu<br />

ELEKTROMECHANI-<br />

SCHER SCHRAUBSTOCK<br />

FÜR FILIGRANE BAUTEILE<br />

Das Unternehmen Roemheld<br />

bringt einen serienreifen<br />

elektromechanischen Schraubstock<br />

auf den Markt. Da das<br />

Spannelement ohne Mindestdruck<br />

funktioniert, lassen sich<br />

auch filigrane Werkstücke<br />

verzugsfrei spannen. Der<br />

elektromechanische Schraubstock<br />

eignet sich darüber hinaus<br />

für Anwendungen, bei denen ein<br />

Kontakt des Bauteils mit Hydrauliköl<br />

unerwünscht ist. Aufgrund<br />

des Strombetriebs wird kein<br />

zusätzlicher Druckerzeuger an<br />

der Maschine benötigt. Zudem<br />

kann auf eine Überwachung der<br />

Spannkraft verzichtet werden, da<br />

alle Kraftmomente über den<br />

Motor erfasst werden. Eine<br />

permanente Selbsthemmung der<br />

mechanischen Spindel sorgt<br />

dafür, dass die Spannkraft auch<br />

ohne Stromzufuhr erhalten<br />

bleibt. Die steuerbaren Spannhübe<br />

können auch für große<br />

Weiten individuell dimensioniert<br />

werden. Gleichzeitig werden die<br />

Voraussetzungen zur Automatisierung<br />

des Werkstück-Rüstens<br />

geschaffen. So ist es möglich,<br />

ganze Teilefamilien ohne<br />

manuellen Eingriff in nur einem<br />

Spannsystem zu fertigen.<br />

www.roemheld-gruppe.de<br />

DIE KUPPLUNG.<br />

FÜR DIE WELT <strong>DER</strong><br />

INDUSTRIE<br />

RW-KUPPLUNGEN.DE<br />

LAMELLENKUPPLUNGEN<br />

350 350 - 100.000 100.000 Nm<br />

Nm<br />

einfach- einfach- und und doppelkardanische<br />

doppelkardanische<br />

Ausführungen<br />

Ausführungen


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

SCHWER AUF DRAHT!<br />

Autor: Robert Timmerberg,<br />

Fachjournalist (DFJV),<br />

plus2 GmbH, Düsseldorf<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Schädliche Erschütterungen und Stöße,<br />

Schwingungen und Vibrationen von Menschen<br />

und Maschinen fernzuhalten, das wird im<br />

Industriealltag immer relevanter. Ein<br />

Spezialist im Bereich Dämpfungstechnik und<br />

Schwingungsisolation hat jetzt neue Produkte<br />

in sein Portfolio aufgenommen: Drahtseilfedern.<br />

Sie sind hart im Nehmen und trotzen selbst<br />

extremen Einsatzbedingungen.<br />

Eine auf professionelle Weise beruhigte Lagerung von Maschinen<br />

und Anlagen lässt diese akkurater arbeiten, macht Messergebnisse<br />

zum Teil erst möglich und vermeidet die Übertragung<br />

von Schwingungen in angrenzende Räume und die<br />

erweiterte Umwelt. Da mit Vibrationen und Stößen erhebliche Lärmbelastungen<br />

einhergehen können, ist die Schwingungstechnik<br />

zudem für den Arbeitnehmerschutz von Bedeutung. Die ACE Stoßdämpfer<br />

GmbH ist auf diesem Gebiet seit mehr als 10 Jahren zuverlässiger<br />

Berater und Lösungsanbieter und unterstützt mit vielen Produkten<br />

die Anwender dabei, bestehende Richtlinien und gesetzliche<br />

Vorgaben zu erfüllen. In diesem Kontext zeichnen sich die neuen<br />

Drahtseil- und Kompaktfedern wie alle Produkte von ACE durch<br />

leichte Auslegung und große Vielfalt aus. Sie ergänzen die bisherige<br />

Produktpalette, die sich von äußerst niederfrequent isolierenden<br />

Luftfederelementen über einbaufertige Gummi-Metall-Isolatoren<br />

bis hin zu Dämmungsplatten erstreckt. Mit diesem Spektrum ist ACE<br />

in der Lage, Konstrukteuren Stoßdämpfung und Schwingungs isola<br />

tion nach Maß und für nahezu alle Anwendungen anzubieten.<br />

SCHWINGUNGSDÄMPFUNG AUCH<br />

IN EXTREMSITUATIONEN<br />

Die hinzugekommenen Drahtseilfedern erweitern das Applikationsspektrum<br />

noch einmal beträchtlich und sind ideal für alle Anwendungen<br />

geeignet, bei denen Stöße und Vibrationen auch unter Extrembedingungen<br />

unter Kontrolle zu bringen sind, mitunter auch<br />

gleichzeitig. Dabei können diesen robusten Maschinenelementen die<br />

wenigsten Umgebungen etwas anhaben. Ihre Überlegenheit unter<br />

schwierigen Bedingungen ist auf das verwendete Material und dessen<br />

einzigartige Bauweise zurückzuführen. Komplett aus widerstandsfesten<br />

Aluminiumlegierungen oder auf Wunsch aus Edelstahl gefertigt, trotzen<br />

sie nicht nur unterschiedlichsten Einwirkungen von außen, sondern<br />

sind auch von innen heraus so gut wie keinen Alterungsprozessen<br />

unterworfen. Für die Anwender ergibt sich dadurch besonders auf<br />

lange Sicht ein hoher Kosten-Nutzen-Vorteil. Unterstützt wird dieser<br />

Aspekt dadurch, dass es sich um wartungsfreie Elemente handelt.<br />

BREITES SPEKTRUM<br />

Die drei neuen Produktfamilien von ACE bestehen aus rostfreien<br />

Edelstahlseilen, sind auf besondere Weise geformt und verfügen für<br />

jeden Einsatzzweck über eine überdurchschnittlich gute Dämpfung<br />

aufgrund der Reibung der einzelnen Drähte untereinander. ACE<br />

stellt Konstrukteuren die neuen Drahtseilfedern mit Kabeldurchmessern<br />

von 1,59 bis 31,75 mm und zur Montage mit Gewinden<br />

von M4 × 0,7 bis M20 × 2,5 in verschiedensten Ausführungen sowie<br />

auch in kurzer Bauform zur Verfügung. Zur Serie zählen auch<br />

sieben verschiedene Kompaktfedertypen in unterschiedlichen<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


Ausführungen mit Kabeldurchmessern von 1,59 bis 6,35 mm und<br />

zur Montage mit Gewinden von M3 × 0,5 bis M8 × 1,25.<br />

Die Drahtseilfedern, Kompaktfedern und auch die Drahtseilfedern<br />

in kurzer Bauform eignen sich für eine stoß- und vibrationsfreie<br />

Lagerung in verschiedensten Einsatzbereichen. Dabei isolieren<br />

sie eine breite Palette unterschiedlicher Vibrationen und<br />

decken ein beachtliches Spektrum von möglichen Belastungen ab,<br />

das von ca. 300 g bis zu 2 000 kg reicht. Der niedrige Massebereich<br />

ist prädestiniert für die Lagerung von Festplatten und Messapparaturen,<br />

der hohe kommt z. B. bei Transporten von Containern und<br />

Maschinen zum Einsatz, auch weil durch die Verwendung von<br />

mehreren Elementen den Möglichkeiten nach oben kaum Grenzen<br />

gesetzt sind. Dies gilt auch für weitere Anwendungsbereiche, zu<br />

denen unter anderem vibrations- und schockreduziertes Lagern<br />

von Elektronikkästen, Pumpen, Kompressoren und allen möglichen<br />

Kameralagerungen gehört. Diese finden Verwendung in autonom<br />

fahrenden Reinigungsmaschinen, speziellen Film- und Fernsehkameras<br />

sowie bei in Drohnen verbauten Modellen. Daneben erfüllen<br />

die Drahtseilisolatoren auch spezielle Anforderungen militärischer<br />

Anwendungen und entsprechen den MIL-Spezifikationen.<br />

Die aus Drahtseil gefertigten Komponenten bieten einen besonders<br />

großen nutzbaren Federweg, niedrige Eigenfrequenzen, geringe<br />

Resonanzübertragung und schnellen Abfall der Amplitude bei Stößen.<br />

Darüber hinaus gibt es bei dieser Produktserie von ACE nach dynamischer<br />

Kollision keine Anzeichen von Ermüdung. Einsetzbar sind<br />

sie bei Temperaturen von - 130 bis + 260 °C, physikalische Werte, die<br />

auch hinsichtlich anderer am Markt verfügbaren Komponenten aus<br />

Drahtseil positiv ins Auge fallen. Außerdem sind alle Vertreter der<br />

drei neuen Produktfamilien besonders resistent gegen Säuren,<br />

Meerwasser und UV-Strahlung. Neben den Standardversionen aus<br />

Edelstahldrähten und Aluminiumbefestigungsleisten können Anwender<br />

bei ACE optional auch komplette Edelstahlvarianten ordern.<br />

Aufgrund des veredelten Materials sind diese im direkten Vergleich<br />

etwas schwerer und überzeugen durch Korro sionsbeständigkeit,<br />

etwa bei Einsatz in Salzwasser.<br />

FE<strong>DER</strong>NDE<br />

DRUCKSTÜCKE<br />

<strong>DER</strong> KLÜGERE<br />

GIBT NACH…<br />

PATENTIERT<br />

MINIMIERT VERSCHLEISS<br />

FIXIEREN<br />

ARRETIEREN<br />

ELEKTRISCH ISOLIERT<br />

VIELSEITIG<br />

POSITIONIEREN<br />

ANDRÜCKEN<br />

RASTEN<br />

Bilder: ACE<br />

www.ace-ace.de<br />

01 ACE stellt Konstrukteuren die neuen<br />

Drahtseilfedern mit Kabeldurchmessern<br />

von 1,59 bis 31,75 mm und zur Montage<br />

mit Gewinden von M4 x 0,7 bis M20 x 2,5<br />

in verschiedensten Ausführungen sowie<br />

auch in kurzer Bauform zur Verfügung<br />

02 Zu der neuen Serie<br />

der Drahtseilfedern zählen<br />

auch sieben verschiedene<br />

Kompaktfedertypen in<br />

unterschiedlichen<br />

Ausführungen mit Kabeldurchmessern<br />

von<br />

1,59 bis 6,35 mm<br />

und zur Montage<br />

mit Gewinden von<br />

M3 x 0,5 bis M8 x 1,25<br />

www.halder.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

GEWAPPNET FÜR<br />

WIND UND WETTER<br />

Autor: Ulrich König, Chief Research &<br />

Development Officer, Stauff, Werdohl<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ein Hersteller von Rohr- und Schlauchverbindungen<br />

hat ein Schellenprogramm speziell für die<br />

Befestigung von elektrischen Leitungen in den<br />

Türmen von Windkraftanlagen entwickelt. Zu<br />

den Eigenschaften dieser Schellen gehören eine<br />

einfache, schnelle und werkzeuglose Montage,<br />

eine dauerhafte Befestigung der Leitungen unter<br />

widrigen Bedingungen und die Übereinstimmung<br />

mit allen branchenrelevanten Anforderungen,<br />

z. B. an die elektrische Sicherheit.<br />

Wie lange braucht ein eingespieltes Team für die Montage<br />

von elektrischen Leitungen mit Querschnitten<br />

von 22 bis 38 mm in einem 100 oder 150 m hohen<br />

Turm einer Windkraftanlage (WKA)? Und wie befestigt<br />

man diese Leitungen so, dass sie unter widrigen Bedingungen<br />

über viele Jahre die Leitungen sicher in Position halten und dabei<br />

auch das nötige Spiel für die Schwankungen des Turms bei Starkwind<br />

erlauben? Eine Antwort auf diese Fragen gab Stauff schon vor<br />

Jahren mit einer ersten Generation von Befestigungselementen, die<br />

von Grund auf für elektrische Leitungen in WKA-Anwendungen<br />

entwickelt wurde.<br />

Grundlage dieser Befestigungslösung war die bewährte Stauff-<br />

Schelle zur Befestigung von Rohrleitungen z. B. für die Hydraulik. In<br />

die Ausnehmungen einer Grundplatte, die an der Unterkonstruktion<br />

aufgeschraubt oder angeschweißt wird, lassen sich Leitungen einlegen<br />

und mit schraubbaren Deckeln befestigen – einzeln oder in<br />

Reihen. Diese Lösung bewährte sich, aber die Stauff-Konstrukteure<br />

suchten nach einer Lösung, die insbesondere die Montage vereinfacht,<br />

ohne den dauerhaft festen Sitz der Leitungen zu beeinträchtigen.<br />

Deshalb entwickelten sie – in Kooperation mit einem führenden<br />

Hersteller von Windkraftanlagen – ein neues Programm mit der<br />

Bezeichnung WPC.<br />

SCHNELLE UND WERKZEUGLOSE MONTAGE<br />

Das Grundkonzept der WPC-Schelle: Die Leitungsaufnahme wird<br />

z. B. auf einer Schiene aufgeschraubt – hier gibt es diverse Montagemöglichkeiten<br />

– und das Kabel eingelegt. Die mit einem Scharnier<br />

an der Leitungsaufnahme befestigte Gegenseite wird mit einem<br />

Schnellspannsystem, d. h. mit einem Handgriff, verschlossen – fertig.<br />

Somit kann der Monteur die Leitungen verlegen, ohne dass er ein<br />

Werkzeug benötigt. Das erleichtert die Installation sowohl im liegenden<br />

Turmsegment als auch im bereits stehenden Turm. So spart<br />

der Hersteller Installationskosten. Das neue System ist in zwei<br />

Grundvarianten verfügbar – als WPC für eine Leitung und als WPC-<br />

Trefoil für drei Leitungen, die kleeblattartig auf kompaktem Raum<br />

befestigt sind. Dabei können Leitungen mit Querschnitten von 22 bis<br />

38 mm installiert werden.<br />

DAUERHAFT FESTER SITZ <strong>DER</strong> LEITUNGEN<br />

Eine zentrale Eigenschaft des Befestigungssystems ist der dauerhaft<br />

feste Sitz der Leitungen. Dabei sorgt der Kabelhalter aus flexiblem<br />

Elastomer für gleichbleibende Haltekräfte – auch bei nicht zu erwartenden<br />

Toleranzabweichungen der Kabelaußendurchmesser.<br />

Über eine Stellschraube mit Kontermutter lässt sich der Anpressdruck<br />

an die Kabeldurchmesser anpassen. Dabei ist stets ein gewisser<br />

Toleranzausgleich zu berücksichtigen, weil sich der im Wind<br />

stehende Turm bewegt. Die Leitungen müssen in der Lage sein,<br />

diese Bewegungen mitzumachen.<br />

18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Ein Federpaket im Schnellspannsystem gewährleistet eine kontinuierliche<br />

Vorspannung des Verschlusses. Eine Verschlusssicherung<br />

verhindert das unbeabsichtigte Öffnen der Spann- und Zuhalteeinrichtung.<br />

Die werkzeuglose Montage erleichtert nicht nur die Erstinstallation<br />

der Leitungen im Turm, sondern auch die Wartung<br />

bzw. den Austausch von Leitungen während der Betriebsdauer der<br />

Windkraftanlage.<br />

AUF WIDRIGE BEDINGUNGEN EINGESTELLT<br />

In den Türmen von Windkraftanlagen herrschen ungünstige Umgebungsbedingungen<br />

für elektrische Komponenten. Mit extremen<br />

Temperaturen und korrosiver Atmosphäre ist zu rechnen. Die Metallelemente<br />

der WPC-Baureihe sind daher in verschiedenen hochwertigen<br />

Qualitäten (Stahl-, Zink/Nickel-beschichtet für Onshore-<br />

WKA, Edelstahl V4A für Offshore-Anwendungen) verfügbar.<br />

Die Stahlvariante mit einer hoch wirksamen Korrosionsschutzbeschichtung<br />

auf Basis einer Zink-Nickel-Oberfläche hat sich in<br />

diversen Einsatzbereichen als günstige Alternative zu Edelstahl<br />

erwiesen. Im Salzsprühtest erreicht sie eine Standzeit von rund<br />

1 200 Stunden. Das ist mehr als einschlägige Standards z. B. der Automobilindustrie<br />

fordern. Das Elastomer der Windkraftschellen ist<br />

DAS SCHELLENSYSTEM LÄSST SICH<br />

FLEXIBEL AN UNTERSCHIEDLICHE<br />

ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN ANPASSEN<br />

temperaturstabil im Bereich von -45 bis + 90 °C (im Dauereinsatz;<br />

kurzzeitig bis + <strong>12</strong>5 °C). Außerdem nimmt es bei Feuchtigkeit kein<br />

