Dezember 2020
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es musste ihm gefallen. Er liebt das
Buch. Die Namen haben wir uns zusammen
ausgedacht. Natürlich wollte
er der Löwe sein. Und Muck der
Mensch ist angelegt an meine Mom.
Mein Vater hat sie immer Muck genannt.
Was ist das Besondere
an „Die schrägen Sieben“?
Jedes Kind ist anders. Ganz klar. Und
so muss es auch sein. Wir sind alle
unterschiedlich. Bei Kindern merkt
man schon ganz früh, was für einen
Charakter sie haben. Sind sie ruhig
und schüchtern oder besonders neugierig?
Sind sie eher zurückhaltend
oder wild und laut? Egal wie sie sind,
sie sind gut, so wie sie sind. Und ich
glaube das ist eine enorm wichtige
Message, die oft gerne vergessen
wird. Kinder werden in Schubladen
gesteckt, da heißt es dann, der eine
ist der anstrengende, der andere
ist der nervige und die andere ist
vielleicht die schüchterne, die am
Rockzipfel hängt. Aber das finde ich
nicht gut und so sollte es nicht sein.
Jedes Kind sollte gleich behandelt
werden, denn jedes Kind hat Bedürfnisse.
Auch das laute, wilde Kind hat Bedürfnisse und
braucht Zuneigung und Liebe. Vielleicht sogar gerade
dieses Kind. Wer will schon „anstrengende“ Kinder
in der Kita oder in der Schulklasse…klar werden angepasste
Kinder lieber gesehen. Aber
unsere Gesellschaft ist nun mal bunt.
Da gibt es verschiedene Charaktere –
und das ist auch gut so.
Sie selbst sind Mutter eines achtjährigen
Sohns. Inwieweit hat dieser Sie
zu den Geschichten im Buch inspiriert?
Lio hat mich zu diesem Buch inspiriert.
Er ist sehr aufgeweckt, schlau und hat
unfassbar viel Energie. Ich wünschte
ich hätte nur einen Bruchteil davon. Er
ist blitzschnell im Kopf und zuvorkommend,
hilfsbereit und liebevoll. Aber
ja er ist auch wild und laut. Und er ist
genauso richtig, wie er ist. Nur leider
empfinden Erzieher und Lehrer diese
TIPP
Das neue Buch von
Verena Wriedt
"Die schrägen Sieben".
Erhältlich im
Buchhandel.
Kinder eher als anstrengend. Denn
natürlich ruft er mal dazwischen,
ohne sich zu melden, weil er es nicht
mehr aushält innezuhalten oder er
freut sich dermaßen über die Schulhofpause,
dass er sich vielleicht zu
laut freut. Ja klar, aber er ist ein Kind
und kein dressierter Pudel. Ich habe
manchmal das Gefühl, unsere Kinder
dürfen gar nicht mehr richtig Kind
sein. Und das ist schade und muss
sich ändern. Auch Schulen müssen
sich nach 250 Jahren System auch
mal anpassen und verändern. Unsere
Kinder tun es auch.
Welches Buch hat Sie zuletzt am
meisten inspiriert/begeistert?
Ich habe „The Brain that changes itself“
gelesen von Norman Doidge. Es
ist eine Mischung aus Wissenschaft
und Motivation, eine Erinnerung
daran, zu was wir fähig sind. Ich beschäftige
mich gerade sehr mit dem
Thema und der Evolutions-Pädagogik
und versuche mir daraus Teile in
mein Coaching zu bauen. Das sind
spannende Ansätze.
Wie haben Sie (und Ihre Familie) die
Corona-Zeit bisher erlebt?
So seltsam, das für manche vielleicht klingen mag:
Ich muss ganz ehrlich sagen, für mich war es das
Beste, was mir passieren konnte. Ich
hatte endlich mehr Zeit für die Familie.
Ich war jeden Tag mit meinem Sohn im
Wald und hab Fahrradtouren gemacht.
Insgesamt bin ich einfach mal runtergekommen,
weil viele Jobs abgesagt
wurden. Außerdem konnte ich mich
um meine Gesundheit kümmern. Bei
meinem Mann ging alles normal weiter
bei der Arbeit. Und mein Sohn hat
die Zeit mit mir sehr genossen.
Das Jahr 2020 neigt sich langsam
dem Ende zu. Was sind die Dinge, für
die Sie dieses Jahr am dankbarsten
sind?
Ich bin am dankbarsten dafür, dass wir
alle gesund sind. Und ich bin dankbar
für die Zeit mit meiner Familie.
48 // PROMI-GESPRÄCH