Wasser auf, bleibt also formstabil.<br />

ALLE TESTS BESTANDEN<br />

Die einschlägigen Anforderungen an den Brandschutz werden<br />

ebenfalls erfüllt: Die WPC-Schellen sind als Brandschutzmaterial<br />

SA-VO nach UL 94 geprüft und freigegeben. In Kooperation mit einem<br />

Windkraftanlagen- und einem Leitungshersteller hat Stauff auch<br />

die elektrischen Eigenschaften – vor allem die Kurzschlussfestigkeit<br />

des WPC-Programms – getestet. Dabei wurde die uneingeschränkte<br />

Eignung des Befestigungssystems bei der Übertragung hoher Ströme<br />

nachgewiesen.<br />

Mechanische Belastungstests bestätigten eine hohe axiale Haltekraft<br />

bei sehr gutem Kabelmantelschutz. Weitere Tests zeigten, dass<br />

02 Kompakt und sicher:<br />

Drei Leitungen werden in<br />

„Trefoil“-Anordung befestigt<br />

Tieftemperatur keinen negativen Einfluss auf die Haltekräfte im Befestigungssystem<br />

hat. Im Gegenteil: Die Haltekraft war sogar noch<br />

höher als im Versuch bei Raumtemperatur. Hier wirkt sich die<br />

Werkstoffpaarung Elastomer/Metall positiv aus.<br />

Mit diesen Eigenschaften eignet sich das WPC-System für die<br />

Befestigung von elektrischen Leitungen bei Onshore- und Offshore-<br />

Windkraftanlagen. Verschiedene Basisversionen für eine Leitung<br />

und für drei Leitungen stehen ab Lager zur Verfügung. Der modulare<br />

Aufbau des Systems schafft die Voraussetzung für die Anpassung an<br />

den individuellen Anwendungsfall. So können beispielsweise ein<br />

oder zwei Schellenkörper mit austauschbarem Elastomer als Kabelschutz<br />

für diverse Kabeldurchmesser verwendet werden.<br />

Bilder: Aufmacher Hintergrund: David Hense – stock.adobe.com,<br />

Sonstige: Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG<br />

www.stauff.com<br />

01 Das Windkraftschellen-<br />

System wurde für die Installation<br />

von elektrischen Leitungen in<br />

den Türmen von Windkraftanlagen<br />

entwickelt<br />

5


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

UNIVERSELLE PROBLEMLÖSER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ein Spezialist für Verzahnungstechnik und<br />

Feinzerspanung hat einbaufertige<br />

Komplettfreiläufe im Programm, die wahre<br />

Multitalente sind. Sie lassen sich in den<br />

Antriebssträngen des Maschinen- und<br />

Anlagenbaus sowohl als Rücklaufsperren als<br />

auch für Überhol- und Vorschubfunktionen<br />

einsetzen. Dass sie zudem für einen sehr großen<br />

Drehmomentbereich und in vier verschiedenen<br />

Klemmstück-Varianten zur Verfügung stehen,<br />

steigert ihre Vielseitigkeit weiter.<br />

In Sachen Vielseitigkeit macht den Freiläufen der Premium-Baureihen<br />

FB/FBF von Ringspann so schnell keiner was vor. Denn<br />

diese vom Hersteller einbaufertig bereitgestellten Komplettfreiläufe<br />

stehen nicht nur in mehreren Klemmstück-Konfigurationen<br />

für unterschiedliche Leistungsanforderungen zur Verfügung, sondern<br />

auch für einen enorm großen Drehmomentbereich von 45 bis<br />

160 000 Nm. Konstrukteuren und Entwicklern im Maschinen- und<br />

Anlagenbau eröffnet sich damit ein weites Feld für die Realisierung<br />

innovativer und effizienter Lösungen für Rücklaufsperren sowie<br />

Überhol- und Vorschub-Kinematiken innerhalb der Antriebsstränge.<br />

Sie können zudem wählen zwischen Basisausführungen mit oder<br />

ohne Befestigungsflansch. Alle FB-/FBF-Freiläufe lassen sich direkt<br />

im Webshop von Ringspann auswählen und ordern. Viele Varianten<br />

mit Standardbohrungen (max. 300 mm) sind kurzfristig lieferbar.<br />

CHROMSTAHL MIT VERSCHLEISSSCHUTZ<br />

Grundsätzlich handelt es sich bei den Komplettfreiläufen der Baureihen<br />

FB/FBF von Ringspann um kugelgelagerte und abgedichtete<br />

Klemmstück-Freiläufe, die werksseitig ölgefüllt und montagefertig<br />

ausgeliefert werden. Seiner individuellen Anwendung entspre-<br />

Autor: Alexander Regenhardt, Freier Fachjournalist, Darmstadt<br />

chend kann der Konstrukteur dann hinsichtlich der Klemmstück-<br />

Konfiguration zwischen vier Leistungskategorien wählen. Dabei<br />

decken bereits die Standard-Variante und die Riduvit-Ausführung<br />

ein breit gefächertes Einsatzgebiet ab. Beide eignen sich für<br />

Rücklaufsperr- und Überhol-Anwendungen mit maximalen Leerlauf-Drehzahlen<br />

von 4 800 min -1 (Innenring) beziehungsweise<br />

5 500 min -1 (Außenring). Als Vorschub-Freiläufe bewältigen sie<br />

mittlere (Standard) bis hohe (Riduvit) Schaltzyklen. Die Chromstahl-Klemmstücke<br />

der Riduvit-Variante zeichnen sich überdies<br />

durch eine spezielle Oberfläche mit hartmetallartiger Verschleißbeständigkeit<br />

aus. „Diese leistungsfähige Funktionsbeschichtung<br />

beruht auf wichtigen tribologischen Erkenntnissen und verleiht<br />

den Riduvit-Freiläufen eine deutlich erhöhte Lebensdauer“, sagt<br />

Thomas Heubach, der Leiter der Freilauf-Sparte von Ringspann.<br />

ENTSCHEIDUNG ZWISCHEN X O<strong>DER</strong> Z<br />

Spezieller ausgelegt sind die weiteren Varianten der Freiläufe FB/<br />

FBF, die sich durch das Design der Klemmstückabhebung unterscheiden<br />

und prädestiniert sind für die Realisierung besonders anspruchsvoller<br />

Rücklaufsperr- und Überhol-Anwendungen. Der<br />

Konstrukteur kann hier wählen zwischen Komplettfreiläufen mit<br />

der sogenannten Klemmstückabhebung X oder Klemmstückabhebung<br />

Z. Beide Ausführungen wurden entwickelt für hohe Leerlauf-<br />

Drehzahlen im Langzeitbetrieb, bei denen oberhalb der Abhebedrehzahl<br />

kein Verschleiß an den Klemmstücken entsteht. Raffiniert<br />

sind hierbei die bis ins feinste Detail durchdachten Formgebungen<br />

und Lagerungen der Klemmstücke. „In diesen zwei Disziplinen der<br />

Freilauf-Konstruktion verfügen wir dank jahrzehntelanger eigener<br />

Entwicklungsarbeit über eine international anerkannte Expertise“,<br />

betont Thomas Heubach.<br />

Bei den Komplettfreiläufen FB/FBF mit Klemmstückabhebung X<br />

laufen die reibschlüssig in einem Käfig geführten Klemmstücke im<br />

Leerlauf mit dem Innenring um. Da dies fliehkraftbedingt ohne<br />

jeden Kontakt zum Außenring erfolgt, kann der Freilauf mit Klemmstückabhebung<br />

X bei Anwendungen mit schnell drehendem Innenring<br />

nahezu verschleißlos rotieren. In Analogie dazu laufen die<br />

Klemmstücke vom Typ Z im Leerlauf berührungslos mit dem Außenring<br />

um – weshalb sich die Freiläufe FB/FBF mit dieser Art der<br />

Klemmstückabhebung als Ideallösung für Langzeit-Anwendungen<br />

mit schnell drehendem Außenring erweisen. „Die ersten beiden Fragen,<br />

die sich der Konstrukteur bei der Wahl zwischen X und Z also<br />

beantworten muss, lauten: Wie ist die Einbaulage? Und in welche<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

NEBEN EINER<br />

GROSSEN AUSWAHL<br />

AN STANDARD-FREI-<br />

LÄUFEN REALISIEREN<br />

WIR AUCH SON<strong>DER</strong>-<br />

AUSFÜHRUNGEN<br />

Sowohl die Komplettfreiläufe FB/FBF als auch die Kombinationslösungen<br />

FBE/FBL sind reale Beispiele für unsere<br />

Marktführerschaft auf dem weltweiten Freilaufmarkt und<br />

unsere Positionierung als internationaler One-Stopp­<br />

Supplier für hochwertige Komponenten der industriellen<br />

Antriebstechnik. Neben einer großen Auswahl an kurzfristig<br />

lieferbaren FB- und FBF-Freiläufen realisieren wir<br />

auf Kundenwunsch auch Sonderausführungen, etwa für<br />

ausgefallene Bohrungsmaße oder seltene Anflanschungen.<br />

THOMAS HEUBACH, Leiter der Freilauf-Sparte, RINGSPANN<br />

Drehrichtung soll der FB/ FBF frei laufen bzw. in welche Drehrichtung<br />

soll er sperren oder mitnehmen?“, erläutert Thomas Heubach.<br />

ZWEI VERWANDTE MIT WELLENKUPPLUNGEN<br />

Die Komplettfreiläufe der Premium-Baureihen FB/FBF von Ringspann<br />

kommen aktuell in nahezu allen Sparten und Nischen des<br />

internationalen Maschinen- und Anlagenbaus zum Einsatz. Ob in<br />

den Antriebssystemen von Besäumscheren für Breitband-Walzenstraßen,<br />

von Fleischverarbeitungsmaschinen, von Zerkleinerungsmühlen,<br />

von Postsortieranlagen oder von freizeittechnischen Fahrgeschäften<br />

wie etwa Achterbahnen – in unzähligen Applikationen<br />

dienen sie als überaus zuverlässige und langlebige Rücklaufsperren,<br />

Überhol- oder Schaltkupplungen.<br />

Kombilösung bei Wellenversatz:<br />

Die Komplettfreiläufe FBE und<br />

FBL werden als einsatzfertige<br />

Baugruppe mit elastischen<br />

und drehstarren<br />

Wellenkupplungen<br />

bereitgestellt (im<br />

Bild ein FBE mit<br />

elastischer<br />

Wellenkupplung)<br />

Maßgeschneidert für Anwendungen mit Überholfunktion, bei denen<br />

zwei Wellen mit Versatz verbunden werden müssen, sind zwei<br />

enge Verwandte der FB-Familie. Dabei handelt es sich um die Komplettfreiläufe<br />

FBE und FBL, die Ringspann als einsatzfertige Baugruppe<br />

mit elastischen und drehstarren Wellenkupplungen aus seinem<br />

Portfolio anbietet. „Der Kunde erhält hier also Kombinationslösungen<br />

aus zwei Funktionskomponenten, wobei sich die Wellenkupplungen<br />

je nach gewünschter Drehrichtung flexibel am Freilauf andocken<br />

lassen“, erklärt Thomas Heubach. Die elastische FBE-Lösung ist<br />

ausgelegt für kleinere Wellenverlagerungen – zum Beispiel zwischen<br />

einem Hauptantrieb und einem Winkelgetriebe – und die drehstarre<br />

FBL-Ausführung kann große radiale und winklige Versätze aufnehmen,<br />

ohne dass Zwangskräfte auf benachbarte Lager wirken.<br />

Eine typische Einbau-Situation dafür ist beispielsweise die Positionierung<br />

zwischen dem Hauptmotor und dem Kriechgangantrieb<br />

einer Förderbandanlage. Beide Systemlösungen aus Überholfreilauf<br />

und Wellenkupplung liegen in den drei Varianten Standard,<br />

Riduvit und mit Klemmstückabhebung Z vor.<br />

Bilder: RINGSPANN<br />

www.ringspann.de<br />

DIE KLEMMSTÜCKABHEBUNG X<br />

Die Klemmstückabhebung X kommt in den Rücklaufsperren<br />

und Überholfreiläufen von Ringspann immer dann zum<br />

Einsatz, wenn im Leerlaufbetrieb der Innenring mit hoher<br />

Drehzahl umläuft und in der Überholfunktion der Mitnahmebetrieb<br />

bei niedriger Drehzahl erfolgt. Im Leerlauf bewirkt<br />

die Fliehkraft, dass sich die in einer X-ähnlichen Form<br />

gefertigten Klemmstücke von der Laufbahn des Außenrings<br />

abheben. Der Freilauf arbeitet dann verschleißfrei und mit<br />

unbegrenzter Gebrauchsdauer. Dabei laufen die Klemmstücke<br />

– geführt in einem mit dem Innenring reibschlüssig<br />

verbundenen Käfig – mit dem Innenring um. Die Fliehkraft<br />

hat das Klemmstück im Gegenuhrzeigersinn gedreht und am<br />

Stützbord des Käfigs angelegt, wodurch ein Spalt zwischen<br />

dem Klemmstück und der Laufbahn des Außenrings<br />

entsteht; der Freilauf arbeitet also berührungslos. Sinkt nun<br />

die Drehzahl des Innenrings soweit ab, dass die Wirkung der<br />

Fliehkraft auf das Klemmstück kleiner wird als die Anfederungskraft,<br />

legt sich das Klemmstück wieder an den Außenring<br />

an und „schaltet“ den Freilauf sperrbereit. Zu beachten:<br />

In der Anwendung als Überholfreilauf darf die Mitnahmedrehzahl<br />

40 % der Abhebedrehzahl nicht überschreiten.<br />

Klemmstückabhebung X: im Leerlauf bewirkt die Fliehkraft,<br />

dass sich die X-ähnlich gefertigten Klemmstücke von der<br />

Laufbahn des Außenrings abheben<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> 21


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

DAMIT DIE WIRKUNG<br />

NICHT NACHLÄSST<br />

01<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bei der Herstellung von Medikamenten kommt<br />

es auf höchste Präzision an. Die Rezeptur muss<br />

zu 100 % passen – und auch im Produktionsprozess<br />

geht es um Genauigkeit bis ins Detail.<br />

Um seine Tablettenpressen perfekt für ihre<br />

anspruchsvolle Aufgabe zu rüsten, setzt ein<br />

Hersteller auf individuell zugeschnittene<br />

Schneckengetriebe, die sich durch Laufruhe,<br />

geringe Temperaturemissionen und Langlebigkeit<br />

auszeichnen.<br />

Autor: Peter Becker, Senior PR Consultant, Bartenbach AG, Mainz<br />

Tabletten werden mithilfe von Tablettenpressen produziert,<br />

die das wirkstoffenthaltende Pulver oder Granulat stark verdichten.<br />

Einer der führenden Hersteller solcher Pressen<br />

ist Romaco Kilian aus Köln. Das Traditionsunternehmen<br />

Kilian wurde 1875 gegründet und ist seit 2013 Teil des Prozess- und<br />

Verpackungstechnologie-Konzerns Romaco. Das Unternehmen<br />

bietet heute die gesamte Bandbreite der Tablettiertechnologie an,<br />

von Einzelstempel-Labortablettenpressen bis hin zu Hochgeschwindigkeits-Tablettenpressen<br />

für Großproduzenten. Zu den<br />

letztgenannten gehört auch die Doppelrundläufertablettenpresse<br />

S710 Prime. Die kosteneffiziente Maschine produziert bis zu<br />

1,02 Mio. Tabletten/Stunde und entwickelt Presskräfte von bis zu<br />

100 kN.<br />

Kommt es bei Hochleistungstablettenpressen zu Ausfällen oder<br />

Produktionsproblemen, entsteht für den Tablettenhersteller innerhalb<br />

kürzester Zeit ein großer wirtschaftlicher Schaden. Daher sind<br />

für Romaco Kilian neben der Leistungsfähigkeit vor allem die Anlagenverfügbarkeit<br />

und die Prozesskonstanz entscheidend für die<br />

Neuentwicklung einer Tablettenpresse, wie Romaco-Kilian-Konstruktionsleiter<br />

Bernhard Kock erklärt: „Für unsere Kunden ist vor<br />

allem die gleichbleibende Qualität der Tabletten entscheidend. Die<br />

Gewichte müssen einheitlich sein. Der Tablettenpulvereintrag darf<br />

sich von Tablette zu Tablette nicht unterscheiden, damit auch die<br />

Wirksamkeit identisch ist. Dementsprechend hoch muss auch die<br />

22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


VERBINDUNGSELEMENTE<br />

& BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />

02<br />

Mit über 130 Jahren<br />

Erfahrung zählt REYHER<br />

zu den führenden<br />

Handelsunternehmen<br />

für Verbindungselemente<br />

und Befestigungstechnik<br />

in Europa und beliefert<br />

Kunden weltweit.<br />

01 Das E160F-Schneckengetriebe in Flanschausführung von ZAE wurde<br />

individuell an die anspruchsvollen Anforderungen von Romaco Kilian<br />

angepasst; es gewährleistet den ruhigen Lauf des Rotors der Tablettenpresse<br />

02 Die Doppelrundläufertablettenpresse S710 Prime von Romaco Kilian produziert<br />

bis zu 1,02 Mio. Tabletten/h und entwickelt Presskräfte von bis zu 100 kN<br />

Qualität unserer Maschinen sowie der eingesetzten<br />

Maschinenkomponenten – insbesondere<br />

der Getriebe – sein.“<br />

TEMPERATUR UND LAUFRUHE<br />

ALS ERFOLGSKRITERIEN<br />

gleichmäßig erfolgt. Romaco Kilian forderte<br />

daher, dass sich das Getriebe, das<br />

den Rotor der S710 Prime antreibt, im Betrieb<br />

nicht übermäßig erhitzt und eine<br />

entsprechend perfekte Laufruhe garantiert.<br />

Ist diese nicht gewährleistet, kann es<br />

überdies zu störender Geräuschentwicklung<br />

kommen.<br />

SPEZIALIST FÜR ANSPRUCHS-<br />

VOLLE LÖSUNGEN<br />

DAS SPEZIELL ANGEPASSTE SCHNECKENGETRIEBE<br />

IST DAS HERZSTÜCK <strong>DER</strong> TABLETTENPRESSE<br />

RRP – REYHER Rapid<br />

Prototyping<br />

C-Teile als Prototypen aus<br />

dem 3D-Drucker<br />

Funktionsfähige Modelle<br />

aus Kunststoff oder Metall<br />

Bauteilebetrachtung und<br />

Verbauversuche<br />

Reduktion von Gewicht<br />

und Herstellungskosten<br />

Damit es in der Tablettenproduktion nicht<br />

zu Ausfällen bzw. Ausschuss kommt, dürfen<br />

die Tablettenpressen nicht zu heiß<br />

l aufen. Eine zu hohe Temperatur könnte<br />

die Wirksamkeit der Rezeptur negativ beeinflussen.<br />

Zudem könnte ein zu hoher<br />

Hitzeeintrag die Langlebigkeit der Maschinenkomponenten<br />

beeinträchtigen. Hierbei<br />

spielt das Getriebe als Herzstück der<br />

Maschine die zentrale Rolle. Das Getriebe<br />

treibt den Rotor der Tablettenpresse an.<br />

Auf dem Rotor befinden sich die Pressenwerkzeuge<br />

sowie die Matrizenscheibe, die<br />

essenziell die Leistungsfähigkeit und Prozessqualität<br />

der Tablettenpresse beeinflusst.<br />

In die Bohrungen der Matrizenscheiben<br />

fließt die Wirkstoffmischung der<br />

Tablette vor dem Verpressen. Der Rotor<br />

muss daher absolut ruhig laufen, damit<br />

die Ausbringung des Tablettenpulvers<br />

Auf der Suche nach einem zuverlässigen<br />

Partner, der individuelle Getriebe von<br />

höchster Güte produziert, wandte sich<br />

Romaco Kilian an die Experten von ZAE-<br />

Antriebssysteme aus Hamburg Altona.<br />

„Die ZAE steht für Stabilität und Kompetenz.<br />

Wir arbeiten bei anderen Maschinentypen<br />

seit längerem mit den Hamburgern<br />

zusammen. Und wir können uns<br />

seit Tag 1 darauf verlassen, dass die Qualität<br />

der ZAE-Getriebe gleichbleibend<br />

hoch ist und die Teileverfügbarkeit sowohl<br />

im Einkauf als auch im Ersatzteilmanagement<br />

immer gegeben ist. Das<br />

schätzen wir sehr“, erklärt der Geschäfts-<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

Haferweg 1 · 22769 Hamburg<br />

Telefon 040 85363-0<br />

kontakt@reyher.de<br />

www.reyher.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

temperatur die Lebensdauer des Getriebeöls, der Radialwellendichtringe<br />

und der Lager.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

03 Das E160 aus der<br />

ZAE-Schneckengetriebebaureihe war die<br />

Basis für die perfekt abgestimmte Kundenlösung<br />

führer von Romaco-Kilian, Jens Carstens, die Hintergründe der<br />

Zusammenarbeit.<br />

Auch ZAE-Antriebssysteme kann sich mit Fug und Recht Traditionsunternehmen<br />

nennen. Seit mehr als 100 Jahren produziert<br />

das Unternehmen innovative, hocheffiziente Antriebstechnik, die<br />

sich in zahlreichen Branchen hervorragend bewährt. Insbesondere<br />

die Konstruktion hoch individualisierter Antriebslösungen ist<br />

eine Spezialität des Hamburger Industriegetriebeherstellers.<br />

„Natürlich bauen wir auch hervorragende Standardgetriebe. Unschlagbar<br />

sind wir aber im kundenspezifischen Engineering von<br />

Speziallösungen. Daher hat es uns gefreut, als Romaco Kilian mit<br />

dieser anspruchsvollen Aufgabe an uns herangetreten ist. Getriebe<br />

für Tablettenpressen dürfen einerseits keine zu große Hitze entwickeln,<br />

sollten aber gleichzeitig laufruhig und besonders robust<br />

gegen eintragende Momente und Schläge sein“, erläutert Folke<br />

Hedder, Vertriebsleiter bei ZAE, die Anforderungen an das Getriebe<br />

für die S710 Prime.<br />

EXTREME PRÄZISION GEFOR<strong>DER</strong>T<br />

Deshalb wurde das E160F Schneckengetriebe in Flanschausführung<br />

von ZAE an die Anforderungen von Romaco Kilian individuell<br />

angepasst. Beim E160F handelt sich um ein spielarmes Getriebe.<br />

Dies ist insbesondere bei Tablettenpressen von großer Bedeutung,<br />

kommt es doch beim Einpressvorgang der Pressstempel wie auch<br />

beim Entspannen der Stempel zu rücktreibenden Momenten ins<br />

Getriebe, die den Lauf und die Standzeit des Getriebes negativ beeinflussen<br />

würden. Schneckengetriebe sind für solche Anforderungen<br />

prädestiniert, da sie aufgrund ihrer Verzahnungsgeometrie solche<br />

Schläge gut dämpfen bzw. kompensieren können.<br />

Dennoch reichte es bei weitem nicht aus, ein beliebiges Schneckengetriebe<br />

mit passender Leistung zu wählen. Insbesondere bei<br />

der Einstellung und Auswahl der Kegelrollenlager war höchste<br />

Präzision gefragt, damit das Axialspiel der Schnecke im Betrieb im<br />

Optimum lag und die gewünschte Laufruhe erreicht wurde. Das<br />

Spiel durfte im definierten Betriebspunkt lediglich 0,02 mm betragen,<br />

damit der perfekte Kompromiss aus Steifigkeit, Energieeffizienz<br />

und Reibung gefunden wurde. Denn gehen die verbauten<br />

Kegelrollenlager im Betriebspunkt bereits in Vorspannung, erhöht<br />

sich natürlich auch die Temperatur des Getriebes und somit der<br />

gesamten Anlage. Darüber hinaus verringert eine hohe Getriebe-<br />

NACHGEWIESENE QUALITÄT ÜBERZEUGT<br />

Eine gehörige Portion Engineering war von den Spezialisten von<br />

ZAE gefragt, um diese Genauigkeit gewährleisten zu können. Ein<br />

aufwändiger Prüf- und Entwicklungsprozess gewährleistete, dass<br />

ZAE die perfekte Lösung für die Romaco Kilian S710 Prime finden<br />

konnte. ZAE betreibt im Werk in Hamburg-Altona ein großes Prüffeld,<br />

um den Kunden nicht nur theoretisch perfekt konfektionierte<br />

Produkte anbieten zu können, sondern vielmehr solche, die im<br />

Praxistest nachgewiesen haben, dass sie die Kundenanforderung<br />

zu 100 % erfüllen.<br />

Um das Axialspiel wiederholungsgenau zu messen, hat ZAE in<br />

diesem Fall eigens einen Messautomaten konstruiert, da die nötige<br />

Präzision bei manueller Messung nicht ausreichend war. – Ein weiterer<br />

Beweis dafür, dass ZAE keine Mühen scheut, um ein perfektes<br />

Ergebnis für ihre Kunden zu gewährleisten.<br />

Das von ZAE perfekt auf die S710 Prime abgestimmte Schneckengetriebe<br />

E160F ist den von Romaco Kilian gesetzten Richtwerten<br />

mehr als gewachsen. Das Getriebe erreicht am definierten Betriebspunkt<br />

eine Temperatur, die weit unter dem Grenzwert liegt,<br />

den der Kölner Tablettenpressenhersteller gesetzt hatte. Denn:<br />

Jedes ZAE-Getriebe erhält mit der Auslieferung ein Abnahmeprotokoll<br />

mit den Werten aus dem Probelauf. Die meisten Getriebe absolvieren<br />

diesen Testlauf mit Temperaturen, die größtenteils 10K<br />

(oder 10 °C) unter dem Grenzwert des Kunden liegen.<br />

Die optimierte Betriebstemperatur gewährleistet einerseits einen<br />

effizienten Betrieb des Getriebesystems, andererseits schont sie die<br />

eingesetzten Kegelrollenlager und das Getriebeöl. Somit profitiert<br />

Romaco Kilian von einer Getriebelösung, die die S710 Prime optimal<br />

bei der Tablettenproduktion unterstützt und über die Lebensdauer<br />

der Maschine sehr wartungsarm ausfällt. Dies wiederum erhöht<br />

die Standzeit der gesamten Tablettenpresse. Und letztlich<br />

kann sich der Tablettenpressenhersteller auf die Getriebe verlassen.<br />

ZAE steht dafür ein, dass die gelieferten Getriebe einen prozesssicheren<br />

und ruhigen Lauf gewährleisten. Bei der Montage ist<br />

kein Nachjustieren notwendig. Für Romaco Kilian bedeutet dies:<br />

bestellen, einbauen, anfahren, fertig.<br />

KOOPERATION AUF AUGENHÖHE<br />

ZAE und Romaco Kilian, das passt zusammen – nicht nur technologisch,<br />

wie ZAE-Vertriebsleiter Folke Hedder abschließend festhält:<br />

„Die Zusammenarbeit macht einfach großen Spaß. Wir kooperieren<br />

mit Romaco Kilian partnerschaftlich und vertrauensvoll. Und nicht<br />

zuletzt passt es zwischenmenschlich. Wenn die Chemie stimmt, ist<br />

die Arbeit meiner Meinung nach am Ende auch meist produktiver<br />

und erfolgreicher.“ Jens Carstens pflichtet bei: „Wir schätzen ZAE als<br />

Sparringspartner auf Augenhöhe. Unsere Anregungen und Anforderungen<br />

werden aufgenommen und wir erhalten kreative und kompetente<br />

Vorschläge, wie unsere Herausforderungen zu meistern wären.<br />

Die Diskussionsqualität und Reaktionszeit sind ausgezeichnet. Man<br />

merkt einfach, dass man bei ZAE mit Experten spricht, die unsere<br />

Bedürfnisse als Maschinenhersteller verstehen und diese in hervorragende<br />

Getriebetechnik umsetzen können. Wir freuen uns schon<br />

jetzt auf künftige gemeinsame Projekte.“<br />

Bilder: ZAE AntriebsSysteme<br />

www.zae.de<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

WELLE UND KUPPLUNG PER<br />

KLEMMNABE VERBINDEN<br />

Um Schäden durch<br />

Überlast im Antriebsstrang<br />

und einer<br />

Metallbalgkupplung<br />

ausschließen zu<br />

können, hat Enemac die<br />

ECPB-Reihe entwickelt,<br />

eine Kombination aus<br />

Sicherheitskupplung<br />

und Klemmnabe. Der<br />

Metallbalg sorgt für<br />

einen axialen, angularen<br />

und lateralen<br />

Versatzausgleich zwischen An- und Abtriebswelle. Angeboten<br />

wird ECPB in 17 Baugrößen für Ausrückmomente zwischen<br />

0,5 Nm und 2 000 Nm. Bohrungen zwischen 5 und 90 mm können<br />

über die Klemmnabe der Metallbalgkupplung aufgenommen<br />

werden, die Klemmnabe im Sicherheitsteil ist für Wellendurchmesser<br />

zwischen 5 und 100 mm erhältlich. Die beidseitig<br />

angebrachte Klemmnabe verbindet Welle und Kupplung spielfrei<br />

und kraftschlüssig. Sie kann optional auch mit einer Passfedernut<br />

versehen werden. Das schnelle und einfache Spannen mittels<br />

Klemmnaben erleichtert den Ein- und Ausbau der Sicherheitskupplung<br />

und sorgt für geringe Standzeiten bei der Anlagenwartung.<br />

Auch korrosionsgeschützte Ausführungen oder<br />

alternative Balglängen sind realisierbar.<br />

www.enemac.de<br />

AXIAL-SCHRÄGKUGELLAGER FÜR GRÖSSTES<br />

MITTELINFRAROT-TELESKOP<br />

In der chilenischen<br />

Atacama-Wüste<br />

entsteht das größte<br />

optische Teleskop der<br />

Welt. HQW Precision<br />

steuert für dieses<br />

Projekt ZKLN-Lager bei,<br />

mit denen die 800 im<br />

Teleskop positionierten<br />

Spiegel justiert werden.<br />

Das Extremely Large<br />

Telescope (ELT) soll<br />

2025 in Betrieb<br />

genommen werden. Es verfügt über einen segmentierten<br />

Primärspiegel mit einem Durchmesser von rund 40 m, der sich<br />

aus 800 kleineren hexagonalen Spiegeln mit je etwa 1,4 m<br />

Durchmesser zusammensetzt. Das ELT soll eine etwa 256 Mal<br />

größere Lichtsammelfläche bieten als das Weltraumteleskop<br />

Hubble und Bilder liefern, die 16 Mal schärfer sind. Dies wird<br />

über die Positionierung der Spiegel erreicht. „Die spezielle<br />

Innengeometrie der ZKLN-Lager gewährleistet eine sehr hohe<br />

axiale Steifigkeit, und eine geteilte Innenringkonfiguration<br />

beseitigt das Spiel innerhalb des Lagers“, sagt Eugen Bärwald,<br />

Vertriebs- und Anwendungsingenieur bei HQW. „Dadurch wird<br />

die hohe Genauigkeit gewährleistet, die für diese Anwendung<br />

entscheidend ist.“<br />

www.hqw.gmbh<br />

GELENKLAGER:<br />

DOPPELT GEKOPPELT HÄLT LÄNGER<br />

Mit der<br />

Koppelstange<br />

Igubal GPZM<br />

stellt Igus ein<br />

Doppelgelenklager<br />

vor, das<br />

nicht nur<br />

schmier- und<br />

wartungsfrei<br />

ist, sondern<br />

durch ein<br />

neues<br />

Gehäusematerial<br />

auch<br />

besonders<br />

flexibel ist. Dadurch wird der Kugelzapfen fest umschlossen, das<br />

Eindringen von Schmutz verhindert und die Ausfallsicherheit<br />

der bewegten Anwendung erhöht. Tests im Labor ergaben eine<br />

um 25 % höhere Elastizität des Werkstoffs RN283 gegenüber<br />

dem Standardwerkstoff Igumid G. Im Test wurde zudem<br />

verflüssigter Staub eingespritzt. Durch das elastische Material<br />

hat dieser keinen Einfluss auf die Funktion. Auch die Abriebfestigkeit<br />

bei den metallischen Kugelzapfen wurde getestet. Das<br />

Ergebnis: Mit einem um Faktor 20 besseren Verschleißwert<br />

setzte sich das neue TPU-Material gegenüber Polyamid durch.<br />

Gelenklager aus tribologisch optimierten Kunststoffen werden<br />

z. B. in der Agrarindustrie, im Maschinen- oder Anlagenbau oder<br />

in der Automobilindustrie eingesetzt.<br />

www.igus.de<br />

KISSsoft AG<br />

A Gleason Company<br />

T. +41 55 254 20 50<br />

info@KISSsoft.com<br />

KISSsoft Highlights<br />

▪ Rainflow-Verfahren zur Lastdatenanalyse<br />

▪<br />

▪<br />

▪<br />

▪ Getriebedatenaustausch mit REXS<br />

NEU<br />

Release<br />

<strong>2020</strong><br />

Zuverlässigkeitsbewertung mit AGMA 6006,<br />

VDMA 23904 und Bertsche<br />

Überarbeitete Zahnfuss- und Flankenberechnung<br />

nach ISO 6336:2019<br />

Skriptsprache zur Automatisierung und Erweiterung<br />

von Berechnungen<br />

Kostenlose Testversion unter www.KISSsoft.com<br />

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

SON<strong>DER</strong>WÜNSCHE<br />

„Unsere Sonderkugellager sind auch in der<br />

Krise gefragt“, das lässt ein Spezialist für<br />

anspruchsvolle Produkte im Bereich der<br />

Hochgenauigkeits- und Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />

verlauten. Der fränkische<br />

Maschinenbauer bietet präzise High-End-<br />

Produkte für Spitzenleistungen, extreme<br />

Umgebungen, Vakuum und Reinraum an.<br />

Die seit Jahren kontinuierlich wachsende Nachfrage nach anwendungsspezifischen<br />

Sonderkugellagern und Lagersystemen<br />

von GMN hält auch während der aktuellen Krise an. Verlangt<br />

würden insbesondere anwendungsspezifische Kugellager<br />

und einbaufertige Lagersysteme für den Maschinenbau sowie die Medizin-,<br />

Vakuum- und Messtechnik, so der fränkische Maschinenbauer.<br />

Gefragt sind Sonderanfertigungen insbesondere dann, wenn<br />

Standardlager die Erfordernisse hinsichtlich Geometrie, Präzision,<br />

Material, tribologischer und einsatzbedingter Anforderungen nicht<br />

erfüllen. Hierbei konzentriert sich die Firma GMN auf Spindelkugellager,<br />

Rillenkugellager und Hybridmodelle mit Keramikkugeln.<br />

Jahren werden GMN-Sonderkugellager bei Navigations systemen<br />

verwendet. Sie sind außerdem weltweit in mehr als 100 000 Röntgenröhrensystemen<br />

im Einsatz.<br />

ENGE ENTWICKLUNGSPARTNERSCHAFT<br />

Anwendungsspezifische Kugellager und Komplettsysteme werden<br />

stets in enger Absprache mit dem Kunden entwickelt, dem hierbei<br />

ein fester Ansprechpartner zur Seite steht. Dabei übernimmt GMN<br />

sämtliche Aufgaben von der Entwicklung über die Fertigung der<br />

Komponenten bis hin zum Rund-um-Service für die Lieferung der<br />

Serienteile und Artikelbevorratung beim Endkunden vor Ort.<br />

ERFOLGSFAKTOR „FREIE KONFIGURATION“<br />

Zu den Erfolgsfaktoren von GMN zählt, dass das Unternehmen in<br />

der Lage ist, sehr unterschiedliche Kundenanforderungen zu erfüllen,<br />

da es zahlreiche Konfigurationsoptionen bietet. Zuerst werden<br />

die Art des Lagers und das Anwendungsgebiet benannt und<br />

<strong>DER</strong> MASCHINENBAU BESTELLT<br />

OFT BAULICH ANGEPASSTE<br />

SPEZIALAUSLEGUNGEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

HÖCHSTE PRÄZISION UND AN<strong>DER</strong>E<br />

ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />

Höchste Ansprüche an die Präzision gehören bei vielen Sonderkugellagern<br />

zum Standard. Messlatte ist meist die Hochpräzisions-<br />

Genauigkeitsklasse P4+ oder die unternehmenseigene Premiumkategorie<br />

„Ultra Präzision“ UP+. Sie erfüllt noch weitergehende<br />

Vorgaben bei Lauf-, Form- und Maßgenauigkeit.<br />

Dazu kommen zusätzlich anwendungsspezifische Anforderungen.<br />

Für die Vakuumtechnik wird vor allem höchste Sauberkeit der<br />

Komponenten gefordert. Lagersysteme in Röntgengeräten und<br />

Computertomographen müssen darüber hinaus vibrationsarm sein<br />

und Umgebungstemperaturen bis zu 550 °C aushalten. Bei Messund<br />

Navigationssystemen stehen hingegen Systemlaufgenauigkeiten<br />

unter einem Mikrometer im Mittelpunkt. Und der Maschinenbau<br />

bestellt oft baulich angepasste Spezialauslegungen.<br />

JAHRZEHNTELANGE ERFAHRUNG<br />

Neben jahrzehntelanger Erfahrung tragen zum kontinuierlichen<br />

Erfolg von GMN vor allem ein umfassendes Leistungs- und Serviceangebot<br />

und eine große Fertigungstiefe bei. So stellte das Unternehmen<br />

1928 als einer der weltweit ersten Hersteller Hochgenauigkeitskugellager<br />

in Serie her. Und bereits seit mehr als vierzig<br />

die Umgebungsbedingungen betrachtet. Denn beim Einsatz unter<br />

Fluiden oder aggressiven Gasen sind andere Vorgaben zu erfüllen<br />

als in Reinräumen oder im Vakuum.<br />

Danach werden Parameter wie Größe, Präzision, Steifigkeit, Betriebstemperatur,<br />

Belastbarkeit und Drehzahl anwendungsspezifisch<br />

konfiguriert. Verschiedene Optionen gibt es zudem bei der<br />

Lagerbauart und den zum Einsatz kommenden Materialien, Schmierungen,<br />

Einbaulagen sowie Medienzufuhren.<br />

HOHE FERTIGUNGSTIEFE<br />

Bei der Serienproduktion der Sonderkugellager und Komplettsysteme<br />

profitiert GMN von einer großen Fertigungstiefe und einer exzellenten<br />

Lieferantenkette mit langjährigen Partnerschaften und<br />

detailliertem Know-how. Viele Bauteile wie Maschinenspindeln,<br />

Freiläufe und Dichtungen stellt das Unternehmen in Nürnberg<br />

selbst her. Komponenten für Vakuumanwendungen können außerdem<br />

vor Ort plasmagereinigt und auf einer eigenen PVD-Anlage<br />

(Physical Vapour Deposition) beschichtet werden. Bei Bedarf können<br />

Lager zudem unter Reinraumbedingungen montiert werden.<br />

Bilder: GMN<br />

www.gmn.de<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

ZYKLOIDGETRIEBE FÜR AUTOMATISIERTE<br />

VERBINDUNGSPROZESSE<br />

Aufgrund ihres zweistufigen<br />

Untersetzungsprinzips<br />

eignen sich Zykloidgetriebe<br />

von Nabtesco auch für<br />

automatisierte Klebeverfahren.<br />

Die Positionierung<br />

der Raupen erfolgt mit<br />

einem Spiel von unter einer<br />

Winkelminute. Voraussetzung<br />

für langzeitstabile<br />

Verbindungen sind unter<br />

anderem fehlerfreie<br />

Klebenähte. Klebstoffraupen<br />

müssen daher möglichst<br />

schnell und punktgenau<br />

aufgetragen werden. Dieser<br />

Vorgang wird durch<br />

Zykloidgetriebe von Nabtesco unterstützt. Sie zeichnen sich<br />

durch hohe Drehmomentleistungen, Schockbelastbarkeit bis zu<br />

500 % des Nenndrehmoments sowie ein geringes Spiel aus<br />

(Hystereseverlust 0,5 bis max. 1 arcmin). Zu einer Verlängerung<br />

der Lebensdauer tragen integrierte Schrägkugellager bei, die<br />

äußere Kräfte und Momente aufnehmen. Die Kompakt-Getriebe<br />

lassen sich auch bei beengten Platzverhältnissen nutzen. Zudem<br />

wirkt sich ihre Positionier- und Wiederholgenauigkeit positiv auf<br />

die Funktionssicherheit der Systeme zum Auftragen des Klebstoffs<br />

sowie zum Ausrichten der Werkstücke aus.<br />

Bild: xiaoliangge – stock.adobe.com, Nabtesco<br />

www.nabtesco.de<br />

DÜNNRINGLAGER IM EINSATZ<br />

IN ROBOTERN IM WELTRAUM<br />

Rund 400 km über der Erde<br />

verrichten Dünnringlager<br />

von Rodriguez in einem<br />

Roboter an der Außenseite<br />

der Internationalen<br />

Raumstation ISS ihren<br />

Dienst – kompakt und<br />

leicht, aber auch leistungsfähig<br />

und präzise. Der<br />

Roboter Caesar ist mit<br />

einem 3 m langen Arm und<br />

sieben Gelenken ausgestattet,<br />

in denen Dünnringlager<br />

der Reali-Slim-Serie des<br />

Herstellers Kaydon verbaut<br />

sind. Ausgewählt wurden<br />

Dünnringschrägkugellager, weil sie effizient sowohl Radial- als<br />

auch Axialkräfte aufnehmen können und dabei raumsparend<br />

sind. Im Rahmen des Vorgänger-Projekts ROKVISS war von<br />

2005 bis 2010 schon einmal ein Roboter vom DLR an der ISS im<br />

Einsatz, in dessen Gelenken Kaydon-Dünnringschrägkugellager<br />

von Rodriguez erfolgreich für reibungslose Bewegungen<br />

sorgten. Die Dünnringlager haben sich im Weltraum bewährt:<br />

So wurde eine Sonderausführung der Ultra-Slim-Reihe in der<br />

Hand-Arm-Konstruktion eines Roboters verbaut, der bei der<br />

Mars- Mission Phoenix der Nasa Bodenproben entnahm.<br />

SPANNDORNE MIT EXZENTERHEBEL<br />

Das Heinrich Kipp Werk stellt<br />

eine neue Lösung vor, um zwei<br />

Bauteile einfach und werkzeuglos<br />

zu spannen: Spanndorne<br />

ermöglichen es, Werkstücke über<br />

Bohrungen zu positionieren und<br />

zu fixieren. Die Bedienung<br />

erfolgt manuell über einen<br />

Exzenterhebel, wobei der<br />

Anwender den Spannbereich und<br />

die Haltekraft stufenlos einstellen<br />

kann. Das Spannsystem wird in geöffnetem Zustand in die<br />

Bohrung eingebracht. Zu Beginn des Schließvorgangs spreizt sich der<br />

Spanndorn und fixiert sich im unteren Bauteil. Durch das integrierte<br />

Tellerfederpaket entsteht ein Niederzugeffekt, der die beiden<br />

Bauteile am Ende des Schließvorgangs zusätzlich spannt und sicher<br />

verbindet. Abhängig vom Spanndorndurchmesser lassen sich<br />

Haltekräfte von bis zu 3,3 kN erreichen. Dank ihrer kompakten<br />

Bauform lassen sich die Spanndorne mit Exzenterhebel sowohl in<br />

Durchgangs- als auch in Sacklochbohrungen einsetzen. Die Spanndorne<br />

sind in den Durchmessern 10, <strong>12</strong> und 14 mm erhältlich.<br />

www.kippwerk.de<br />

HOCHPRÄZISE: HARTGEWIRBELTE<br />

KUGELGEWINDETRIEBE<br />

Dr. Tretter bietet nun auch hartgewirbelte Kugelgewindetriebe an,<br />

die u. a. im Maschinenbau, in der Hebe-, Mess- und Prüftechnik oder<br />

auch bei Automobilzulieferern zum Einsatz kommen. Das Hartwirbeln<br />

ist eine spanabhebende Fertigung, bei der die Kugellaufbahnen<br />

in das gehärtete und präzisionsgeschliffene Spindelmaterial<br />

gewirbelt werden. Dadurch lässt sich eine hohe Qualität der<br />

Gewinde erzielen. So lassen sich Steigungsgenauigkeiten von T5 im<br />

Standard und T3 im Bedarfsfall erreichen. Die Kugelprofile der<br />

Muttern werden exakt hergestellt und sind auf die Spindeln<br />

abgestimmt. Dazu kommt eine hohe Flexibilität bei Gewindegrößen<br />

und -längen oder bei abweichender Gewindegeometrie. Das<br />

Fertigungsverfahren ermöglicht die Bearbeitung verschiedener<br />

zerspanbarer Werkstoffe sowie rostbeständiger Lösungen. Die<br />

Endenbearbeitung erfolgt nach Kundenzeichnung. Die Kugelgewindetriebe<br />

können sowohl ab einem Stück in Sonderabmessungen als<br />

auch in Serie geliefert werden.<br />

www.tretter.de<br />

www.rodriguez.de<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> 27<br />

LIMBACH.indd 1 22.11.2017 08:28:39


ANTRIEBSTECHNIK<br />

DEZENTRAL, DYNAMISCH, SICHER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Synchron-Servoantriebe erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit bei Automatisierern, Systemintegratoren<br />

und Konstrukteuren. Insbesondere<br />

wenn Sicherheit, Dynamik und Flexibilität für<br />

ein- und mehrachsige Anwendungen gefragt<br />

sind, können kompakte Komplettantriebe mit<br />

zertifizierter STO-Elektronik punkten.<br />

Als dezentrale Antriebssysteme kommen unsere integrierten<br />

Synchron-Servoantriebe vom Typ HFI inzwischen<br />

in vielen Bereichen des Maschinen- und Anlagenbaus<br />

erfolgreich zum Einsatz“, berichtet Felix Deichmann,<br />

der Entwicklungsleiter von Engel Elektroantriebe. „Als typische<br />

Einsatzgebiete zeigen sich bisher beispielsweise die automatisierten<br />

Misch- und Dosieranlagen in der Lebensmitteltechnik, die Handhabungs-<br />

und Förderanlagen in der Materialflusstechnik oder auch<br />

die fahrerlosen Transportsysteme der Intralogistik“, so Deichmann.<br />

Da sich alle integrierten Servos der Baureihe HFI optional mit einer<br />

zertifizierten STO-Elektronik (safe torque off/sicher abgeschaltetes<br />

Drehmoment) ausstatten lassen, eignen sie sich auch als Antriebslösung<br />

für anspruchsvolle Anwendungen, in denen Gefahren und<br />

Risiken für den Bediener einer technischen Anlage sicher ausgeschlossen<br />

werden müssen. Das ist zum Beispiel der Fall bei der<br />

Realisierung automatisierter Manipulatoren für die Montage- und<br />

Handhabungstechnik sowie Mensch-Maschine-Interaktoren und<br />

Systemen für die Mensch-Roboter-Kollaboration.<br />

HOHE KINEMATISCHE DYNAMIK<br />

Die HFI-Serie von Engel Elektroantriebe besteht aktuell aus Synchron-<br />

Servoantrieben in vier Baugrößen mit den Flanschmaßen 47, 55, 65<br />

und 75 mm sowie je zwei Systemlängen pro Baugröße. Insgesamt<br />

deckt die Baureihe Nennleistungen von bis zu 600 W mit einem<br />

höchsten Nenndrehmoment von 1,8 Nm ab. „Für Beschleunigungsphasen<br />

ist kurzzeitig das doppelte Nenndrehmoment als Spitzenmoment<br />

abrufbar, womit die Antriebe der Anwendung eine hohe<br />

kinematische Dynamik verleihen“, ergänzt Deichmann. Alle HFIs<br />

verfügen über eine integrierte Regelelektronik und punkten zudem<br />

Autor: Marco Sturm, Freier Fachjournalist, Darmstadt<br />

mit einer Funktionsvielfalt, die Entwicklungsingenieuren und Konstrukteuren<br />

viel Freiraum bietet. Von Bedeutung ist hier vor allem<br />

ihre Kompatibilität zu zahlreichen CAN- und Ethernet-basierten<br />

Feldbus-Systemen wie etwa EtherCAT, Profinet oder EtherNet/IP.<br />

Die Einbindung erfolgt über ein optional von Engel Elektroantriebe<br />

verbautes Feldbus-Modul.<br />

WAHLWEISE MIT SICHERHEITSELEKTRONIK<br />

Eine wesentliche Funktionserweiterung der HFIs ist die zertifizierte<br />

Sicherheitsfunktion STO. Diese optional verfügbare Sicherheitselektronik<br />

verfügt über zwei redundante Kanäle, erfüllt den Safety<br />

Integrity Level SIL-3 gemäß der EN 61508 sowie der EN 62061 und<br />

erreicht den Performance-Level [e] Kat 3 nach EN ISO 13849-1.<br />

„Das bedeutet praktisch, dass der HFI bei einem Abruf der Sicherheitsfunktion<br />

innerhalb von höchstens 20 ms stromlos gesetzt wird,<br />

sodass sicher kein Drehmoment mehr generiert werden kann und<br />

keine gefährlichen Bewegungen vom Antrieb oder der entsprechenden<br />

Einrichtung mehr ausgeführt werden können“, erläutert<br />

Deichmann. Da die Eingänge der STO zudem tolerant sind gegen<br />

FÜR BESCHLEUNIGUNGSPHASEN<br />

IST KURZZEITIG DAS DOPPELTE<br />

NENNDREHMOMENT ALS<br />

SPITZENMOMENT ABRUFBAR<br />

Prüfpulse von OSSD-Ausgängen, lassen sich Sicherheitseinrichtungen<br />

mit entsprechenden Diagnosefunktionen direkt – also ohne die<br />

Verwendung herkömmlicher elektromechanischer Sicherheitsschaltgeräte<br />

– anschließen und betreiben. Ein potentialfreier Statusausgang<br />

meldet den Zustand der Sicherheitsfunktion und erlaubt die zyklische<br />

Funktionsprüfung der beiden Eingangskanäle.<br />

Die im eleganten Motorlike-Design gestalteten bürstenlosen<br />

Drehstrom-Synchronantriebe der Baureihe HFI sind ausgelegt für<br />

den Betrieb an 24 und 48 V. Auf Wunsch stattet sie Engel Elektroantriebe<br />

auch mit passenden Planetengetrieben und Haltebremsen<br />

aus. Auch individuelle Kundenlösungen sowie die Realisierung von<br />

Sonderlösungen sind möglich.<br />

Bilder: Hintergrund: selensergen – stock.adobe.com,<br />

Antriebe: ENGEL Elektroantriebe GmbH<br />

www.engelantriebe.de<br />

28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

UMSTIEG AUF MOTOREN IM ÖKODESIGN<br />

LEICHT GEMACHT<br />

Tritt im Sommer<br />

2021 europaweit<br />

die neue<br />

Ökodesign-<br />

Richtlinie in<br />

Kraft, müssen<br />

vor allem die<br />

auf Dauerbetrieb<br />

ausgelegten<br />

Standard-<br />

Asynchronmotoren<br />

an<br />

Energieeffizienz zulegen. Damit der Umstieg gelingt, hat Lenze<br />

Basisinformationen und eine Checkliste für OEM und Maschinenbetreiber<br />

zusammengestellt. Darüber hinaus hat der Spezialist<br />

für Antriebs- und Automatisierungstechnik die Motorenplattform<br />

m500 auf den Markt gebracht. Zudem gibt es ein webbasiertes<br />

Planungs- und Umstellungstool. Ziel ist, den Wechsel auf die<br />

neue Motorengeneration einfach zu gestalten. Die Materialnummer<br />

des alten Antriebs reicht aus, und das System macht anhand<br />

der Daten einen Vorschlag, wie der Motor normkonform am<br />

besten zu substituieren ist. Die neue Motorenplattform ist<br />

zukunftssicher konzipiert als weltweit einsetzbare Antriebslösung,<br />

die darauf abgestimmt ist, mit den Getrieben der<br />

g500-Familie und der Umrichterreihe i500 kombiniert zu werden.<br />

www.lenze.com<br />

DEZENTRALES ANTRIEBSSYSTEM FÜR<br />

HORIZONTALE FÖR<strong>DER</strong>TECHNIK<br />

Das Antriebssystem<br />

Sinamics<br />

G115D von<br />

Siemens<br />

umfasst Motor,<br />

Frequenzumrichter<br />

und<br />

Getriebe in einer<br />

Einheit. Es ist in<br />

einer wand- oder<br />

motormontierten<br />

Version<br />

verfügbar.<br />

Aufgrund kompakter Abmessungen ist die Installation auch in<br />

beengten Bereichen problemlos möglich. Zu den weiteren<br />

Merkmalen des Systems gehören die hohe IP-Schutzart (bis IP66),<br />

ein weiter Temperaturbereich von - 30 bis + 55 °C sowie ein<br />

Leistungsbereich von 0,37 bis 7,5 kW bei Wandmontage und 0,37<br />

bis 4 kW bei Motormontage. Die Inbetriebnahme wird u. a.<br />

vereinfacht durch die Integration in das „Totally Integrated<br />

Automation“-Portal (TIA-Portal). Um cloudbasierte Analysen zu<br />

ermöglichen, ist Sinamics G115D in das Mindconnect-Portfolio<br />

integriert und mit Mindsphere-Applikationen z. B. Analyze<br />

Mydrives kompatibel. Der Sinamics G115D verfügt durch<br />

Profisafe über Safety Integrated in Form von STO (Safe Torque Off)<br />

SIL2. Für Flexibilität in Bezug auf Installation, Service und<br />

Wartung ist die Lösung mit einem Plug-in-Connector und<br />

flexiblen Anschlussmöglichkeiten ausgestattet.<br />

www.siemens.de<br />

BLDC-MOTOREN MACHEN<br />

INDUSTRIEDROHNEN EFFIZIENTER<br />

Zwei Rotoren statt<br />

vier – mit diesem<br />

Ansatz hat das<br />

Start-up Flybotix<br />

die Inspektionsdrohne<br />

Asio<br />

entwickelt, die<br />

bald den Markt<br />

erobern soll. Die<br />

Indoor-Drohne für<br />

Industrieanlagen<br />

ist um ein<br />

patentiertes<br />

Antriebssystem<br />

aufgebaut, das<br />

von bürstenlosen DC-Motoren von Maxon angetrieben wird.<br />

Maxon hat dazu in enger Zusammenarbeit mit Flybotix Elektromotoren<br />

entwickelt, die bezüglich Gewicht und Leistung optimiert<br />

und spezifisch für diese Anwendung modifiziert worden<br />

sind. Dadurch wird Asio in der Lage sein, längere Missionen<br />

durchzuführen, entfernte Standorte zu erreichen und Kosten zu<br />

sparen. Das von Flybotix entwickelte System ist ein algorithmisch<br />

gesteuerter Antriebs- und Lenkmechanismus mit zwei Freiheitsgraden.<br />

Asio ist von einem Schutzkäfig umgeben, kollisionssicher<br />

und ermöglicht den Zugang zu engen Bereichen, um sichere<br />

Inspektionen durchzuführen. Eine Bordkamera kombiniert mit<br />

einer hochwertigen Anzeige auf der Fernsteuerung erlaubt es den<br />

Piloten, in gefährlichen Bereichen wie Öllagertanks, Untertageminen<br />

oder Elektrizitätswerken sicher zu fliegen.<br />

www.maxongroup.de<br />

NEUE FREQUENZUMRICHTER-KLASSE MIT<br />

INTEGRIERTER KORROSIONSERKENNUNG<br />

Mit der FR-E-Serie<br />

hat Mitsubishi<br />

Electric flexible,<br />

kompakte<br />

Umrichter mit<br />

Schnittstellen zu<br />

allen gängigen<br />

Netzwerken,<br />

einschließlich<br />

TSN (Time<br />

Sensitive<br />

Networking),<br />

im Programm.<br />

Zudem bietet der FR-E800 eine Korrosionserkennungsfunktion,<br />

die als Standard integriert ist. Durch den Einsatz der KI-Diagnosetechnologie<br />

für Antriebe ermöglicht die Komponente erweiterte<br />

Predictive Maintanance und reduziert Ausfallzeiten. Die Umrichter<br />

erreichen eine Hochleistungssteuerung von Induktions- und<br />

Permanentmagnetmotoren auf Sicherheitsintegritätsniveau<br />

SIL 3. Die FR-E800-Serie ist mit allen wichtigen industriellen<br />

Ethernet-Netzwerken einschließlich CC-Link IE TSN kompatibel.<br />

Zwei Ethernet-Ports, die Linien-, Ring- und Sterntopologien<br />

unterstützen, erhöhen die Netzwerkflexibilität. Mit skalierbarer<br />

Leistung für Anwendungsvielfalt hat die FR-E800-Serie eine<br />

Leistung von 0,1 bis 7,5 kW.<br />

www.mitsubishielectric.com<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> 29


HYDRAULIK<br />

ZIEHT GLEICH<br />

In der Vergangenheit sind energieeffiziente Lösungen oft am zu<br />

hohen Preis gescheitert, weil Energie und auch der Preis für CO 2<br />

-<br />

Emissionen noch zu günstig waren. Durch die aktuelle Klimaproblematik<br />

und -diskussion ändert sich diese Situation gerade. Energetisch<br />

günstigere elektromechanische Antriebe stoßen jedoch oft<br />

an technologische Grenzen, vor allem, wenn es um hohe Kräfte bei<br />

geringem Bauraum geht.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Klimawandel, knapper und teurer werdende<br />

Ressourcen – es gilt die Effizienz der industriellen<br />

Fertigungsprozesse massiv zu steigern. Häufig<br />

tritt die Elektro-Mechanik an, die verlustbehaftete<br />

Hydraulik als effizientere Alternative zu ersetzen.<br />

Ein Anbieter hat jetzt dezentrale hydraulische<br />

Linearantriebe entwickelt, die – was die Effizienz<br />

angeht – mit den elektrisch angetriebenen<br />

Lösungen gleichziehen. Und sie bieten einige<br />

Vorteile.<br />

Mehrere politische Initiativen auf nationaler und europäischer<br />

Ebene zielen im Sinne des Klimaschutzes auf<br />

eine gesteigerte Effizienz. Dazu muss auch die Industrie<br />

ihren Beitrag leisten. Unter anderem sollen<br />

hocheffiziente, elektrisch angetriebene Lösungen konventionelle<br />

Antriebe ablösen. Betrachtet wird dabei das gesamte System und<br />

nicht mehr nur die einzelne Komponente. Vernetzte Antriebe<br />

sollen ein Management ermöglichen, das möglichst sparsam mit<br />

Energie umgeht.<br />

Autor: Dierk Peitsmeyer, Product Portfolio Manager,<br />

Bucher Hydraulics GmbH, Klettgau<br />

HYDRAULIK – BEI HOHEN KRÄFTEN<br />

UNGESCHLAGEN<br />

Hydraulikzylinder sind geradezu prädestiniert, wenn es darum<br />

geht, lineare Bewegungen mit hohen Kräften zu erzeugen. Nachteil:<br />

Die Steuerung oder Regelung der Bewegung in konventionellen<br />

Systemen funktioniert auf Basis von Ventilen, die hohe Drosselund<br />

damit Energieverluste erzeugen. Außerdem schränkt die meist<br />

zentrale Anordnung großer Hydraulikaggregate, deren Energie<br />

über lange Strecken verteilt werden muss, die Energieeffizienz<br />

zusätzlich ein.<br />

Die etablierten Systeme sind hinsichtlich ihrer Initialkosten beim<br />

Bau von Maschinen allerdings unschlagbar günstig, weshalb sie immer<br />

noch einen hohen Stellenwert im Maschinen- und Anlagenbau<br />

haben. Was meist nicht bedacht wird: Im Laufe der Betriebsdauer<br />

verursachen sie so hohe Energiekosten, dass diese die ursprüngliche<br />

Investition weit übersteigen können.<br />

Hersteller energetisch günstigerer elektromechanischer Antriebe<br />

versuchen seit einigen Jahren, hydraulische Antriebe für lineare<br />

Bewegungen zu substituieren. Direktelektrische Antriebe ohne<br />

Getriebe gibt es bisher allerdings nur vereinzelt und mit beschränkten<br />

Leistungsdaten. So reizvoll ein direkter Antrieb für den Konstrukteur<br />

auch ist, ohne Getriebeübersetzung fallen elektrische Antriebe prinzipbedingt<br />

sehr groß aus, weil viele Anwendungen hohe Kräfte<br />

auch bei geringen Geschwindigkeiten erfordern.<br />

Grundsätzlich wird jeder elektromechanische Antrieb von einem<br />

eigenen E-Motor angetrieben. Im Gegensatz dazu treibt in der<br />

traditionellen Hydraulik ein E-Motor mit Hydraulikpumpe über<br />

Steuerventile mehrere Zylinder an. Das erklärt, warum elektromechanische<br />

Antriebstechnik erheblich höhere Investitionen erfordert.<br />

Und bei hohen Kräften, wie Hydraulikzylinder sie sehr<br />

einfach bereitstellen, sind mechanische Linearantriebe deutlich<br />

aufwändiger und schwerer.<br />

30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


FLUIDTECHNIK<br />

electric linear axis based on AX technology) speziell für diese<br />

Zwecke entwickelt. Sie funktionieren ohne Drosselventile mit drehzahlgeregelten<br />

Servomotoren und AX-Pumpen im geschlossenen<br />

Kreis. Ihre Performance ist laut Anbieter absolut vergleichbar oder<br />

sogar besser als die mechanischer Linearantriebe. Die bekannten<br />

Vorteile des Hydraulikzylinders hinsichtlich Kraft, Geschwindigkeit,<br />

Robustheit und Zuverlässigkeit bleiben uneingeschränkt erhalten.<br />

OPTIMAL FÜR VARIABLE DREHZAHLEN<br />

Die AX-Pumpe ist für drehzahlvariable Anwendungen optimal einsetzbar:<br />

Mit 24 Kolben sind die Pulsationen sehr niedrig und es<br />

kann problemlos mit höchster Zuverlässigkeit in allen vier Quadranten<br />

gefahren werden. Die Performance des elektrischen Antriebs<br />

ist vollständig nutzbar.<br />

Die sonst zu beachtende minimale Drehzahlgrenze konventioneller<br />

Pumpen ist bei den AX-Pumpen nicht mehr vorhanden. Mit<br />

dem hohen AX-Wirkungsgrad bis 94 % ist die Verlustleistung auf<br />

dem gleichen Niveau wie bei E-Motoren und Getrieben. Zudem ist<br />

die Geräuschentwicklung geringer.<br />

Konventionelle Hydraulik besteht aus vielen Komponenten, die<br />

eingestellt und für die Anwendung optimiert werden müssen. Das<br />

HOCHEFFIZIENTE, DEZENTRALE<br />

HYDRAULISCHE LINEARANTRIEBE<br />

Die Energieeffizienzstrategie der deutschen Bundesregierung verlangt<br />

in Zukunft hocheffiziente dezentrale Antriebe, die vernetzt in<br />

Gesamtsystemen arbeiten. Dies setzt neue Systemansätze und Subsysteme<br />

voraus. So lassen sich die Drosselverluste an den Steuer-/<br />

Regelventilen völlig vermeiden, wenn jeder einzelne Hydraulikzylinder<br />

von einem eigenen E-Motor und einer Pumpe angetrieben<br />

wird. Damit ist die Ursache für den geringen Wirkungsgrad der<br />

traditionellen Hydraulik eliminiert.<br />

Ein wesentlicher Vorteil gegenüber der starren Anordnung von<br />

E-Motor, Getriebe und Rollspindel eines elektromechanischen Linearantriebs:<br />

Die Komponenten des hydraulischen Linearantriebs lassen<br />

01 Durch den modularen<br />

Aufbau kann die Helax-<br />

Systemlösung einfach an<br />

verschiedenste Zylinderarten<br />

angepaßt werden;<br />

die neue AX-Pumpe versorgt<br />

das System dabei<br />

mit geregeltem Volumenstrom<br />

ohne Drosselverluste<br />

DIE DROSSELVERLUSTE AN DEN<br />

STEUER-/REGELVENTILEN LASSEN<br />

SICH VERMEIDEN, WENN JE<strong>DER</strong><br />

HYDRAULIKZYLIN<strong>DER</strong> SEPARAT<br />

ANGETRIEBEN WIRD<br />

sich flexibel in Maschinen und Anlagen anordnen. Damit sind<br />

die kompakten Dimensionen eines Hydraulikzylinders voll nutzbar.<br />

E-Motor und Pumpe lassen sich an einem passenden Einbauort in<br />

der Nähe montieren. Darüber hinaus sind viele weitere Features<br />

der klassischen Hydraulik wie Überlastschutz, Wärmeabfuhr, Dämpfung<br />

oder Nothaltfunktionen leicht integrierbar.<br />

Kritischer Part solcher Anwendungen ist oftmals die Pumpe, weil<br />

die Zuverlässigkeit nicht in allen Betriebspunkten optimal ist. Das<br />

gilt vor allem bei hohen Kräften und geringen Geschwindigkeiten<br />

oder beim Reversieren. Die konventionellen Hydraulikpumpen<br />

sind vor 50 Jahren nicht für diesen Einsatzzweck entwickelt worden,<br />

werden aber dennoch mit bestimmten Einschränkungen hierfür<br />

benutzt. Daher erzeugen konventionelle Hydraulikpumpen die<br />

höchste Verlustleistung im Subsystem Linearantrieb.<br />

Bucher Hydraulics hat unter Einsatz der neuartigen AX-Pumpen<br />

hocheffiziente, dezentrale Linearantriebe namens Helax (hydraulic<br />

02 Hydraulik löst die starre Kopplung elektromechanischer<br />

Antriebe auf, Motor und Pumpe lassen sich praktisch beliebig<br />

positionieren und über Druckschläuche mit dem Zylinder verbinden<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> 31


FLUIDTECHNIK<br />

Energiespeichern wie Batterien zwischenspeichern. Die Energiespeicher<br />

können kurzzeitig Spitzenleistung zur Verfügung stellen,<br />

ohne die Strom-Einspeisung mit hohen und teuren Stromspitzen<br />

zu belasten.<br />

Das System lässt sich im Hinblick auf Industrie-4.0-Konzepte im<br />

Rahmen der Digitalisierung und Vernetzung mit wenigen Sensoren<br />

und den ohnehin vorhandenen Daten aus dem Antriebsregler erfassen.<br />

Diese Daten ermöglichen ein effizienzsteigerndes Energiemanagement,<br />

ein Condition-Monitoring und nicht zuletzt eine<br />

vorausschauende Wartung. Damit erfüllt es weit mehr als die aktuellen<br />

Anforderungen an eine hohe Energieeffizienz.<br />

Bilder: Aufmacher: lzf – stock.adobe.com; Sonstige: Bucher Hydraulics<br />

www.bucherhydraulics.com<br />

03 Hohe Leistungsdichte, hoher Arbeitsdruck und niedrige zulässige<br />

Drehzahl: AX-Pumpen sorgen für präzise Arbeitsbewegungen und<br />

bilden so den idealen Antrieb für dezentrale lineare Achsen<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

erfordert spezielles Hydraulikwissen. Da es keine Ausbildung zum<br />

Hydrauliker gibt, sind Hydraulikkenntnisse weniger verbreitet als<br />

Kenntnisse der Elektrotechnik.<br />

Eine Inbetriebnahme des hydraulischen Linearantriebs ist dank<br />

der On-Board-Elektronik, in Verbindung mit einer spezifischen<br />

Software, ohne besonderes Hydraulik-Know-how mit den Kenntnissen<br />

der elektrischen Antriebstechnik möglich. Die Vorgabe von<br />

Motion-Control-Signalen erfolgt z. B. mittels CAN-Bus, die Software<br />

setzt die Signale in die gewünschte Bewegung um. Der Anwender<br />

muss sich nicht im Detail mit den Eigenschaften der Hydraulik beschäftigen.<br />

Er kann sich ganz auf die Funktion seiner Anwendung<br />

konzentrieren. Der hydraulische Linearantrieb lässt sich also wie<br />

jeder E-Antrieb ins System integrieren.<br />

HOHE POSITIONIERGENAUIGKEIT UND KRAFT<br />

Der Gesamtwirkungsgrad des Antriebssystems aus Umrichter, Servomotor,<br />

AX-Pumpe und Zylinder erreicht bis zu 82 %. Bei der Rückgewinnung<br />

potenzieller Energie aus Senk- und Bremsvorgängen ist<br />

sogar ein Wirkungsgrad von bis zu 84 % möglich.<br />

Versuche zeigen außerdem eine sehr hohe Positioniergenauigkeit,<br />

auch bei hoher Kraft. Um die hohe Leistungsfähigkeit des Systems zu<br />

beweisen, entwickelten die Hydraulikexperten von Bucher Hydraulics<br />

die Regelung eines inversen Pendels mit einem Gewicht von 1,2 t.<br />

Das Subsystem wird im Dauerbetrieb ohne Kühler betrieben.<br />

VERNETZUNG LEICHT GEMACHT<br />

Der elektrische Servomotor des hydraulischen Linearantriebs ist<br />

am Gleichstromnetz angeschlossen. Das ermöglicht eine Energievernetzung;<br />

rückgespeiste Energie eines anderen Antriebs ist<br />

sofort und direkt nutzbar. Sie lässt sich aber natürlich auch in<br />

VIDEO:<br />

Ein YouTube-Video zeigt die AX-Pumpe und die dezentralen<br />

hydraulischen Linearantriebe im Einsatz.<br />

http://bit.ly/Bucher_AX<br />

DIE DEZENTRALEN HYDRAULISCHEN<br />

LINEARANTRIEBE KÖNNEN HELFEN,<br />

DIE FOR<strong>DER</strong>UNGEN <strong>DER</strong> ENERGIE-<br />

EFFIZIENZSTRATEGIE 2050 ZU<br />

ERFÜLLEN<br />

Die dezentralen hydraulischen Linearantriebe können<br />

in idealer Weise helfen, die Forderungen der Energieeffizienzstrategie<br />

2050 zu erfüllen. Die AX-Pumpen<br />

garantieren einen zuverlässigen Betrieb mit hoher<br />

Performance bei geringer Verlustleistung. Dabei<br />

bleiben die bekannten Vorteile des Hydraulikzylinders<br />

weiterhin vollständig erhalten. Die Leistungsfähigkeit<br />

beweisen wir durch den Aufbau eines weltweit<br />

einzigartigen inversen Pendels mit 1,2 t Gewicht, das<br />

die Hydraulik auf den oberen Totpunkt bringt und<br />

dort ruckfrei ausbalanciert. Damit steht Herstellern<br />

von Maschinen, die hohe Kräfte benötigen, ein<br />

optimales Subsystem zur Lösung ihrer linearen<br />

Antriebsaufgaben zur Verfügung.<br />

DIERK PEITSMEYER, Produktportfolio-Manager,<br />

Bucher Hydraulics<br />

32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


NEIGUNGSSENSOR IN ROBUSTEM EDELSTAHLGEHÄUSE<br />

Der MEMS-basierte Neigungssensor Positilt PTM29<br />

von ASM misst Neigungswinkel von ± 180 ° bei einer<br />

Achse und ± 60 ° bei zwei Achsen. Mit einer Linearitätsabweichung<br />

von 0,05 ° und einer Auflösung von<br />

0,001 ° im Messbereich 360 ° bietet der Sensor eine<br />

sehr hohe Messgenauigkeit. Die Sensortechnologie<br />

des Positilt PTM29 arbeitet berührungslos, ist<br />

schock- und vibrationsfest und unempfindlich gegen<br />

Verschmutzung. Der Sensor ist mit einem komplett<br />

geschlossenen, lasergeschweißten und hermetisch<br />

dichten Edelstahl-Gehäuse ausgestattet. Die<br />

Sensorelektronik ist komplett vergossen. Der<br />

Kabelbereich verfügt zudem über einen speziellen Schutz, um das Eindringen von<br />

Längswasser entlang des Kabels zu vermeiden. Die kompakte Sensorgröße ermöglicht<br />

einen Einbau auch bei engen Platzverhältnissen, er kann mit freier Ausrichtung der<br />

Messachsen montiert werden. Der Sensor erreicht die Schutzart IP67/69 und ist gegen<br />

elektromagnetische Störungen abgeschirmt.<br />

www.asm-sensor.com<br />

OPTOELEKTRONISCHER ROTLICHTSENSOR MIT IO-LINK<br />

Die optoelektronische Sensorreihe BOS 21M<br />

von Balluff eignet sich für raue Industrieeinsätze.<br />

Als Rotlichtvarianten sind ein<br />

energetischer Taster, eine Reflexlichtschranke<br />

und eine Einweg-Lichtschranke erhältlich.<br />

Die Reichweite der Lichtschranke beläuft<br />

sich auf 1, 8 bzw. 20 m. Sämtliche Sensoren<br />

verfügen über ein Metallgehäuse mit den<br />

Abmessungen 51,1 × 42,7 × 15,4 mm.<br />

Dieses erhöht die Dichtigkeit und ist auf<br />

Schutzart IP67 sowie IP69K ausgelegt. Eine<br />

Ecolab-Zulassung steht ebenfalls bereit.<br />

Aufgrund des Rotlichts lassen sich die Sensoren auch bei Tageshelligkeit schnell und<br />

präzise ausrichten. Mit justiertem Schaltverhalten und hoher Wiederholgenauigkeit<br />

erfassen die BOS 21M Objekte aller Art. Die integrierte IO-Link-Schnittstelle (V1.1,<br />

38,4 kBaud) sorgt für eine einfache Installation per Plug-and-play und ermöglicht<br />

einfach erstellbare Diagnosen. Im SIO-Modus (Software in One) steht zudem ein<br />

digitaler Ausgang mit einstellbarer PNP-Schaltfunktion (NO/NC) zur Verfügung.<br />

www.balluff.com<br />

ERSTER INDUSTRIELLER QUANTENSENSOR<br />

Die Trumpf-Tochtergesellschaft Q.ANT und der<br />

Sensorik-Spezialist Sick arbeiten künftig<br />

gemeinsam an der Entwicklung quantenoptischer<br />

Sensoren. Vertreter beider Unternehmen<br />

haben Anfang November einen Kooperationsvertrag<br />

unterzeichnet, um Quantentechnologie<br />

für Sensoren im industriellen Einsatz<br />

nutzbar zu machen. Quantensensoren<br />

ermöglichen Messungen in einer Genauigkeit,<br />

die technisch bislang nicht möglich war. Der<br />

Unterzeichnung vorausgegangen war ein<br />

erfolgreich abgeschlossener Funktionstest des<br />

weltweit ersten für die Serienfertigung nutzbaren quantenoptischen Sensors. Sick<br />

übernimmt die Anwendungsentwicklung und den Vertrieb des Produkts, die Trumpf-<br />

Tochter Q.ANT kümmert sich als Spezialist für Quantentechnologie um die Fertigung<br />

der Messtechnik und damit das technologische Herzstück des Sensors. Der erste Einsatz<br />

der neuen Quantensensoren ist für 2021 geplant.<br />

www.trumpf.com


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

PRÄZISE BESCHLEUNIGUNGSSENSOREN<br />

MIT STROMAUSGANG<br />

Die analogen Beschleunigungssensoren<br />

mit<br />

Stromausgang der Reihe<br />

Inertialsensor ACC570x von<br />

Micro-Epsilon messen auch<br />

kleinste Beschleunigungen<br />

in bis zu drei Achsen. Der<br />

integrierte Spannungs-<br />

Strom-Wandler wandelt<br />

das analoge Spannungssignal in ein 4 bis 20 mA Signal um.<br />

Das macht eine hohe Signalstabilität auch über weite Strecken<br />

möglich. Das dichte Alu-Druckguss-Gehäuse schützt die Elektronik<br />

der Sensoren und ermöglicht ihren Einsatz in anspruchsvollen<br />

Umgebungen und bei Temperaturen von bis zu <strong>12</strong>5 °C. Die hohe<br />

Temperaturstabilität der Beschleunigungssensoren lässt hohe<br />

Präzision auch bei schwankenden Umgebungstemperaturen zu.<br />

Alle Signal- und Betriebsspannungen sind galvanisch vom Gehäuse<br />

getrennt. In Kombination mit geschirmten Kabeln bietet das Gehäuse<br />

laut Anbieter eine sehr gute Signalqualität im EMV-Bereich.<br />

www.micro-epsilon.com<br />

ULTRASCHALLSENSOREN MIT<br />

DOPPELBOGENKONTROLLE<br />

Die hochperformanten<br />

Ultraschallsensoren U300<br />

und U500/UR18 von<br />

Baumer bringen viele<br />

Funktionen und Einstellmöglichkeiten<br />

mit. Bei der<br />

Einwegschranke der Serien<br />

ist eine Doppelbogendetektion<br />

implementiert. Oft<br />

sind Doppelbögen die<br />

Ursache für Maschinenstillstände. Durch eine zuverlässige<br />

Detektion mit der Ultraschall-Einwegschranke wird das verhindert<br />

und weitere Prozessschritte werden vor Schäden bewahrt. Der<br />

Empfänger der Einwegschranke ist mit zwei binären Schaltausgängen<br />

und einer IO-Link-Schnittstelle ausgestattet. Die häufigsten<br />

Materialien erkennt der Sensor in der Standardeinstellung.<br />

Kommt es zu kritischen Materialdicken, kann der Sensor mit<br />

Parameter konfiguration darauf eingelernt werden. Sowohl im<br />

IO-Link-Betrieb als auch im Schaltmodus erkennt er eine oder<br />

mehrere Lagen von Materialien wie Folie, Papier, Pappe, Etiketten<br />

oder dünne Bleche. Überdies eignen sich die Sensoren auch für die<br />

Folienrisserkennung, die Klebstellen- und die Etikettenkontrolle.<br />

www.baumer.com<br />

DIAGNOSE-GATEWAY<br />

Das Cube67<br />

Diagnose-Gateway<br />

liest die<br />

Diagnosedaten<br />

aus dem<br />

Cube-System von<br />

Murrelektronik<br />

schnell und<br />

einfach aus. Mit<br />

seiner robusten<br />

Bauform und<br />

dem bewährten<br />

Vollverguss ist es für den Einsatz in rauer industrieller Umgebung<br />

ausgelegt. Es wird in die Linie zwischen dem Cube-Feldbusknoten<br />

und den bis zu vier Strängen eingebunden. Über eine Standard-<br />

Ethernet-Schnittstelle stellt es die Verbindung mit der Kommunikationsebene<br />

her. Wird das Cube-System gestartet, liest das<br />

Diagnose-Gateway die gesamte Topologie aus und fortan die<br />

komplette Prozesskommunikation sowie sämtliche Diagnosemeldungen<br />

mit. Das Modul bereitet die Daten visuell auf und stellt<br />

alle Informationen – unabhängig von der Steuerung und ohne<br />

zusätzliche Software – in jedem Browser und auch unabhängig<br />

von der Plattform zur Verfügung.<br />

www.murrelektronik.com<br />

FEUCHTESENSOR: KLEIN, ABER GENAU<br />

Würth Elektronik hat<br />

einen nur 2 × 2 × 0,9 mm<br />

kleinen MEMS-Sensor<br />

entwickelt, der dank<br />

seines geringen<br />

Energiebedarfs und<br />

seiner kalibrierten und<br />

temperaturkompensierten<br />

digitalen Ausgabe<br />

langzeitstabil Luftfeuchtigkeit und Temperatur misst. Der<br />

Feuchtesensor WSEN-HIDS liefert kalibrierte Messergebnisse mit<br />

einer Genauigkeit von ± 3,5 % rH im Bereich zwischen 20 und<br />

80 % rH Luftfeuchtigkeit. Gebildetes Kondensat an der Oberfläche<br />

der Polymerstruktur lässt sich durch das Aktivieren der eingebauten<br />

Heizung wieder entfernen, sodass der Sensor innerhalb<br />

kürzester Zeit wieder Messwerte generieren kann. Sein Betriebstemperaturbereich<br />

reicht von - 40 bis + <strong>12</strong>0 °C. Die Stromaufnahme<br />

des Feuchtesensors beträgt 8,9 µA bei einem kontinuierlichen<br />

Betrieb mit sekündlich verfügbaren Messdaten. Der Feuchtesensor<br />

mit integriertem Analog-Digital-Wandler und Temperatursensor<br />

kann über eine I2C- oder SPI-Schnittstelle an gängige<br />

Mikrocontroller angeschlossen werden.<br />

www.we-online.de<br />

SMARTE INDUKTIVE SENSOREN FÜR MEHR BETRIEBSEFFIZIENZ<br />

Die induktiven Sensoren aus der Smart-Baureihe von Contrinex<br />

verfügen über eine Echtzeit-Datenerfassung mit integriertem<br />

Counter. Durch eine Auswahl von Funktionen gemäß dem<br />

IO-Link-Smart-Sensor-Profil SSP 3.3 kann man die Konfiguration<br />

beschleunigen, Betriebszeiten optimieren und jede Anwendung<br />

cloudfähig machen. Die Sensoren im M<strong>12</strong>- oder M18-Gehäuse<br />

ermöglichen eine präzise Distanzmessung und auch die kontinuierliche<br />

Übertragung von Sensordaten zu einer Cloud. Die<br />

Baureihe bietet frei definierbare IO-Link-Parameter für den Schaltpunktmodus<br />

sowie auch den Abstand, den Schaltzähler und die<br />

Temperatur. Vorde finierte vorbeugende Wartungs- und Live-<br />

Überwachungsfunk tionen, die Sensorereignisse diagnostizieren<br />

und Alarme auslösen können, stehen ebenfalls zur Verfügung.<br />

Ebenfalls realisierbar sind die Speicherung der Sensorhistorieund<br />

Benutzerdaten. Damit eignet sich die Baureihe für Anwendungen<br />

in Ver packungsindustrie, Logistik und Maschinenbau.<br />

www.contrinex.de<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


SOFTWARE & PROTOTYPING<br />

ERWEITERTE FUNKTIONALITÄT<br />

DES SKF-LAGERMODULS IN KISSSOFT<br />

Das SKF-Lagermodul<br />

in<br />

Kisssoft bietet<br />

jetzt zusätzliche<br />

Ausgabeparameter<br />

der<br />

Lagerberechnung<br />

(Modul<br />

WPK und WB1)<br />

wie Lagerreibung<br />

und<br />

Leistungsverlust,<br />

Fettgebrauchsdauer und Nachschmier intervall, Lagerfrequenzen,<br />

statische Sicherheit und angepasste Referenzdrehzahl.<br />

Zudem beinhaltet es die Berechnung nach der neuen<br />

SKF-Lagerlebensdauer-Methode GBLM für Hybridlager. Anwender<br />

können die Berechnungs ergebnisse des SKF-Lagermoduls<br />

leicht mit den Ergebnissen gemäß ISO 281 vergleichen. Die<br />

SKF-Lebensdauer liefert realistischere Ergebnisse und ermöglicht<br />

daher Studien zur Optimierung des Maschinendesigns<br />

sowie gegebenenfalls eine Verkleinerung der Lager. Das führt zu<br />

einer Kosteneinsparung. Die SKF-Lagermodulberechnung wird<br />

einfach über die Berechnungseinstellungen von Kisssoft<br />

aktiviert. Neben der Berechnung der Lagerleistung erlaubt das<br />

Modul auch den direkten Zugriff auf eine vollständige und<br />

aktuelle Lagerdatenbank.<br />

www.kisssoft.com<br />

UNTERSTÜTZUNG BEI <strong>DER</strong> DIGITALISIERUNG<br />

VON ENTWICKLUNGS PROZESSEN<br />

Siemens Digital<br />

Industries<br />

Software hat<br />

eine neue<br />

Version der<br />

Software NX<br />

veröffentlicht.<br />

Sie enthält<br />

Funktionen,<br />

mit denen ein<br />

regel- und<br />

wissensbasierter Ansatz zur modellbasierten Definition genutzt<br />

werden kann. Model Based Definition soll Unternehmen bei der<br />

Digitalisierung von Entwicklungsprozessen unterstützen. Die<br />

Software baut auf bewährten Verfahren auf und setzt auf künstliche<br />

Intelligenz. Auf Grundlage eines umfangreichen Datensatzes,<br />

der Merkmale jenseits von Größe und Form definiert,<br />

lässt sich ein digitaler Zwilling konzipieren. Durch die Einbeziehung<br />

nicht-geometrischer Daten in das CAD-Modell ist es somit<br />

möglich, eine komplett digitale Definition eines Produkts in<br />

annotierter und organisierter Form zu erstellen. Eine Abstimmung<br />

ist vom Entwurf bis hin zur Produktion und Validierung<br />

möglich. Ingenieure können dem Modell mehr Intelligenz<br />

verleihen und die Daten anschließend für weitere Entscheidungen<br />

nutzen. Manuelle Prozesse sowie aufwändige Korrekturen<br />

entfallen.<br />

www.siemens.com<br />

E-CAD-SOFTWARE: MIETMODELL NEU IM PROGRAMM<br />

www.wscad.com<br />

Ab sofort können Anwender die aktuelle Version der E-CAD-Lösung von WSCAD nicht nur<br />

kaufen, sondern auch mieten. Parallel kündigt der Softwareanbieter die Weiterentwicklung<br />

WSCAD Suite Metal an. Gegen den Kauf und für eine Miete spricht, wenn das für die<br />

Anschaffung erforderliche Kapital anderweitig eingesetzt werden soll oder die Nutzung<br />

der Anwendung nur kurzzeitig geplant ist. „Bei WSCAD richten wir unser Business zu<br />

100 % auf die Bedürfnisse unserer Kunden aus“, sagt Axel Zein, CEO bei WSCAD. „Weil wir<br />

wissen, dass manche Kunden aus unterschiedlichen Gründen ihre Anwendungen<br />

bevorzugt kaufen und andere wiederum lieber mieten möchten, bieten wir beide<br />

Optionen an.“ Abonnenten können zwischen einer Kurz- und einer Langzeitmiete<br />

wählen. Der Launch von WSCAD Suite Metal ist für Anfang 2021 geplant. Eine Neuerung<br />

ist die Design Engine. Mit ihr lassen sich native DXF- und DWG-Daten schneller<br />

verarbeiten. Zudem wird die Hardware hochleistungsfähiger Grafikkarten unterstützt.


LEICHTBAU & BIONIK<br />

BIONIK<br />

WÄCHST VIRTUELL<br />

SPECIAL<br />

Um Innovationen zu erschaffen, lohnt sich ein<br />

Blick in die Natur: Die moderne Konstruktion<br />

macht sich mehr und mehr Strukturen aus der<br />

Tier- und Pflanzenwelt zunutze. Was sich über<br />

Jahrmillionen in Bienenwaben oder im<br />

Knochenaufbau entwickelt und bewährt hat,<br />

wird zunehmend für die Erstellung von Bauteilen<br />

genutzt. Doch nur mithilfe eines allumfassenden<br />

und digitalen Prozesses in der Herstellung kann<br />

das Potenzial voll ausgeschöpft werden.<br />

Fertigungsunternehmen setzen in der Herstellung ihrer Bauteile<br />

meist auf bewährte Materialien und Konstruktionen, die<br />

eine hohe Stabilität und eine lange Haltbarkeit versprechen.<br />

In den letzten Jahren fand jedoch ein Umdenken statt: Mit einer<br />

Rückbesinnung auf Vorbilder aus der Natur, kombiniert mit neuen<br />

digitalen Herstellungsverfahren, können Unternehmen heute neue<br />

Wege gehen – und zudem wirtschaftlicher arbeiten.<br />

Den Grundstein hierfür legt die additive Fertigung. Selbst komplexe<br />

Bauformen, die in ihrer Konstruktion und Beschaffenheit an<br />

der Natur angelehnt sind, lassen sich damit realisieren. So versprechen<br />

etwa Waben- oder auch Spiralanordnungen einen verbesserten<br />

und stabileren Aufbau, bei gleichzeitig geringerem Gewicht und<br />

optimierter Materialverwendung. Als Schlüsselfaktor gilt jedoch,<br />

dass die Entwicklung des Produktes in einer vollständig virtualisierten<br />

und auf additive Fertigung spezialisierten Umgebung geschieht,<br />

um Entwicklungssprünge zu realisieren und zugleich langfristig<br />

Herstellungskosten zu minimieren.<br />

Autorin: Carola von Wendland, Dassault Systèmes, München<br />

VOM PROTOTYPING ZUM MANUFACTURING<br />

Die Grundlage bildet eine Plattform, die es ermöglicht, den Schaffungsprozess<br />

in seiner Gesamtheit abzubilden. Dies ist oftmals<br />

eine strategische Entscheidung für Unternehmen, da sie langerprobte<br />

Konstruktionsschritte von Grund auf neu definieren<br />

müssen. Additive Manufacturing ist dabei nur die konsequente<br />

Weiterentwicklung einer Idee, die zunächst vor allem im Prototyping<br />

genutzt wurde.<br />

Zwei zentrale Aspekte sind Basis eines modernen additiven<br />

Konstruktionsvorgangs: Zum einen sind durch die neuen technologischen<br />

Möglichkeiten die Grenzen von additiver Fertigung<br />

heute weiter denn je. Topologieoptimierung wird schon seit längerer<br />

Zeit angewendet – jetzt erst kann jedoch die ganze Bandbreite<br />

dieser Technik genutzt werden. Das hat verschiedene Effekte:<br />

Die Materialanforderungen haben sich erhöht, ideale Druckvorgänge<br />

müssen erst geschaffen werden und die Produktqualität<br />

muss den exakten Anforderungen entsprechen, die zu Beginn des<br />

Prozesses definiert wurden. Daher müssen viele Schritte in einer<br />

kompakten Art und Weise koordiniert werden und verschiedene<br />

Ingenieursdisziplinen stärker miteinander kommunizieren. Hier<br />

kommt der Plattformgedanke ins Spiel, der den Austausch zwischen<br />

Experten ermöglicht und so ganzheitliches Additive Manufacturing<br />

zulässt.<br />

Mit einer Business-Plattform, wie der 3DExperience-Plattform von<br />

Dassault Systèmes, gehen Fertigungsunternehmen neue Wege. Von<br />

der Idee bis zum fertigen Produkt geht der Entwicklungsprozess<br />

vollständig in der virtuellen Welt vonstatten. Teile lassen sich bereits<br />

im Konstruktionsprozess ausgiebig auf ihre Funktion und andere<br />

Aspekte testen und optimieren. Doch eine Plattform bietet<br />

mehr: Sie ermöglicht, dass alle am Prozess beteiligten Entwickler<br />

jederzeit auf eine gemeinsame grafische Oberfläche sowie ein einheitliches<br />

Datenmodell zugreifen. Dies ist der Schlüssel für ein neues<br />

Zeitalter in der Fertigung.<br />

UMFASSEN<strong>DER</strong> INFORMATIONSAUSTAUSCH<br />

Wo bislang in der Produktentwicklung in voneinander getrennten<br />

Prozessen gearbeitet wurde, steht nun ein übergreifender Prozess<br />

36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


LEICHTBAU & BIONIK<br />

01 Unterschiedlichste Branchen, z. B. die Automobilindustrie,<br />

setzen auf additive Fertigung, um Strukturen<br />

nachzubilden, die sich in der Natur bewährt haben<br />

02 Mithilfe von Simulationen können<br />

Konstrukteure herausfinden, warum ein Material<br />

aus der Natur so beschaffen ist wie es ist<br />

voran. Statt etwa Geometrie-, Fertigungs- sowie Simulationsmodelle<br />

eines Bauteils zu erstellen, können durch einheitliche Daten – die<br />

in jedem Schritt zugänglich sind – auf einer kollaborativen Plattform<br />

all diese Modelle miteinander verknüpft werden. In der virtuellen<br />

Umgebung werden dadurch beispielsweise Änderungen an<br />

der Geometrie sofort auch in Funktionsmodellen umgesetzt. Dies<br />

spart wertvolle Entwicklungszeit, da die einzelnen Schritte nicht<br />

von Beginn an neu durchgeführt werden müssen.<br />

Die digitale Abbildung aller einzelnen Schritte in der additiven<br />

Fertigung unterstützt damit Konstrukteure, funktionale Anforderungen<br />

mit neuem Bauteildesign schneller zu verknüpfen. In der<br />

Bionik stellt dies einen enormen Vorteil dar, da nun natürliche<br />

Strukturen schneller, präziser und genauer nachgebildet, und<br />

UM VON <strong>DER</strong> NATUR OPTIMAL<br />

LERNEN ZU KÖNNEN, MÜSSEN<br />

<strong>KONSTRUKTEUR</strong>E DEN SCHRITT<br />

IN DIE VIRTUELLE WELT WAGEN<br />

durch umfangreiche sowie kostengünstige Simulationen, diese<br />

rascher analysiert und verglichen werden können. Zudem lassen<br />

sich leichte Abweichungen des per 3D-Druck hergestellten Bauteils<br />

bereits in einer virtuellen Umgebung vorhersagen und somit<br />

in der Planung berücksichtigen – was zusätzliche Einsparungen in<br />

der Herstellung zulässt.<br />

DIE INNOVATIONEN VON MORGEN<br />

Zurückkommend auf die Nachbildung der Natur in der Konstruk tion<br />

zeigt sich, wie die Verschmelzung moderner additiver Herstellungsverfahren<br />

in Kombination mit einer virtuellen Produktionsumgebung<br />

für viele Unternehmen Vorteile bietet. Aus der Natur ist bekannt,<br />

dass etwa nur an neuralgischen Stellen mehr Material<br />

wächst – etwa bei Ästen. Diese evolutionäre Entwicklung schafft<br />

maximale Stabilität bei gleichzeitiger Optimierung des Gewichts.<br />

NACHHALTIGE FERTIGUNG NACH<br />

DEM VORBILD <strong>DER</strong> NATUR<br />

Mit Simulation, additiven Fertigungsverfahren und<br />

3D-Druck können Unternehmen ihre Fertigung nachhaltiger<br />

gestalten. Durch die Reduzierung von Ausschuss und<br />

physischen Prototypen werden Ressourcen geschont.<br />

Auch der Energieverbrauch wird reduziert – statt vieler<br />

verschiedener Maschinen mit hohem Energieverbrauch,<br />

wird nur noch ein 3D-Drucker benötigt. Zudem können<br />

Einzelteile selbst entwickelt und müssen nicht mehr<br />

zugeliefert werden.<br />

Unternehmen können also nicht nur von der Natur lernen,<br />

sondern gleichzeitig durch eine ressourcenschonende<br />

Fertigung dazu beitragen, die Natur zu erhalten.<br />

Simulationslösungen können diese Potenziale bei Bauteilen erkennen.<br />

Zudem sind moderne Herstellungsverfahren in der additiven<br />

Fertigung erstmals in der Lage, auch feinste Strukturen nachzubilden,<br />

die zusätzliche Einsparungen ermöglichen. Dies bedeutet: Ein Plus<br />

an Stabilität, Haltbarkeit bei gleichzeitiger Verringerung des Materialgewichts<br />

sowie der benötigten Kosten.<br />

So paradox es klingen mag: Um von der Natur optimal lernen zu<br />

können, müssen Konstrukteure den Schritt in die virtuelle Welt<br />

wagen. Mithilfe von Simulationen lässt sich herausfinden, warum<br />

ein Material, eine Konstruktion oder ein Vorgang aus der Natur so<br />

beschaffen ist wie er ist. Eine Plattform bildet dann die Basis um die<br />

gelernten Erkenntnisse in ein virtuelles Modell zu übertragen und<br />

daraus ein innovatives, effizientes und nachhaltiges Produkt zu<br />

schaffen.<br />

Bilder: Aufmacher: lidiia – stock.adobe.com, Sonstige: Dassault Systèmes<br />

www.3ds.com<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> 37


LEICHTBAU & BIONIK<br />

DAS POTENZIAL<br />

<strong>DER</strong> KIESELALGE AUSSCHÖPFEN<br />

SPECIAL<br />

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Einzeller<br />

ein gutes Vorbild für den Leichtbau sein können?<br />

Am Alfred Wegener Institut des Helmholtz<br />

Zentrums für Polar- und Meeresforschung in<br />

Bremerhaven lässt sich ein Team aus Forschern<br />

vom Blick durchs Mikroskop in dieser Hinsicht<br />

inspirieren. In Form einer Ausgründung ist 2018<br />

ein Start-up entstanden, das eine disruptive<br />

Engineering-Software für die Leichtbau-<br />

Konstruktion entwickelt hat. Wir haben mit<br />

Dr. Christian Hamm, dem Initiator des<br />

Forschungsprojekts Elise und Leiter des<br />

Bionischen Leichtbaus am AWI gesprochen.<br />

Was kann die Bionik zum Leichtbau beitragen?<br />

Bionik ist vor allem für nachhaltigen, multifunktionellen Leichtbau<br />

die Methode der Wahl. Zwar entwickeln sich rein mathematische<br />

Ansätze sehr schnell und bieten hervorragende Lösungen für viele<br />

Standardentwicklungen. Aber die lange Entwicklungszeit, die die<br />

Evolution in biologische Strukturen gesteckt hat, zahlt sich aus: Jede<br />

Generation beinhaltet Optimierungsschritte, d. h. Variationen der<br />

vorherigen Version werden gnadenlos realen Tests unterworfen.<br />

Dabei werden Eigenschaften wie Crash, Robustheit, Dauerfestigkeit,<br />

Schwingungsoptimierung und weitere in die strukturellen Lösungen<br />

integriert, falls sie für das Überleben des jeweiligen Organismus<br />

vorteilhaft ist. Die Gesamtheit solcher Eigenschaften wird in der<br />

Natur kontinuierlich getestet, ist aber extrem schwer und aufwändig<br />

zu berechnen. Ein systematische Einsatz von Bionik bietet also den<br />

Vorteil, dass komplexe Herausforderungen wesentlich effizienter<br />

gelöst werden können, als die mit rein mathematischen Methoden<br />

und der verfügbaren Rechenleistung möglich ist.<br />

Worum geht es bei Elise?<br />

Entstanden ist Elise als Möglichkeit, biologische Bauprinzipien<br />

systematisch in Leichtbauprodukte zu überführen. Der Name Elise<br />

ist ein Akronym für „Evolutionary Light Structure Engineering“<br />

38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


LEICHTBAU & BIONIK<br />

Das Verfahren ist im Prinzip aufgebaut wie ein klassischer<br />

Produktentwicklungsprozess, hat aber 3 Besonderheiten:<br />

Erstens: Es werden Designprinzipien aus der Natur – genauer<br />

gesagt von Kieselalgen und Radiolarien – eingesetzt, die komplex<br />

und besonders leistungsfähig sind.<br />

Zweitens: Diese werden mit Hilfe geeigneter Optimierungsverfahren<br />

(genetische Algorithmen, DoE) hinsichtlich des<br />

jeweiligen Lastfallkollektives angepasst.<br />

Drittens: Es werden (oft) mehrere Optimierungsläufe auf der Basis<br />

unterschiedlicher Design prinzipien parallel durchgeführt. Dieses<br />

Verfahren wurde am AWI in verschiedenen Branchen in über<br />

50 Projekten und Aufträgen erfolgreich durchgeführt. Es wurde<br />

auch patentiert und bildete die Basis für die VDI-Richtlinie 6224-3.<br />

Allerdings sind diese Entwicklungen vergleichsweise aufwändig<br />

und besonders für umfangreiche Projekte geeignet. Unsere Industriepartner<br />

waren begeistert von den Ergebnissen, gaben uns aber<br />

UNSERE SOFTWARE KANN DIE<br />

ENTWICKLUNGSZEITEN FÜR<br />

ANSPRUCHSVOLLE BAUTEILE<br />

ERHEBLICH VERKÜRZEN<br />

auch zu verstehen, dass sie uns nicht hunderte solcher Aufträge<br />

geben können, sondern eine für sie selbst nutzbare Lösung<br />

wesentlich effizienter und daher attraktiver fänden.<br />

So entstand die neue Elise: Die Elise-Software, die die Basis für die<br />

Elise GmbH bildete. Die Software deckt genau die oben erwähnten<br />

Anforderungen ab: Mit ihr ist es möglich, den Entwicklungsprozess<br />

für neue Bauteile dramatisch zu beschleunigen und gleichzeitig<br />

deutlich leistungsfähigere Ergebnisse zu erzielen. Das sehen auch<br />

rennomierte Investoren und Kunden so, die die Entwicklung der<br />

Software substanziell unterstützen und begleiten. Inzwischen ist<br />

die Version Elise 2.0 auf dem Markt.<br />

Warum gerade die Kieselalge?<br />

Haben Sie schon mal Kieselalgen unter dem Mikroskop betrachtet?<br />

Da sehen Sie sofort, dass die Schalen hervorragend gebaute mechanische<br />

Systeme sind. Im Vergleich ist das Anforderungsprofil für<br />

Kieselalgenschalen einfacher als das der meisten anderen Organismen:<br />

Sie müssen sehr leicht gebaut und widerstandsffähig gegenüber<br />

(zugegebenermaßen unterschiedlichen) Lasten sein. Sie<br />

haben bei ca 100 000 Arten ein riesiges Reservoir and Designprinzipien.<br />

Sie sind hoch komplex gebaut und dadurch sehr leistungsfähige<br />

mechanische Systeme. Sie integrieren mehrere mechanische<br />

Anforderungen. Sie sind ausgesprochen ästhetisch. Kieselalgen<br />

und Radiolarien sind schon lange Quellen der Inspiration, u. a. für<br />

berühmte Architekten und Bauingenieure wie Sir Buckeminster<br />

Fuller oder Frei Otto. Aber erst in der heutigen Zeit haben wir die<br />

Berechnungs- und Produktionsmethoden, um ihr Potenzial voll<br />

auszuschöpfen.<br />

Was ist die besondere Herausforderung an bionischer<br />

Produktentwicklung?<br />

Bei einer solchen Produkteentwicklung haben Sie haufenweise<br />

Probleme, und zwar auf den unterschiedlichsten Ebenen:<br />

n In der Regel wissen Sie nicht genau, für welche Anforderungen<br />

natürliche Systeme entwickelt sind. Wir sind zwar sicher, dass<br />

die mechanische Widerstandsfähigkeit der Diatomeenschalen<br />

bei allen Arten hervorragend ist. Warum aber gibt es 100 000<br />

verschiedene Arten? Wie unterscheiden diese sich im Detail?<br />

Daran werden wir noch lange arbeiten müssen.<br />

n Sie müssen entscheiden, welche Bauprinzipien für welche<br />

mechanischen Probleme (Schubschicht, Crash, Robustheit,<br />

Eigenfrequenzanpassung) geeignet sind.<br />

n Sie müssen das Wissen auf technische Bauteile mit anderen<br />

Dimensionen, Formen, Materialien und Lastfällen. Hierzu ist<br />

eine aufwändige parametrische Optimierung notwendig.<br />

n Die vorangegangenen Schritte müssen von Entwicklern ohne<br />

Spezialwissen in Bionik effizient zu bewältigen sein.<br />

n Sowohl der Entwicklungsprozess als auch die dabei entstehenden<br />

Bauteile müssen wirtschaftlichen Anforderungen genügen.<br />

Wir haben uns deshalb dazu entschieden, die ersten beiden Punkte<br />

am AWI zu erforschen (u. a. mit Unterstützung modernster Mikroskopiemethoden<br />

und KI), während die restlichen Punkte durch die<br />

integrative Elise-Software abgedeckt werden.<br />

Was kann die Software leisten?<br />

Die Software ermöglicht es den Entwicklern, auch komplexe Bauteile<br />

viel schneller zu entwickeln und auch bessere Leistungsdaten<br />

zu erreichen. Dieser Schritt ist notwendig, denn die Anforderungen<br />

an die Produktentwicklung steigen aktuell rasant: war es früher<br />

in der Regel ausreichend, technische ausgereifte Bauteile zu<br />

entwickeln, sollen heute bei der Entwicklung Leichtbau, Nachhaltigkeit<br />

(u. a. Ressouceneffizienz und Rezyklierbarbeit), extreme<br />

Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und andere Parameter berücksichtigt<br />

werden. Darüber hinaus können inzwschen auch komplexe Bauteile<br />

maßgeschneidert für Einzelanwendungen und Kleinserien<br />

gefertigt werden. Diese Anforderungen und Möglichkeiten machen<br />

den Entwicklungsprozess extrem anspruchsvoll. Genau hier<br />

setzt die Elise-Software an.<br />

Welche Vorteile kann das Konstrukteuren im Maschinenbau<br />

bringen?<br />

Generell ist die Elise-Software branchenübergreifend nutzbar. Sie<br />

ist besonders dann stark, wenn es darum geht, die Entwicklungszeiten<br />

für anspruchsvolle Bauteile erheblich zu verkürzen. Auch<br />

wenn Bauteile in unterschiedlichen Varianten, aber mit prinzipiell<br />

ähnlichen Anforderungen benötigt werden, können diese in<br />

kürzester Zeit generiert werden. Dieses Leistungsprofil passt hervorragend<br />

zum Maschinenbau. Denn das Leistungsspektrum des<br />

Deutschen Maschinenbaus entwickelt sich rasant und ist gleichzeitig<br />

zunehmend harter internationaler Konkurrenz ausgesetzt.<br />

Hier bietet die Elise-Software Konstrukteuen bei der Entwicklung<br />

neuer Produkte entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />

Welche Potenziale sehen Sie für die Zukunft noch in der Bionik<br />

speziell im Maschinenbau?<br />

Der Maschinenbau hat ein besonders vielfältiges Anforderungsprofil,<br />

das sich ständig erweitert: Leichtbau, komplexe dynamische<br />

Lasten, Schwingungen, hohe Zuverlässigkeit, Preis, Nachhaltigkeit.<br />

Dazu kommen Anpassungen, die z. B. durch neue Fertigungsverfahren<br />

und Materialentwicklungen möglich, aber auch notwendig<br />

werden. Diese Konstellation ist besonders geeignet für den Einsatz<br />

von Bionik, weil sie zur Realisierung solcher hoch komplexen<br />

Entwicklungen wie gesagt aufgrund der viele Millionen Jahre<br />

andauernden evolutiven Optimierung effizienter ist als rein<br />

mathematische Methoden. Und das wird – trotz Quantencomputern<br />

– noch eine Weile so bleiben.<br />

Bild: AWI<br />

www.awi.de<br />

Das Interview führte Martina Klein, stv. Chefredakteurin.<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> 39


LEICHTBAU & BIONIK<br />

ALLES IM GRIFF MIT<br />

DEM GECKO-EFFEKT<br />

Geckos können sich auch kopfüber ohne Probleme blitzschnell über glatte Oberflächen<br />

bewegen. Was wäre, wenn man diese Fähigkeit für die Handhabungstechnik nutzen könnte?<br />

Genau das hat sich ein Spezialist für Greifsysteme und Spanntechnik gefragt. Und er war<br />

erfolgreich. Mit seiner neu entwickelten Technologie können Bauteile ohne zusätzliche<br />

Energie sensibel und völlig rückstandlos gegriffen werden. Die stets individuell<br />

entwickelten Greiferlösungen sind dabei so vielfältig wie die Anwendungen selbst.<br />

SPECIAL<br />

Ob federleichte Glasfasern, kleinste SMD-Bauteile oder<br />

mikromechanische Teile, empfindliche Batteriekomponenten,<br />

Kunststofffolien, Papier, Glas oder Maschinenbaukomponenten<br />

mit einem Gewicht von 15 kg und mehr:<br />

Das alles können Schunk-Haftgreifer mit der Adheso-Greiftechnologie<br />

handhaben. Auch eine automatisierte Vereinzelung luftdurchlässiger<br />

Teile ist möglich.<br />

Die bionisch inspirierte Greifertechnologie Adheso basiert auf<br />

dem Prinzip der Adhäsion und nutzt die intermolekular wirkenden<br />

Van-der-Waals-Kräfte fürs Handling. Die patentgeschützte Oberflächenarchitektur<br />

wird aus Spezialpolymeren hergestellt und mittels<br />

numerischer Simulation optimiert. Das Ergebnis ist eine extrem feine<br />

Beinchen-Struktur, die rückstandsfrei auf unterschiedlichsten Materialien<br />

und Objekten haftet. Beim Greifvorgang wird die Struktur<br />

sanft auf das Werkstück gedrückt, wodurch sich die Kontaktfläche<br />

vergrößert und die Wirkung der Van-der-Waals-Kräfte einsetzt.<br />

Umgekehrt bewirkt eine leichte Druck-Drehbewegung, dass sich<br />

der Greifer rückstandsfrei vom Handhabungsobjekt löst. Alternativ<br />

kann ein Abstreifer zum sanften Ablegen genutzt werden.<br />

GROSSE VARIANTENVIELFALT DURCH<br />

INDIVIDUELLE AUSLEGUNG<br />

Die jeweilige Haft- und Ablöseleistung wird bei Adheso durch die<br />

Variation von Material, Topografie und Miniaturisierung individuell<br />

auf die unterschiedlichen Anforderungen des jeweiligen Umfelds<br />

zugeschnitten. So können die Haftstrukturen anwendungsspezifisch<br />

an die erforderliche Größe und den Lastfall (horizontal/vertikal)<br />

angepasst und wahlweise transparent, transluzent oder opak aus-<br />

geführt werden. Genau hier liegt auch der große Vorteil: Der hohe<br />

Individualisierungsgrad stellt sicher, dass Bauteile mit Abmessungen<br />

von wenigen Hundert Mikrometern ebenso zuverlässig gehandhabt<br />

werden können wie solche mit mehreren Metern. Bei der<br />

Auslegung der Haftgreifer werden Anwender von erfahrenen Applikationsspezialisten<br />

aus dem Schunk-Team unterstützt. Wer möchte,<br />

kann seine Anwendung zudem unter realitätsnahen Bedingungen<br />

testen lassen.<br />

SCHONENDE HANDHABUNG AUCH IN<br />

REINRÄUMEN UND VAKUUMUMGEBUNG<br />

Da die bauteilschonende, geräuscharme Hafttechnologie weder<br />

Druckluft noch Vakuum oder Strom benötigt, ist der Installationsund<br />

Inbetriebnahmeaufwand minimal. Weder beim Greifen noch<br />

zum Erhalt der Greifkraft ist eine externe Energiezufuhr erforderlich.<br />

Im Falle eines Energieausfalls im Handhabungssystem bleibt<br />

die Haftkraft des Greifers zuverlässig erhalten. Schunk Adheso ermöglicht<br />

Greifzeiten < 100 ms und lässt sich im herkömmlichen<br />

industriellen Umfeld ebenso einsetzen wie in Reinräumen und<br />

Vakuumumgebungen. In der Mikrohandhabung sind mithilfe der<br />

Technologie reproduzierbare Positioniergenauigkeiten < 0,01 mm<br />

realisierbar. Auch Einsätze in kollaborativen Anwendungen sind<br />

möglich. Über einen Bajonettverschluss können Adheso-Greifer<br />

mit wenigen Handgriffen gewechselt werden.<br />

Bilder: Aufmacher: SCHUNK, Gecko: morelia1983 – stock.adobe.com<br />

www.schunk.com<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


SANDWICHBAUTEILE MIT CLASS-A-OBERFLÄCHE<br />

Bei der Umsetzung von hochbelastbaren<br />

Strukturbauteilen tragen Faserverbundkunststoffe<br />

und die Sandwichbauweise<br />

dazu bei, Gewicht einzusparen. Was bislang<br />

fehlt, sind glatte, optisch ansprechende<br />

Oberflächen. Dieser Aufgabe hat sich das<br />

Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von<br />

Werkstoffen und Systemen IMWS in<br />

Kooperation mit Unternehmen aus der<br />

Industrie gestellt. Dabei setzen die Partner<br />

auf Metall-Kunststoff-Hybrid-Sandwichmaterialien.<br />

Sie nutzen alternativ thermoplastische Wabenkerne mit besonders kleinen<br />

Zellweiten und haben die faserverstärkten Bauteile mit einer metallischen Deckschicht<br />

versehen, die eine glatte Class-A-Oberfläche bildet. Zudem sollen geeignete Umformverfahren<br />

und eine Funktionalisierung mittels Spritzguss entwickelt werden. Auf der<br />

Agenda stehen ferner Lösungen für eine zerstörungsfreie, inlinefähige Prüfmethode<br />

auf Grundlage aktiver Thermographie. Auch ist im Rahmen des bis Ende Oktober 2022<br />

laufenden Projekts die Erstellung eines Demonstrators geplant.<br />

www.imws.fraunhofer.de<br />

TECHNOLOGIETAG LEICHTBAU IM DIGITALEN FORMAT<br />

Der Technologietag Leichtbau fand in diesem<br />

Jahr erstmals digital statt. Mehr als 200 Teilnehmer<br />

verfolgten am 9. November <strong>2020</strong> die von<br />

Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer der<br />

Leichtbau BW, eröffnete Veranstaltung. Im<br />

Anschluss an das Eingangsplenum bestand die<br />

Möglichkeit, an „Innovation Camps“ teilzunehmen,<br />

um den Fachvorträgen der Speaker zu<br />

lauschen und sich auszutauschen.<br />

Dirk Wittkopp, Geschäftsführer des deutschen<br />

IBM Forschungs- und Entwicklungszentrums, thematisierte die Quantentechnologie. Er<br />

erklärte in seinem Vortrag die Grundfunktionsweise und Bedeutung der Superrechner<br />

für den Leichtbau. Wer sich als Unternehmen bereits heute mit dem Feld Quantencomputing<br />

beschäftige, sichere sich frühzeitig einen Wettbewerbsvorteil, vor allem<br />

auch im Bereich der Materialentwicklung. Wittkopp gab abschließend einen hoffnungsvollen<br />

Blick in die Zukunft: „Wir verdoppeln die Leistungsfähigkeit der Quantencomputersysteme<br />

jedes Jahr. “ IBM hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen des „IBM<br />

Quantum Network“ zukunftsorientierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

zusammenzubringen und ihr bisheriges Wissen im Bereich Quantencomputing<br />

miteinander zu teilen, um an heutigen unlösbaren Problemen gemeinsam zu arbeiten.<br />

Weitere Themen des Technologietags waren die Zukunft industrieller Textilien vor allem<br />

in der Baubranche und Leichtbau in der Baubranche als Antwort auf die Klimafrage.<br />

www.leichtbau-bw.de<br />

ZAHNRÄ<strong>DER</strong> 60 % LEICHTER BAUEN<br />

Umweltgerechtere Mobilität hat nicht zuletzt mit weniger Energieverbrauch zu tun,<br />

und der hängt vom Gewicht der Fahrzeuge ab. Dass bspw. Zahnräder bis zu 60 %<br />

leichter gebaut werden können, zeigten Wissenschaftler der WGP (Wissenschaftliche<br />

Gesellschaft für Produktionstechnik) im Rahmen der Initiative Massiver Leichtbau des<br />

BMWi. In diesem interdisziplinär besetzten Projekt wurden zunächst Zahn räder in<br />

Einzelteile aufgebrochen: Zahnkranz, Zahnradkörper und Welle-Nabe-Anbindung. Auf<br />

Basis neuartiger Herstellungsverfahren konnten dann sog. gebaute Zahnräder gefertigt<br />

werden. Dabei finden im Gegensatz zum monolithischen Vorgehen unterschiedliche<br />

Materialien Verwendung – den lokal unterschiedlichen Anforderungen an die Festigkeit<br />

entsprechend. Auf diesem Weg konnte die massive Gewichts reduktion erreicht werden.<br />

Die Zahnräder könnten nicht nur im Automobilbau, sondern vor allem auch in leichteren<br />

Getrieben wie bei Motorrollern oder E-Bikes zum Einsatz kommen.<br />

www.wgp.de<br />

<strong>DER</strong><br />

<strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />

Newsletter<br />

<strong>DER</strong> E-MAIL-SERVICE<br />

für Konstruktions leiter<br />

und Konstrukteure, Entscheider<br />

in disziplinübergreifenden<br />

Konstruktions- und<br />

Entwicklungs prozessen<br />

im Maschinenbau<br />

und in der Elektrotechnik.<br />

AKTUELLE INFORMATIONEN<br />

rund um die Themen<br />

Antriebstechnik, Fluidtechnik,<br />

Automatisierungs technik,<br />

CAD/CAM/PLM, Verbindungsund<br />

Werkstofftechnik<br />

sowie Konstruktionselemente.<br />

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PULS<br />

<strong>DER</strong><br />

TECHNIK !<br />

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LEICHTBAU & BIONIK<br />

LEICHTBAULAGER: 3D-DRUCK<br />

ERÖFFNET VIELFÄLTIGE MÖGLICHKEITEN<br />

Durch die Verwendung<br />

leichter Materialen<br />

und moderner<br />

Fertigungstechniken<br />

ermöglichen Leichtbaulager<br />

von Franke<br />

laut dem Anbieter<br />

substanzielle Gewichts-,<br />

Energie- und<br />

Platzeinsparungen bei<br />

vergleichbarer<br />

Steifigkeit und höchster Präzision über die gesamte Lebensdauer. Es<br />

handelt sich um Drahtwälzlager, die in ein sie umschließendes Gehäuse<br />

integriert sind. Durch den schichtweisen Aufbau der umschließenden<br />

Teile im 3D-Druck ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung.<br />

Innere Wabenstrukturen, veränderliche Wandstärken und sogar<br />

ein Mix in der Beschaffenheit des Materials sind möglich und tragen<br />

dazu bei, noch filigraner und leichter konstruieren zu können. Ein<br />

weiteres Plus dieser Technologie ist die schnelle Verfügbarkeit. Die<br />

3D-gedruckten Leichtbaulager bieten Anwendern daher neben einem<br />

äußerst geringen Gewicht und einer kompakten Bauform auch die<br />

Option eines kundenspezifischen Designs und einer Herstellung in<br />

Losgröße 1 bei schneller Verfügbarkeit. Derzeit sind Lagerdurchmesser<br />

von 80 bis 300 mm erhältlich (größere Durchmesser auf Anfrage).<br />

Die Gewichtsersparnis von 3D-gedruckten Drehverbindungen gegenüber<br />

Wälzlagern herkömmlicher Bauart ist laut Franke eklatant. Bei<br />

gleichem Lagerdurchmesser und dem Einbau eines vergleichbaren<br />

Drahtwälzlagers in die Gehäuseringe liege die Gewichtseinsparung<br />

gegenüber einem herkömmlichen Stahllager bei fast 90 %.<br />

www.franke-gmbh.de<br />

POLYMERFOLIE: STRAHLEND WEISS<br />

NACH KÄFER-VORBILD<br />

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat<br />

Polymerfolien entwickelt, die besonders dünn ausfallen<br />

und eine hohe Lichtstreuung aufweisen. Durch Aufbringung<br />

wird Produkten eine strahlend weiße Optik<br />

verliehen. Bedenken gegenüber Titandioxid haben die<br />

Forscher motiviert. „Wir umgehen die Verwendung<br />

von umwelt- und gesundheitsschädlichen Pigmenten,<br />

indem wir poröse Polymerstrukturen mit vergleichbar<br />

hoher Streuung erzeugen“, sagt Professor Hendrik<br />

Hölscher vom Institut für Mikrostrukturtechnik (IMT)<br />

des KIT. Als Vorbild diente der Käfer „Cyphochilus<br />

insulanus“, dessen Schuppen dank der Nanostruktur<br />

des Chitinpanzers<br />

weiß<br />

erscheinen.<br />

„Die mit<br />

unserem<br />

Verfahren<br />

gefertigten<br />

Polymerfolien<br />

sind extrem<br />

dünn, flexibel<br />

und leicht, aber<br />

dennoch<br />

mechanisch stabil und lassen sich industriell auf<br />

unterschiedliche Produkte aufbringen.“ Bei einer<br />

Stärke von 9 µm werden mehr als 57 % des einfallenden<br />

Lichts reflektiert. 80 bis 90 % sind bei einer<br />

dickeren Folie erreichbar.<br />

www.kit.edu<br />

IMPRESSUM<br />

SPECIAL<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 51. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />

Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.klein@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: p.weidt@vfmz.de,<br />

Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />

E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Sales<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Heike Rauschkolb, Auftragsdisposition,<br />

Tel. 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 51: gültig ab 1. Oktober <strong>2020</strong><br />

Leserservice:<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 13,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 95,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de,<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Head of Sales: Beatrice Thomas-Meyer<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Grazin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

Datenspeicherung<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige<br />

Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise<br />

von ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie<br />

über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen<br />

zu informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann<br />

jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />

(vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

der Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere<br />

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z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen<br />

sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung<br />

im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />

CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung<br />

und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte<br />

auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen<br />

Contents kann trotz sorgfältiger Prüfung durch<br />

die Redaktion nicht übernommen werden. Signierte<br />

Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion<br />

dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann<br />

keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht<br />

oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> www.derkonstrukteur.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 01-02/2021<br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 03. 02. 2021 • ANZEIGENSCHLUSS: 19. 01. 2021<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Energieeffiziente Frequenzumrichter: Schluss<br />

mit der Verschwendung bei elektrischen Antrieben<br />

Bild: jirsak – stock.adobe.com; Bonfiglioli<br />

02 Ultrakompaktes 6-Achs-Positioniersystem bietet Vorteile<br />

in puncto Tragfähigkeit, Präzision, Modularität und<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Bild: Steinmeyer Mechatronik<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.derkonstrukteur.de<br />

REDAKTION:<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

WERBUNG:<br />

sales@vfmz.de<br />

SOZIALE NETZWERKE:<br />

www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

03 Heben? Aber sicher! Ganzheitlich zertifiziertes System<br />

für den Überlastschutz<br />

Bild: nskyr2 – stock.adobe.com; WIKA<br />

04 Sicher, stabil und sauber: Hygienic-Design-Energieketten<br />

für die Leitungsführung in Hochleistungs-Aufschnittanlagen<br />

Bild: igus<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/<strong>12</strong> 43


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Leitung Zentrales Marketing<br />

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Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de

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